Kein Bock mehr

Nachdem ich gerade diesen schönen Erklärbär-Artikel von Anatol Stefanowitsch gelesen habe, möchte ich dem Thema über die ermüdenden Auseinandersetzungen zur Frage „Ist Diskriminierung wirklich so schlimm oder warum versteht Ihr keine Witze“ gerne noch einen Aspekt hinzufügen, der mir seit einer Weile im Kopf herumgeht.

Und zwar die Ermüdungserscheinungen, die ich in letzter Zeit immer häufiger nicht nur an mir, sondern unter vielen Feministinnen meiner Generation (also der schon etwas Älteren) beobachte. Vielleicht interessiert es ja jemanden, zu erfahren, dass wir längst keinen Bock mehr haben, ständig die Ruferinnen in der Wüste zu sein.

Denn es ist ja nicht so, dass die Kritik an diskriminierenden Strukturen und Stereotypen gerade vorgestern erfunden wurde. Ich kann mich dran erinnern, wie prickelnd und begeisternd es für mich in den 1980er Jahren noch war, als uns das alles erstmals klar wurde. Wie begeistert ich war, dass mir feministische Analysen ermöglichten, Strukturen zu durchschauen, Mechanismen zu verstehen, neue Perspektiven zu finden.

Inzwischen ist mir das alles selbstverständlich, es kann alles nachgelesen und herbeigegoogelt werden. Und ich bin wirklich genervt davon, die Debatten immer wieder bei Adam und Eva beginnen zu müssen.

Stoffel am Samstag im Güntersburgpark. „Entzückend schöne Frauen“ sammelten die Spenden, my ass.

Und nicht nur ich. Neulich saß ich mit einer Bekannten beim Kaffee, die ebenfalls seit über zwanzig Jahren feministische Aktivistin ist. Und sie empfand das ganz ähnlich wie ich. Es ist einfach nervig, immer die einzige zu sein, die in Sitzungen auf inklusiver Sprache besteht, zum Beispiel. „Ich hab da keinen Bock mehr drauf“, sagte sie. „Bevor ich mich dauernd mit irgendwem rumstreite, gehe ich doch lieber ins Kino.“

Nur mal so ein Beispiel: Am Samstag war ich beim Stoffel, das ist ein eigentlich sehr nettes Freiluftfestival, das es sommers immer in Frankfurt gibt. Bühne, Musik, gute Laune, kostet nicht mal Eintritt. Aber es werden Spenden gesammelt. Und zwar, wie uns so ein angestrengt lustiger Schnösel von der Bühne herunter ankündigte, von „entzückend schönen Frauen“, die mit entsprechenden Beuteln gleich durchs Publikum gehen würden.

Das ist so eine Situation: Soll ich mich aufregen? Es nützt ja nichts. Ist doch nur witzig gemeint. Ist ja nicht so wichtig. Wahrscheinlich hat er nicht richtig nachgedacht. Schwamm drüber.

Ja, ich habe mich aufgeregt, aber fast mehr noch habe ich mich darüber aufgeregt, dass ich mich aufgeregt habe. Denn ich habe keine Lust mehr, ständig die Genderpolizei zu spielen. Es ist doch nicht MEIN Problem, wenn Ihr eure Kinder mit dummen Stereotypen vollpumpt (es waren viele Eltern mit kleinen Kindern da). Es ist doch nicht MEIN Problem, wenn Männer und Frauen ihre Energie mit Klischeeerfüllungsanstrengungen verschwenden, anstatt was Sinnvolles zu tun. Immer stärker wird in mir der Impuls zu sagen: Bleibt halt einfach dumm.

Was mich also so nervt  (und ich glaube eben, es geht nicht nur mir so) ist NICHT, dass manche Menschen andere Meinungen haben als ich, ich gehe keiner ernsthaften Diskussion aus dem Weg. Was mich nervt ist, dass in den Debatten dauernd der Eindruck erweckt wird, wir Feministinnen würden Interessenspolitik und Frauenlobbyismus betreiben, es ginge uns vor allem um uns selbst.

NEIN, ES GEHT NICHT UM MICH. Mir persönlich, danke schön, geht es gut. Ich habe persönlich überhaupt kein Problem mit männlicher Sprache und nicht mal mit sexistischer Kackscheiße wie rosa Lego oder Mädchen-Überraschungseiern. Das geht mir vollkommen hinten vorbei.

In meiner Welt gibt es genug interessante Dinge, interessante Menschen, mit denen ich sehr gut beschäftigt bin. Es fällt mir überhaupt nicht schwer, Leute, die bis heute nicht die minimalsten Grundkenntnisse davon haben, was feministische Reflektion in den vergangenen vierzig Jahren an Erkenntnisfortschritten gebracht hat, einfach zu ignorieren. Ich halte sie schlicht für ein bisschen dumm und gehe ihnen aus dem Weg.

Aber es geht eben nicht um mich. Es geht darum, in welcher Welt wir leben wollen.

Ich bin Journalistin und Politologin, Jahrgang 1964, und lebe in Frankfurt am Main.

72 Gedanken zu “Kein Bock mehr

  1. DANKE (ebenfalls in Großbuchstaben), denn es beschreibt auch gerade meine Grundstimmung. Bin auch sehr müde und kenne die „Ich-habe-langsam-keinen-Bock-mehr“-Stimmungen nur zu gut.

    Nur eine Sache sehe ich für mich etwas anders: Mir geht’s manchmal schon einfach nicht gut, weil ich weiß, dass es bei dieser ganzen Scheiße auch um mich geht. Bei hetero_sexistischen Sprüchen zum Beispiel – auch wenn sie nicht an mich gerichtet sind – fühle ich mich einfach mitgemeint. Ganz so rausnehmen kann ich mich da nicht. Ja, es geht um die Welt, in der wir leben – aber auch um mein Wohlbefinden und das meiner Mitmenschen.

    Aber nochmals: Vielen Dank.

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  2. NOAIN! Bitte nicht auch hier! Jedes Mal, wenn ich von Augenrollen einen Muskelkater habe, wenn ich den Mund vor Fassungslosigkeit nicht zukriege (26jährige Volontärin, die sich nicht mit der IT-Infrastruktur befassen will, weil „das halt eher was für Jungs“ sei / Bekannte, die sich darüber mockieren, dass ihre Freundinnen „erst ein Kind wollen, und sich dann nicht selber darum kümmern“ / Vorstand, der den Frauenanteil erhöhen will, „weil die eine viel emotionalere Perspektive reinbringen“), und wenn ich dann meine Waffen stecken lassen, weil ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll: Dann zünde ich eine innere Kerze den Feminstinnen an, die das nicht tun. Die die Ausdauer haben, immer wieder von vorne anzufangen, sich in den Augen großer Teile der Gesellschaft mit ihrer Beharrlichkeit lächerlich machen, sich beschimpfen lassen. Wir Feiglinge brauchen euch!

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  3. genau. das ist auch der grund, warum ich jedes mal an die wand gehen könnte, wenn mir irgendjemand erklärt, es wäre ja nicht seine_ihre absicht gewesen, mich zu verletzten und es täte ihm_ihr leid, wenn irgendetwas negative gefühle in mir ausgelöst hätte. danke, mir geht’s (meistens) gut. aber checkt mal, was ihr mit der welt macht.

