Antifeminismus pur: Warum ich Kristina Schröders Buch nicht lesen werde

Ich habe mir ein Rezensionsexemplar von Kristina Schröders Buch „Danke, emanzipiert sind wir selber!“ bestellt, weil ich mich gerne und regelmäßig auch mit den politischen Ideen von Menschen beschäftige, die andere Positionen vertreten als ich.

Dass ich mit der Art und Weise, wie Schröder manchmal kritisiert wird, nicht einverstanden bin, hatte ich ja schon mal hier gebloggt. Außerdem kann ich sogar manches von dem, was sie sagt, nachvollziehen. Bekanntlich bin auch ich keine Freundin der Quote, auch ich denke, dass das Ideal der Vollzeit-Karrierefrau keines ist und so weiter. Nicht einmal die ganzen Verrisse, die gestern schon über das Buch die Runde machten, haben mich also davon abgehalten, erwartungsvoll einen Blick hinein zu werfen.

Was ich dort vorfand, war allerdings ein solch plattester, billigster Antifeminismus, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte.

Ich bereite derzeit einen Vortrag zum Thema Antifeminismus vor (den gibt’s am 15. Mai im Frauenzentrum MonaLiesa in Leipzig) und habe mich dafür etwas vertraut gemacht mit der Struktur und Argumentationsweise des organisierten Antifeminismus. Kristina Schröder bedient sie alle. Die unten aufgeführten  Zitate sind eine kurze Auswahl, ich habe sie beim Durchblättern auf die Schnelle gefunden, wahrscheinlich sind also noch viel mehr Klöpse drin.

Was durch dieses Buch klar wird ist, dass es Kristina Schröder nicht um einen politischen Diskurs geht, sondern um reine antifeministische Polemik. Wer sich in einen Diskurs einbringen will, wählt nicht so einen Sprachstil (außer vielleicht in der Hessen-CDU? Möglich wäre das!).

Jedenfalls: Was immer Kristina Schröder eventuell an inhaltlichen Punkten anzubringen hat, wird durch diesen ätzenden Ton konterkariert. Meine These, die ich in Leipzig zur Diskussion stellen möchte, ist, dass Antifeminismus sich nicht anhand des Inhalts einer Position identifizieren lässt (es gibt auch „unfeministische“ Menschen, die eventuell sogar „sexistische“ Ansichten vertreten, aber nicht „antifeministisch“ sind), sondern in erster Linie anhand des Duktus, des Gestus, der Abwertung und des Lächerlichmachens des Gegenübers. Genau dieser Punkt ist es, an dem es sich entscheidet, ob eine Diskussion, eine Auseinandersetzung möglich und sinnvoll ist oder nicht.

Auf welcher Seite davon Kristina Schröder steht, das beurteilt einfach selbst:

„Feministinnen … erheben ein Rollenbild, das sie für sich selbst als vorzugswürdig erkannt haben, zum Rollenleitbild, das für alle gelten soll, und ziehen damit in den Kulturkampf um das richtige Frauenleben“ (8)

„Der Weltanschauungsfeminismus sorgt dafür, dass das grelle Licht der Verhörlampe nicht ausgeht. Mit seiner weltanschaulichen Attitüde fördert dieser Feminismus heute nicht mehr den Fortschritt in Sachen Chancengleichheit, sondern einfach nur das Fortdauern der Erregung. Zu dieser Attitüde gehört die Selbstgefälligkeit, mit der Feministinnen Emanzipation predigen, aber Bevormundung üben.“ (34)

„Emanzipation predigen, aber Bevormundung ausüben – das ist die Selbstwidersprüchlichkeit, in die Feministinnen den Feminismus hineinmanövriert haben.“ (36)

„Dabei hätten Feministinnen es gar nicht nötig, Frauen umzuerziehen.“ (39)

„Man darf die Warnung vor der Degradierung der Frau zum Objekt männlicher Sexualität wohl getrost vor allem als raffinierte Form feministischer Herrschaftssicherung im öffentlichen Diskurs interpretieren.“ (57)

„Der Feminismus setzt die Schwäche und Unmündigkeit der Frauen als Prämisse voraus, um seine Existenzberechtigung aus der Absicht ableiten zu können, sie zu schützen.“ (57)

