Warum Filterbubbles toll sind

Über Filterbubbles – also darüber, dass man sich in diesem Internet vor allem mit Leuten verbindet, die ähnliche Ansichten haben wie man selbst – wird ja oft viel Schlechtes gesagt: dass man sich damit in einer eigenen Wirklichkeit einspinnt und andere Meinungen immer mehr ausblendet zum Beispiel.

Dagegen gehalten wird meist, dass die sozialen Netzwerke diesen Effekt gar nicht hätten, weil gerade die „schwachen Kontakte“ es besser als offline-Netzwerke ermöglichen, auch mit der Nase auf eher fremdere Themen gestoßen zu werden. Also etwa das abgedrehte Hobby des Arbeitskollegen oder die politischen Aktivitäten der früheren Schulfreundin.

Meine Erfahrung geht eher in die zweite Richtung, also mein Wahrnehmungshorizont für unterschiedliche Meinungen und Themen hat sich mit der Verlagerung meines Medienkonsums ins Internet definitiv ausgeweitet im Vergleich zu der viel rigideren Filterbubble meiner ehemals abonnierten Papierzeitungen und den Gruppen und Netzwerken, mit denen ich in der früheren Offline-Zeit ausschließlich in Kontakt war.

Aber darum soll es jetzt gar nicht gehen, sondern um eine andere These: Nämlich die, dass Filterbubbles unabdingbar nötig sind, um zu den Themen vorzudringen, die mich eigentlich wirklich interessieren – und ich würde sogar so weit gehen, zu sagen: Filterbubbles helfen uns, die wirklich interessanten Fragen zu stellen.

Denn ich stelle doch immer wieder fest, dass die Themen und Kontroversen, die so im medialen Tagesgeschäft hochpoppen, mich nicht soooo ungeheuer interessieren. Dort geht es doch meist um Dinge, wo es mir leicht fällt, Position zu beziehen, wo meine Meinung eigentlich schon fest steht. Im Bezug auf die meisten Alltagsaufreger bin ich doch mit fast allen Leuten, mit denen ich vernetzt bin – egal über welches Medium – im Großen und Ganzen einer Meinung: Wir sind gegen Atomkraft, finden bestimmte Werbung sexistisch, ärgern uns über dieselben antifeministischen Argumente, sind für ein menschlicheres Asylrecht, gegen Nazis, halten dieselben Sachen für rassistisch und so weiter.

Man kann es natürlich für grobe Filterbubblebeschränktheit halten, dass mich die Vielfalt der im Netz vorhandenen Positionen nicht ernsthaft dazu bringt, darüber nachzudenken, ob das generische Maskulinum nicht vielleicht doch ne tolle Sache ist oder sexistische Werbung witzig. Nein, da reicht es mir völlig, mich mit meiner Filterbubble einig zu wissen. Auch dort gibt es zu allen diesen Themen gewisse Nuancen, und das ist mir dann auch schon genug an Diversität. Ich muss – egal in welchem Medium – nicht ernsthaft mit Nazis, Rassistinnen und Sexisten diskutieren, Filterbubble: I like you.

Aber, und das ist der Punkt, an dem es interessant wird: Auch in der Filterbubble kommen ja manchmal Themen auf, wo die Meinungen so richtig krass auseinander gehen. Wo die Homogenität der prinzipiellen Einigkeit plötzlich aufbricht. Das ist der Punkt, an dem es spannend wird.

Gestern abend war so eine Gelegenheit, als ich auf Twitter und Facebook zwei Fragen stellte zu einem Thema, über das ich gerade (für mein zuletzt etwas vernachlässigtes Projekt „Liebe und Freiheit“) nachdenke, nämlich den Zusammenhang zwischen Lieben und Brauchen. Ich schrieb also in die Runde:

Frage für alle, die sich in einer Liebesbeziehung befinden: Würdet Ihr sagen, dass Ihr die/den andere_n „braucht“?

und:

Zweite Frage: Würde es euch in einer Liebesbeziehung gefallen, vom anderen /von der anderen „gebraucht zu werden“?