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  4. Es bereitet mir als 68-jährige immer noch/immer wieder „teuflische“ Freude meine Umwelt – die wenig feministisch – auf die Ungerechtigkeiten, Oberfläch-lichketen, uns Frauen gegenüber hinzuweisen. Auch meine angepassten Artgenossinnen verschone ich nicht.
    Mich prägten – in Büchern/Erzählungen/Filmen – sehr früh, all die Menschen, die für unsere „Freiheit/en“ sogar ihr Leben ließen, lassen mussten, und diese Menschen geben mir immer auf das Neue enorm viel Kraft.
    Bei zunehmender Dummheit, nicht nur geistiger Hinsicht. Ich muss eher schreiben: Wiederkehrenden Dummheit.

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  5. Mir sind Mädchen-Überraschungseier (frage mich, was da wohl drin ist) und rosa Lego nicht egal (außer natürlich rosa Lego würde wie selbstverständlich als Erweiterung der Farbpalette auch an Jungs verschenkt), denn ich muss zwei, bald drei kleine Kinder groß kriegen und das am besten so, dass sie die ganzen Geschlechterstereotypen nicht übernehmen.

    Und manchmal frage ich mich, wie soll ich das machen?! Soll ich mich tatsächlich mit meinen Nachbarn und vorallem vier-jährigen Jungs auseinandersetzen, die meinem Sohn erzählen, dass sein geliebter rosa Puppenwagen was für Mädchen ist, wenn wir doch eigentlich gerade einen schönen Ausflug machen wollen? Soll ich mich auf einer Feier wie beispielsweise dem von dir erwähnten Stoffel aufregen und meinem Kind das Fest verderben? Soll ich meinem Kind einen Vortrag halten, dem es sowieso nicht zuhört und ihn wahrscheinlich auch nicht versteht? Und selbst wenn ich das mache, kann ich gegen die geballte Masse der Stereotypen überhaupt ankommen?

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  6. So ist es, es gibt so viele wunderbare Männer und Frauen, dass die Diskussion darüber, wie Menschen anders ticken sollten, eher Langeweile auslösen, weil diesen Protagonisten häufig anzusehen ist, sie leben es nicht, und da sind mir die Menschen lieber die das leben was sie sagen. Doch da ist noch viel Krampf und damit auch Kampf selbst untereinander.

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  7. toller blogpost, tolle Kommentare (Kerzen für Feministinnen! zünde ich auch ab und an an, zumindest innerliche. Auch Barbaras Hinweis auf die Relationen – verbaler Widerstand oder Lebenlassen, ermuntert wieder zu ersterem).

    Uäghs, dieses unablässige und scheinbar völlig selbstverständliche Bewerten des Äußeren von Frauen, ich werde da immer allergischer. Leider machen da auch viele Frauen mit, z.B. Journalistinnen, die es wichtig finden, die Schönheit oder whatever einer Frau, bei der es um was ganz anderes geht, zu erwähnen. Noch schlimmer die halb sabbernden Journalisten, die z.B. über Schauspielerinnen berichten. In der taz schrieb mal einer frei von der Leber weg, er kennte niemanden, der nicht mit Scarlett Johanson poppen wolle (yeah! Sexuelle Befreiung!). Hier wäre eine Medienanalyse mal sehr interessant, im Vergleich zu Bewertungen von Männern. Ist zwar irgendwie absehbar, aber das in konkrete Daten gegossen zu sehen, wäre sicher aufschlussreich. Oder gibt es so was schon, halbwegs aktuell?

    Und worum geht es eigentlich dabei, wenn ein Mann öffentlich seine Meinung über das Äußere von einer Frau ausposaunt, auch noch in ihrer Gegenwart? Um ein Kompliment kann’s dabei ja nicht gehen, das kommt im persönlichen Kontakt besser an. Man demonstriert damit doch zum Teil auch seine Macht, jemand anderen zu bewerten, sein Urteil abzugeben, vom natürlichen Olymp jedes heterosexuellen Schönheits-Jurors herab. Heterosexuelle Männer, die denken, dass das doch nett ist, stecken wahrscheinlich tief im Glauben fest, dass Frauen zum Angucken da sind, und sich freuen, wenn ihr Daseinszweck bestätigt wird. Das Ganze also eine großmütige Tat ihrerseits. Man muss sich das nur mal umgekehrt vorstellen. Ich bin mir sicher, dass die Spaßkanone da höchst befremdet wäre.

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  8. „Es geht darum, in welcher Welt wir leben wollen.“
    Genau so ist es. Nur wer stellt diese Frage — im Freundeskreis, in der Familie, unter Kollegen? Und vor allem sich selbst? Wir schmeißen massenhaft Essen weg, beuten unsere Böden aus, liefern Waffen in Krisengebiete, Banker dürfen sich schonungslos bereichern, Politiker lügen … das ließe sich ziemlich lang fortsetzen .. und wer kritisiert das fundiert und macht sich auf den Weg, umzudenken und das auch einzufordern? Zu wenige.
    Ein Grund ist sicherlich, dass wir oft aneinander vorbeireden, siehe „ich wollte Dir nicht wehtun …“ obwohl es um eine Beobachtung und Stellungnahme ging. In der Schule würde ich die Einführung eines Faches wie praktische Kommunikation befürworten, um das sensible Zuhören zu schulen. Wer zuhört hat auch eine Chance zu verstehen, was der Gegenüber sagen will.

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  9. Offtopic:
    @idhl So was hatte ich auch mal: Ich habe einer erklärt, dass ich das, was sie gesagt hatte, für falsch hielt (es ging um Grüne, die angeblich alle Gärten haben und nur Bio-Nahrung essen), und ihre Reaktion war nicht auf der sachlichen Ebene („doch, das stimmt, die haben wirklich alle Gärten, hier, ich habe eine Statistik darüber“), sondern auf der emotionalen Ebene: „Ich wollte Sie nicht angreifen“. Ich war etwas perplex, es gelang mir dann aber, ihr zu sagen, dass es nicht darum gehe, sondern dass sie mal ihre Klischees überdenken solle.

    Ich bin noch am Nachdenken, was diese Antwort soll. Ich glaube, es steckt eine ungeheure Arroganz dahinter, und außerdem ein Versuch, sich selbst als die/der Überlegene zu behaupten, der möglicherweise anderen mit seinen Behauptungen wehtut, dessen Behauptungen aber nicht falsch oder unsinnig sein können, und die eben auch nicht – unabhängig von konkreten Anwesenden, die verletzt sein könnten – eine sexistische Gesinnung offenbaren könnten.

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  10. Susanna, diese Antwort paßt eigentlich pefekt zu dem, was Stefanowitsch heute schrieb, dass die verbreitete Alltagsthese darin besteht, Diskriminierung müsse immer sofort und hier etwas Negatives bewirken um als solche zu zählen. Unter diese Annahme sind verletzte Gefühle meist das einzig plausible, sonst ist ja offensichtlich durch das dumme Klischee nichts schlimmes passiert, also fix entschuldigen und weitermachen.

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  11. Dorith: Und manchmal frage ich mich, wie soll ich das machen?!