„Doch wenn diese Wahrnehmung nicht der feministischen Wahrnehmung entspricht, greifen Weltanschauungsfeministinnen zum Totschlagargument“. (58)

„Wenn es in unserer Gesellschaft also einen Ort gibt, an dem die Unterlegenheit der Frau unverändert fortbesteht, dann ist es die Wahrnehmung des Weltanschauungsfeminismus.“ (59)

„Der Feminismus hatte für den Mann nie viel mehr übrig als die Forderung, sich gefälligst anzupassen an die Ansprüche der emanzipierten Frau.“ (135)

„Was Feministinnen denen, die sie im Kampf gegen Diskriminierung und Benachteiligung auf die Barrikaden treiben wollen, wohlweislich verschweigen, ist das Kleingedruckte.“ (169)

„Das von Feministinnen … befeuerte Diktat der Rollenbilder sollten wir dorthin verbannen, wo es im 21. Jahrhundert hingehört: in die Mottenkiste.“ (215)

Ich bin Journalistin und Politologin, Jahrgang 1964, und lebe in Frankfurt am Main.

47 Gedanken zu “Antifeminismus pur: Warum ich Kristina Schröders Buch nicht lesen werde

  1. Mir macht die Vorstellung Angst, dass es eine Menge Leute geben könnte, welche dieses Buch lesen und es eben doch für politischen Diskurs halten…:(

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  2. Emanzipierte Menschen, sowohl Frauen als auch Männer, sind so etwas von erfrischend, konstruktiv und tragfähig, ich weiss nicht, wie das so falsch verstanden werden kann (obwohl das mit „Verstehen“ nichts zu tun hat, sie schlägt einfach um sich) wie Frau Schröder das tut.

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  3. Zuerst unbewiesene Thesen über den F. aufstellen und diese dann gleich selber auseinander nehmen?
    Irgenwie ist vom Antifeminismus seit Dohms Klassier „Die Antifeministen“ nichts mehr Neues gekommen. Bitte korrigiert mich, wenn ich mich täusche.

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  4. wenn ich mal überlege, welche diskussionen ich über frauenquote und generell feminismus mitbekommen habe, dann muss ich doch sagen, dass mir diese aussagen recht bekannt vorkommen. was angeprangert wird ist der „opferfeminismus“. das ganze erwächst mehr oder minder „nur“ aus unkenntnis – viele haben sich gar nicht damit beschäftigt, dass es DEN feminismus als solchen gar nicht gibt. (oder wollen sich nicht damit befassen?). vorurteile gegenüber feministischen positionen sind weit gestreut.
    mich macht es jedoch immer wieder nachdenklich, wieso die inhalte feministischer theoriebildung „im elfenbeinturm“ bleiben.
    in persönlichen gesprächen habe ich jedenfalls oft erlebt, dass ich vielen das thema durchaus nicht nur näher bringen konnte, sondern eben auch verständlich machen konnte.

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  5. @toni – Da hast du recht, bezogen auf Leute, die sich mit anderen Themen beschäftigen und sich für das Thema Feminismus – aus welchen Gründen auch immer -nicht interessieren. Es kann kein Argument sein im Bezug auf eine Frauenministerin, die ein Buch über das Thema geschrieben hat. Da ist das angebliche „Unwissen“ gewollt und polemisch.

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  6. Wieder eines dieser Bücher, von dem ich weiß, dass es mir nicht gefallen wird, und das ich dennoch lesen wollen würde.

    Ich bin nur irgendwie furchtbar unmotiviert, einer Frau Schröder oder einem Herrn Sarrazin ein Buch abzukaufen und damit eine Schöpüfung, dass ich inhaltlich nicht unterstützen kann, finanziell wertzuschätzen.

    Mit „Deutschland schafft sich ab“ hat sich Sarrazin immerhin teilweise selbst abgeschafft. Ob Schröder das auch schafft? Eine antifeministische Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, wie lange kann das gut gehen?

    Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die ersten Kritischen Rezensionen von Menschen, die das Buch komplett gelesen haben.

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  7. @dielenamaria – Fast alle Zeitungen (spon, taz, freitag usw. usw.) hatten gestern schon Verrisse von dem Buch. Die basierten ganz sicherlich darauf, dass sie das Buch gelesen hatten, vermutlich als Vorab-Fahnen. Also einfach mal googeln, da findest du sicher viel!