Grob geschätzt würde ich sagen, dass etwa ein knappes Drittel mit „Klares Ja“ antwortete, ein weiteres knappes Drittel mit „Klares Nein“ und das letzte gute Drittel mit Differenzierungen unterschiedlichster Art im Sinne von „Kommt drauf an“.

Scheint also ein interessantes Thema mit einer wirklich offenen Fragestellung zu sein. Und der Beweis dafür ist, dass die Auffassungen eben nicht nur gesamtgesellschaftlich auseinander gehen – das tun sie ja zu jedem x-beliebigen Thema – sondern eben gerade innerhalb meiner Filterbubble. Die Bubble ist sozusagen der Seismograph für offene und lohnende Themenstellungen: Wenn sie sich nicht einig ist, heißt das, dass ein Thema noch Gehirnschmalz braucht. Dass ich darüber wirklich nachdenken muss, weil noch nicht klar ist, wie „wir“ (TM) dazu stehen.

Inhaltlich werde ich das in nächster Zeit auf dem Liebesblog sicher nochmal diskutieren. Hier ging es mir jetzt darum, mal die These in den Raum zu stellen, dass Filterbubbles etwas Tolles sind, denn ohne sie ist jene Diskursverschiebung nicht möglich, über die Benni und ich in der ersten Folge unseres Podcasts gesprochen haben.

Die Filterbubble erlaubt es mir, meine Aufmerksamkeit nicht ständig von den medialen Säuen auffressen zu lassen, die dauernd irgendwo durchs Mainstreamdorf getrieben werden, sondern einen anderen Fokus zu setzen. Nur in der Filterbubble kann auch unter den Bedingungen des Internet, wo immer Hinz und Kunz gleich hinter dem nächsten Klick hocken, wirklich Neues entstehen, also Gedanken und Einsichten, die aus etwas anderem bestehen als nur aus Wiederholungen und Positionierungen des bereits Gedachten.

Ich bin Journalistin und Politologin, Jahrgang 1964, und lebe in Frankfurt am Main.

46 Gedanken zu “Warum Filterbubbles toll sind

  1. Hi. Bin zwar nicht der allergrößte Fan Deines Blogs, aber diese Bubble-Frage finde ich tatsächlich ganz interessant. Ich würde mal verneinen, dass dies allgemein ein sinnvolles Konzept ist. Es verführt schon zum verkriechen. Das tun Wohnungen ja aber auch irgendwie, ohne dass wir sie dafür verantwortlich machen. In einer Blase ungestört ein Thema zu beackern ist natürlich eine feine Sache aber ich hab in meinem weiteren Bekanntenkreis auch schon krasse Negativbeispiele erlebt. Und das Problem war weniger ein Einspinnen oder Ausblenden fremder Meinungen, sondern eher eine allgemeine, schleichende Abnahme der Konfliktfähigkeit. Die haben dann zunehmend die Fresse gehalten und sich nach Feierabend in ihrer Bubble -wie ich denke nutzlos- ausgekotzt. (Ist natürlich offline oft ähnlich) Und ab dem Punkt trägt so eine Blase natürlich ein erzreaktionäres Virus in sich.

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  2. Liebe Antje Schrupp, dieser Ansatz und Möglichkeit ist mir ungeheuer sympatisch. Gedankenentwicklungen sind doch so wichtig ! Ich verfolge mit großem Interesse feministische Blöcke.Kann aber leider oft nur „gefällt mir“ anklicken ,wenn mir Gedankensplitter oder Meinungen gefallen.Ehe ich mir weitere Gedanken machen kann, kommen tatsächlich Wiederholungen in großer Geschwindigkeit. Ich würde mir wünschen,die Langsamkeit wieder zu entdecken. Vielen Dank für Deine Anregung ! Hoffe, dass es hier und da mal gelingen wird. Die schnelllebige Zeit wird dem doch nicht entgegen stehen ?