    Wie wärs – passend zum Titelthema kein Bock mehr – damit: Gar nicht? Kinder sind mehr als Gefäße für Einflüsse, und bei zwei oder drei Kindern sind die Chancen sehr gut, dass die Lebenseinstellungen ziemlich unterschiedlich ausfallen werden, egal wie die Verhältnisse sind (was nicht heißen soll, dass mir die Verhältnisse egal sind). Ich brauche mir ja nur ansehen, wie verschieden meine zwei Nichten im Schulalter drauf sind, obwohl oder weil sie Schwestern sind…

    Kaltmamsell: 26jährige Volontärin, die sich nicht mit der IT-Infrastruktur befassen will, weil “das halt eher was für Jungs” sei

    Klingt erst mal derb. Aber auf den zweiten Blick klingt das nicht nur klischeehaft, sondern auch bequem und verwöhnt.

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  12. Nein. Kein Bock mehr – klar, kenn ich auch, kennt jede von uns. Trotzdem nein. Es geht immer wieder von vorn los? Fein, dann alles auf Anfang. Täglich grüßt das sexistische Murmeltier. Und kriegt eins mit dem Hammer drauf. Und morgen wieder. Solange, bis es tot und begraben ist. Six feet under. Wann das ist? Morgen? Übermorgen? In tausend Jahren? In einer anderen Galaxis? Egal. Laßt uns Revolution machen. Wir sind viele. Wir sind wütend. Wenn eine fällt, stehen zehn andere auf. Laßt euch nur nicht einreden, dass es genug ist, Es ist erst genug, wenn wir gesiegt haben. Forward momentum, baby! 😉

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  13. @Dani – finde auch, dass zur Bildung Achtsamkeit und Kommunikation gehört und diese Bewußtseinsarbeit frühstmöglich in Schulen als Lehrfach (ohne Zensuren) eingeführt werden sollte.

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  14. @Gorn : „Es ist erst genug, wenn wir gesiegt haben?“

    Wenn „wir gesiegt“ haben, dann heißt das doch, dass “ die anderen“ verloren haben? Was haben ‚wir‘ dann gewonnen?

    Bewegt mannfrau sich dann nicht in der Logik der Macht, die letztlich die
    Verhältnisse, die fraumann verändern möchte, wieder neu stabilisiert?

    Bin sehr einverstanden mit deinem aufmunternden „Fein, dann alles auf Anfang“, auch wenn die Lust des Anfangs nicht mehr die frischeste ist. Trotzdem brauch‘ ich auch immer wieder mal so erfrischend wütende Seufzer wie „Kein Bock mehr“.
    Wenn meine Klage gehört wird, dann kann’s passieren, dass mein kein-Bock-mehr-Ausruf wieder etwas von meiner Sehnsucht wachruft, die mich dann wieder antreibt
    zu dem wie du sagst: “ Forward momentum, baby!“ 🙂

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  15. „… Leute, die bis heute nicht die minimalsten Grundkenntnisse davon haben, was feministische Reflektion in den vergangenen vierzig Jahren an Erkenntnisfortschritten gebracht hat …“

    jemand muss diese „grundkenntnisse“ ja vermitteln. das ist offensichtlich nicht gelungen. und – wie immer – sind die anderen schuld.

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  16. @Host_Sabine – von Schuld habe ich in dem Beitrag von Antje nix gelesen,
    eher von Frust und Enttäuschung, die ich gut nachvollziehen kann.

    Dein Hinweis, ob’s an nicht gelungener Vermittlung von Grundkenntnissen
    feministischer Reflektion liegen könnte, finde ich wichtig.
    Was ist für dich ‚gelungene Vermittlung‘?

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  17. großartig. ich hab auch keinen bock mehr mich aufzuregen.
    und das ist auch gut so. ich kann jetzt öfter sagen, „das ist aber sexistischer mist.“ und da ich mich nicht aufrege, fühl ich mich nicht genötigt „meine meinung“ zu erklärbären oder zu verteidigen. bei widerspruch tut’s ein ungläubiger blick. es ist nämlich ein etablierter fakt und keine einladung zu einer kontroverse.

    die situation, in der mir das aufgegangen ist, war deinem beispiel ganz ähnlich: „sportgala“ im dorfverein, moderator (lehrer) muss zeit überbrücken, weil irgendwas noch nicht fertig aufgebaut ist, jedenfalls frauen* von irgendeiner kombo noch nicht auf der bühne stehen. er fängt an von „mädels brauchen halt immer länger beim umziehen.“ zu erzählen. dieses phänomen, dass sympathische leute in unangenehmen situationen sofort auf sexistische witzchen zurückfallen (können), schon interessant. vor allem weil die situation hinterher (vielen) peinlich bleibt, die kurze unterbrechung durch grundloses lachen aber wohl doch den uncleveren spruch wert war. diese idee, dass jede_r entertainer_in sein können muss, ist halt auch so ein übel.

    wie leute auf die vorstellung kommen, dass ausgerechnet feminismus die spitze des eisbergs in der persönlichen interessenspolitik ist, ist mir ein rätsel. ehegattensplitting und kindererziehung, homoehe und was „männer“ über „frauen“ denken, frauenquote in vorständen und frauenanteil in der IT betrifft mich ALLES unmittelbar persönlich. what?

    aufhören? nee. andersrum. ich hab mehr spaß dran was zu sagen, seit ich geblickt hab, dass ich weder betroffen noch allein verantwortlich bin. (welch erkenntnis. I know.)

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  18. Ich glaube an das Prinzip „steter Tropfen höhlt den Stein“, und wie du ja selbst an anderer Stelle AFAIR schriebst, können sich viele langfristige Akzente im alltäglichen Kleinen zu mehr aufsummieren als eine große Revolution im WinterPalais. Ich glaube daher, an einem langen Atem auch angesichts scheinbarer Unveränderlichkeit der Verhältnisse kommt man bei keinem bewussten WeltVerbesserungsProjekt vorbei.
    /
    Für so einen langen Atem ist aber auch ein Haushalten mit den eigenen Ressourcen notwendig: Wenn ich mich von wirklich allem zu Aufregerei triggern lasse, geht mir rasch die Puste aus. Wenn mir ein Akzent wichtig ist, dann achte ich darauf, ihn regelmäßig zu setzen, aber mich auch nicht unüberlegt durch eine Gelegenheit ganz von ihm wegtragen zu lassen: z.B. indem ich mir ein tägliches Kontingent setze „jeden Tag einen Punkt in dieser Sache setzen“, „jeden Tag hieran zwanzig Minuten arbeiten“ o.ä. So bleibt es regelmäßig, nimmt aber nicht über Hand.

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  19. Liegt nicht nur am Alter, kann ich sagen 😉 Wenn ich Simone de Beauvoir nochmal lese, kann ich es nicht fassen, wie wenig sich _geistig_ bei den Menschen verändert hat … es ist wirklich frustrierend. Und sich davon das Leben kaputt machen lassen? Bestimmt nicht!

