„Ich bin kein Sexist“ – so what?

Du bist kein Sexist so wie dieser Mann hier? Toll. Doch damit hast du noch keine Kekse verdient. Es heißt nur, dass du überhaupt ernsthaft mitdiskutieren darfst. © berc - Fotolia.com
So ein Sexist bist du aber nicht? Toll. © berc – Fotolia.com

Heute möchte ich mal ein weiteres Nonsens-Argument unter die Lupe nehmen (sozusagen als Sequel zu der Sache mit den „verletzten Gefühlen“), das in politischen Debatten immer wieder vorgebracht wird, nämlich der Hinweis „Ich bin kein Sexist!“ Also zum Beispiel „Ich bin kein Sexist“, wenn ich Podien nur mit Männern besetze, wenn ich männliche Bezeichnungen für gemischte Gruppen verwende, etcetera pp.

Und zwar geht es mir jetzt nicht darum, zu zeigen, dass manche Leute, die sowas sagen, möglicherweise doch sexistisch sind, sondern darum, zu zeigen, wie unsinnig das Argument auch dann ist, wenn der Sachverhalt stimmt.

Denn in was für einer Diskurswelt bewegt man sich eigentlich, wenn man „Ich bin kein Sexist“ für ein relevantes Argument hält? Doch wohl in einer, in der Sexist sein eine mögliche Option ist, nur dass man sich selbst davon eben abgrenzt.

Ich gehe eigentlich davon aus, dass „kein Sexist zu sein“ selbstverständlich ist. Wie kann man nur auf die Idee kommen, sich damit Kekse verdienen zu können? Sexist ist jemand, der absichtlich Frauen diskriminiert, der von einer prinzipiellen männlichen Überlegenheit ausgeht, der Frauen unterdrücken möchte und dazu steht. Ich meine: Solche Leute gibt es. Aber mit ihnen eine politische Diskussion über weibliche Freiheit zu führen, ist relativ sinnlos, weil sie ja eingestandenermaßen daran überhaupt nicht interessiert sind.

Debatten über Wege zu einer anderen symbolischen Ordnung des Geschlechterverhältnisses setzen voraus, dass die Beteiligten auch daran interessiert sind, die Verhältnisse zu verbessern – wenn sie auch unterschiedliche Ansichten dazu haben, wie sich das bewerkstelligen ließe. Die Geschlechterverhältnisse, in denen wir leben, betreffen uns alle. Jede und jeder ist auf die eine oder andere Weise von ihnen betroffen und arbeitet daran mit, sie zu stabilisieren, oder bemüht sich, sie zu verändern. Es gibt keine „neutrale“ Position. Kein Sexist zu sein ist die selbstverständliche Voraussetzung, wenn man ernsthaft bei dem Thema mitdiskutieren will.

Natürlich kann ich auch mit Sexisten diskutieren, aber dann ist das Thema ein völlig anderes. Das Thema wäre dann die Frage, ob Sexismus denn überhaupt etwas Schlimmes ist und warum: Ob Männer Frauen unterdrücken dürfen, ob das Patriarchat nicht vielleicht eine tolle Sache ist. Es muss jede selbst für sich entscheiden, ob sie Lust auf solche Debatten hat, und es kommt auch auf den Kontext an – wenn ich zum Beispiel in einer offen patriarchalen Gesellschaft lebe, werde ich nicht darum herumkommen, so etwas zu diskutieren. Wenn ich in einer Gesellschaft lebe, in der Frauen kein Wahlrecht haben, in der es allgemein akzeptiert ist, dass Männer Frauen schlagen und vergewaltigen, wo Frauen kein Recht auf eigenes Einkommen haben und so weiter – ja, dann muss ich wohl oder übel mit Sexisten diskutieren.

Wir hier leben aber in einer Gesellschaft, in der Frauen bereits Rechte haben, in der es nicht allgemein akzeptiert ist, dass Männer vergewaltigen, und so weiter. Zu sagen „Ich bin kein Sexist“ bedeutet letztlich, dass man immerhin darauf verzichtet, wieder hinter diesen erreichten Zustand zurückzugehen. Dass man netterweise bereit ist, sich in den Stand der Dinge zu fügen und nicht aktiv für eine Rückkehr zu patriarchalen Verhältnissen eintritt. Toll.

In dem Zusammenhang wird von Frauen gerne auch mal Dankbarkeit dafür eingefordert, dass sich die Verhältnisse gebessert haben. „Seid doch dankbar dafür, dass Ihr wählen dürft, dass Vergewaltigung per Gesetz verboten ist, dass wir uns nicht mehr aktiv bemühen, Frauen zu benachteiligen.“

Aber ich bin nicht dankbar für Selbstverständlichkeiten. Dass ich wählen darf und dass es in unserem Land verboten ist, mich zu vergewaltigen, ist ja wohl das Mindeste. Dafür gibt’s keine Kekse. (Beziehungsweise: Ich bin für all das schon dankbar, aber nicht den Männern, die netterweise heute auf Sexismus verzichten, sondern den Frauen und Männern, die das unter großen persönlichen Risiken und mit viel Mut und Engagement erkämpft haben).

Dass ich kein Mensch zweiter Klasse bin, davon gehe ich mal aus. Dafür gibt es kein Lob für niemanden. Das Thema, über das ich diskutieren möchte, lautet vielmehr: „Wie verbessern wir das Verhältnis der Geschlechter?“ Denn es zeigt sich an vielen Stellen, dass die bloße Abwesenheit von offener Frauendiskriminierung noch nicht für gute Verhältnisse sorgt. Ich bin – ebenso wie viele andere Frauen und auch manche Männer – mit dem Status Quo noch nicht zufrieden. Deshalb stoßen wir aus allen möglichen Anlässen Debatten an.

Und dabei kann „Ich bin kein Sexist“ kein sinnvolles Argument sein. Oder anders: Wer dieses Argument vorbringt, beweist dadurch nur, dass er eben gerade nicht daran interessiert ist, das Verhältnis von Frauen und Männern zu verbessern. Sondern dass er glaubt, wenn ihm nur kein Sexismus nachgewiesen werden kann, habe er ein Recht darauf, mit „Genderthemen“ in Ruhe gelassen zu werden.

Zu sagen „Ich bin kein Sexist“ ist also ein Zeichen von Ignoranz. Es gibt keinen Grund, sich darauf was einzubilden.

PS: Ähnliches gilt auch für andere Nonsens-Aussagen wie „Ich bin keine Rassistin“ oder „Ich bin kein Nazi“.

PPS: Wenn mir das Argument „Ich bin kein Sexist“ begegnet, verzichte ich inzwischen darauf, auf diese Vorlage einzugehen und etwa zu argumentieren, warum XY eventuell doch ein Sexist ist. Ich erwidere dann einfach: „Das wäre ja auch noch schöner.“

Ich bin Journalistin und Politologin, Jahrgang 1964, und lebe in Frankfurt am Main.

74 Gedanken zu “„Ich bin kein Sexist“ – so what?

  1. Vorsicht: Der Beitrag könnte Spuren von Ironie enthalten.

    Sagt jemand in einer Unterhaltung mit dir „Ich bin kein Sexist!“ ist der Hinweis eine an DICH gerichtete Botschaft, dass du gerade aus seiner/ihrer Sicht agressiv und ad hominem argumentierst. Die Botschaft sagt also im Regelfall das Gegenteil deiner Interpretation aus, nicht „ich finde Sexismus grundsätzlich akzeptabel“ sondern „ich finde Sexismus doof aber was du gerade abziehst ist schon ein bischen fanatisch, wisch dir mal den Schaum weg“. Gleiches gilt für „Ich bin kein Nazi“ und jede andere „offensichtliche“ Distanzierung.

