Bond und die anderen

Gibt es eigentlich schon eine Untersuchung zum Thema „Die soziale Selbstverortung des weißen, heterosexuellen Mannes am Beispiel der James Bond Filme?“ Wenn nicht, fände ich das ein ergiebiges Thema.

Während in alten Bonds ja praktisch alle maßgeblichen Akteure weiße heterosexuelle Männer waren und zum Beispiel Frauen die ausschließliche Aufgabe zufiel, diesen Männern ihre Großartigkeit zu spiegeln (oder, skandalöserweise, nur so zu tun als ob und in Wirklichkeit andere, am Ende sogar eigene Interessen zu verfolgen – Triple X ist die Ausnahme, die die Regel bestätigt) stellt sich das Ganze heute sehr viel komplexer dar.

Es gibt alte Frauen, schwarze Frauen, junge Männer, schwule Männer und so weiter. Zu ihnen allen muss sich der Norm-Mann Bond irgendwie verhalten, und wie er das tut, ist aufschlussreich.

Man muss sich dabei klar machen, dass diese „Diversifizierung“ nicht etwa für sich, aus der eigenen Perspektive dieser „anderen“, erzählt wird, sondern konsequent aus der von „MarkTomJack“-James: Die Frage ist: Was bedeutet diese neue Vielheit für IHN? (Und nicht etwa: was bedeutet sie für die Welt, für Frauen, für People of Colour und so weiter. Dafür bräuchte es andere Filme.)

In „Operation Skyfall“ (Vorsicht, das Folgende enthält Spoiler) beginnt der Schlamassel schonmal damit, dass die Frauen (die alte weiße Frau UND die junge Woman of Color) nicht mehr darauf vertrauen, dass Bond den Bösen besiegen wird. Stattdessen entscheiden sie sich, selbst zu handeln – und scheitern.

Bond nimmt ihnen das aber nicht übel, denn er versteht , dass sie nicht anders können – die Frauen (auch wenn sie noch „Mom“ genannt werden, vielleicht als kleiner, sehnsuchtsvoller Wunsch nach einer anderen Beziehungslogik) müssen heutzutage eben auch ihren Job machen. Ihr Scheitern ist nicht eine Folge ihrer Inkompetenz, sondern im Gegenteil, Folge ihrer Professionalität.

Es ist auch nicht nötig, sich diese Frauen zu Feindinnen zu machen, nein, der Mann von heute ist ihnen gegenüber loyal. Ihr Schicksal ist sowieso auch ohne sein Zutun besiegelt: Am Ende ist die eine tot, die andere entscheidet sich freiwillig fürs Dasein als Sekretärin.

Während das Verhältnis Bonds (also des idealen „Normalmannes“) zu den Frauen also vielleicht als „respektvoll-distanziert darauf vertrauend, dass sich das Thema irgendwann von selbst erledigt“ charakterisiert werden könnte, ist seine Haltung anderen Männern gegenüber von offener Arroganz geprägt:

Der schwule Mann etwa ist ein tuntiger Böser, der Bond Avancen macht und dabei auf dessen bekannte Rolle als zelebrierte Frauenheld anspielt: „Es gibt für alles ein erstes Mal“. Bond antwortet aber ganz cool: „Woher weißt du, dass es das erste Mal wäre?“

Was oberflächlich betrachtet ein Lacher ist, vielleicht sogar so tun könnte, als wäre männliche Homosexualität damit in den Adelsstand der Normalität erhoben – sogar Bond HAT eventuell schonmal – ist in Wahrheit eine ziemlich unverschämte Einverleibung: Homo kann der moderne heterosexuelle Mann jetzt auch, er macht halt nur kein Aufhebens darum. Thema vom Tisch (und es gibt sicher Schwule, die genau das gut finden, ist es doch die vollendete Assimilation an einen privilegierten Status. Ich wäre jedoch, wäre ich ein schwuler Mann, very much not amused über diese Repräsentation.)

Genauso arrogant ist Bonds Haltung zu dem jungen Mann (Q): der ist noch grün hinter den Ohren, hat keine Erfahrung, überschätzt sich selbst. Klassisches Patriarchat an dieser Front, von der jungen computeraffinen Generation befürchtet der Normmann nichts – oder will sich das zumindest einreden.

Interessant hingegen, dass der andere Bestandteil des klassischen Patriarchats – die Frau als Sexobjekt – überhaupt keine Rolle mehr spielt. Dreimal wird zwar eine Bondvögelei angedeutet, aber das ist vollkommen nebensächlich, dramaturgisch sind die Szenen einfach absurd, komplett überflüssig und unglaubwürdig. Sie dienen bloß als historische Anspielungen auf alte Bond-Girls, sie bilden keinen Teil der Realität mehr (wohlgemerkt: Der Realität, wie der Normmann sie sich vorstellt bzw. seines Selbstbildes).

Irgendwie klar, dass Bond die Frau auch nicht mehr rettet. Für Mädels , die noch auf das Prinzen-Modell bauen, brechen harte Zeiten an. Die Prinzen machen schlicht den Job nicht mehr.