    Was ich aber auch bemerkenswert finde ist, dass sobald ich anmerke, dass etwas sexistisch ist oder oberflächlich oder dumm oder oder, die Leute sofort anfangen zu sagen „Was regst du dich denn schon wieder auf!?“, obwohl ich im ganz ruhigen Ton einfach darauf hinweise, dass diese oder jene Aussage schlicht dumm ist. Also selbst wenn ich gelassen bin und mich einfach nur äußere, wird es als aufregen wahrgenommen. Das ist natürlich eine normale Abwehrreaktion, aber als Feministin ™ wirst du für deine ganz normale Interpretation des Lebens schon so wahrgenommen, dass du dich die ganze Zeit aufregst. Schlimm 🙂

    Abgesehen davon ist dieses „Ich bin ja so dumm, erklärs mir“ eine Dominanzmethode. Aber das wisst ihr ja sicherlich alle ❤

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  20. Ich finde das ist eine gute Idee.

    Einfach mal nicht Polizei spielen und sich stattdessen dann zu Wort melden wenn Sexismus tatsächlich und direkt Probleme macht. Das hat dann nämlich neben dem eigenen Sparen von Kraft zusätzlich den Vorteil, dass man nicht Abwehrhaltungen bei Menschen auslöst, die an ihrem Samstag Nachmittag lieber unbeschwert ein Festival besuchen wollen als sich über Sexismus belehren zu lassen.

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  21. @thinkpunk: „ich kann jetzt öfter sagen, “das ist aber sexistischer mist.” und da ich mich nicht aufrege, fühl ich mich nicht genötigt “meine meinung” zu erklärbären oder zu verteidigen. bei widerspruch tut’s ein ungläubiger blick. es ist nämlich ein etablierter fakt und keine einladung zu einer kontroverse.“

    GENAU diese Haltung empfinde ich oft als die bestmögliche. 🙂 Nur in der Praxis hapert’s bei mir noch manchmal, vor allem innerlich möglichst stressfrei zu bleiben.

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  22. Ich auch. Danke für’s Aufschreiben, an sich und auch, weil ich dann jetzt darauf verweisen kann, wenn ich keine Lust mehr habe, zu erklären. Was fast immer der Fall ist.

    Ein Unterschied zwischen uns ist, dass es mir nicht immer gut geht. Obwohl ich eine ganz komfortable Position in dieser Welt habe, bemerke ich Benachteiligung ziemlich oft, was meist mit meiner Situation als abhängig beschäftigter Mutter zu tun hat.

    Noch schlimmer ist die Ohnmacht den Verhältnissen gegenüber, die meine (und andere) Kinder in Gender-Form pressen und das alles trotz all unserer Wiederholungen immer schlimmer wird statt besser. Kein Möglichkeit, meine Tochter vor dem Schön-sein-müssen schützen zu können und dabei zusehen zu müssen, wie sie sich schon mit sieben zerreisst zwischen Kind-sein und Püppchen-sein. Zum Heulen.

    Andererseits: hast du so Momente sicher auch, nur eben nicht immer, oder nicht immer dann, wenn andere denken, dass das jetzt aber so sein müsste.

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  23. Erst mal an alle: Danke für die Blumen, das tut ja auch gut so ein Feedback :))

    @lev – Das mit den Abwehrhaltungen finde ich kein gutes Argument. Wenn ich mein politisches Handeln danach ausrichten würde, ob es auf irgendeiner Seite Abwehrhaltungen hervorruft, dann käme dabei nicht viel heraus. Ich kenne viel zu viele Frauen, die aus Angst vor Konflikten ihre Meinung nicht sagen oder nicht das tun, was sie (eigentlich) für richtig halten, eben weil sie sich aufgrund von vermuteten „Abwehrhaltungen“ schon gleich von vornherein selber zensieren. Zum Beispiel Journalist_innen, die keine Text mit inklusiver Sprache abgeben, weil sie vermuten, die Redaktionen würden das sowieso wieder rausstreichen. Damit macht man sich auch klein, und da fahre ich lieber den Stiefel: Sollen sie es mir doch rausstreichen, ich habe es wenigstens versucht.

    Auch deine Unterscheidung zwischen (harmlosem ?) Sexismus und Sexismus, der „tatsächlich und direkt Probleme macht“ verstehe ich nicht. Das Problem ist ja, dass JEDER Sexismus tatsächlich und direkt Probleme macht, in meinem Beispiel kriegten die kleinen Mädchen und Jungens vor der Bühne beigebracht, dass eine wesentliche Eigenschaft von „Frauen“ (TM) ist, dass sie „entzückend schön“ sein sollen. Das ist doch ein Problem, oder findest du nicht?

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  24. Liebe Antje,

    Deine Ermüdung ist verständlich; was bleibt: wen Sexismus in einer spezifischen Ausprägung stört, der muss halt weiter dagegen anrennen. Apartheid / Sklaverei / (you name it) sind auch nicht an einem Tag…oder so.

    Das aus meiner Sicht strukturelle „Problem“: Unsere grundsätzlich offene und – wenn wir ehrlich sind: ziemlich gewaltfreie – bundesrepublikanische Gesellschaft tendiert eben zum Vulgär-Liberalismus der Machart „mir doch egal“ nebst „ich krieg‘ was ich brauch'“.

    Asche auf mein Haupt – geht’s mir doch gelegentlich ähnlich. Ich für mein Teil bin ja tolerant / offen / emanzipiert. Als Mann. Mit Kindern. Und dass die anderen Dödel mit Dödel das nicht können / wollen, verschafft mir letztlich durchaus auch ein Gefühl von Genugtuung…

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  25. @Marcus – Das mit deiner „Genugtuung gegenüber Dödeln, die das nicht können“ find ich interessant. Ich bin ja immer auf der Suche nach möglichen Gründen, warum sich auch „feministische“ Männer so oft nicht wirklich aktiv dafür einsetzen, vor allem nicht gegenüber anderen Männern. Ja, sie würden ihr Alleinstellungsmerkmal verlieren – sicher nur ein augenzwinkernder Gedanke, aber ich werde ihn mal halbernst im Kopf behalten.

    @Anne @Magda – Ihr habt ja beide ähnliche Einwände, nämlich dass Ihr euch durchaus auch über Benachteiligungen ärgert, was ich in meinem Post ein bisschen abbügele. Ich denk da noch drüber nach, aber ich FÜHLE es wirklich nicht, was natürlich mehrere Gründe hat: Keine Kinder, um die ich mich sorgen muss, von Natur aus ein dickes Fell. Ein bisschen spielt auch eine Rolle, dass ich mich angesichts des Weltdurchschnitts an Menschen so sehr privilegiert fühle, dass ich fast schon froh bin, wenigstens in punkto Geschlecht nicht auch noch auf der Default-Bevorzugtenseite zu stehen (auch ein doofer Gedankenschluss, ich weiß, aber ich kann nicht leugnen, dass er da ist).