    Nicht mehr, und nicht weniger.

    Gruß,
    Justus

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  2. @Justus – Ja, und ich wollte gerade zeigen, dass das Argument nicht geeignet ist, das auszusagen (außer man bewegt sich in dieser falschen symbolischen Ordnung). Wenn mir jemand sagen will, ich sei zu aggressiv oder fanatisch, soll er das doch sagen (und ggfs. begründen).

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  3. @Antje:
    Ich sehe keinen Grund entgegen der üblichen Deutungsmethodik zu arbeiten nur weil eine bestimmte Phrase verwendet wurde die du gerne anderes deuten würdest… Das Shannon-Weaver-Modell ist Grundlage fast aller höheren Kommunikationsmodelle und du klammerst es aus. Der kritisierte Satz ist ein Grund zur Selbstreflektion, nicht für eine Anklage wie oben.

    Der Fehler liegt bei dir, nicht bei deinem Diskussionsgegenstück.

    Gruß,
    Justus

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  4. Ui, dass _ich_ nochmal Julia zustimmen würde in diesem Leben?! Aber wo sie Recht hat…Das Bild ist derart mit klischeehaften sexuellen Triggern überladen, dass es schwerfallen dürfte, diese zu übersehen. Aber vielleicht liegt das ja auch an meinem Hormonspiegel.

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  5. @zeitrafferin und antje, Zitat:

    „If sex sold on its own accord, there would be symmetry in how frequently men and women are presented as sexy objects alongside products. Instead, the sexual objectification of women is by far the most prevalent picture, To be sexually objectified is to be presented to the viewer as an object of desire without a discernible subjective desire of one’s own. […]
    In fact, women’s passivity and men’s active pursuit are, themselves, presented as sexy. Representations of men pushing a woman against a wall, throwing her onto a bed, or ripping off her clothes are supposed to be sexy, not scary. The women depicted in these situations often respond to this aggression with sexual arousal or with resistance that gives way to sexual arousal. Aggression, in this sense, works. We are told that it is what women want. In this way, both aggressive male sexuality and womens acquiescence to male aggression are normalized. Many movies, television shows, and video games include sex scenes that seem to represent a normal, mutually pleasurable sexual interaction but rely on male sexual aggression. […]
    If men’s desires are believed to be of primary importance, and women are sexual objects, then it shouldn’t be a surprise to see violent imagery in advertising in which men use force to satisfy their desires. In fact, sexualized violence is the inevitable extreme of a view of sexuality based on male-subject/female-object relations. Objects, literally, cannot have feelings or desires. Their purpose is to satisfy the desires of the male subject.“

    Wade and Sharp, “Selling Sex”, in: Images that Injure.

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  6. @Antje: Und natürlich hat man keine „Dankbarkeit“ zu erwarten für zivilisiertes Verhalten. Gelegentlich wäre trotzdem eine Relativierung, eine Differenzierung der argumentativen Fallhöhe wünschenswert. Mit rotzigem Vorsschienbeintreten gewinnt man keinen Support. Außer unter Masochisten.

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  7. @Marcus – Genau darum geht es: Wenn du Unterstützung für feministische Anliegen als „Support“ von Frauen verstehst, bist du auf einer falschen Schiene.

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  8. Hm, eigentlich verstehe ich das, was Du unter „feministische Anliegen“ subsummierst als humane Prinzipien im besten kantischen Sinne. Deren Durchsetzung / Etablierung bedarf gesellschaftlicher Transformation. Diese wiederum ist in offen verfassten Gesellschaften wie der unseren ausschließlich über einen demokratischen Prozess legitim zu erreichen. Dass es dazu der Beschaffung von Mehrheiten bedarf (=Support), dürfte kaum mehr als eine Binse sein. Wo ist daDein Problem mit „Support“??

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  9. @Marcus – Wenn du „Support“ auf eine Bewegung für eine bessere Welt bezogen verstehst, dann hast du recht. Ich kenne aber viele Männer, die unter „Support“ im Bezug auf feministische Anliegen glauben, sie würden damit Frauen unterstützen oder Frauen einen Gefallen tun (daraus ergibt sich dann auch die Auffassung, sie hätten Dankbarkeit verdient, was unsinnig wäre, wenn sie sich darüber klar sind, dass es ihre eigenen Anliegen sind, für die sie sich einsetzen.)

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  10. @ Justus: Wenn ich das richtig verstehe meinst du, das wäre ein Versuch, die „angenommene Bedeutung“ einer Phrase zu verändern, im Stil dieser etymologisierenden „…aber *ursprünglich* hieß das ja nur“-Argumentationen.

    Genau das sehe ich in diesem Text nicht: Es geht darum, den Rahmen, den diese Phrase auftut, zu zeigen, und zu erklären, warum innerhalb dessen keine konstruktive Diskussion möglich ist.

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  11. D’accordo. Mit Deinen Kommentaren wird das klar. Gutes Ding, dieses Internetdings hier 😀

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  12. Danke 🙂 Guter Text, der es auf den Punkt bringt. Das Bild finde ich auch heftig, auch wenn der obige Angriff albern ist.

    Witzigerweise kommt die Aussage eigentlich nie in „fanatischen“ Momenten (die bei Leuten wie Justus meist dann empfunden werden, wenn ihnen feministische Überlegungen mal weh tun. Zum Beispiel, wenn sie darauf hingewiesen werden, dass sie selbst die Vernatowrtung tragen für ein doofes Liebesleben.), sondern nur dann, wenn das Gegenüber_glaubt_ ich sei fanatisch. (Abgesehen davon, das ich den Ton von Justus extrem finde und fanatisch. Bist du Pirat? ;)) Die meisten „Ich bin kein Sexist, aber …“ oder „Ich bin aber kein Sexist!“ kommen _ungefragt_ und in vorauseilendem Gehorsam. Meistens habe ich das Gefühl, dass die Leute sich vorsichtshalber bekennen wollen. Meistens kommt dann natürlich auch ein total sexistischer Scheiße. Um das mal zu verdeutlichen:

    @YesYoureSexist in Anlehnung an @YesYoureRascist oder auch hier: https://twitter.com/search?q=%23notsexist&src=typd

    Spannend zu sehen, wie eine Aussage im Nachhinein gerechtfertigt wird.

    Es geht nicht um echte Kritik am Feminismus, sondern darum seine scheiß Attitüde politisch korrekt zu labeln.

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  13. Man kann also nur kein Sexist sein, wenn man auch aktiv gegen die Probleme in Sachen Sexismus und Gender vorgeht? Oder wie ist das Geschriebene zu verstehen? Das fände ich nämlich ein bisschen zuviel des Guten.

    Muss man Interesse daran haben die Geschlechterverhältnisse zu verbessern, wenn man kein Sexist ist?

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  14. @Christoph – Nee, ich habe doch gerade geschrieben, dass kein Sexist zu sein, noch NICHT bedeutet, dass man die Geschlechterverhältnisse verbessern will, sondern dass es auch bedeuten kann, dass sie einem egal sind.

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  15. @Julia Schramm_

    „Scheiß Attitüde“, hm. ….. „Meistens kommt dann natürlich auch eine total sexistische Scheiße“. Da ist mir der Justus unterstellte „Fanatismus“ irgendwie sympathischer. (Ob er Pirat ist oder nicht, das interessiert eh keinen mehr 🙂 )

    „Ich bin kein Sexist“ wäre meine Antwort, sozusagen als hinterhereilende Klarstellung, auf einen Vorhalt, der versucht, mich in diese Ecke zu stellen. Allerdings könnte ich auch einfach den Ort der Diskussion verlassen, was dann nichts anderes demonstrieren soll, als dass ich nicht weiter an die Fähigkeit des Gegenüber glaube, Unterschiede feststellen zu können zwischen einer selbstreferentiellen Aussage, und einer Aussage, die nur der Verschleierung eines unterstellten Sachverhalts dient. Dieser doppelten Falle einer verqueren Aussagelogik würde ich mich schweigend entziehen. Und weiter, im stillen, sprachlosen Kämmerlein, am Projekt “ einer anderen symbolischen Ordnung des Geschlechterverhältnisses“ arbeiten.