Aufschlussreich ist schließlich der Schluß. Bond trifft auf seinen neuen Chef. Bond mochte ihn erst nicht, erkannte ihn dann jedoch – im Kampf, Seite an Seite – als Ebenbürtigen.

Wenn die Frauen abtreten oder die Karriere „in the field“ zurückweisen, stehen die Normalmänner wieder bereit, um zu übernehmen. Mit bestem Gewissen.

Zumindest glauben sie, und versichern dich gegenseitig, dass es so kommen wird. Schaun wir mal.

Ich bin Journalistin und Politologin, Jahrgang 1964, und lebe in Frankfurt am Main.

34 Gedanken zu “Bond und die anderen

  1. Ach Antja, hab ein paar deiner blogs gelesen und frage mich manchmal ob du wirklich denkst was du an überholtem feminismus reproduzierst… Dein Norm Mann ist eine Fiktion die nur unter deinem Blickwinkel aus Leben und Popkultur herausschielt. Unter einer solchen Perspektive verengt sich nur zusehends die Sicht auf eine objektiveres Dasein…
    Rezensier doch mal: Almodovars Into my skin, oder Mr. Nobody. Fänd ich spannend. Klammere dich doch weniger an dieselben Stereotypen die du im Nachhinein kritisieren willst.

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  2. Was oberflächlich betrachtet ein Lacher ist, vielleicht sogar so tun könnte, als wäre männliche Homosexualität damit in den Adelsstand der Normalität erhoben – sogar Bond HAT eventuell schonmal – ist in Wahrheit eine ziemlich unverschämte Einverleibung: Homo kann der moderne heterosexuelle Mann jetzt auch, er macht halt nur kein Aufhebens darum. Thema vom Tisch (und es gibt sicher Schwule, die genau das gut finden, ist es doch die vollendete Assimilation an einen privilegierten Status. Ich wäre jedoch, wäre ich ein schwuler Mann, very much not amused über diese Repräsentation.)

    Hm, ich verstehe nicht ganz, was dich daran stören würde. Ist es, dass der heterosexuelle Mann zu seinen vorhandenen Privilegien dazu jetzt auch noch das Vergnügen des homosexuellen Liebemachens genießen kann? Oder ist es der Wegfall eines Mittels, mit dem man den heterosexuellen Mann bisher schocken konnte? Oder ist es etwas anderes?

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  3. @ke – Nein, dass er die Differenz nicht sieht und denkt, der homosexuelle Mann wäre nur eine Variante von ihm selbst mit anderen sexuellen Vorlieben. So wie er denkt, eine Frau wäre dasselbe wie er, nur in weiblich. Verstehst du, wie ich das meine?

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  4. Ich bin mir nicht sicher… folgenden Reim kann mir folgenden darauf machen: Jeder Mensch ist einzigartig, aber wir neigen dazu, andere Menschen als Varianten von uns selbst zu denken. Aber wenn ein heterosexueller Mann einen anderen heterosexuellen Mann als Variante von sich selbst denkt, meinst du, das ist grundsätzlich weniger problematisch als wenn er z.B. einen homosexuellen Mann als Variante von sich selbst denkt?

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  5. @ka – „wir neigen dazu, andere Menschen als Varianten von uns selbst zu denken“ Seh ich anders. Meine These ist, dass das eine Spezialität des weißen Mannes ist. Ich – eine Frau – weiß genau, dass Männer keine Variante von mir sind. Wenn das, was du selbst bist, nicht die gesellschaftliche Norm ist, denkst du die anderen nämlich nicht als Variante von dir, sondern wirst dazu erzogen, dich als Variante der „Normalen“ zu sehen. Mit Freiheitsliebe und Nachdenken kommst du dann dahin, die Differenz zu akzeptieren und zu schätzen.

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  6. NormMann? Seit wann repräsentiert Bond denn den NormMann? Er ist – wenn überhaupt irgendetwas jenseits einer vollkommenen Illusion – doch immer der TraumMann, und zwar für beide Geschlechter … irgendwie.
    Und dann ist er auch noch Engländer – bitte schön! Erzogen auf den englischen Eliteschulen, wo Homosexualität eben zum Alltag, also zur Norm gehört. Die Unterschiede zwischen der deutschen und der englischen Konzeption von Männlichkeit sollten in einer solchen Betrachtung nicht übergangen werden. Und auch wenn ‚M‘ alias Dench ja wirklich fast eine Mutterrolle hat – macht doch irgendwie Spaß, dass inzwischen mit solchen psychologischen ‚(Un)Tiefen‘ gespielt wird –, so bedeutet ‚Mam‘ nicht ‚Mutter‘, sondern ist eine respektvolle Anrede, ähnlich wie ‚Madam‘ für eine weibliche Vorgesetzte.
    Aber – ach was soll’s! Einen Bond-Film sehen wir uns doch an, um uns unterhalten zu lassen. Beim ersten Mal wollen wir überrascht werden und danach haben wir noch Spaß daran, das ganze laute Spektakel filmkritisch zu reflektieren. Als Zeichen der Zeit, als sich wandelnde Mode, als hedonistischen Überfluss, als … was auch immer, aber ganz sicher nicht als Norm für Männer.

