Verschleierung. Wir und die. Wer?

Passt nicht ins Klischee: Die rauchende Kopftuchträgerin. Gibt es aber.

Die Debatte um „den Islam“ und speziell das Kopfuch krankt vor allem daran, dass hier ständig falsche Gegenüberstellungen gemacht werden. Ich habe in diesem Blog schon einige Male thematisiert, dass die Gegenüberstellung „Feminismus versus Islam“ falsch ist, und das es nowendig ist, die eigenen Standpunkte nicht zu postulieren (schon gar nicht per Macht), sondern sie zu vermitteln.

Einen wichtigen Text dazu hat Ina Praetorius gestern in Auseinandersetzung mit dem neuen Buch von Alice Schwarzer („Die große Verschleierung“) geschrieben. Sie weist darin unter anderem auf einen blinden Fleck hin, den es bei vielen Schwarzer-Kritikern und -Kritikerinnen tatsächlich gibt: Sie gehen auf ihr in der Tat wichtigstes Anliegen, nämlich die Benachteiligung von Frauen zu bekämpfen, überhaupt nicht ein. Man kann es aber nicht oft genug sagen: Die „Frauenfrage“ ist kein Nebenwiderspruch. Niemals. Wer sie nicht aktiv thematisiert, hat Schwarzer nichts entgegen zu setzen und muss sich nicht wundern, wenn ihre Thesen soviel Zuspruch finden. Also bitte: lesen!

Und noch einen zweiten Link will ich an dieser Stelle teilen. In einem halbstündigen Radiointerview analysiert die Basler Malerin, Aktivistin und Feministin Miriam Cahn ziemlich grandios, was bei den gegenwärtigen Diskussionen zum Thema schief läuft und warum und in welcher Weise dabei gerade der weibliche Körper zum Schlachtfeld wird. Also bitte: hören!


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Ich bin Journalistin und Politologin, Jahrgang 1964, und lebe in Frankfurt am Main.

15 Gedanken zu “Verschleierung. Wir und die. Wer?

  1. Ich meine die wesentlichen Fragen zum Kopftuch sind doch:
    – Muss man akzeptieren, dass Frauen auf eine bestimmte Art nach den Vorschriften einer religiösen Ansicht leben wollen oder nicht, selbst wenn einem diese Regelungen oder auch nur die verwendeten Symbole, die für diese Ansicht stehen könnten, als rückständig erscheinen?
    – Kann man von einzelnen verlangen, dass diese eine Bekleidungsvorschrift akzeptieren (hier: Das Nichttragen des Kopftuches), weil Teile der Kopftuchträgerinnen mit veralteten Werten assoziert werden und das Kopftuch hierfür als Symbol gesehen wird?

    Damit verbunden:
    – Was sagt das Kopftuch tatsächlich aus?
    – Tragen die Trägerinnen es freiwillig? (Und: was bedeutet freiwillig in diesem Zusammenhang genau?)

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  2. Sie weist darin unter anderem auf einen blinden Fleck hin, den es bei vielen Schwarzer-Kritikern und -Kritikerinnen tatsächlich gibt: Sie gehen auf ihr in der Tat wichtigstes Anliegen, nämlich die Benachteiligung von Frauen zu bekämpfen, überhaupt nicht ein. Man kann es aber nicht oft genug sagen: Die „Frauenfrage“ ist kein Nebenwiderspruch. Niemals. Wer sie nicht aktiv thematisiert, hat Schwarzer nichts entgegen zu setzen und muss sich nicht wundern, wenn ihre Thesen soviel Zuspruch finden.