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  16. @ramblingbrother – Du könntest auch fragen, warum die/der andere dies oder jenes „sexistisch“ findet. Und dann darüber nachdenken oder ggfs sagen „Ich bin nicht deiner Meinung aus den Gründen XYZ, und deine Argumente haben mich jetzt auch nicht überzeugt.“

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  17. „Ich gehe eigentlich davon aus, dass “kein Sexist zu sein” selbstverständlich ist.“

    das ist schon die erste falsche prämisse. es ist eben nicht selbstverständlich, kein sexist zu sein. und das räumst du wenig später auch selbst ein:
    „Ich meine: Solche Leute gibt es.“

    „Sexist ist jemand, der absichtlich Frauen diskriminiert …“

    es kann auch jemand sein, der unabsichtlich frauen diskriminiert. „der feminismus“ (den es gar nicht gibt!) geht jedenfalls nicht davon aus, dass wichtig ist, wie etwas gemeint ist, sondern nur, ob die diskriminierte person eine diskriminierung feststellt. nennt sich DefMa.

    „mit ihnen eine politische Diskussion über weibliche Freiheit zu führen, ist relativ sinnlos“

    willst du nur mit denen diskutieren, die dir eh zustimmen? auch relativ sinnlos, die wissen es ja schon.

    „Aber ich bin nicht dankbar für Selbstverständlichkeiten.“

    schau in die zeitung. diese dinge sind längst nicht überall selbstverständlich. auch hier nicht.

    „habe er ein Recht darauf, mit “Genderthemen” in Ruhe gelassen zu werden.“

    jeder hat das recht darauf, mit themen in ruhe gelassen zu werden. ebenso wie du das recht hast, dir deine zu wählen.

    „Ähnliches gilt auch für andere Nonsens-Aussagen wie “Ich bin keine Rassistin” oder “Ich bin kein Nazi”.“

    in einer welt, wo rassimus zum alltag gehört, halte ich solche aussagen durchaus nicht für nonsens. und auch nicht für ein zeichen von ignoranz.

    ps:
    „Ich finde, es stellt Dominanz dar. Ich sehe da keinen Sex.“

    dominanz ist sexuelle spielart. ist heute eigentlich allgemein bekannt.

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  18. @Antje_

    Ich halte das Verlassen des Diskussionsortes ja im Modus des Konjunktivs. Andererseits fehlt mir oft genug die Energie, mich einem eventuellen Furor der Dekonstruktion meiner Aussagen zu stellen, sofern diese nichts anderes im Schilde führt, sie als verschleierte Injektionen zum Erhalt der positiven Matrix des Sexismus zu überführen. Da gehe ich doch lieber in mich, und rezitiere, ganz solipsistisch, das Mantra „Ich bin kein Sexist“.

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  19. Bei manchen Leuten ist aber dieses „ich bin doch kein …“ schon ein zivilisatorischer Fortschritt. Ich hatte letztes Jahr einen Kollegen / quasi Vorgesetzten, nur wir beide allein an einem Schreibtisch in einem Büro. Er hat laufend rassistische Bemerkungen über andersfarbige oder anderskulturelle Klienten gemacht und diese auch deutlich abfällig behandelt. Alleine, daß ich ihn darauf angesprochen habe, hat schon geholfen. Man konnte merken, wie er vorsichtiger wurde, er hat sich bemüht, Ausreden für sein Verhalten zu finden, irgendwann kam dieser Satz, „Ich bin doch kein Rassist.“ Der für mich besagte:
    1. ,er kennt das Wort Rassismus (was ich schon nicht erwartet hatte)
    2. , er weiß durchaus, daß sein Verhalten rassistisch ist und daß das nicht OK ist, und
    3., man mußte ihn nur daran erinnern, daß das nicht gut ankommt.
    Und es wurde tatsächlich besser. Irgendwann hat er sogar einen völlig OKen lustigen Witz erzählt. Die Änderung kam zum Teil sicher, weil er Angst haben mußte, daß ich solche Dinge nach oben weitererzähle. Aber das Verhalten zu verändern (verändern zu müssen) kann bei solchen leichten Fällen auch die Einstellung ändern. Vermutlich war er nur Rassist, weil er dachte, daß alle so sind.

    Seinen Haß auf Frauen (den er eher für sich behielt) konnte ich ihm allerdings nicht mehr abgewöhnen. Dafür war sein Leben zu kurz.

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  20. wenn ich da genauer schaue, war es früher vo allem in linke gruppen üblich, frauen für arbeiten zu ködern, die als typisch weiblich angesehen wurden, kaffee kochen, blumen gießen, schreibmaschine schreiben. hat sich dieses machtverhältnis heute wesendlich verschoben, oder funktioniert das in vielen betrieben heute immer noch so? ist es so, je höher die position von chefs ist, desto deutlicher sieht man diese unterwerfung von frauen? ist das eine art sexismus? oder ist das eine illusion von mir und das gibt es gar nicht mehr?

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  21. 1. @Antje Schrupp: „Also zum Beispiel “Ich bin kein Sexist”, wenn ich Podien nur mit Männern besetze, wenn ich männliche Bezeichnungen für gemischte Gruppen verwende, etcetera pp.“

    Hier stellst du anscheinend schon fest, dass besagte Personen (die so handeln) sexistisch handeln und stellst es als Fakt dar. Finde ich schade, zeigt mir nämlich, dass du in diesen Theman anscheinend nicht bereit bist zu diskutieren und dich auf die Argumente anderer einzulassen.

    2. Das Bild ist sexuell! Vielleicht siehst du das nicht so, weil du selbst mit dem Bereich nichts zu tun hast, es dir nicht vorstellen kannst etc. Mit diesem Bild tust du so, als wenn das abgebildete sexistisch sei, dabei handelt es sich ganz einfach um sexuelle Dominanz wie schon erwähnt wurde. Inweiweit man hier nun Sexismus o.ä. unterstellen kann wäre noch ein ganz anderes Thema.

    3. Zum Thema „Ich bin kein Sexist!“. Ich kann diese Aussage gut nachvollziehen, denn wenn man sich aufgrund irgendwelcher Einstellungen, die vielleicht noch einer Erklärung bedürfen in eine solche Ecke gedrängt sieht, dann versucht man sich eben zu verteidigen. Man spürt bei gewissen Aussagen vom Gegenüber ein „Du bist Sexist“ und erwidert dann eben dieses. Es geht nicht darum, sich einen „Kecks“ zu verdienen, sondern darum klarzustellen, was los ist.
    Du sagst, natürlich kannst du auch mit Sexisten diskutieren, aber das Thema wäre ein anderes, aber wer legt denn fest, ob eine Person nun sexistisch handelt oder ein Sexist ist, du?

    Liebe Grüße,
    Miria

    Ps. Tut mir leid, wenn ich etwas unfreundlich geschrieben habe, kann gerade nicht besser ausdrücken, was ich sagen will.

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  22. „Du könntest auch fragen, warum die/der andere dies oder jenes “sexistisch” findet.“
    Noch besser fände ich, wenn eine so allumfassende Aussage wie „Du bist ein Sexist“ erst gar nicht gemacht , sondern sich direkt auf das Verhalten/Sprechen bezogen würde, welches als sexistisch ankommt (sofern die Situation das hergibt).