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  8. Was fördert die Ministerin durch das Buch: Teile und Herrsche, 1. Stufe war Frauen gegen Männer, 2. Stufe jetzt Frauen gegen Frauen, Massenmanipulation funktioniert immer noch, wir sind beschäftigt, der drite Weltkrieg steht vor der Tür, doch wir streiten uns, wem hilft das?

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  9. jung, hübsch,gebildet,gutes haus,berufspolitikerin, keine geldsorgen,kennt das leben nicht das „püppchen“ schröder, da will sie doch nicht mehr etwas von den frauen wissen, denen sie das alles zu verdanken hat.

    nicht der feminismus stellt die frauen als unmündige und schwache personen da, nein seit jahrtausenden die männer! die ersten frauen , die sich dagegen gewehrt haben, wurden verbrannt mit dem applaus anderer frauen,leider! es ist eine beleidigung und ohrfeige aller dieser frauen die gestorben sind,damit das „püppchen“ solche bücher schreiben kann. wenn frau schröder sowas schreibt „Der Feminismus setzt die Schwäche und Unmündigkeit der Frauen als Prämisse voraus, um seine Existenzberechtigung aus der Absicht ableiten zu können, sie zu schützen.“(57) will sie sich wohl noch mehr bei den männern, den mündigen und straken beliebt machen.

    dafür wird sie auch noch gut bezahlt.

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  10. Da werden sich antifeministische Männer mal wieder diebisch freuen, beweist für sie doch die Tatsache, dass sowas von einer Frau kommt, dass alle Feministinnen Unrecht haben müssen. Ähnlich wie bei Eva Hermanns geistigen Dünnschiss damals.

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  11. Ich war aufgrund der Berichterstattung von D-Radio* sowie Erwähnungen durch assoziierte Twitterer_innen aufs Buch aufmerksam geworden, aber dass es SO schlimm ist, wie die Zitate nahelegen, hätte ich von einer Person in diesem Amt nicht erwartet. (Danke für die erhellende Widergabe!)
    Sicher, Amt und Amtsinhaber_in sollten nicht verwechselt werden, aber ich teile die Bedenken von Alexander Erben, dass das Buch eben doch politisch verstanden wird…
    Kaufen würde ich es jetzt umso weniger wollen, aber – und das geht auch @ dielenamaria – es gibt ja öffentliche Bibliotheken, die i. d. R. Anschaffungsvorschläge gerne annehmen!

    *) Heute morgen wurde sehr süffisant bemerkt, wie erstaunlich es ist, dass die Ministerin Zeit gefunden hat, so ein Buch zu schreiben, wo es doch dringende Dinge von ihrem Ressort anzupacken gibt 😀

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  12. ´Zitat aus Schröders Buch: „Nie war die Freiheit der Frauen in Deutschland größer als heute, doch in den ideologischen Schützengräben der siebziger Jahre sitzen Dogmatiker aller Couleur öffentlich Tribunal über die Ergebnisse dieser Freiheit“. Die kriegerische Ausdruckweise verweist darauf, dass Frau Schröder sich in eine Art von Stellungskrieg begeben hat und versucht von dort die freigewordenen Geister der Vergangenheit zu vertreiben.
    Die Frage die sich hier stellt: Von welchem Freiheitsbegriff geht Frau Schröder eigentlich aus?
    Meint sie die Freiheit der sog. Mittelstandsfrauen mit gut gefülltem Geldbeutel?!

    Ihre Rundumschläge gegen FeministInnen erinnern an andere unsägliche Angriffe (wie z.B. : Deutschland schafft sich ab) und versuchen mit der Botschaft
    ‚JedeR ist seines Glückes Schmied“ Sand in die Augenzu streuen. Frau (und Mann) soll absehen von den Problemzusammenhängen die eine neoliberale Ökonomie mit ihren Auslesekriterien den Menschen beschert, damit sie nicht auf den dummen Gedanken kommt sich gegen die Herrschaftsinteressen der Kapitalverwertung zur Wehr zu setzen.
    Ich unterstelle somit Frau Schröder, dass es ihr weder um Frauen, FeministInnen und schon mal gar nicht um das gute Leben für alle geht, sondern um die Erhaltung vorherrschender Verhältnisse, in die Frau, wie Mann sich einzupassen haben.