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  7. @Eva – eine Norm ist immer auch ein Ideal. In der Realität entspricht niemals etwas zu 100% der Norm. Und dass Frauen sich (ideale) Männer wie Bond vorstellen ist egal. Der Punkt ist: Sie sehen im ihm nicht ihr eigenes (ideales) Selbst.
    Im Film wird M. übrigens explizit als „Mum“, also als Mutter, angesprochen. (Nicht als Mam)… Die Mutter ist ja im klassischen Patriarchat auch die einzige Frau, die ein Mann respektieren muss, aber eben gerade nicht als Ebenbürtige, sondern als zu Verehrende.

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  8. echt?

    Ob du es glaubst oder nicht!
    Und es wird noch besser: DIE Frauen gibts nicht und DEN Feminismus gibts auch nicht.

    Hammer, oder?

    (Ist immer interessant, wie die üblichen Argumente ankommen, wenn sie mal nicht gegen die Anderen, sondern gegen einen selbst gerichtet sind, nicht wahr?)

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  9. @Antje

    Du schreibst:

    „@Eva – eine Norm ist immer auch ein Ideal“

    Kommentar:

    Nun, eine Auseinandersetzung mit dem Begriff der Norm, die ab und an enorm in Form ist, wäre ev. nicht schlecht: Dazu empfehle ich doch das Buch von Jürgen Link: Versuch über den Normalismus. Wie Normalität produziert wird

    Nach Link gibt es nämlich unterschiedliche Konziepte (Denotationen) für den Begriff Norm:

    „Links Normalismustheorie – wie er sie in seinem Buch Versuch über den Normalismus darlegt – fasst den Diskurs der Normalität als ein typisch modernes Dispositiv auf, das sich vor allem in den letzten Jahrzehnten (seit 1968) auf allen gesellschaftlichen Ebenen konsolidiert hat. Normalität zeigt sich in wissenschaftlichen Spezialdiskursen ebenso wie im „interdiskursiven“ Kontext, d. h. in Alltagspraktiken und -diskursen. Sie ist deutlich zu unterscheiden von Normativität, die Werte, Normen und Paradigmata präskriptiv konstitutiert, während Normalität funktioniert, indem mittels Statistik, Durchschnittsanlaysen und -abschätzungen etc. das „Normale“ erst im Nachhinein aus einer Gesamtschau des betreffenden Feldes konstituiert wird.

    Der Normalismus unterteilt sich weiterhin in Protonormalismus und flexiblen Normalismus. Während der Protonormalismus sich in vielerlei Hinsicht an Normativität anlehnt und um eine Einengung des Normalitätsfeldes (der Bereich dessen, was als normal gilt) bemüht ist, dominiert in der Jetztzeit der flexible Normalismus, der Normalitätsgrenzen dezentriert und zur Inklusion einer Vielfalt von Phänomenen in den Bereich des Normalen tendiert.

    Ein Beispiel aus der Psychiatrie bzw. Psychologie: „Der Protonormalismus behauptet, durch Wesensschau zu wissen, daß etwa Homosexualität oder auch dominante Gemütsarmut abnorm sind. Der flexible Normalismus verdatet zunächst ein Feld und stellt dabei etwa fest, daß sich zwischen 5 % und 10 % der Bevölkerung homosexuell verhalten, und daß dieser Anteil folglich normal ist.“ (S. 92)

    Dabei bezieht sich Link explizit auf Émile Durkheims Ausführungen zur Normalität und der davon abweichenden Anomie. Als Beispiele führt er Durkheims Thesen zur „normalen Kriminalität“ und „normalen Selbstmordrate“ an, die als normal zu gelten haben, wenn sie einigermaßen stabil sind, jedoch anomisch werden, wenn dynamische Steigerungen zu verzeichnen sind.“

    http://de.wikipedia.org/wiki/Jürgen_Link#Normalismus

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  10. @Antje
    Norm ist nicht gleich Ideal; vielmehr Regel/Urteil und daher auch „Werturteil“. Das geht in alle Richtungen…Auch ein Stop Schild ist eine Norm, hat aber nix mit Ideal zu tun. Dein Denken bewegt sich in viel zu erstarrten Klischee Bildern (Idealen) die genau das reproduzieren von dem du dich angeblich distanzieren willst.. Schade. Ich sehe keine Differenz in deinem selbstproklamierten „Difference“ Denken 😉 Schreib doch wenigstens mal aus deiner eigenen Position, aus Sicht der „Weißen (heterosexuellen) Frau des Bürgertums“. Aber nah, wird sowas nicht langweilig?

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  11. @Tobe – ein Stoppschild ist keine Norm, sondern ein Zeichen, das auf eine Norm hinweist. In dem Fall die Norm, an der Kreuzung stehen zu bleiben. Und Ideal wäre es, wenn alle Leute tatsächlich immer an der Kreuzung stehen blieben.