    Nonsens ist ja nicht nur wenn Menschen von sich sagen:
    „Ich bin kein Sexist“ (kein Rassist, keine Antisemitin…), sondern auch wenn mannfrau von anderen mit solchen Zuschreibungen etikettiert wird, weil das selten zu einer Klärung führt, sondern die Betreffenden sich dann oft in einer Art von Angriff-Verteidigung-Beweisführung verheddern und sich dann alle ‚verletzt fühlen dürfen‘.
    Wenn mir jemand an den Kopf wirft: „Du bist ein Arschloch“, dann reagiere ich ganz sicherlich nicht mit: „Ich bin kein Arschloch“ , sondern, sofern es mir nicht ganz den Atem verschlagen hat, frage ich was der/die andere konkret damit meint.

    Wenn solche Zuschreibungen – meine jetzt nicht das Arschloch;-) – in Diskursen verwendet werden , dann finde ich es wichtig dass diesen Begriffsklärungen vorausgehen, so wie das Antje hier praktiziert.
    Ansonsten besteht die Gefahr , dass die ‚eigentliche Debatte über Wege zu einer anderen symbolischen Ordnung des Geschlechterverhältnisses‘ ganz aus dem Blick gerät.

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  23. Dass das gewählte Bild natürlich sexuell ist haben ja schon ein paar Poster zum Ausdruck gebracht. Das soll auch kein Angriff sein, es kann rein von der Bildersprache ja auch Sexismus ausdrücken. Zu sagen es sei nicht sexuell ist aber albern.

    Vielleicht würde es auch helfen, wenn du mal die konkrete Situation schilderst, in deren Zusammenhang du dir die Aussage „Ich bin kein Sexist!“ vorstellst. Denn wie in den Kommentaren schon angemerkt kann es auch eine bloße verteidigende Feststellung gegen einen Sexismusvorwurf sein. Natürlich ist das eine plumpe Erwiderung und man könnte auch etwas Differenzierteres sagen. Aber dass man auch etwas schlaueres sagen könnte ist nun wirklich kein Argument – und jedenfalls ist „ich bin kein Sexist!“ auch nicht plumper, als jemand pauschal einen Sexisten zu nennen, der ein Podium nur mit Männern besetzt.

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  24. Ich finde das Bild sexistisch. ich finde es aus folgenden Gründen sexistisch:
    – es werden zwei Personen dargestellt, davon die eine in einer, wie ich finde, erniedrigten Position
    – die in der erniedrigten Position dargestellte Person ist nur mit Unterwäsche bekleidet und trägt zudem aufreizende Accessoires wie halterlose Strümpfe und rote Highheels
    – die Person in der erniedrigten Position hat darüber hinaus einen zugeklebten Mund – darf also nicht sprechen
    – die andere Person benutzt die Person in der erniedrigten Positon als Tisch/Bank, um die Beine darauf zu lagern. Das finde ich entwürdigend
    – zudem sieht die dominante Person offenbar fern, denn sie hält eine Fernbedienung in der Hand. Das heißt für mich, die Person in der erniedrigten Stellung wird zum Gegenstand der dominanten Person


    interessant finde ich, dass das Bild beim ersten Ansehen bei mir keine Reaktion ausgelöst hat, weil ich weiß, dass ich mich, wenn ich dieses Blog besuche, sozusagen in einem „geschützten“ Bereich befinde. Ich weiß, wenn ich die Artikel lese, erfahre ich etwas.

    Dieses Bild, zusammen mit dem Titel „Ich bin kein Sexist – so what?“ ist, wie ich finde, ein intelligenter Schachzug!

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  25. Besonders mag ich das tielgebende Statement ja, wenn es um ein „…, aber…“ ergänzt wird. Schöner Artikel!

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  26. „hat sich dieses machtverhältnis heute wesendlich verschoben, oder funktioniert das in vielen betrieben heute immer noch so?“

    Funktioniert heute auch noch.

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  27. „Ich bin kein Sexist“ ist die (präventive) Verteidigung gegen einen Vorwurf. Das Problem des gesamten Artikels besteht darin, dass diese Aussage genauso stimmt, wie sie auch nicht stimmt. Ob jemand Sexist ist, liegt im Auge des Betrachters. Du hälst mich für einen Sexisten, weil ich mich an die deutsche Rechtschreibung halte? Das steht dir frei: Feel free, ich sehe das halt anders. Wir werden darüber kein abschließendes Urteil fällen können, weil es nicht die Instanz gibt, die bestimmen kann, wer ein Sexist ist.
    Wenn ich sage, „Ich bin kein Sexist“, dann will ich damit nicht mehr zum Ausdruck bringen, als “Ich bin nicht deiner Meinung aus den Gründen XYZ, und deine Argumente haben mich jetzt auch nicht überzeugt.” Ich fälle aber kein abschließendes Urteil, sondern lege in diesem Satz nur meine Sicht der Dinge dar.

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  28. @Paula – Ich hatte ja im Blog einen Artikel verlinkt, in dem das „kein Sexist“ (in dem Fall in der Variante „Er ist kein Sexist“) auf die Weise gebraucht wird, die ich kritisiere. In dem Fall (und das ist meistens so) ist das „kein Sexist“-Argument eine Reaktion auf eine konkrete sachlich-inhaltliche Kritik (hier z.B. an eine Panel ohne Frauen) und NICHT eine Reaktion auf einen allgemein-pauschalen Sexismus-Vorwurf.

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  29. @PickiHH – Es gibt verschiedene Definitionen von Sexismus. Früher (also so alten Feministinnen wie mir, lol) ist Sexismus als Begriff Teil von Patriarchatskritik, also der Kritik an männlicher Dominanz und Normsetzung. Heute wird der Begriff manchmal „geschlechtsneutral“ benutzt als klischeehafte Zuschreibung qua Geschlecht. Diese Variante ist vor allem stark gemacht worden, um zu zeigen „dass Frauen genauso sexistisch sein können wie Männer“. Ich halte das für Quatsch. Auch Frauen wiederholen Stereotype, das ist klar, aber es geht eben nicht einfach nur um Stereotype, sondern um Herrschaft und Unterdrückung, und das ist nicht „genauso bei Frauen wie bei Männern“.

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  30. Ich glaube, dass ich ein bisschen zu doof für den Artikel bin, weil ich einfach nicht verstehe, dass sich an dem Spruch „Ich bin kein Sexist“ ohne Kontext so abgearbeitet werden kann.
    Laufen wirklich Menschen herum, die sofort sagen „Hallo ich bin andi und ich bin kein Sexist!“?
    Mir fehlt hier der Kontext. Denn in meiner Vorstellung ist „Ich bin kein Sexist“ eine zu hinterfragende Rechtfertigung auf eine Anschuldigung oder ähnliches. Und aus dieser Anschuldigung plus Rechtfertigung könnte man dann eine Interpretation bzw. Argumentation der Situation ableiten, aber einfach hier einen Satz zu nehmen und dann kontextlose Behauptungen aufzustellen finde ich irgendwie nur radikal. Ich hatte mir da irgendwie mehr von dem Text erwartet. Naja, vielleicht bin ich einfachen nur zu doof.

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  31. P.s. ich muss picki_HH zustimmen, dass ich nicht verstehe, warum nur Männer Sexisten sein können. Die Argumentation, dass es früher mal der Teil einer Definition war, finde ich zu einfach.