    Ich glaube, Feministen wollen nicht verstehen, welche Probleme Nicht-Feministen mit dem Feminismus haben. Da muß man sich nicht wundern, wenn feministische Thesen heftige Abwehr erfahren, zumindestens von den Leuten, denen die Liberalität unserer Gesellschaft irgendwie am Herzen liegt. Was Frau Schwarzer und ihre Fangirls treiben, ist schlicht antiliberal. Das kann man auch nicht als Kampf für Frauenrechte, Gleichberechtigung und für ähnliche edle Ziele durchgehen lassen. Darum, günstige Rahmenbedingungen zu schaffen und einzufordern, daß Frauen an der Gesellschaft gleichberechtigt teilhaben können, geht es Feministen sowieso nicht, jedenfalls spielt das eher eine untergeordnete Rolle. Viel lieber beschäftigt man sich mit der Schuldfrage. Männer und Muslime bieten sich als Schuldige an. Sie repräsentieren das Patriarchat. Aus diesem Grunde müssen die betreffenden Personen bevormundet werden. Man erwartet von diesen Volksfeinden öffentliche Selbstkritik. Wenn im Iran und Somalia Ehebrecher gesteinigt werden, dann muß sich in der Talkshow eine Kopftuch tragende Frau für ihr Kopftuch rechtfertigen. Persönliche Beweggründe für ihr Glaubensbekenntnis übergeht man großzügig. Auch spielt es keine Rolle, ob es sich bei der Frau um eine Angehörige eines archaischen Viehzüchterstammes aus dem Ogaden handelt oder um eine freiberufliche, wirtschaftlich selbständige Rechtsanwältin in Deutschland. In jedem Falle wird die Frau unter das Kopftuch gezwungen, in den dunklen Keller gesperrt und vom Ehemann mißhandelt und vergewaltigt. Das haben Islam-Experten wie Necla Kelek herausgefunden. Die müssen das ja wissen.

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  3. @georgi – deine verallgemeinernde Verwendung des Wortes „Feministen“ irritiert mich, vor allem, wenn du sie in diesem Blog vorbringst, wo sich praktisch jeder Post mit den Unterschieden zwischen verschiedenen feministischen Positionen beschäftigt… Aber klar: Was du schreibst, dem stimme ich zu, ich habe es selbst ja hier schon oft so ähnlich geschrieben. Trotzdem gilt das, was ich in diesem Post schieb: Wer die Islamfeindlichkeit bestimmter Feministinnen kritisiert, ohne sich selbst mit dem Thema Frauenfeindlichkeit zu beschäftigen, wird sie nicht überzeugen.

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  4. Ist das Kopftuch bei unverheirateten Muslimas eigentlich ein öffentliches Bekenntnis zur (angeblichen oder tatsächlichen) Jungfräulichkeit, und eine generalisierte sexuelle Zurückweisung der Jungs? Eine Art textiles „wahre Liebe wartet“?

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  5. @Irene – Nein, das ist es nicht. Es wird ja auch von verheirateten Frauen getragen. Aus ganz verschiedenen Gründen, die „patriarchale“ Begründung ist aber schon, dass beim Kontakt mit Männern keine sexuelle Komponente dabei sein soll. Insofern schon das Gegenteil von „Sexyness“. Wobei das die Theorie ist. In der Praxis schaffen es viele vor allem jüngere Frauen, Kopftuch und Sexyness zu verbinden, meiner Beobachtung nach.

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  6. #3: Was „Feminismus“ bedeutet, wird insbesondere von den Medien und den Eliten bestimmt. Von denselben Medien wurde auch Frau Schwarzer als „Ikone des Feminismus“ inthronisiert. Sie bedankt sich dafür, indem sie einfach mal so der Elite genehme Positionen unter das Volk bringt. Das betrifft ihr Engagement für Websperren genauso wie das gegen den Islam. Auch im akademischen Bereich dominieren eine Handvoll Koryphäen und Ansichten die feministische Diskussion, die vom Gros der feministischen Schulen gemeinsam ziemlich heftig gegen Kritik von außen verteidigt werden. So heterodox, wie der Feminismus vorgibt zu sein, stellt er sich Außenstehenden gar nicht dar. So kommt es, daß die dumme Kopftuchhasserei, die Verachtung gegenüber grundlegenden rechtsstaatlichen Normen und liberalen Grundsätzen (Websperren, Vergewaltigungsdebatten, Kopftuchverbot etc.) und moralistischer Fundamentalismus sich ziemlich schnell in der feministischen Szene ausbreiten. Schlimm ist auch, daß etablierte Feministen vernünftige Diskussionen damit boykottieren, indem sie Zynikerinnen wie Necla Kelek von der Leine läßt, die an ernsthaften Diskussionen sowieso nicht interessiert sind, und die auch im Kampf für Frauenrechte eher wenig beitragen. Das Gerede von „gescheiterter Integration“ und ganz besonders von „Integrationsverweigerung“ sind Neusprech, nichts als eine Schuldzuweisung an die Letzten der Gesellschaft, die von den Hunden gebissen werden, an diejenigen, die die Folgen neoliberaler Politik und die Wirtschaftskrise mit hoher Arbeitslosigkeit, Armut und verschärfter Ausbeutung ausbaden müssen, d.h. u.a. gerade die Kinder von Einwanderern, denen der Zugang zur Gesellschaft verbarrikadiert werden soll.