    Dass Christine Schröder „FeministInnen“ denunziert und wie eine Art Abschreckungswaffe einsetzt, hat ganz offensichtlich wenig mit der Sorge um Frauen-Emanzipation zu tun, jedoch
    viel mit den weiter sich zuspitzenden sozialen Spannungen, für die die Familienministerin schon mal ‘vorsorglich’ die entsprechenden ideologischen Projektionsflächen bastelt.

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  13. Schröder ist eine knochenkonservative, in der Breite bedauernswert ungebildete Person, deren einzige Agenda es zu sein scheint, gegen die verhassten Linken und Feministinnen in den Kampf zu ziehen. Ihr religiöser Eifer, den sie dabei an den Tag legt und die Vernachlässigung jeder konstruktiven Politik darüber hinaus zeigt, dass sie im Grunde eine verbohrte Radikale ist. Man darf auch nicht vergessen, wo sie herkommt: Aus der Hessen-CDU, wo die Stahlhelm-Fraktion traditionell stark ist, repräsentiert etwa durch Sympathieträger wie Roland Koch oder Manfred Kanther.

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  14. Ich kann diese Zitate in der Gesamtheit nicht recht beurteilen…da ich in diesen Diskursen nicht zuhause bin.
    Meine Frage an Antje Schrupp wäre (das würde mich mehr interessieren), was der Hintergrund für das Schreiben dieses Buchs sein könnte. Wieso geht die Autorin gegen den kämpferischen Feminismus vor?

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  15. @AANA&ANDA

    „Na wunderbar, liebe Eltern, da habt Ihr es! Warum macht Ihr nicht einfach alle um 17 Uhr Schluss und legt keine Termine mehr auf den Abend! Was die Familienministerin kann, könnt Ihr doch wohl schon lange!“

    Ja solange wir PolitikerInnen als Vorbilder benötigen, werden wir sie benötigen, es ist nur die Frage welche Absichten wollen sie uns mit ihrer Vorbildfunktion sichtbar machen? Von wem sind sie abhängig? Wessen Interessen müssen sie vertreten? Bei Sarazzin wird es deutlich, er sieht den deutlichen Intelligenzunterschied zwischen Juden und Moslems und fast sind wir schon in einer Art dritten Weltkrieg zwischen Israel/Amerika und dem Iran, damit die „Achse des Guten“ sich in dieser Welt mit atomarer Zerstörung durchsetzt. Was will Frau Schröder wirklich? Ich glaube diesen Führungsfiguren kein Wort, wer steuert sie und wozu? Dieser Comic dazu genügt mir: http://www.youtube.com/watch?v=ZR6ZcFtowPY

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  16. @Axel-valentin Tigges:

    Die Frage, was Frau Schröder mit ihrem Buch will, ist sicher berechtigt. Wir glauben aber nicht, dass die „Führungsfiguren“ allesamt Lügner/innen und fremdgesteuert sind. Das klingt uns viel zu sehr nach Verschwörungstheorie.

    Auch wenn das in dieser Zeit der Politikverdrossenheit vielleicht ungewöhnlich ist, glauben wir durchaus, dass das Engagement der meisten Politiker/innen ernsthaft und echt ist. Allerdings haben wir öfter mal – und jetzt auch wieder bei Frau Schröder – das Gefühl, dass es zu viele führende Politiker/innen gibt, die einen allzu glatten Lebenslauf hinter sich haben. Wer im Leben kaum je wirkliche Benachteiligungen erlebt hat, erliegt schnell dem Glauben „der Wille macht alles möglich“.

    Es fühlt sich eben sicher auch nicht so gut an, die eigene Karriere hauptsächlich der guten sozialen Herkunft und dem Glück zuzuschreiben. Da bilden sich die Menschen lieber ein, die eigene Tüchtigkeit und Festigkeit des Willens habe zum Erfolg geführt.

    Wir wollen damit nicht behaupten, dass Führungspersönlichkeiten nicht viel leisten würden in ihren Positionen. Es wäre aber schön, wenn sie auch ein Auge dafür hätten, dass dies allein nicht ausreicht, um im Leben weiterzukommen. Stattdessen verschließen sie sich der Tatsache, wie sehr sich viele Menschen erstmal freistrampeln müssen, um überhaupt an ein selbstbestimmtes Leben denken zu können.