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  32. @.andi – Okay, hier nochmal der Link zu dem Artikel, der mich zu meinem Blogpost angeregt hat, und den ich oben vielleicht deutlicher hätte kennzeichnen können: http://www.threechords.org/blog/diversity-in-tech-still-an-issue-2013/

    Natürlich laufen Leute nicht einfach herum und sagen „Ich bin kein Sexist“, sondern diese Erwiderung kommt meistens dann, wenn jemand Kritik an herrschenden Geschlechterverhältnissen übt. In diesem Fall war es ein Mann, der kritisiert hat, dass auf einem Panel keine Frau sitzt. Das „Ich bin kein Sexist“ war die Antwort des Verantwortlichen für die Veranstaltung darauf. Mit dem Argument „Ich bin kein Sexist“ wird also gesagt: Das, was du kritisiert, ist mir egal, weil ich kein Sexist bin. Und das ist eben ein Quatschargument.

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  33. Wer glaubt, das verwendete Symbolbild stelle sexuelle Dominanz dar, hat eine komische Vorstellung von Dominanz.

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  34. Wenn der Author von „Ich bin kein Sexist“, kein Sexist wäre, wie müsste er sich ausdrücken, um zu erklären, er sei kein Sexist?

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  35. To whom it may concern: Ihr könnt aufhören, weiter Kommentare zu schreiben, in denen steht, ich wäre die eigentliche Sexistin, weil ich nur Männer für Sexisten halte, während die WAHRE Definition doch besagt, dass Frauen genauso Sexistinnen sein können.

    Warum ich diese Definition für falsch halte, habe ich oben schon kurz erläutert. Außerdem ist es ein anderes Thema, über das man auch irgendwann mal diskutieren kann, es führt aber vom Thema dieses Blogposts weg. Deshalb schalte ich das hier nicht frei.

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  36. Als Mann gesehen zu werden hat aber nicht nur Vorteile. Wie soll ich es Deiner Meinung nach nennen, wenn ein Mann aufgrund seines Geschlechts nachteilig behandelt wird?
    Mag sein, dass der Begriff zunächst mit Hinblick auf die Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen entstanden ist. Von der Konstruktion her, ist der Begriff aber eindeutig neutral. Wieso sollte man ihn also nicht so bentutzen können? Um damit per Defintion auszuschließen, dass Ungerechtigkeit aufgrung des Geschlechts auch Männern passieren kann? Das entzieht sich meinem Verständnis.

    Andersrum verhält es sich mit dem Begriff Feminismus. Ich würde mich sofort zu einer Bewegung solidarisieren, die es zum Ziel hat, ALLEN Menschen zu ermöglichen, ihr volles Potential selbstbestimmt zu entfalten und eine entsprechende Rolle in der Gesellschaft einnehmen zu können(Oder so ähnlich).
    Das Elegante daran: Das ist Antirassismus, Antisexismus, Antireligionismus, etc… – ALL IN ONE!!! Warum macht das keiner? Mein Tip: Weil man sich damit nicht abgrenzen und so sein Selbst definieren kann. Menschen, die gegen Nazis kämpfen, verstecken hinter ihren edlen Zielen aber eben oft eine ähnliche Denke von „Wir“ und „Die“, die im grunde genauso falsch ist.
    Feminismus? Ist mir zu einseitig. Dann müsste ich mich ja noch bei tausend anderen Vereinen anmelden. Sonst würde die Gefahr bestehen, die eigene Sicht einzuengen und die Welt einseitig zu sehen. Das ist nicht gut, wenn man andere Menschen von etwas überzeugen möchte.
    Wenn ich diskutiere und eine Position vertrete, die ein Teil meiner Identität ausmacht, ist es eben sehr schwierig, diese aufzugeben. Ich glaube, Jesus war aus diesem Grund auch in keinem Verein:)

    Es geht doch um die Frage, welche Denke hinter all dem steht. Wenn ich einmal wirklich kapiert habe, was Diskriminierung bedeutet und was daraus folgt, dann ist es doch egal, welcher Art ich davon begegne oder selbst produziere, wichtig ist doch, dass ich darauf korrigierend reagiere.

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  37. Nochmal kurz zum Begriff Sexismus:
    „Warum ich diese Definition für falsch halte, habe ich oben schon kurz erläutert.“

    Warum benennst du es nicht als Frauenfeindlichkeit? Das ist doch präzise was du meinst. Oder „frauenfeindlicher Sexismus“ das trifft doch den Nagel auf den Kopf.

    Ich bin gegen Frauenfeindlichkeit UND Sexismus, aber ich würde gerne wissen gegen was ich gerade bin wenn ich etwas sage.

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  38. Ich verstehe irgendwie nicht, worauf der Artikel hinaus will. Oder was die Motivation, der Auslöser oder die Referenz ist. „Ich bin kein Sexist“ würde ich in erster Linie als Satz einordnen, der gesagt wird, wenn einem eben das vorgehalten wird. Und nicht nur im Kreise der Mädchenmannschaft, fällt dieser Vorwurf doch noch relativ häufig. Und aus meiner Sicht relativ häufig in übertriebenem, kleinkariertem Kontext.

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  39. @Antje ich habe männergruppen erlebt, da waren frauen nicht gerne gesehen, ja sie waren nur zu festen zugelassen, aber nicht bei ihre wöchendlichen treffen. ich hatte den eindruck, dass diese männer sich nicht so frei äußern und miteinander in wortspielen ringen konnten, wenn frauen dabei waren, so fanden sie die feste mit den frauen auch viel langweiliger. so ist meine frage, hat der veranstalter der keine frauen einläd vielleicht angst vor den argumentationen von frauen? oder fühlen sich männer von frauen mehr beobachtet und beurteilt (verurteilt und verglichen?) das würde ich mal gerne untersuchen, denn ich habe noch nicht wirklich verstanden, warum bei den piraten so wenig frauen mitgewirkt haben?.

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  40. Ich finde den Gedanken und deine Standardreaktion: „Das wäre ja noch schöner.“ spannend. Ich störe mich allerdings an deiner Definition von Sexismus. Sexismus ist eine Sichtweise, die Leuten aufgrund des (meist biologischen) Geschlechts Eigenschaften unterstellt. Negative wie positive („Männer sind potetielle Vergewaltiger“, „Frauen können sich besonders gut um Kinder kümmern“, „Frauen verstehen nichts von Technik“, „Männer können doch immer alles reparieren“). Man könnte noch weiter gehen und sagen, dass bereits sexistisch ist, wer das Geschlecht als Kriterium bei der Sicht auf einen Menschen überhaupt in Betracht zieht (ich würde Partnerwahl hier mal ausnehmen).
    Daher finde ich auch Podiums-, Stellen- und sonstige Besetzungen immer problematisch: Besetze ich strikt nach Fähigkeit und Angebot oder muss ich immer noch schauen, ob die Person als Mann oder Frau gelabelt ist, was imho eine sexistische Herangehensweise ist?

    Insgesamt glaube ich übrigens nicht, dass es irgendjemanden gibt, der_die gar nicht sexistisch ist – dazu leben wir zu sehr in der Matrix. Selbst hartgesottene Feministinnen haben bei der Geburt meines Kindes als erstes wissen wollen: „Junge oder Mädchen“?

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  41. @Nik – hast du den Text hinter dem Link gelesen? Das Beispiel ist doch sonnenklar. Nochmal: das „Argument“ wird in der Regel auf sachliche Kritik vorgebracht. So also: „Ich finde nicht gut, dass Ihr nur Männer auf dem Podium sitzen habt“ – „Aber das ist Zufall, ich bin doch kein Sexist!“

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  42. @Tiger – Ja, man kann sicher über die Bedeutung von Sexismus streiten. Ich finde diese von dir vorgeschlagene halt nicht besonders sinnvoll, und es ist eben auch eine ziemlich neue und auch irgendwie sehr formale und geschichtsvergessene Definition des Wortes. Das Patriarchat hat immer auch besondere Rollen für Männer vorgegeben, klar, aber der „Sexismus“ Frauen gegenüber und der „Sexismus“ Männern gegenüber waren von Charakter und Ausmaß her so unterschiedlich (und sind es noch), dass ich es für eine Irreführung des Denkens halte, wenn für beides dasselbe Wort verwendet wird.

    das Argument „wir sind doch alle Sexisten“ finde ich interessant, und oben hat ja schon jemand den Link zum Text von Stephan Urbach gepostet. ich verstehe die Absicht und finde sie sympathisch. Aber gerade in diesem Text hier kam es mir auf einen anderen Unterschied an: den zwischen Männern, die sich aktiv bemühen, Frauen nicht abzuwerten und denen die positive Verbesserung der Gchlechterverhältnisse am Herzen liegt, und denen, denen das am Arsch vorbeigeht. Letztere sind die, die das „ich bin kein Sexist“- Argument in der Regel benutzen. Und sie sind es oft auch, die behaupten, von Sexismus seien doch Männer und Frauen gleichermaßen betroffen.