    Ein Hauptgrund ist aber wohl, dass ich zwischen symbolischer Abwertung und faktischer Abwertung unterscheide – und die erste kann ich wirklich komplett abschaffen, mit Hilfe des Feminismus und der Frauenbewegung. Indem ich meine primären Beziehungen ausschließlich zu anderen Frauen und (wirklich) feministischen Männern definiere, bin ich tatsächlich nicht mehr angreifbar durch Sexismus. Sexisten spielen faktisch für mich keine Rolle, sie sind mir einfach egal. Ich setze mich zu ihnen in keinerlei Beziehung, ihre Anmachen treffen mich innerlich überhaupt kein bisschen. Ich ärgere mich natürlich über sie, und ich muss mit ihnen irgendwie umgehen, wenn ich welche treffe, aber sie sind für mich so was wie schlechtes Wetter oder ein gebrochener Fuß oder ein verlorenes Portemonnaie. Es ist lästig, macht Arbeit, ist umständlich, es ist ungerecht usw. aber es beleidigt mich nicht, es trifft mich nicht, es hat nichts mit mir persönlich zu tun. Ist das irgendwie verständlich?

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  26. „Was ist für dich ‘gelungene Vermittlung’?“

    Ute Plass, ganz einfach: Wenn es verstanden wird. Da ist offenbar nicht im gewünschten Ausmaß der Fall. Die Leute, die es nicht verstanden haben, aber als dumm abzuqualifizieren, ist die schlechteste Möglichkeit damit umzugehen. Die Menschen müssen ja handfeste Gründe haben, z.B. ihren Töchtern pinken Scheißkram zu kaufen oder sexistische Bemerkungen lustig zu finden, sonst würden sie nicht gemacht werden und der pinke Kram würde in den Regalen liegen bleiben. Schau dir mal das Pulikum von Mario Barth an. Da lachen zu 50% Frauen über frauenverachtenden Scheiß. Also fangt bei denen an. Fangt bei den Frauen an, die zu ihrem eigenen Nachteil Stereotype reproduzieren.

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  27. p.s.: Mit der aktuellen Einstellung „Es IST sexistisch, weil ich es sage. Ich spiel doch nicht den Erlärbären. Das ist Grundwissen. Lies erstmal etwas …“ kommt man allerdings nicht weiter. Wer etwas behauptet, muss es erklären. Und zwar jedem, der fragt.

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  28. Naja das problem ist halt das ihr es immer übertreibt. Man sollte nicht bei jeder kleinigkeit sofort ein sexistischen hintergrund vermuten oder der möglichkeit, dass es auswirkungen auf kinder und deren weltbild haben wird. Auch die maße wird es nicht sein. Man sollte denn menschen vertrauen, dass sie differenzieren können und damit umgehen können und nicht alle die welt in schwarz und weiß einordnen werden. Dann hätte man auch die kraft bei wichtigen sachen zu diskutieren.
    Außerdem achten sehr viele menschen drauf, sie übertreiben es nur nicht. Siehe bspw. im beitrag einer seite die sonst damit kein problem hat.
    http://www.guardian.co.uk/technology/gamesblog/2012/aug/14/borderlands-2-girlfriend-mode?CMP=twt_fd

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  29. die beste Aussage, die ich als Antwort im Erklärbär-Artikel von Anatol Stefanowitsch gefunden habe ist dies hier:“ Das eigentliche Problem, das ich auch sehe, ist, dass Diskussionen um Diskriminierung nie nur über Diskriminierung gehen. Es geht dabei eben auch um gesellschaftliche Deutungshoheit. Ich meine das jetzt ganz neutral und nicht polemisch: In Diskriminierungsdebatten werden Machtfragen verhandelt.“
    Also wer erkennt des Kaisers neue Kleider? Es geht nicht um Verstehen, sondern um mehr Einfluss, mehr Macht, mehr Rechte für eine andere Gruppe auf Kosten der bestehenden Gruppen. Und was ist das Ergebnis? Mehr Streit, weniger Gemeinsames, wer kann das wollen? Ja, der Humorlose, der sich benachteiligt und dadurch benachteiligen muss. Und was findet er? Die Fruststeigerung der Beteiligten. Wozu sind Kriege da? Also wer kriegt die Macht?

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  30. Danke für den Beitrag.

    Ich bin ständig hin und her gerissen zwischen – lohnt es sich an dieser Stelle zu intervenieren oder nehme ich es einfach hin (und bin tolerant?).
    Ich habe jedenfalls keine Lust als „Nörgeltrude“ bei jeder Zusammenkunft gemieden zu werden.

    Als Technikerin betrifft mich das Thema jeden Tag. Es scheint in die Hirne der Menschen eingemeißelt zu sein „Technik = Mann“. Wenn ich mal praktisch unterwegs bin z.B. mit Schraubendreher in der Hand und irgendetwas repariere, fragen die Kinder (in unserer Einrichtung) verwundert: „Was macht denn die Tante da?“ und „Wieso kann die denn das?“

    Ich will damit auch sagen, auf die nächste Generation kannst du nicht unbedingt bauen.

    Vor kurzem bin ich einem Technikverein beigetreten. Nach einiger Zeit wurde ich in der Vereinszeitung zwischen anderen neunen (Männer) Mitgliedern herzlich als „Herr Sowieso“ begrüßt. Ich bin noch am überlegen, ob ich mich darüber aufregen soll, geärgert hat es mich schon.

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  31. Horst-Sabine: Die Menschen müssen ja handfeste Gründe haben, z.B. ihren Töchtern pinken Scheißkram zu kaufen

    Ein wichtiger Grund: Bei Lidl und Tchibo gibts nix anderes.

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  32. „Was mich nervt ist, dass in den Debatten dauernd der Eindruck erweckt wird, wir Feministinnen würden Interessenspolitik und Frauenlobbyismus betreiben, es ginge uns vor allem um uns selbst.“

    Jede Art von Politik ist interessengeleitet. Was diese Interessen im Einzelnen sind ist doch zunächst ganz unwichtig. Für mich ist es kein Unterschied ob mir jemand sagt es geht ihm nur um sich selbst oder ob mir ein anderer sagt er wolle doch nur die Welt verbessern. In jedem Fall stecken persönliche Interessen dahinter, die keineswegs mit meinen übereinstimmen müssen. Ich teile insofern die Kritik, aber deshalb weil ich es vollkommen legitim fände das alles nur für sich zu tun. Die Implikation das das irgendwie unanständig sei (und mit der du dich hier – wenn ich richtig verstehe – gemein machst) lehne ich ab.

    „Es fällt mir überhaupt nicht schwer, Leute, die bis heute nicht die minimalsten Grundkenntnisse davon haben, was feministische Reflektion in den vergangenen vierzig Jahren an Erkenntnisfortschritten gebracht hat, einfach zu ignorieren.“

    Du appellierst hier sozusagen an die wissenschaftliche Legitimation feministischer Theorien. Die spielt im politischen Raum aber keinerlei Rolle. (Und ist wie jede wissenschaftliche Legitimationsfigur ohnehin fragwürdig.)

    Man könnte doch z.B. genauso sagen das die Menschen die Erkenntnisfortschritte der Ernährungswissenschaften ignorieren und weiter Pommes Rot-Weiß essen, obwohl das doch seit Jahrzehnten als ungesund erkannt ist. Deiner Argumentation folgend fehlen diesen Menschen ganz offenbar einfach die „Grundkenntnisse“ in Ernährungswissenschaften. Das ist zwar eine verbreitete Meinung, aber trifft den Kern der Sache überhaupt nicht.