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  12. Ein cooler Beitrag, der mir noch mal andere Perspektiven auf das Relikt Bond eröffnet hat.

    Nur eine Nerd-Anmerkung: auch früher schon ist das Bondgirl, mit dem James zu Beginn Sex hat, meistens gestorben. Die werden nicht gerettet.

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  13. „Der schwule Mann etwa ist ein tuntiger Böser, der Bond Avancen macht und dabei auf dessen bekannte Rolle als zelebrierte Frauenheld anspielt: “Es gibt für alles ein erstes Mal”. Bond antwortet aber ganz cool: “Woher weißt du, dass es das erste Mal wäre?”“

    Ich finde es schwierig, die Reaktion Bonds als offene Arroganz auszulegen. Du sprichst von Einverleibung, aber hier ist es doch so, das Bonds Sexualität gewissermaßen in Frage gestellt wird. Das ganze geht also eher von einem (vermutlich ironisch anmutendem) Versuch der Einverleibung aus.

    Ich kann ohne die Szene zu sehen die Dynamik der Situation nicht sehr genau einschätzen, z.B. wie ernst gemeint diese Avancen waren, oder ob es eher ein spielerisches/kokettierendes Ding war. Im letzteren Fall soll das bei einem heterosexuellen Mann vielleicht auch eine gewisse Anspannung auslösen. Der Macho wird sozusagen dort gepackt, wo er am (vermeintlich) verletztlichsten ist. Das geht natürlich vollkommen ins Leere, wenn der Betreffende damit souverän umzugehen weiß. Andererseits hängt auch viel davon ab wie Bond das sagt, was er sagt. Möglicherweise würde sich da ein anderes Bild für mich ergeben.

    „Dreimal wird zwar eine Bondvögelei angedeutet, aber das ist vollkommen nebensächlich, dramaturgisch sind die Szenen einfach absurd, komplett überflüssig und unglaubwürdig.“

    Das klingt für mich jetzt allerdings nach jedem Bondfilm, den ich jemals gesehen habe. Also ernsthaft. 🙂 Als Kind hat mich die Frage warum so oft diese „Ausblende-„Szenen kommen eingehend beschäftigt. Auch die Orte schienen höchst ungewöhnlich, z.B. auf einer mit Champagner und riesiger Schlafcouch ausgestatteten „Rettungskapsel“. Für welchen Zweck wurde die eigentlich primär ausgelegt?

    „Ich wäre jedoch, wäre ich ein schwuler Mann, very much not amused über diese Repräsentation.“

    Also wenn schwule Männer eine Variante von dir wären? Oder sagst du, das du (sozusagen im Gegensatz zum weißen hetero Mann) tatsächlich in der Lage bist andere Menschen als etwas anderes als „dich in anders“ zu sehen und deshalb zu einer solchen Aussage fähig bist? Denn im Grunde sehe ich nicht den Unterschied zwischen einem Mann, der z.B. sagt „Wäre ich eine Frau, so…“ und einer Frau die sagt „Wäre ich ein (schwuler) Mann, so…“. Beides erscheint mir bereits im Ansatz unsinnig, auch wenn ich solche Formeln sicher selbst schon einmal zu oft verwendet habe.

    Überhaupt finde ich das ist eine der zentralen Fragen, die du aufwirfst: kann der Mensch andere wirklich als etwas anderes sehen, als als verzerrte Versionen seiner selbst. Deine Antwort wie ich sie verstehe ist, ja das kann er grundsätzlich. Allerdings nicht jeder und die meisten weißen heterosexuellen Männer können es nicht. Ich neige hingegen dazu zu glauben, das kein Mensch das kann. Denn der Mensch kennt nur sich selbst (wenn überhaupt). Die Empathie mit Anderen entwickeln wir durch Beobachtung unserer eigenen Gefühle und ihrer Projektion auf andere Menschen. Und so wie wir also für andere „mitfühlen“, so müssen wir auch „mitdenken“, indem wir unsere eigenen Gedanken auf Andere projizieren. Wer nicht der Norm entspricht wird durch den drohenden Konflikt schlicht dazu gezwungen viel für die „Anderen“ mitzudenken- und zu fühlen. Denn die sind viele und sie haben Sanktionen. Wer andererseits die Norm erfüllt, der muss sich mit dem was anders ist weniger beschäftigen. Es wird vom „Überlebenswerkzeug“ zu einem optionalen Gimmick. Naja, das ist etwas überspitzt, aber demnach besteht der Unterschied eben nur in mehr Übung. Das ist jedenfalls was ich glaube.

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  14. @host-Sabine – du hast den Post offenbar nicht verstanden.

    Was anderes konnte jetzt nicht mehr kommen 😀

    Danke dafür.

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  15. vielleicht wäre es schlau gewesen vom „Norm-Bond“ zu schreiben?
    dieses Filmformat oder auch „Heldenformat“ ist ja immer wieder ähnlich- aber tatsächlich selten normativ (also die einzige Norm ist dann, dass es rettende Männer (von der Biologie her) sind, welche „hilflose Metabolismen“ (Frauen Kinder Alte Tiere..) retten)

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  16. Habe mir den Film vor zwei Tagen angesehen und muss immer wieder lächeln, denn die Ansprach durch Bond und die anderen an M ist nicht „mom“, obwohl es sich so anhört und daher auch das Lachen, sondern ma’am, mit dem u.a. auch die Queen durch ihr Volk angesprochen wird.

