Die Regeln der anderen

In meinem Kopf haben sich in den letzten Tagen zwei Themen vermischt, die sich auf einem kleinen sonnigen Spaziergang heute Nachmittag zu einer Idee verdichteten: die Guttenberg-Geschichte auf der einen Seite, und die diesjährige Fastenaktion der evangelischen Kirche „Sieben Wochen ohne Ausreden“, über die ich noch einen Artikel schreiben muss, auf der anderen Seite. Ich hatte eigentlich geplant, den Artikel zum Thema „Ausreden“ von einer persönlichen Seite her aufzuziehen. Also mich selbst dabei zu beobachten, wo ich irgendwelche Ausreden vorschiebe, in so kleinen Alltagsdingen, und daraus eventuell irgendwelche Erkenntnisse über das Phänomen zu ziehen. Allein: Eine Woche lang beobachtete ich mich, aber mir sind meinerseits keine Ausreden untergekommen. Als ich heute morgen in der Redaktionskonferenz davon berichtete, brachte ich das auf das spontane Resumee „Wahrscheinlich mache ich einfach nichts Böses.“ Woraufhin die übrige Redaktion verständlicherweise in schallendes Gelächter ausbrach. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass solch spontanen Sätze, die ich manchmal unüberlegt sage (was natürlich nur in einer vertrauensvollen

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