    Jetzt habe ich wieder Frau Schwarzers Einsatz für die Belange der Frauen nicht berücksichtigt. Selbstverständlich muß man den von Religionen ausgehenden Beitrag zur Sozialisation berücksichtigen und hinterfragen, die Frauen eine untergeordnete Rolle zuweist. Darum geht es in den Talkshows im Fernsehen aber bestimmt nicht, die zu Ausgrenzung und Schikanierung muslimer Frauen (Kopftuchverbot) aufrufen.

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  7. danke.

    gerade diese Woche habe ich mich mal online durch Diverses gelesen, u.a. den Bericht von Shirin Ebadi (von 2006) und auch ihr Interview mit Frau Schwarzer.
    http://www.emma.de/hefte/ausgaben-2006/maijuni-2006/top-themen/shirin-ebadi-3-06/

    Gerade an diesem Beispiel wurde mir schon deutlich, wie sehr „das Kopftuch“ nicht nur im Iran als „Symbol“ m.E. missbraucht wird.

    Und als ich kürzlich an der Strassenbahnhaltestelle eine „junge Frau“ (m.E. ca. 15/16J) in körperbetonenden Jeans jedoch mit Kopftuch sah, fragte ich mich schon „warum ?“

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  8. @Georgi und überhaupt:

    Ich bin mir nicht ganz sicher welche Fernsehsendungen „zur Schikanierung Kopftuch tragender Frauen aufrufen“. Und der Sinn und Zweck der Aktionen von Frau Schwarzer ist ja eben nicht das Ausgrenzen der Trägerinnen sondern das integrieren. Über Ihre Mittel kann man streiten, Ihre Ziele aber entgegengesetzt darzustellen ist aber für eine hilfreiche Diskussion auf jeden Fall kontraproduktiv.

    Selbstverständlich besteht ein Interesse daran, im Sinne der leichten Verdaulichkeit in den Massenmedien eine übersichtlichen Zuordnung von Positionen zu Schlagwörtern (Feministen: gegen Kopftücher) vorzunehmen. Das Feminismus aber nicht wirklich monolithisch ist erschließt sich sogar jemand höchstens halb-interessiertem wie mir. Andere Feministinnen mit anderen Meinungen gibt es, reichlich sogar. Thea Dorn fällt mir da als erstes ein, und eine ganze Welle junger Feministinnen hat vor kurzem erst Bücher geschrieben über den „neuen“ Feminismus.

    Ich verstehe die Attacke auf Schwarzer nicht so ganz. Ihre Ziele sind doch eigentlich völlig klar: Selbstbestimmung von Frauen. Soweit können wir uns doch alle einigen – Gute Idee. Auch zu Schritt 2 dürftes es noch einigermaßen wenig Streitigkeiten geben: Der Islam in Deutschland hinkt diesbezüglich noch etwas hinterher. Dass da tendenziell ein Problem vorliegt ist auch nachvollziehbar. Erst im nächsten Schritt wirds schwierig. Was soll man dagegen unternehmen? Schwarzer tendiert dazu, einfach formuliert, die Leute zu Ihrem Glück zu zwingen, sprich: Gesetze, Vorschriften, etc. Hier gibt es schon zwei Angriffspunkte: Entweder ist man mit Schwarzers konkreten Vorschlägen unzufrieden, hält aber grundsätzlich gesetzliche Regelungen für eine gute Idee, oder man findet dass die Änderungen nicht von außen kommen sollen sondern von innen, sprich man sollte z.B. Imame in Deutschland ausbilden, liberale Muslime und Ihre Gruppierungen fördern etc.

    Diese zwei Wege schließen sich natürlich nicht gegenseitig aus. Wie gesagt; Über die Durchführung kann gerne gestritten werden.

    Ich hoffe ich hab jetzt nicht unnötig gefaselt. Danke übrigens für Ihr Blog, ich habs erst vor ein paar Tagen über Frau Kaltmamsell gefunden und bin sehr begeistert.