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  3. Man ich habe einen Stift der dicke genug ist, um das hier zu unterschreiben.

    Meine Bubbles sind winzig und ich wäre sowohl geistig als auch sozial amputiert ohne die Bubbles anderer Menschen (an die man sich erst ranschleichen und dann Stückchen für Stücken dranpeppen kann)

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  4. To make a long story short: Im Internet lebt man in seiner eigenen, selbst gestalteten Filterbubble, bei Print und Rundfunk in der Filterbubble der Verlagsleiter, Journalisten, Nachrichtenagenturen und Informationskuratoren. Jeder mag für sich selbst entscheiden, ob er die Eigen- oder die Fremdbestimmung vorzieht.

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  5. Ist die „Filterbubble“ nicht die alte „Gruppenidentität“?

    Kommt mir nach Beschreibung jedenfalls so vor …

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  6. @Jens
    Och, wenn die Grenzen der fremdbestimmten Filterbubble weiter außen liegen als die selbstbestimmten, dann ist nichts einzuwenden. Eine Weile lang muss man ja auch wachsen…. warum dann nicht das gut sortierte und etikettierte Futter am Wegesrand mitnehmen?

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  7. @frauziefle
    Klar nimmt man das auch ständig mit. Und die eigene Bubble wobbelt auch ganz ungemein und ändert ihre Form und Größe fortwährend.

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  8. Ich sehe das Problem bei den Filterbubbles weniger darin, dass man Dinge nicht mehr mitkriegt, die man eigentlich mitkriegen will. Ich sehe es auch so wie Du, dass Filterbubbles dazu beitragen, dass leichter Neues entsteht.

    Allerdings denke ich auch, dass sie zunehmend dazu beitragen werden, dass so etwas wie ein gesellschaftlicher Konsens immer schwerer zu bilden ist. Das muss an sich auch noch nicht negativ sein, schließlich gab es z.B. auch mal einen gesellschaftlichen Konsens, dass Juden Untermenschen sind und selbst heute gibt es jede Menge gesellschaftliche Konsense, die nicht besonders wünschenswert sind, aber es ist zumindest eine Veränderung, der man sich bewusst sein sollte.

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  9. ich kann die eine und andere seite sehen, nehmen wir das thema brauchen, in einer gesellschaft brauchen wir den anderen und das andere, es ist nur die frage ob wir es verbrauchen, einfach benutzen, oder pflegen pflege ich eine beziehung, gehe ich pfleglich damit um? brauchen scheint ja von brauch zu kommen, also eine eingebürgerte gewohnheit, ist das nun gewöhnlich oder außergewöhnlich, so kann ich mir unendliche fäden spinnen und daraus urteile basteln, wie ich mir gesellschaft vorstelle, doch es bleibt urteil, häufig abwertend und auch festschreibend, kann ich mit diesen urteilen menschen erreichen, oder sind sie dadurch festgeschrieben und abgestempelt? denn was hat der begriff schwuler mit dem begriff nazi zu tun? er grenzt aus, und wozu will ich gehören, dass ich das tue, wenn ich es tue? bilden sich nicht hier die silos der isolierung, die mich auf das feld teilen locken? besteht nicht die gefahr, dass ich mit einer gruppe meinungsmäßig über die so benannten herrschen will? wer profitiert davon?

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  10. Konsens in gewissen Dingen, wie die, die Du genannt hast, sind wahrscheinlich Voraussetzung dafür, dass wir uns in einer bubble wohlfühlen. Aber Konsens in jedem einzelnen Punkt? Das würde ich zumindest ablehnen. Wir arbeiten doch nicht darauf hin, am Ende alle einer Meinung zu sein. Gerade die Frage nach dem „brauchen“ ist spannend zu diskutieren, weil wir wahrscheinlich nie alle einer Meinung darüber sein werden.

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  11. – und ich würde sogar so weit gehen, zu sagen: Filterbubbles helfen uns, die wirklich interessanten Fragen zu stellen.