    Ich glaube es wäre wirklich das Beste die Menschen einfach „dumm“ sein zu lassen. Letztlich gehört das eben zu einer freien Gesellschaft. Du magst aus deiner Sicht nur das Beste für die Menschen wollen, aber die haben davon offenbar ganz andere Vorstellungen. Und das ist nur recht und billig.

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  33. @Stefan Frei – Ja, natürlich hast du recht. Aber mein Artikel war kein moralischer Appell dafür, dass Leute feministische Theorien aufnehmen müssen. Ich habe nur erklärt, warum ich so oft keinen Bock drauf habe, mich da noch einzubringen. Genau, wir sind hier im politischen Raum und nicht im wissenschaftlichen, aber der funktioniert ja bekanntlich nicht besonders gut (darüber hab ich in meinem vorigen Post geschrieben). Das weibliche Desinteresse daran hat wesentlichen Anteil an diesem Nicht-Funktionieren, glaube ich. Alle Parteien jammern ja rum, dass sich so wenige Frauen finden, die bei ihnen mitarbeiten wollen. Mein Post ist sozusagen eine kleine Bestandsaufnahme meinerseits, die erklärt, warum ich keine Lust mehr habe, unter diesen Konditionen „mitzuarbeiten“ und es deshalb auch nicht mache. Für den Fall, dass das jemand interessiert und weil ich glaube, ich bin nicht die einzige, der es so geht, sondern es ist ein gesellschaftlicher Trend.

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  34. Hallo,

    „Das mit den Abwehrhaltungen finde ich kein gutes Argument. Wenn ich mein politisches Handeln danach ausrichten würde, ob es auf irgendeiner Seite Abwehrhaltungen hervorruft, dann käme dabei nicht viel heraus.“ (Antje Schrupp, früherer Kommentar)

    Nein, so meinte ich es auch nicht. Dass Leute „neue“ Ideen erst mal ablehnen, ist ja recht gewöhnlich. Es ist aber dann ein Problem, wenn man jemandem überzeugen möchte und diese andere Person dann in Abwehrhaltungen verfällt und sogar noch extremere Positionen vertritt als zuvor. Mir kommt es einfach so vor, als würden Feministen (im weitesten Sinne) ihr Ziel häufig verfehlen, weil sie eben nicht überzeugen sondern erschlagen. [http://de.wikipedia.org/wiki/Persuasive_Kommunikation]

    Was den „harmlosen“ Sexismus (Ich kenne auch den Blogbeitrag von Herrn Urbach zum Alltagssexismus) angeht, sehe ich das auch ein wenig anders: Ich bin mir nicht sicher, ob die Aussage, die Damen seien „entzückend schön“ ein Problem ist. Welchen Adjektive wären denn erlaubt gewesen, auf die deine Argumentation nicht zutrifft? Hätte der Moderator jetzt von „freundlichen Damen“ gesprochen, würden Kinder deiner Ansicht nach lernen, dass Frauen immer freundlich sein sollen. Macht das Sinn? Ich denke nicht, denn niemand soll immer freundlich sein. (Ich erkenne, dass hübsch sein und freundlich sein nur bedingt vergleichbar sind, bleibe aber dabei.) Tatsächlich sehe ich hier ein harmloses Kompliment und vermute übrigens, dass die Frauen überdies äußerst unterschiedlich aussahen ;).

    Dass es scheinbar unproblematisches Verhalten gibt, das nur streng genommen Sexismus (ich bleibe mal beim vereinfachten Denken von Frauen&Männern) ist, nehme ich auch deshalb an, weil mir viele, viele Frauen in solchen Diskussionen immer wieder versichert haben, dass sie in Gruppe XYZ keine derartigen Probleme erleben. Das ist aber doch ziemlich unglaublich, denn der Sexismus steckt ja offenbar auch im Detail. Was soll man da jetzt machen? Die Frauen erst davon überzeugen, dass sie Betroffene sind, denen Unrecht geschieht, um anschließend die Männer davon zu überzeugen, dass sie ihr Verhalten ändern müssen. Mir wäre es wichtiger stattdessen an den Stellen anzusetzen, wo Frauen schon selbst merken, dass es so nicht in Ordnung ist. Vermutlich erkennen dann auch Männer das Problem und es kann leichter eine Veränderung erwirkt werden. Für mich ist das eine Frage der Effizienz – du, ich, wir haben nun mal nicht die Kraft überall gleichzeitig anzusetzen.

    Darum finde ich es mitunter richtig auch ab und an mal über derartige Situationen hinwegzusehen.

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  35. Danke für den Artikel und all die Kommentare.
    Etwas was wohl grundsätzlich fehlt, ist die Erkenntnis das konkretes Vorleben noch immer das beste Vorbild ist!
    *knuddelt in Gedanken den besten Vater/die besten Großväter/den besten Urgroßvater/den Lieblingsonkel der Welt*
    Die alle haben mein Männerbild geprägt und es waren, alle in ihre Lebenswelt/Lebenszeit, im besten Sinne `feministische Männer`.

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  36. „@Host_Sabine – Nein, man kann sich immer aussuchen, mit wem man diskutiert. Pick your fights.“

    Ich schrieb mit Bedacht nicht „diskutieren“, sondern „erklären“. Inzwischen scheint beides in feministischen Kreise unopulär geworden zu sein.

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  37. Lev: Mir kommt es einfach so vor, als würden Feministen (im weitesten Sinne) ihr Ziel häufig verfehlen, weil sie eben nicht überzeugen sondern erschlagen.

    Sowas gibts, ich würde die Ursache weniger im Feminismus als in der politischen Linken suchen, die ja überwiegend autoritär ist.

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  38. Genau so! Danke für den Artikel!

    Aber wenn man (ich, wir alle) resigniert den Mund halten würden, dann hätten sie (die AntifeministInnen oder im besten Fall die Gedankenlosen) ja gewonnen und weil das nicht geht, müssen wir halt doch…
    Mein Antrieb bei aktuem Anfall von Mutlosigkeit sind meine beiden Söhne (14+17), die einfach in solchen Situationen („entzückend schöne Frauen“) nicht alleine der phonetischen Kackscheiße ausgesetzt bleiben dürfen (sondern inzwischen bei diesen Gelegenheiten interessiert/bzw. je nach Stimmungslage peinlich berührt zu mir herüberschauen, welchen Anfall ihre Mutter jetzt wieder kriegt).

    Übrigens hat mal jemand das Genderbild von „wissenschaftlichen“ Fernsehreportagen (Terra X !) untersucht? Die Öffentlich-rechtlichen bringen uns ihre Sicht der Dinge auch nach Hause, wenn wir entnervt vom Stoffel wieder da sind.

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  39. Liebe Antje,

    nochmals als Nachtrag zu Deiner Antwort:

    Das ist so gar nicht mit Augenzwinkern gemeint. Es ist schlicht eine andere Form der Distinktion, nichts anderes als „mein Haus – mein Auto – mein Boot“.