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  43. „Wenn mir jemand sagen will, ich sei zu aggressiv oder fanatisch, soll er das doch sagen (und ggfs. begründen).“

    Schöner als Justus kann ich es nicht erklären, aber ich versuche es mal anders. Als Abschiedsgeschenk.

    Männer (der Sexist ist ja wohl in diesem Zshg. männlich) sind manchmal höflich. Die Aussage „Du bist aggressiv“ statt die Abgrenzung „Ich bin kein Sexist“ kann wiederum als (Gegen)-Angriff verstanden werden, was dann zu weiteren Gegengegenangriffen „Ne, bin ich nicht!“ und endlosem Verheddern in Metadiskussionen führen kann, wer was stilistisch wie anders hätte sagen sollen um bei anderen nicht etwas auszulösen, was bei ihm auslöst etc ad nauseam. Wer diesen Stil pflegt muss sich nicht wundern, wenn jede Diskussion zum Austausch persönlicher Befindlichkeiten, wie man sich in der Diskussion gerade fühlt führt.

    Hingegen ist „Ich bin kein Sexist“ der Versuch einer sachliche Abgrenzung, mit der man etwas über sich aussagen will. Man unterstellt dem Gegenüber gerade nicht, er wäre zu aggressiv. Er kann ja auch einfach zu dumm sein, das erkannt zu haben. Oder man selbst hat sich zu missverständlich ausgedrückt. Dadurch, dass man sich nicht auf die vermutete Ursache eines Missverständnisses kapriziert, sondern es schlicht mal eben schnell geraderückt hat man bessere Chancen, auf der Sachebene zu bleiben.

    Mein Beileid Ute, aber ich muss weg.

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  44. @Antje Schrupp:

    das “Argument” wird in der Regel auf sachliche Kritik vorgebracht. So also: “Ich finde nicht gut, dass Ihr nur Männer auf dem Podium sitzen habt” – “Aber das ist Zufall, ich bin doch kein Sexist!”

    Die sachlich gemeinte Kritik kommt meiner Beobachtung nach sehr häufig als Vorwurf an und wird bei den Adressaten übersetzt als „Ihr habt doch bestimmt absichtlich keine Frauen eingeladen!“, so als ob die Veranstalter bei der Auswahl gesagt hätten „nein, das ist eine Frau, die wollen wir nicht“. Weil das aber in der Regel nicht so abläuft, fühlen diese sich in eine falsche Ecke gedrängt und wollen klarmachen, dass das Geschlecht bei der Podienbesetzung keine Rolle gespielt hat, dass also insbesondere Frauen nicht gezielt ausgeschlossen wurden.

    Ich kenne es so, dass üblicherweise nach Leuten für bestimmte Themen gesucht wird und sich niemand Gedankten über Geschlechterproporz macht, so wie auch niemand sich Gedanken über einen Proporz hinsichtlich Haarfarbe, geographischer Herkunft oder Schuhgrösse macht, sofern das Thema nicht ausdrücklich danach verlangt. Und wenn dann am Ende nur Männer, nur Linkshänder, nur Kölner oder nur Protestanten auf dem Podium sitzen ist das in der Tat Zufall, weil eben niemand bei der Besetzung auf dieses Ziel hingearbeitet hat.

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  45. @Eule – Meiner Erfahrung nach wird die Kritik an einer Sache (etwa: nur Männer auf dem Podium) von den Adressaten so verstanden, als würde sie den Vorwurf beinhalten, man hätte das absichtlich gemacht. Gerade bei dem Thema kenne ich mich gut aus, weil ich oft genau diese Kritik äußere, Anlässe und Gelegenheiten gibt es ja leider genug. Was nicht verstanden wird ist, dass es GANZ EGAL ist, ob man das absichtlich gemacht hat oder nicht, das Ergebnis ist ja dasselbe. Genau darauf wollte ich ja mit meinem Blogpost hinaus: Es wäre ja NOCH SCHÖNER, wenn jemand ABSICHTLICH keine Frauen einladen würde (also offener Sexist ist). Aber dass es UNABSICHTLICH war, ist eben kein Argument, weil am Ende eben dasselbe Ergebnis rauskommt: Es reden nur Männer.

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  46. Wie man hier sieht, ist die geschlechtsneutrale Bedeutung von „Sexismus“ bereits von vielen anerkannt und wird auch so verwendet.

    Du nennst das „geschichtsvergessen“, wobei ich mir nicht sicher bin, dass Personen, die den Begriff geschlechtsneutral verwenden, durchweg die Geschichte des Begriffs vergessen haben oder ihn nicht kennen.

    Man kann die Veränderung auch als eine „Fortentwicklung“ positiv bewerten, denn es entspricht ja den Tatsachen, dass auch Jungs und Männer per Geschlechtsklischees diskriminiert werden.

    Und man verliert ja nichts: Sagt ein Mann „ich bin doch kein Sexist“ spielt es für die Bewertung dieser Aussage doch keine Rolle, ob der Begriff im allgemeinen ausschließlich frauenfeindlich oder geschlechtsneutral verwendet wird – im konkreten Fall ist ja immer klar, auf welches Geschlecht sich der Begriff bezieht, da wir immer Mann oder Frau sind, bzw. als solche wahrgenommen werden.

    Was das Bild angeht: ich finde es gut, dass hier mehrere den Verweis auf die mittlerweile recht bekannte (und von vielen nicht mehr diskriminierte) sexuell-erotische Spielart Dominanz/Unterwerfung gepostet haben – die es im übrigen in beiden Versionen gibt, mit Mann bzw. Frau in der dominanten Rolle. Diese Spielart gibts nicht mal nur im BDSM, sondern z.B. auch im Neo-Tantra.

    Ein solches Bild aus dem erotischen Kontext herzunehmen, um das Thema „Sexismus“ (als Frauenunterdrückung) zu illustrieren, ist insofern ein Fehlgriff. Denn dass „sowas“ heute als erotische Spielart reüssiert, ist für mein Empfinden u.a. auch Ausdruck des Abdankens des realen Patriarchats: man macht „sowas“ nicht mehr „im Ernst“ – sondern es existieren dafür explizite „Spielbereiche“, die ausschließlich konsensuell bespielt werden. Sieht man das weiterhin als „sexistisch“ (im alten Sinn) an, muss man eigentlich auch die Missionarsstellung mit „Mann oben“ so bewerten usw. usf.

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  47. @Antje – um bei dem Beispiel der Podiums-Besetzung zu bleiben. Machst du dann auch die Erfahrung, dass, wenn jemand von UNABSICHTLICHKEIT gesprochen hat, sich diese Erkenntnis auf weitere Veranstaltungen auswirkt in denen Frauen wie Männer reden?

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  48. Was nicht verstanden wird ist, dass es GANZ EGAL ist, ob man das absichtlich gemacht hat oder nicht, das Ergebnis ist ja dasselbe.