    Bezeichnend fand ich vor allem die Art und Weise, in der der Bösewicht als kompletter Anti-Bond konstruiert wurde, wodurch die Bond-Figur wiederum an Profil gewonnen hat. Der Böse ist das genaue Gegenstück von Bond: schwul, nicht britisch, wie an dem Akzent und dem Namen zu erkennen ist, und künstlich wie Dürrenmatts Alte Dame.

    Die weiblichen Hauptcharaktere habe ich eher positiv in Erinnerung. Sie sind nicht von Bond abhängig, sondern eher das Gegenteil – Bond wird von M sogar gegängelt, was er nötig hat, denn alleine würde er nix gebacken bekommen.

    Ich kann mir darüber hinaus schon sehr gut vorstellen, dass es Studien zu Bond und seiner Männlichkeitskonstruktion gibt. Im Bereich der Anglistik und/oder der Medienwissenschaften muss es sicherlich einen ganzen Berg von Arbeiten geben.

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  17. Hallo Antje,

    ich finde deinen Artikel total interessant, aber für mich gibt er nicht wieder, was er eigentlich gespiegelt hat. Bond war alles andere als cool und sicher, er war komplett zerrissen, traumatisiert und labil. Gerade neben Q fühlte er seine alten Knochen besonders hart, gerade in der Szene im Museum wurde er sich seines „geringeren Intellekts“ bewusst. Doch gerade in diesem Film wurde klar, dass man nicht immer jung, schön, gesund und intellektuell sein muss, wenn man so praktisch veranlagt ist wie er – ein Macher ist. Es wurde in dem Film eigentlich auch sehr deutlich, dass beide Frauen – Agentin und M. – richtig gehandelt haben. M. sogar recht männlich, als sie Leben gegen viele Leben aufwog, eine absolut „professionelle“ Entscheidung, die den geringeren Schaden dem höheren vorzog, obwohl auch sie innerlich zerrissen war, weil anscheinend eine gesondert besondere Beziehung zu Bond bestand.

    Sex wird beim neuen Bond tatsächlich nicht mehr überbewertet, aber bei Casino Royal und Ein Quantum Trost hat Bond sich zum ersten Mal ernsthaft verliebt und alles verloren. Diese Vorgeschichten haben wir im Kopf, wenn wir Skyfall sehen. Auch seine emotionale Beziehung zu M. hat mehr Verbindung zur Frau gebracht als diese losen, nervigen Sexszenen.

    Und schau‘ dir mal dieses fantastische Bild an. Für mich ist das sehr wohl ein Schritt zur Etablierung purer Männlichkeit mit Homosexualität, was im Moment definitiv nicht der Fall ist. „Männlich“ wirken wollende Männer zeigen immer noch eine Art Schreckreaktion, wenn sie schwule Männer sehen, als sei ihre „Tuntigkeit“ ansteckend. Dieses Bild räumt vorerst auf, und ich finde die Entwicklung gut, wenn Macho No. 1 James Bond sich so zerrissen zeigt.

    Trotzdem: Danke für deinen Artikel, er hat mich sehr angeregt.

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  18. Gestern hab ich mir den Bond angesehen und empfand die Verwandlung der Hauptfigur in Richtung „Mensch wie du und ich“ als sehr angenehm. Er ist verletzt, er scheitert auch mal, die Aktionen klappen nicht alle so perfekt wie früher – und ja, er zeigt Gefühle. Muss ja kommen, wenn im Tatort die Männer schon seit 10 Jahren weinen, kann Bond nicht ewig außen vor bleiben! 🙂

    Doch nicht nur die Hauptfigur ist anders. Die ganze Story empfinde ich als sehr „postpatriarchalisch“, geht es doch nicht mehr um die Weltrettung, sondern um zwei konkurrierende „Lieblinge“ einer Mutterfigur: der „Böse“ ist nicht wirklich böse, sondern nur verletzt, weil M/Mami ihn nicht mehr liebt.

    Was könnte Frau von einem Bond-Film noch MEHR erwarten?!

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  19. @Kenji – Ich weiß nicht, hast du den Film auf Deutsch oder Englisch gesehen? Ich hab ihn auf englisch gesehen und da war in mehreren Fällen eindeutig (wenn auch natürlich ironisch) von „Mom“ die Rede, in Abwandlung des an dieser Stelle eigentlich üblichen „Mam“.