    Ich halte mich auch nicht für „feministisch“ (das Wort ist in Kommunikationssphären außerhalb der hier bespielten leider längst in der Kategorie „Kackschei*e“ gelandet), eher für liberal/vernünftig/aufgeklärt. Und wie das so ist mit vernünftigen Liberalen: Denen geht der faire Wettbewerb in einer freiheitlich verfassten offenen Gesellschaft über alles. Das mag ein wenig eklektisch klingen, aber da verbinden sich subtil und eher absichtslos evolutionäres Programm und marktwirtschaftliche Mechanismen. Survival of the fittest. Wobei der „fit“ eben zu einem komplexen Kommunikationsspiel mutiert ist, in welchem sozial konstruierte Dialoge mit weiterhin bedeutsamen materiellen Grundlagen aufs Innigste verquickt sind. Anstrengend, aber so isses halt.
    Beste Grüße,
    Marcus.

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  40. @Marcus – Also, dass das Wort „feministisch“ außerhalb irgendwelcher „Sphären“ negativ besetzt ist, kann ich nicht so teilen. Ich jedenfalls oute mich überall als Feministin und habe kaum schlechte Erfahrungen damit gemacht. Ich sehe es eher so, dass es manche Blasen gibt, die sich in ihrer platten Ablehnung von „Feminismus“ vereinigen, aber die sind nicht Mainstream. Die Leute wissen schon, dass wir dem Feminismus viel verdanken und niemand wünscht sich in die Zeit vor der Frauenbewegung zurück.

    Aber zum Punkt „vernünftige Liberale“. Da sind wir tatsächlich anderer Meinung, und zwar deshalb, weil euer Gesellschaftsmodell davon ausgeht, dass alle Menschen gleiche Ausgangspunkte haben und wir sie dann „auf Augenhöhe“ aufeinander loslassen und jeder sorgt für sich selbst. Das ist aber ein imho unrealistisches Menschenbild. Menschen sind wesentlich ungleich, das sieht man schon daran, wie sie auf die Welt kommen: Als kleine, völlig von anderen abhängige Babies. Natürlich differenziert sich die Art ihrer Abhängigkeit und Ungleichheit später aus, aber sie wird niemals aufgehoben, dass „autonome Subjekt“, das eigenverantwortlich für sich selbst sorgen kann, ist ein Hirngespinst männlicher Philosophie. Deshalb funktioniert diese Art des Liberalismus auch nicht, führt unter’m Strich zu Leid, Ausgrenzung, Ungerechtigkeit. Meine Alternative: Wir müssen lernen, mit der Ungleichheit umzugehen, ohne dass es in Herrschaft ausartet.

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  41. @Antje:

    Unter Männern (und meine Stichprobe ist zumindest formal recht hoch gebildet) ist „Feminismus“ günstigstenfalls das Label auf einer Diskursschublade, die sich total verklemmt hat. (<– ich mag dieses Bild 😉 ) In meinem Bekannten-/Kollegenkreis wird deutlich handfester diskutiert, unter welchen Bedingungen sich Leben in Familien und/oder Beziehungen organisieren lässt. Keine Ahnung, ob meine peer group faul & ignorant ist, aber "wir" haben keinen Bock auf ideologisch müffelnde Diskussionen. Vielmehr werden die (steuerlichen und politischen) Rahmenbedingungen rücksichtslos analysiert und gnadenlos zum Vorteil der eigenen Lebensgemeinschaft ausgeschlachtet (Erziehungsgeld? Nehmen wir mit. Elternzeit? Geil, mal richtig lange Urlaub machen. usf.)

    Gleiches gilt für das von Dir als "unrealistisch" geschmähte Menschenbild des Liberalismus. Der pragmatische – und grundlegende – Ansatz ist, Gleiches gleich und Ungleiches ungleich zu behandeln. Das inkludiert systematisch die von Dir genannten Abhängigkeiten und Ungleichheiten. Ohne jetzt eine Grundsatzdiskussion über Liberalitas führen zu wollen, sollten wir doch über das Selbe zu reden versuchen. "Diskriminierung" im Sinne von Benachteiligung auf der prozessualen Ebene (= Zugang, Mobilität), die nicht durch Talent oder Engagement bedingt ist, lehnt jeder echte ™ Liberale als unerträglich ab.

    Was das "autonome Subjekt" angeht, hat sich insbesondere der deutsche (von Männern geprägte) Ordoliberalismus nach Ende des Zweiten Weltkiregs mit der Etablierung der sozialen Marktwirtschaft zudem recht überzeugend über die Niederungen eines vulgären Laissez faire erhoben… History in the making, "fertig" wird das natürlich nie. (Konstatiert der sich kein Wissen anmaßende an Mises und Hayek geschulte Liberale.)

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  42. @Antje – „Wir müssen lernen, mit der Ungleichheit umzugehen, ohne dass es in Herrschaft ausartet.“ Da spricht mir aus dem Herzen.

    Konkretesiert findet sich davon etwas in der Forderung der Schriftstellerin Daniela Dahn, die sinngemäß sagt: „Wenn die Würde des Menschen unantastbar ist, dann muß das Eigentum antastbar sein!“

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  43. Etwas „antasten“ bedeutet auch in Bezug auf Eigentum, Herrschaft auszuüben. Just my two cents.

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  44. @Marcus – Wenn mein und dein Leben davon abhängen sollte, dass wir die zwei Cents aufteilen im Sinne des Überlebens beider, du als Besitzer jedoch nichts abgeben willst, dann ist für mich das Eigentum antastbar.
    Das hat nichts mit Herrschaft des Menschen über den Menschen zu tun, sondern mit Lebens-Notwendigkeit.
    Herrschaft hat für mich mit Ausübung von Macht über Abhängige zu tun. Und indem du nicht bereit wärest von deinem Eigentum im Dienste des Lebens anderer abzugeben und zu teilen, übst du Herrschaft über die aus, denen du mit deinem Besitz-Eigentum das Lebensnotwendige vorenthältst.

    Dieses Jahr wird der 300. Geburtstag von Jean Jaques Rousseau begangen, der sehr Kluges zur Eigentumsentwicklung geschrieben hat:
    „Derjenige, der als Erster ein Stück Erde mit einem Zaun umgab und
    es als sein Eigentum bezeichnete und Leute fand, die ihm dies glaubten, war der
    Begründer der bürgerlichen Ordnung. Er hat unzählige Kriege und den Tod von
    Millionen Menschen auf dem Gewissen. Er hat gegen elementares Menschenrecht
    verstoßen: Der Boden gehört niemandem, die Früchte allen.“

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  45. @Ute – OK, dann mal ganz basal: In Deinem Szenario hab‘ ich ‚was (=Eigentum), dass Du brauchst, um zu überleben, richtig? Und aus diesem Anspruch heraus willst Du Dich an meinem Eigentum bedienen.

    Jetzt wird’s spannend: Wie setzt Du diesen Anspruch durch? Mittels physischer oder gar psychischer Gewalt? Das ist die atavistischste Form von „Herrschaft“. Mittels demokratisch legitimierter Prozesse? Das ist zwar gesellschaftstheoretisch betrachtet eleganter, aber immer noch: Herrschaftsausübung.

    Wir kommen wohl nicht an dem Grundübel vorbei, dass Herrschaft (=Macht) immer und überall ausgeübt wird. Mal mehr, mal weniger subtil. Deshalb ja auch mein Plädoyer für eine offene Gesellschaft, die Rechtssicherheit garantiert. Die Regeln (=Recht und Gesetz) in einem demokratischen Prozess („one man, one vote“) auszuhandeln, ist meiner Auffassung nach die optimale Lösung bei konkurrierenden Zielen. Alles andere ist menschenverachtende Diktatur.