    Vielleicht empfindet Frau Schröder ja „den Feminismus“ tatsächlich als ständigen Angriff auf ihr Lebenskonzept. Wenn sie sich ernsthaft mit feministischen Anliegen auseinandersetzen würde, müsste sie eventuell zugeben, wie privilegiert sie ist. In unseren Augen wäre das zwar nichts Schlimmes – aber wer weiß, was es für sie und ihr Selbstbild bedeuten würde…?

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  17. Danke für den Blogbeitrag und die „Einblicke“ in Frau Schröders Buch. Ich hatte heute morgen lediglich die Berichterstattung in der HAZ gelesen, die aber inhaltlich nicht sehr erhellend war. Frau Schröders Kampf gegen die Windmühlenflügel „DES“ Feminismus irritieren mich aber schon lange. Ich bin der Überzeugung, dass Frau Schröder ohne die Leistungen meiner (Frauen)generation zur Gleichberechtigung und Bildungsförderung für Mädchen ganz sicher nicht in ihrem jetzigen Amt anzufinden wäre — was ich allerdings nicht für beklagenswert hielte…!

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  18. Ana&Anda:
    „Auch wenn das in dieser Zeit der Politikverdrossenheit vielleicht ungewöhnlich ist, glauben wir durchaus, dass das Engagement der meisten Politiker/innen ernsthaft und echt ist“.

    Die Frage dabei ist doch: In welche Richtung zielt das Engagement der
    PolitikerInnen und welche Mittel werden dabei eingesetzt?
    Wem dient also letztlich das Engagement unserer sog. Volksvertretung?

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  19. Ute Plass:

    Ja, das ist immer die Frage. Wir scheren dabei aber ungern alle Politiker/innen über einen Kamm. Es gibt auch hier solche und solche.

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  20. @ANA & ANDA
    Nun ich sehe auch das die Minsterin als Autorin möglicherweise zu wenig Lebenserfahrung hat, um mehr zu sehen, und dennoch glaube ich nicht,
    das Politiker oder welche Interessenvertreter ohne Absicht etwas veröffentlichen. Sie gehen ja davon aus, dass der Mensch verbessert werden kann, oder das er durch Informationen sich verbessern kann, genau hier liegt die Manipulationsmöglichkeit und gleichzeitig der Betrug. Wer Krankheit, Alter und Tod nicht erfahren ud das transformiert hat, was will der wem raten Und warum tur er es? Welche finanziellen Mitel benötigt er um dss zu erreichen?

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  21. @ANA&ANDA – klar gibt es „solche und solche „PolitikerInnen. Und wenn dem so ist, wie ihr das treffend formuliert, Frau Schröder sich aufgrund ihres eigenen Lebenskonzepts von einem wie auch immer gedachten Feminismus angegriffen fühlt, dann reicht mir eine solche eingeschränkte und einseitige Blickrichtung eben nicht aus, da ich den Anspruch habe, dass auch
    eine PolitikerIn über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen und zu denken hat.

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  22. @Ute Plass – einverstanden! 😉 Und nicht nur das – es widerspricht auch unserer Auffassung von „guter Politik“, wenn Frau Schröder zwei (oder waren es drei?) Feministinnen herausgreift, um daraus einen „Radikalfeminismus“ abzuleiten, der dann allen Feministinnen (und noch ein paar anderen mehr) übergestülpt wird. Deshalb hat sie unserer Meinung nach auch nicht „recht“ mit ihrer Kritik. Denn nach dieser Logik hätte ja dann auch der Schweizer Journalist Roger Köppel recht, der gerade alle Roma auf dem Titelbild seiner „Weltwoche“ verunglimpft hat – weil es doch auf ein paar Einzelfälle zutrifft, was er sagt… Oder, Antje?? (siehe http://blog.anaundanda.de/index.php?/archives/220-Weltwoche-hetzt-gegen-Roma.html)

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  23. Werden denn diese Zitate im Buch noch irgendwie argumentativ konkret untermauert, oder sind es bloße einseitige Behauptungen?

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  24. Chance vertan: mir und allen anderen (quasi ja automatisch als Antifeministen anzusehenden) zu erklären, wieso die unten angeführten Zitate nicht der Wahrheit entsprechen. Das denke ich mir nämlich, wenn ich diese lese und mit meinen Erfahrungen (ja, nur die) vergleiche.