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  20. interessanter artikel! allerdings hab ich mich über die meines wissens erste homoerotische szene mit bond eher gefreut. klar, immer noch weit weg davon, ein film zu sein, der heteronormativität in frage stellt, das auf jeden fall. allerdings war das, was ich als positiv empfand, gar nicht darauf bezogen, ob bond jetzt schwul sein könnte oder nicht, sondern ich fand es eher angenehm, dass mal aufgegriffen wird, dass hetero-mann-sein nicht bedeutet, homoerotik oder -begehren auszuschliessen bzw. sich davon abgrenzen zu müssen. ich kann nachvollziehen, dass dies als einverleibung gesehen werden kann, für mich stellte es eher eine erweiterung des heteromannes dar, dem ich das begehren anderer männer auch ungern absprechen würde…
    abseits vom neuen film hier noch ein bond-spot zum Tag der Frau
    http://www.guardian.co.uk/world/video/2011/mar/08/daniel-craig-drag-international-womens-day-video

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  21. Ich interpretiere gerade diesen Bond sehr stark anders.

    Zunächst das Verhältnis zu M: dies ist ein gewachsenes Verhältnis, das sich im Zuge der beiden Vorgängerbonds Royale und Quantum entwickelt hat zu dem Punkt, an dem es sich jetzt befindet. Es ist ein schlüssiges, individuelles Verhältnis, das nur zwischen diesen beiden Personen besteht und nichts mit dem allgemeinen Verhältnis M – andere jüngere Männer oder sogar andere ihrer Agenten bzw. Bond – andere ältere Damen zu tun hat. Du hast recht – sie nennen sie „Mom“, aber nicht seit Beginn.

    Dass sich die andere Dame zum Sekretärinnen-Dasein entschieden hat – da stimme ich zu, das war komisch; ich vermute, das hat mit dem Drang des Produktionsteams zu tun, da einen Handlungsbogen irgendwie zum Abschluss zu bringen; die Charakterentwicklung ist nicht schlüssig.

    Die Entscheidung zum Schuss zu Beginn versteht Bond nicht etwa deswegen, weil es Frauen waren, die sie trafen, sondern weil es einfach die richtige Entscheidung in der Situation war. Gleich wer hinter dem Gewehr saß, hätte schießen müssen – und im Grunde sogar sehr viel früher, und öfter. Hättest du, Antje, in der Situation anders gehandelt? Ms Befehl war richtig. Bond hat ihn ebenfalls im „Earpiece“ gehört; er hätte sich auch fallen lassen können, aber dann wäre auch der Gegner gewarnt gewesen. Es ging immerhin um die Liste.

    Aber ganz grundsätzlich zu Skyfall:

    Dieser Bond ist anders als Sean Connerys souveräner, 110%igem Siegertyp. Er hat (zu) viel mitgemacht und ist weder ganz überzeugt von sich noch von seinen Fähigkeiten. Er weiß, dass er danebenballert im Test, daran gibt es nicht viel zu interpretieren. Er weiß, dass er nicht mehr so fit ist wie er war und dass die jungen Leute die Plätze seiner gewohnten Kollegen einnehmen – Arroganz als Schutzschild. Dieser Bond ist nicht perfekt, er ist kein Vorbild, er ist ein Bündel von Stärken und Schwächen, das von einer Handvoll tief eingeprägten Idealen zusammengehalten wird: Patriotismus, Loyalität, unbedingt Siegen wollen. Nicht unbedingt die psychisch gesündeste Kombination, das weiß er sogar selbst, aber welche Alternativen hat er, nachdem er schon so weit gegangen ist?

    Die Szene mit dem Palmenstrand ist da ein recht entscheidender Hinweis. Kann er hier als alternder Playboy die Krisen der Welt aussitzen? Was soll das für eine Zukunft sein? Vielleicht doch besser, zurückzukommen und irgendwie mit einem Rest Würde einen Abgang machen, der sich besser liest.

    So, allzu lang will ich dich nicht mehr quälen, nur noch rasch zum „Bösewicht“.

    Beim Gespräch, auf das du dich beziehst, ist Bond gefesselt und gefangen. Und zwar von jemandem, der ein Feind seines Landes ist (Patriotismus), und gleichzeitig weiß Bond, was als nächstes geschehen wird (vergleiche Szene auf dem Schiff!). Das Geplänkel hat weder bei Silva noch bei Bond einen sexuellen Hintergrund; es geht darum, sich gegenseitig aus der Fassung bringen zu wollen und auszuloten, wie der jeweils andere tickt, wo er Schwächen hat.

    Es wäre eventuell eine Möglichkeit gewesen für Bond gewesen, eine Schwäche vorzutäuschen, wie etwa, beschämt von den Avancen zu wirken. Aber Silva ist zu sehr Profi, um auf vorgetäuschte Schwächen hereinzufallen, daher war Arroganz – ein Schild, den er mit viel Übung trägt – sicher die bessere Idee.

    Ich fand Silvas Charakter übrigens zwar nicht enorm gut gescriptet, aber mit sehr viel Gefühl und überzeugend dargestellt. Hut ab an Javier Bardem.

    Es gibt aus feministischer Sicht natürlich eine ganze Menge an Bond per se zu kritisieren; natürlich ganz besonders an denen aus der „guten alten“ Zeit, als man die Filme noch nachkolorieren musste. So dienen diese auch als ganz interessantes Zeitdokument, an dem man erkennen kann, wie viel sich doch schon geändert hat. Man vergleiche nur die Ursula Andress-Figur von anno dazumals mit Olga Kurylenkos Camille Montes in Quantum Trost.