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  9. Ich bin mir nicht ganz sicher welche Fernsehsendungen „zur Schikanierung Kopftuch tragender Frauen aufrufen“. Und der Sinn und Zweck der Aktionen von Frau Schwarzer ist ja eben nicht das Ausgrenzen der Trägerinnen sondern das integrieren.

    Ein Kopftuchverbot und ein Verbot der türkischen Sprache an Schulen halte ich für Repression.

    Ich verstehe die Attacke auf Schwarzer nicht so ganz. Ihre Ziele sind doch eigentlich völlig klar: Selbstbestimmung von Frauen. Soweit können wir uns doch alle einigenNein. Ich finde, Frau Schwarzer kommt ziemlich gouvernantenhaft daher, indem sie für Lebensentwürfe, die ihr nicht passen, staatliche Repressionen fordert, wie das Kopftuchverbot. Staatliche Repression ist das blanke Gegenteil von Selbstbestimmung.

    Der Islam in Deutschland hinkt diesbezüglich noch etwas hinterher. Dass da tendenziell ein Problem vorliegt ist auch nachvollziehbar.

    Nein. Hier muß man sich einmal fragen: Was ist der Islam in Deutschland? Der besteht einerseits aus einer Handvoll Konvertiten und zum größeren Teil aus Kindern von Einwandern aus der muslimischen Welt. Viele Länder sind ausgesprochen rückständig, unterentwickelt und tribalistisch strukturiert. In mehreren dieser Länder herrscht Bürgerkrieg. Dazu kommt die Erfahrung mit Kolonialismus. Das sind alles keine günstigen Bedingungen für die persönliche Entwicklung von Frauen. Mehrere pro-westliche Staaten wie Pakistan, Saudi-Arabien und manche Golfstaaten exportieren und finanzieren radikale Bewegungen in der ganzen Welt, die den Islam frauenfeindlich auslegen. Dann gibt es noch die Gastarbeiterkinder aus der Türkei. Die Türkei hat es nach mehreren Jahrzehnte rigoroser Islamfeindschaft mit Kopftuchverbot an den Unversitäten usw. es trotzdem nicht geschafft, die Lage der Frauen entscheidend zu verbessern. Es wäre schön, wenn man das alles auseinanderhalten könnte, und auch die genannten Faktoren berücksichtigen würde, anstatt gegen Minderheiten zu hetzen. Es gibt schließlich einen Unterschied in der Situation von Frauen, die in Afghanistan nicht zur Schule gehen dürfen, und Frauen in Deutschland, die höhere Bildungsabschlüsse anstreben.

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  10. Ich stimme Andreas zu, dass Schwarzers Anliegen oft berechtigt sind, ihre Methoden aber meist zu wünschen übrig lassen. Die Burkadiskussion ist, mehr noch als die Kopftuchdiskussion, wie ich finde, aktuell einer der spannendsten Diskurse, nicht nur unter Feministinnen. Ich gehe da vielleicht zu pragmatisch an diese Sachen heran, aber ich frage mich bei Verboten grundsetzlich immer, welche Vorteile/welchen Nutzen sie haben, für alle Beteiligten. Zum Burkaverbot fällt mir sofort ein, welchen Nutzen Sarkozy und Wilders da herausschlagen, nicht so sehr jedoch die Vorteile für muslimische Frauen… Dass Schwarzer sich positiv zur Migrationspolitik Sarkozys äußert, finde ich umso tragischer, wenn man sich z.B. seinen Umgang mit den Roma vor Augen führt (einer Gruppe, die vor allem aus Frauen und Kindern besteht).
    Und ich finde es schade, dass Schwarzers Feminismus in der breiten Öffentlichkeit immer noch als DER Feminismus wahrgenommen wird. Wenn ich mich in der Bloggerwelt so umschaue, bekomme ich eigentlich gar nicht den Eindruck, aber das macht halt keine BILD-Schlagzeilen…

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  11. Hier eine seltsame Aktion zum Thema:
    Burka absurd: Zwei junge Französinnen sind mit Stöckelschuhen, Minirock und verschleiertem Gesicht durch Paris gelaufen. Die Aktion der Niqabitches („Schleierschlampen“) richtet sich gegen das Burka-Verbot in Frankreich, Passanten reagieren erfreut.
    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,720898,00.html

    Es sei ihnen nicht darum gegangen, islamische Fundamentalisten lächerlich zu machen, betonen die Frauen. – Ähm, warum eigentlich nicht? Oder muss man sowas sagen, wenn man nicht erschossen werden will?