    Du versuchst hier gerade, dir die Deutungsmacht anzumaßen, was Menschen wie zu verstehen haben und du setzt deine Meinung als Absolutum. Das geht nicht. Du selbst kannst es gern so sehen, das steht dir frei. Aber andere Menschen können mit dem gleichen Recht anderer Ansicht sein. Du wirst dich beispielweise damit abfinden müssen, dass es in der Rechtssprechung zwischen Vorsatz und Fahrlässigkeit unterschieden wird. Diese Herangehensweise gilt für viele andere Bereiche auch und es ist nicht plausibel, warum sie ausgerechte beim Sexismus nicht gelten sollte.

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  49. „Was nicht verstanden wird ist, dass es GANZ EGAL ist, ob man das absichtlich gemacht hat oder nicht, das Ergebnis ist ja dasselbe. Genau darauf wollte ich ja mit meinem Blogpost hinaus“

    Zumindest für meinen Intellekt wäre es besser gewesen, das so auch in den Artikel zu schreiben. Und nein, ich habe den Link nicht gelesen, weil der verlinkende Satz suggerierte, den Inhalt zusammenzufassen. Auf die Gefahr hin, jetzt kleinkariert zu wirken – für mich ist der Begriff „Sexismus“ sprachlich mit einer aktivem Rolle verbunden, genau wie ähnliche Schlagwörter (Rassismus etc.). Daher ist es für mich ein Unterschied, ob mir jemand ein engstirniges Weltbild, fehlendes Problembewußtsein o.ä. oder eben Sexismus vorwirft.

    Am Beispiel der Podiums-Besetzung wäre also Deine Forderung, dass immer aktiv gegen …ismen gehandelt werden muss? Reicht da dann die berühmte Quotenfrau oder darf es 50/50 sein oder aus good will noch eine Frau mehr als Männer? Und noch ein Vertreter für Transgender? Ich kann diesem Gedanken irgendwie auch nichts schönes abgewinnen.

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  50. @antje:“Sexist ist jemand, der absichtlich Frauen diskriminiert“. Auch wenn ich sonst dem Text voll zustimme, möchte ich bei dieser Definition doch darauf hinweisen, dass Sexismus offenbar und mit Bedacht eine geschlechts-/genderneutrale Bezeichnung ist. Auch wenn die durchschnittliche gesellschaftliche Realität anders aussieht, ist ein_e Sexist_in jemand, der/die ein jeweils anderes Geschlecht/Gender vorsätzlich oder fahrlässig diskriminiert. Das gilt entsprechend selbstverständlich auch für alle anderen Arten von Chauvinismus. Soweit ich weiß, wird aber die Frage von weiblichem (=positivem) Sexismus schon seit Jahrzehnten im Feminismus diskutiert und bleibt deswegen hier einfach ausgeblendet, dennoch bleibt obige Definition eine Verkürzung.

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  51. Jetzt endlich – nachdem ich dieses Blog schon so lange lese, hat es bei mir „Klick“ gemacht. Das ich so lange gebraucht habe, hat sicher damit zu tun, dass ich mich selbst nie intensiv mit dem Thema Feminismus auseinandergesetzt habe.

    Der „Klick“ bedeutet, dass ich jetzt mit meinen eigenen Worten sagen kann, was ein Sexist ist. Ich habe es begriffen: Ein Sexist ist, wer die eigene männliche Dominanz als gottgegeben und Nonplusultra / Norm verinnerlicht hat und lebt und agiert, als hätte es die Bestrebungen und Errungenschaften des Feminismus 1. nicht gegeben und als wären sie 2. albern und überflüssig. Sexist ist, wer seine eigene, derart geprägte und die überkommene Struktur, auf die sich sein Denken und Handeln gründet, nicht in Frage stellt – eben weil es schon immer so war und – aus Sicht des Sexisten – eine unabänderliche Norm ist, dass der Mann in der Rangordnung oben steht und die Frau darunter.

    Und damit wird mir auch vollends klar, dass die Reaktion „Ich bin kein Sexist“ auf eine sachliche Kritik, dass z.B. ein Podium o.ä. nur mit Männern besetzt ist, bedeutet, dass derjenige gar nicht weiß, was ein Sexist ist. Und das viele, die andere des Sexismusses beschuldigen / verdächtigen es ebensowenig wissen.

    Seitdem ich das nun weiß, wird mir klar, dass es nicht gerade ein Spaziergang ist, gegen solche Strukturen anzukommen. Man muss sie ja auch erst mal erkennen und v.a. richtig einordnen!

    @Antje Schrupp: Ich verstehe das auch so, dass ein Sexist nicht per se frauenfeindlich ist, oder? Ich meine, ein Sexist kann Frauen toll finden – so lange sie in ihren vorgegebenen Rollen bleiben, oder?

    Sehr spannend….

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  52. @Onlinemeier – Ja, es ist eine alte Tradition, dass Sexisten sich selbst für frauenfreundlich halten, seit dem 19. Jahrhundert etwa ist das so (vorher war frauenfeindlich zu sein eine gesellschaftlich akzeptierte Haltung, dann kam das „Wir wollen doch nur das Beste für euch“-Argument, so in etwa: „Frauen sind doch viel zu zart für Politik“ etc).

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  53. danke. so kommt bei mir ein puzzlestein zum anderen 🙂

    neulich war das auch so in einer folge der brillanten dänischen serie „Borger“, in der es um politik und macht geht und in deren mittelpunkt eine ministerpräsidentin steht. als sie sich eine einmonatige auszeit nimmt, weil es ihrer tochter nicht gut geht, schiebt sich der vorsitzende einer anderen partei in den vordergrund. in einem interview äußert er sich bezüglich auf die abwesenheit der ministerpräsidentin sinngemäß so, dass solche gefühlssachen in der politik nichts zu suchen hätten. er selbst hätte wegen der politischen arbeit immer die familie vernachlässigt und er wüsste, dass er seine frau damit verletzt hätte. aber ohne diese härte wäre es nicht gegangen und deshalb wären frauen in der politik am falschen platz.

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  54. @onlinemeier
    Genau darin liegt das Drama von Männern, die sich einfach vom Gesamten abspalten können, und meinen, sie würden etwas Gutes tun, wenn sie deshalb ihre Familie vernachlässigen, es sei nur die Frage erlaubt, ob sich Frauen, die sich diesen Zielen untergeordnet haben nicht ähnlich regieren? Denn die Geschäftswelt ist doch mit ihren Strukturen weitgehend nützlichkeitkeitsorientiert und nicht mitfühlend, was ich nicht als weibliche sondern als menschliche Eigenschaft sehe.

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  55. …“Ich sehe da keinen Sex.“….

    Wer in dem Bild keinen Sex sehen will, der lügt entweder oder er(sie) will den Blog veralbern.
    Klar ist die im sprichbildlichen dargestellte sich in aufreizenden Strapsen und nur mit aufreizendem Büstenhalter unterwerfende Haltung der Dame sexuell, weil sexuell appetitanregend, für Heteros und sicher auch für Lesben.

    Die Interpretation des Sprichbildlichen lautet „Unterwerfung zum Ausleben der Sexualität“, Unterwerfung unter die Füsse des bekleideten Mannes.

    Wenn Frau aber darin Sexismus in negativer Bedeutung, wie im pseudo-intelelektuellen Mainstream üblich, sehen will, muss Frau der Darstellung eine gewaltsame auf männlicher Dominanz beruhende Machtausüber über die Sexualität der Frau unterschieben.

    „Diese Interpreatition kann stimmen, muss es aber nicht, die dargestellte sprichfüsliche Unterwerfung kann auch auf sexuellen Wünschen der Frau beruhen.

    Es kann auch nur eine Phase in gegenseitigen Unterwerfungsspielen zum Lustgewinn darstellen, kann auch andere Motive haben.