    So, nun lasse ich dich zufrieden.

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  22. Ich finde, das Problem an diesem Bond ist, daß er die man-box kleiner macht. Da ist nichts, aber auch gar nichts Befreiendes. Skyfall ist ein kantianischer Traum aus Pflichterfüllung. Bond genießt die Freiheit seines vermeintliches Todes, aber statt am Strand in den Armen seiner Geliebten zu liegen, spielt er mit einem Skorpion, sieht CNN und akzeptiert, daß Mann eben nicht frei sein kann. Klar, früher war’s irgendwie einfacher, da konnte man Frauen und Bösewichte noch genießen wie einen guten Cocktail. Aber die Zeiten haben sich geändert – für die anderen zumindest. Die, die wählen können, ob sie lieber Agentin oder Sekretärin sein wollen oder Ministerin (offenbar besteht der Film ja sogar den Bechdel-Test! Yippie!!!). Aber die Wahl besteht für Bond eben nicht. Freiheit geht nicht, jammern erst Recht nicht, und mit den Frauen, dem Sex klappt’s ja erst Recht nicht mehr, ist kompliziert, und auch James weiß halt nicht mehr wirklich, wie er Frauen verführen soll, wenn sie nicht ihn verführen. Nur Mama bietet da noch halt, aber eben auch nur in der Pflicht. Wenn das eine Metapher für die neue Rolle des Mannes sein soll, wird die nächste Schmerzensmanndebatte nicht lange auf sich warten lassen. Unsere Zukunft sieht dann nämlich düster aus.

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  23. endlich hab ich das werk gesehen und kann mitreden 😉
    gefiel mir im großen und ganzen ganz gut. daniel craig macht ohnehin schon stets einen angeschlagenen eindruck, und in diesem film wirkt er tatsächlich über weite strecken sehr „fertig“; was ihm ja auch dauernd unter die nase gerieben wird. beim MI6-check fällt er durch; der regierungsbeamte (ralph fiennes) legt ihm nahe, sich elegant aus dem agentenleben zurückzuziehen. und selbst schurke silva versucht ihm auch klar zu machen, dass diese ganze rumrennerei und das rumgespringe total anstrengend ist (aber bond ist ein workaholic und macht weiter ;))
    ich würde nicht sagen, dass ihn das zum „schmerzensmann“ macht (fänd ich unsäglich); sondern eher zum menschen.
    aber ein james bond verändert sich halt nur im schneckentempo. schade. den bechdel-test, na ja, ich weiß nicht, da fällt er aber durch, oder? reden den M und die (namenlose!) agentin miteinander? und der schluss, na ja. bond hat jetzt (endlich!) wieder einen mann als vorgesetzten. und die agentin (die tatsächlich, har har, moneypenny heißt) findet den außendienst dann doch zu anstrengend und wird vorzimmerdame. na, ja.
    atmosphärisch schön fand ich übrigens die fahrt in bonds elterliches anwesen in den schottischen highlands 🙂

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  24. Keine Ahnung ob hier noch jemand liest, aber da ich gerade nochmal in die DVD reingeschaut habe, musste ich mal gucken, ob hier etwas zu Skyfall steht.

    @verena
    bezüglich Bechdel-Test: Es kommen mehrere Frauen vor. Darunter beispielsweise M und die Ministerin, die den Untersuchungsausschuss leitet. Dort sprechen sie miteinander. Sie sprechen über Fehlschläge von Ms Abteilung und über die Rolle des Geheimdienstes in einer globalisierten und technikbestimmten Welt.

    „und selbst schurke silva versucht ihm auch klar zu machen, dass diese ganze rumrennerei und das rumgespringe total anstrengend ist (aber bond ist ein workaholic und macht weiter ;)“
    er macht ja nicht weiter, weil er Workaholic ist, sondern weil Silva drauf und dran ist, M umzubringen, also eine akute Notsituation besteht. Bond „beißt sich“ den ganzen Film über durch, weil er es muss.

    “ und der schluss, na ja. bond hat jetzt (endlich!) wieder einen mann als vorgesetzten.“
    Das impliziert, dass es Bond gestört hat, eine Frau als Vorgesetzte zu haben. Darauf erkenne ich jedenfalls im Film keinen Hinweis.

    Nun ein paar Gedanken zum Blogeintrag:

    „Während das Verhältnis Bonds (also des idealen “Normalmannes”) zu den Frauen also vielleicht als “respektvoll-distanziert darauf vertrauend, dass sich das Thema irgendwann von selbst erledigt” charakterisiert werden könnte“
    mein Eindruck ist eher, dass es sich bereits erledigt hat und selbstverständlich ist. Bisher ist hier niemand darauf eingegangen, dass die Agentin bei der ersten Verfolgungsjagd das Auto steuert und Bond Beifahrer ist(in älteren Bond-Filmen undenkbar). Das sagt ja schon aus, dass es auch aus Ihrer Sicht innerhalb des Films so selbstverständlich ist, dass es dem Publikum nicht einmal auffällt.