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  46. Nachtrag: Rousseaus Aphorismus krankt an dem Umstand, dass es eben keine „Stunde Null“ der Eigentumsrechte gab, sondern unser heutiges kodifiziertes Recht evolutionär und – im jeweiligen normativen Umfeld konsensual – entstanden ist.

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  47. @Marcus –
    Ich bin der Auffassung, dass es weder eine Stunde Null noch sonstige Urknall-Theorien braucht, um vor-herrschende Eigentumsrechte als nicht legitim zu bezeichnen. Rousseaus Aphorismus legt damit den Finger in fortwährendes Unrecht.
    Dazu nochmal Daniela Dahn:
    „Denn mit Eigentum ist demokratisch nicht legitimierte Macht verbunden. Und
    diese ist auch noch rechtlich abgesichert, so dass jedem Versuch, hieran etwas
    zu verändern, nicht nur die wirtschaftliche Macht des Kapitals entgegensteht,
    sondern die gesamte Staatsmacht. In diesem Teufelskreis ist die Unfreiheit der
    Eigentumslosen begründet.“

    Wenn du sagst dass“… unser heutiges kodifiziertes Recht evolutionär und – im jeweiligen normativen Umfeld konsensual – entstanden ist“, dann stellt sich die Frage, wer hat das normative Umfeld bestimmt und wer den vermeintlichen Konsens?

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  48. @Marcus – wie ich versuchen würde, meine Interessen durchzusetzen?
    Nun, ganz sicher nicht alleine, denn ausser mir gibt’s ja noch so viele andere Besitzlose . Prima natürlich wenn wir dann zu einer einvernehmlichen Lösung kommen würden!
    Doch leider sieht die Welt-Realität ja sehr anders aus, denn so was wie „Wirtschaftsdemokratie“ existiert (noch)nicht.
    Aber wir sind ja dabei zu schauen, wie’s dahin kommen kann, und wenn mit den GroßeigentümerInnen so gut zu verhandeln ist wie mit dir und mir, dann bin ich echt zuversichtlich, dass das gute Leben für alle gelingen wird.;-)

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  49. @Ute – dann versteh‘ ich Dich richtig: Grundsätzlich möchtest Du verhandeln?! OK. Das ist genau der (demokratische) Prozess, den ich meinte. Der im Konsens Normen setzt. Rechtssicherheit schafft und gewährt. Sehr schön.
    Wünsche ein entspanntes Wochenende. Es war mir ein Vergnügen 🙂

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  50. @Marcus – ja, grundsätzlich ist es so, dass ich verhandlungsbereit bin. Verbinde damit auch die Hoffnung, dass darüber gegenseitiges Vertrauen wachsen kann.
    Bei einer tragfähigen Vertrauensbasis dürften die Verhandlungsprozesse leichter von statten gehen.
    Wünsche Dir ebenfalls eine gute Zeit und noch viele vergnügliche (Streit)Gespräche.;-)

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  51. zu Dani: “ “Es geht darum, in welcher Welt wir leben wollen.”
    Genau so ist es. Nur wer stellt diese Frage — im Freundeskreis, in der Familie, unter Kollegen? “

    MEn stehen wir da uns selbst auf dem Fuß. Wir lassen uns gern verdummen, da es einfacher ist. Und ein einfaches Leben zu wollen ist auch eine Art Lebensstil.

    Natürlich wünscht man (Du, ich, …) sich aufgeklärte Menschen, wenn wir uns aber weiterhin so vollsülzen lassen kommen wir nie ans Ziel. Btw. mir fällt beim Schreiben auf, dass man eigentlich durch die konsumentierung (die Konsumentinnenwerdung^^) einen viel komplizierteren Lebensstil annehmen muss. Und jetzt wirds kompliziert: warum machen wir es uns dann schwer? Bleibt frau gern beim alten? Ist es tatsächlich „die Umwelt“ (vornehmlich Werbung) die gedanklich abflacht?

    Wie auch immer 🙂 Danke für den Text. Du schreibst mir aus der Seele.

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  52. Als Aktivist der Schwarzen Community kann ich die Frustration sehr gut verstehen, uns geht es in Sachen Rassismus ähnlich und es ist wirklich ermüdend immer wieder Dinge zu erklären die eigentlich schon längst als erklärt galten.
    Danke also auch von mir und nur nicht unterkriegen lassen.
    Tahir Della – Initiative Schwarze Menschen in Deutschland

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  53. Es ist verständlich, aber wenn man etwas ändern will muss man eben dafür kämpfen. Wenn es einem das wert ist wird man das auch tun. Hier trennt sich dann die Spreu vom Weizen. Es gibt eben Frauen, denen die Gleichberechtigung wichtig ist und es gibt Frauen, die zu bequem sind Dinge zu wiederholen.
    Es gibt keinen Wohlfühldiskurs, wo man mit ein bisschen zurücklehnen etwas erreicht. Anderswo stecken sich Leute in Brand für ihre Ideale und hier wird sich Wohlstands verwöhnt beschwert, dass man Dinge, die einem wichtig sind, erklären muss.
    Vom Beschweren über die Anstrenugen wird man auch nicht die Zugspitze besteigen, man muss sich schon auf den anstrengenden Weg machen.

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  54. vielen Dank, Antje, du bist ein mind-opener, trotz Soziologiestudium in Genderrichtung.. ich erlebe Alltagssexismus dauernd, und zwar bei den Piraten. Nicht schön aber wahr! genau die gleichen (männlichen) Argumente, und dann noch dieser postgender Scheiss..

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  55. Ich habe beschlossen, es einfach bleiben zu lassen. Nicht mehr gegen die Wand zu reden.
    Statt mich über mangelnde Repräsentation von Frauen in Filmen aufzuregen, geh ich einfach nichtmehr in Filme mit männlicher Hauptperson.
    Zu dem Freiluftkinoproblem:
    Wenn der Schnösel sich nicht angemessen auszudrücken weiß, kriegt er halt keine Spenden, fertig.
    Männer (und Frauen, aber das ist selten) die einen gewissen Grenzwert an sexistischer Kackscheiße überschreiten, fliegen aus dem Freundeskreis. Oder dem Bekanntenkreis. Werden einfach nicht mehr eingeladen.

    Eine Freundin meinte zu Dingen wie Kinofilmen mit einer Schlumpfine und sonst nur Männern:
    „Aber man muss den Leuten doch sagen was sie ändern sollen.“

    Nein. Muss man nicht. Das wurde ihnen schon gesagt. Zigmal.

    Man kann davon ausgehen, dass jeder Kerl der sexistische Sprüche reißt, das schonmal gesagt gekriegt hat. Es nochmal zu sagen wird ihm genauso zum einen Ohr rein und zum anderen raus gehen wie vorherige Versuche.

    Und wenn es jemand tatsächlich noch nie gehört hat, kann er sich im Internet informieren. Da wurde das Alles ebenfalls schon hundertmal gesagt. Und jeder kann es nachlesen.

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