    Eine Unterwerfungshaltung kann, bekanntlich und unter Erwachsenen gesprochen, aktiv durch männliche Macht´-Gewalt- oder passiv durch eigene Wünsche der Frau motiviert worden sein.

    Speziell dargestellte Unterwerfungshaltung wurde so bestimmt nicht aus sexuellen Motiven durch die Frau eingenommen und die Fotografin, den Fotograf geschossen sondern das Motiv war die Befriedung des finanziellen Interesse der Frau, des Mannes und des Verlages, des Fotografierenden und es dient der Bloggerin dazu, Aufmerksamkeit zu erzielen.

    So gesehen hat das Bild in der Tat keinen sexuellen Inhalt sondern nur einen finanziellen und einen idellen.

    Ich denke, die Nutzung der Begrifflichkeit „Sexismus“ in ausschließlich negativer Sinnbelegung des Spießbürgers, dient nur noch dazu, Aufmerksamkeit zu erlangen und finanzielle Interessen zu befriedigen .

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  56. „Kein Sexist zu sein ist die selbstverständliche Voraussetzung, wenn man ernsthaft bei dem Thema mitdiskutieren will.“

    Ich glaube hier versteckt sich ein zentrales Mißverständnis. „Ernsthaft mitdiskutieren“ [zu Geschlechterfragen] liegt nämlich i.A. gerade NICHT im Interesse der betreffenden Person. Das Beispiel der edge-Konferenz macht das doch ziemlich deutlich. Diese Menschen wollen über web-Technologien sprechen oder so, dafür organisieren sie eine Konferenz mit Gleichgesinnten. Und dann kommt jemand und „hijacked“ den Diskurs mit Geschlechterfragen. Es ist korrekt, das „Ich bin kein Sexist“ keine argumentative Substanz hat. Es geht trotzdem an der Sache vorbei, denn die betreffende Person macht damit gar kein Argument. Es ist bloß ein Verlegenheitsreflex, den man auch wie „STFU, hier gehts um andere Themen“ lesen kann. Die Chuzpe sowas zu sagen hat natürlich kaum einer.

    Die ganze Diskussion über cookies kann ich ehrlich nicht verstehen. Die wollen keine cookies, die wollen ihre Ruhe. Du schreibst es ja sogar selbst. Das Ignoranz zu nennen ist legitim, allerdings eine subjektive Wertung. Einen Menschen auf den man das Wort – rein nach Definition – nicht anwenden könnte, habe ich meinen Lebtag noch nicht getroffen.

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  57. das sind die anderen bilder, die in dieser serie entwickelt worden, gibt es eine absicht? https://www.google.at/search?q=So+ein+Sexist+bist+du+aber+nicht%3F+Toll.+%C2%A9+berc+%E2%80%93+Fotolia.com&hl=de&tbo=d&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=yDPqUITLLcak4ASY6IC4Cw&sqi=2&ved=0CAcQ_AUoAA&biw=1366&bih=667#hl=de&tbo=d&tbm=isch&sa=1&q=%C2%A9+berc+%E2%80%93+Fotolia.com&oq=%C2%A9+berc+%E2%80%93+Fotolia.com&gs_l=img.12…6789.6789.0.12516.1.1.0.0.0.0.118.118.0j1.1.0…0.0…1c.1.qzJxp1PMpvM&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.r_cp.r_qf.&bvm=bv.1355534169,d.bGE&fp=a7b7ae2cd7b4642d&bpcl=40096503&biw=1366&bih=667 und ja, welche?

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  58. habe mich verschrieben: Die Serie heißt nicht „Borger“, sondern „Borgen“ (in der deutschen Übersetzung: „Gefährliche Seilschaften“)

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  59. gefährliche seilschaften, sind nur sehr wenigen bewusst, doch wo beginnt das kind diese seilschaften anzuerkennen? ist nicht die staatlich angstellten lehrerInnen aufgerufen, das kind von a nach b zu bewegen und den widerstand durch das ganze instrumentarium, was sich curricula nennt, zu brechen? sexismus geht für mich viel weiter, es ist eine einübung in die anpassung, still sitzen zuhören müssen, wenn das nicht geht: sonderbehandlungen usw.

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  60. @Axel-valentin Tigges: Das was du schreibst, ist ein gewisser Druck. Ein Aufzwängen von Normen, aber doch kein Sexismus. Zumindest nach meiner Definition nicht. Bzw. wie würdest du denn Sexismus definieren?

    Nachtrag:
    Habe mal einen Beitrag zum Thema Sexismus verfasst und geschrieben, was nach meiner Defiinition Sexismus:
    http://nur-miria.blogspot.de/2013/01/sexismus.html

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  61. Warum werden zum Thema Sexismus eigentlich immer BDSM/Fetisch-Bilder genommen? Das hat mit Seximus gar nichts zu tun, ausser als Anreisser für puritanische Sexgegner*innen zu dienen. Warum nie oder kaum ein Bild mit einem Mann als Sub? Weil zwanghaft Frau=Opfer konstruiert werden muss? Sexualität hat nun mal ein weites Spektrum an Empfindungen und Wünschen bei Frauen wie bei Männern. Dazu gehört Unterwerfung, Macht und Schmerz halt bei einem Gutteil der Menschen dazu. Sind Sub-Frauen verachtenswerte „Opfer der Gesellschaft“? Oder müssen sie „gerettet“ werden?

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  62. @ Erstmal großes Danke! Bin kein „Opfer der Gesellschaft“ und möchte nicht gerettet werden 😉

    Warum kein Bild mit Femdom genommen wurde ist doch klar, wenn du den Text und die Kommentare liest. Hier geht es eben um eine Art Sexismus, der nur die Benachteiligung der Frauen meint, da wäre die andere Variante vermutlich noch viel unpassender.

    Meine Vermutung, warum ein sexuelles Bild aus dem BDSM Bereich genommen wird ist, dass diejenigen das so gar nicht erkannt haben, das keine Berührungspunkte damit bestehen. Aus den Kommentaren geht auch hervor, dass immernoch viele hier der Meinung sind, das Bild sei nicht sexuell.

    Schade finde ich allerdings, dass das Bild immernoch den Artikel ziert, obwohl bereits mehrere Menschen angemerkt haben, dass es sich um ein sexuelles Bild handelt. So trägt die Verknüpfung von dier Art der Sexualität mit Sexismus zu einer weiteren Stigmatisierung der BDSMler bei.

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  63. Dieser Text hat mich in den letzten Tagen ebenfalls sehr beschäftigt: „Ich bin kein Sexist“- so what? Ich glaube, nachdem ich lange darüber nachgedacht habe, in welchen Situationen solch ein Satz gesagt wird, dass jemand, der diesen Satz benutzt auf jeden Fall sexistisch ist. Genauso, wie eine, die von sich sagt: „Ich bin keine Rassistin.“, rassistisch ist.

    Die Begründung für diese „steile“ These ist zu lang, um sie hier in den Kommentarthread reinzuklotzen. Ich habe in meinem Blog einen Post dazu geschrieben: http://gleisbauarbeiten.blogspot.de/2013/01/vermischtes-kommentare-trolls-sexismus.html

    Wegen des Fotos: Ich finde auch, dass es problematisch ist als Illustration von Sexismus. Allerdings sehe ich es, anders als andere Kommentator_innen, nicht als ein „sexuelles Foto“ aus dem BDSM-Zusammenhang. Zu eindeutig ist hier nach meiner Meinung die platte Inszenierung als Macho mit Fernbedienung etc. Es geht auf diesem Bild aus meiner Sicht nicht vorrangig um Sexuelles, sondern um eine Machtdemonstration. Insofern passt es schon.

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