    „Der schwule Mann etwa ist ein tuntiger Böser, der Bond Avancen macht “
    Avancen sind das nicht. Bond ist in dieser Szene an einen Stuhl gefesselt und Silva knöpft Bond das Hemd auf, fährt ihm mit seinen Fingern über die Brust, dann über den Hals. und sagt dabei „Wir sind die letzten beiden Ratten. Wir verschlingen uns gegenseitig“ (er nimmt dabei Bezug auf eine zuvor verwendete Metapher). Silva kreist sogar mit einem Finger um und über Bonds Adamsapfel, eine sehr verwundbare Stelle, wo Verletzungen schnell tödlich sein können. Dann fährt er ihm mit beiden Händen über die Schenkel, und jetzt erst kommt die Stelle wo Silva sagt „es gibt für alles ein erstes mal“. Und Bond weiß nicht, wie weit Silva gehen wird.
    Silva möchte Bond aus der Reserve locken, schauen, ob er ihn mit seiner Sexualität schocken (also Macht über ihn ausüben) kann, der sich Bond aufgrund seiner Gefangenschaft nicht entziehen kann. Deshalb ist Silvas Verhalten als sexualisierte Gewalt zu betrachten. Und vor diesem Hintergrund ist Bonds Spruch zu bewerten. Klar, er wischt das Thema vom Tisch, aber eben um die sexualisiert ausgedrückte Macht Silvas verpuffen zu lassen. Unverschämt ist diese Einverleibung nicht, sondern der einzige Ausweg. Umgekehrte Psychologie sozusagen.

    Als Patriarch habe ich wenn überhaupt übrigens eher M wahrgenommen: sie ist die Chefin, sie entscheidet über leben und Tod (schon ganz am Anfang, als sie Bond verbietet sich um seinen Verwundeten Kollegen zu kümmern. Was Bond dann auch befolgt). als Silva sie im Untersuchungsausschuss erschießen/hinrichten will, sieht sie ihn fest an, bereit „wie ein Mann“ ihren Tod hinzunehmen (so wie die männlichen Helden dies in andren Filmen auch immer tun. Vgl. das Ende von „300“). Sie hat eine eher mit Männern assoziierte Aversion gegen Lyrik, während ihr Mann Lyrik mochte (das sagt sie bevor sie das Gedicht im Untersuchungsausschuss vorträgt) und sie bekennt sich (und Bond) zu Werten wie Tapferkeit und Durchhaltewillen im Angesicht einer Welt, die die Bedeutung von M, Bond und dem Geheimdienst als solchen in Frage stellt. Das geht aus ihrem Zitat aus Ulysses klar hervor, und das ist für mich die Schlüsselszene, wenn es um Ms und Bonds Selbstbild geht. Kurzum: beide sind „angeschlagen“ (sie eher beruflich, Bond eher persönlich), versuchen sich aber mit denselben Werten herauszukämpfen und sind charakterlich starke Menschen.
    Deshalb ist es nur logisch, dass Bond nach Ms Tod weitermacht. So wie M auch immer weitergemacht hat, wenn ihre Agenten gefangen, gefoltert oder getötet wurden.

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  25. Das finde ich alles HÖCHST verwirrlich. Eine Aneinanderreihung von Schlussfolgerungen, deren Prämissen nicht mal im Ansatz erkennbar sind und deshalb auch nicht nachvollziehbar. Dort wo es konkret wird, wird es widersprüchlich bis absurd: Bond sei der ideale “Normalmann”. Tatsächlich ist Bond doch das pure Gegenteil des Normalmanns, er ist eine Art Superheld, oder etwa nicht?

    Der Abschnitt mit der Homo-Anspielung (die „unverschämte Einverleibung“) hat nicht nur mich verwirrt. Erstens hat man gar keine Ahnung, was die Schreibende damit meint, die Erklärung („Nein, dass er die Differenz nicht sieht und denkt, der homosexuelle Mann wäre nur eine Variante von ihm selbst mit anderen sexuellen Vorlieben. So wie er denkt, eine Frau wäre dasselbe wie er, nur in weiblich. Verstehst du, wie ich das meine?“) zweitens steht für mich in keinem erkennbaren Zusammenhang zu dem fraglichen Abschnitt und drittens weiss ich nicht, was daran eine unverschämte Einverleibung sein soll, wenn er Schwule und Frauen als gleichwertig betrachtet.

    Nur schon die Grundannahme, dass „in alten Bonds ja praktisch alle maßgeblichen Akteure weiße heterosexuelle Männer waren“, ist völlig falsch. Da gab es Schwule, Schwarze, Frauen, Asiaten und einen Kleinwüchsigen, und von den meisten anderen weiss man nichts über die sexuelle Ausrichtung.

    Leider weiss ich nach dem Text nicht so recht, was die Frau mir sagen will und noch viel weniger, wie sie zu dieser Meinung gekommen ist.

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