    Reißerisch hier betitelt wie bei der Mädchenmannschaft beworben, hätte man wesentlich mehr daraus machen können (was mehr Arbeit bedeutet hätte als zu sagen: die doofe Schröder tut): nämlich das Buch Seite für Seite auseinandernehmen.

    Oder man hätte wenigstens einen Link setzen können (jemand hat diese Arbeit doch bestimmt mal erledigt?), für all die Leute, die nicht so im „Diskurs“ drin sind und von ihren Erfahrungs-/Vorurteilen wegkommen wollen, aber diesen für Feministen geschriebenen Artikeln nur Bestätigung ihrer Urteile entnehmen.

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  25. Ich schließ mich onyx mal an…
    und zudem: sind die Zitate alle von ihr, oder sind die auch nur zitiert? Das auf Seite 135 kommt mir leider recht bekannt vor. ^^

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  26. Ich habe das Buch nicht gelesen und es ist mir auch recht egal was da drinsteht. Auffällig ist allerdings die Kritik gegen Fr. Schröder die doch stark von ad hominem geprägt ist. Wenn Ihre Ideen so abstrus sind warum ist es dann nötig die Person zu zerstören?

    Da wird Fr. S. als ungebildetes „Püppchen“ bezeichnet (käme das von einem Mann würde man es wohl sexistisch nennen) oder auch einfach als „Kotztüte“. Solche Gegenreaktionen lassen auf die Tiefe der zugefügten Verletzung schließen. Demnach hat Fr. Schröders Attacke tief gesessen.

    Jana Hensel schreibt ihm Freitag sie sei „keine von uns, keine für uns“ – was doch stark danach klingt sie sei keine „richtige“ Frau. Eine Frau ist also entweder für „uns“ oder gegen „uns“. Das schließt an den älteren Blogpost von Frau Schrupp an, den ich für sehr treffend halte.

    Katrin Rönicke schreibt ebenfalls im Freitag: „Natürlich untersuchten Kritiker auch die Doktorarbeit von Kristina Schröder. Hinweise auf Betrug aber gab es keine, deshalb ließ man die Sache auf sich beruhen. “

    Da musste ich beinahe lachen. Man liess also „die Sache“ auf sich beruhen nachdem niemand ein Fehlverhalten feststellen konnte. Mit anderen Worten: „die Sache“ gibt es gar nicht, aber ein bisschen anrüchig klingt es ja doch also rein damit in den Text.

    Beispiele für diese Art von Diskurs gibt es mehr als genug. Letztendlich begreift sich der moderne Feminismus eben nach wie vor nicht als politische Strömung, der man entweder angehören kann oder nicht. Man kann eben nur Feminist sein, oder reaktionär. Daher auch die ganze Aufregung über Dinge, die man so von einer CDU-Ministerin eigentlich nicht anders erwarten könnte.

    Wenn Feminismus für die Gleichberechtigung der Frau steht, sollte er Fr. Schröder dann nicht selbstverständlich auch das Recht zugestehen jedwede Art von politischer Meinung zu vertreten? Man wird nun vielleicht geneigt sein zu sagen das er das ja täte, aber das Fr. Schröder dann eben auch mit der entsprechenden Kritik zu rechnen habe. Der Subtext der meisten „Kritiken“ ist aber eben doch ein ganz anderer.

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  27. Aus Liebe zur Freiheit… das gefällt mir. Darf ich so frei sein zu bekennen, daß ich Frau Schröders Buch gelesen habe und es überhaupt nicht so schlimm fand wie Sie und die meisten Ihrer Kommentatoren? Mir scheint dieser Dualismus von tendenziell guten Frauen und bösen Männer (Tätern) doch sehr verstaubt. Gut das Schröder sich da nicht einordnen mag. Ich übrigens auch nicht. Preisfrage: Ist der Hass auf Schröder, Herman, von Friesen oder Vilar deshalb so groß (größer?), weil sie Frauen sind und sich eine eigene Meinung erlauben? oder sind die doof oder von Männer manipuliert? Oder einfach nur Verräterinnen am eigenen Geschlecht? (Seit wann hängt das Denken eigentlich davon ab?) Nun gut.

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