    Eigentlich kombiniert ja die Aktion zwei Seiten, die Du öfter zum Thema machst, Antje: Den orientalischen Druck zur Verschleierung und die westliche Erwartung, immer sexy sein zu müssen. Könnte man doch als Protest gegen beides sehen. Aber anscheinend wollen diese Frauen weder das eine noch das andere in Frage stellen, sondern nur auffallen.

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  12. @georgi:

    Du vertauschst wieder die Mittel mit den Zielen. Ja, staatliche Repression kann man unangemessen finden, und auch anti-liberal und gouvernantenhaft. Aber dass Schwarzer die Wahl der Lebensentwürfe einschränken will ist einfach falsch, und das geht aus ihrem Buch natürlich auch explizit hervor. Ihre Vorschläge mögen suboptimal oder gar kontraproduktiv sein, aber dann bringt es doch nur was über *die* zu diskutieren und nicht über Schwarzer.

    Und zum zweiten Punkt: ja, das muss man alles differenziert betrachten. Darum zur Spezifizierung: Es geht bei Schwarzer in erster Linie um Deutschland. Die Lage der Frau in Afghanistan und sonstwo ist bestimmt tendenziell bei weitem dramatischer als hier. Um die geht es aber nicht – es geht um die hier lebenden. Und dass die freie Wahl der Lebensentwürfe für Frauen mit islamischem kulturellen Hintergrund in Deutschland eingeschränkt ist, dafür gibt es nun wirklich massig Belege. Dafür gibt es auch Erklärungen, von denen du ja ganz richtig auf eine ganze Reihe anführst. Und dann muss man eben schauen was man da macht/machen will. Schwarzer schlägt Dinge vor (die ich auch eher falsch als richtig finde), aber es muss doch möglich sein auf der Sachebene zu diskutieren und nicht immer wieder Character assassination als Diskussionsmittel verwenden zu wollen.

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  13. Ich hatte mal ein längeres Gespräch mit einer Frau (38), die Kopftuch trug und sich sehr an die Regel des Korans hielt (Fasten und 5-mal am Tag beten an Ramadan usw.) Sie war als sogenannte „gekaufte Braut“ aus der Türkei hierher gekommen, ist jetzt geschieden und mit zwei Kindern alleinerziehend. Als ich sie mal fragte, warum sie jetzt gerade an Ramadan wieder essen kann, antwortete sie mir, dass wenn eine Frau ihre Tage hat, sie dann essen darf. Sie meinte auch, dass Frauen zu der Zeit viele Vorteile hätten, sie müssten z. B. keine Hausarbeiten machen usw. Das würde ihr gefallen.

    Mein Eindruck also war, dass für sie das Kopftuch auch eine Art Symbol war, das sie eine Frau ist und sich von Männern unterscheidet. Und das nicht nur im negativen Sinne.

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  14. Was mich an der ganzen Diskussion stört ist dass in den seltensten Fällen kopftuchtragende Frauen nach ihren Beweggründen gefragt werden und zudem ihnen jede eigenen Entscheidung abzusprechen.
    Macht man das auch mit Frauen in D, die sicher in der Minderheit sind, aber die ins Kloster gehen wollen? Können wir uns denn sicher sein, dass jede dieser Frauen zum Tragen ihres Kopftuches gezwungen wird? Und wenn wir sie versuchen zu zwingen keines zu tragen, ist das dann besser?
    Sich mit Muslimas über ihren Glauben zu unterhalten ist sehr erhellend, auch mit ihnen über ihre Vorstellung vom Leben oder über die Bedeutung ihrer Glaubensregeln zu sprechen.
    Mir stößt einfach die Art und Weise auf wie das Thema angegangen wird und auch wenn ich mich jetzt vielleicht in die Nesseln setze: ist es nciht auch denkbar dass Frau Schwarzer vor allem die Vermarktung ihres Buches im Sinn hat? Aber vielleicht bin ich auch nur nachtragend weil ich nicht verstehen kann wie die Kämpferin für die Sache der Frau, DAS Gesicht der POR-NO Kampagne ausgerechnet für die Bild schreiben kann.

    Gruß mone

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