    Aber leider nicht die interessanten Antworten zu finden, denn die findet man nur durch andere Erfahrungen und Blickwinkel. Außerdem führen diese Bubbles schnell zu einer ganz eigenen, speziellen Intoleranz, wenn jeder der gleichen Meinung ist.

    Die Bubbels sind der Hauptgrund, warum ich mich aus dem Internet immer mehr zurückziehe: Sie gebähren Fundamentalisten, die sich gegenseitig auf die Schulter klopfen und keine anderen Blickwinkel mehr zulassen.
    Ich habe diesen Gruppen-Starrsinn lange genug ertragen, brauche ich nicht mehr, geschweige denn, dass ich es gut finde.

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  12. @nomadenseele – In meiner Filterbubble ist das nicht so. Wir interessieren uns in der Regel sehr für die unterschiedlichen Ansichten der anderen. Gerade wenn ich mit Leuten befreundet bin und inhaltlich im Prinzip auf einer Wellenlänge ist es ja gerade interessant, wenn sie an einem bestimmten Punkt andere Meinung sind. Das bringt mich dann halt viel eher zum Nachdenken als bei jemand Unbekanntem.

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  13. Ich habe gerade den Fall, dass ein Autor nicht verstehen kann, warum ich seinen agressiven Atheismus nicht ertragen kann – oder genauer seine Anhänger nicht. Er lebt und bloggt in der Wissenschaftsszene wo dies in Ordnung ist und auf einmal ist es ein *Skandal*, dass jemand es anders sieht.

    Die Leute bauen keine Bubbles, sondern Gefängnismauern, um sich von der Außenwelt möglichst abzuschotten und nichts an sich ran zu lassen, was die eigene Meinung gefährden könnte.

    Gerade wenn ich mit Leuten befreundet bin und inhaltlich im Prinzip auf einer Wellenlänge ist es ja gerade interessant, wenn sie an einem bestimmten Punkt andere Meinung sind. Das bringt mich dann halt viel eher zum Nachdenken als bei jemand Unbekanntem.

    Dann will man nichts anderes haben als ein virtuelles Dorffest, auf dem einer den anderen kennt und jeder die gleiche Meinung übers Wetter äußert.
    Wobei der Maisbauer vielleicht noch eine leicht andere Meinung hat als der Kartoffelbauer. Der Rinderzüchter darf vielleicht noch zuhören und wenn er anderer Meinung ist, wird er geschnitten.

    Die Touristen, die wieder eine andere Meinung / Blickwinkel haben, werden nach der Logik erst gar nicht zur Kenntnis genommen.

    Ich merke schon, wir kommen von der Denkweise her absolut nicht zusammen. Ich sehe gerne andere Blickwinkel und nehme diese bei Bedarf an. Und zwar nicht nur Freunden.

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  14. „Aber Konsens in jedem einzelnen Punkt? Das würde ich zumindest ablehnen.“
    @Sunny
    Natürlich ist das wichtig. Es geht nicht um gedankliche Übereinstimmung, dass wollen Diktaturen erreichen, es geht um die Vielfalt und das Staunen darüber, denn das Staunen ist das Verbindende, nicht der GE(H)DANKE, wenn der GEHT bleibt ein DANKE. Und hier möchte ich mal untersuchen, was ist ein gemeinsames Fundament? Weil das häufig mit Fundamentalismus verwechselt wird. Ein Fundamentalist möchte seine Meinung anderen aufzwingen, kann es für Dialog, das heißt Gesprächserweiterung offen sein? Doch durch mehr Kennenlernen der Positionen verstehen wir die Handlungen der einzelnen einfacher. Wir bewegen uns hier im Wesendlichen im Denkraum der westlichen Welt, ist das für Afrikaner oder Asiaten in gleicher Weise ebenso? Sind wir also Fundamentalisten, wenn wir diese Unterschiede nicht wahrnehmen, oder meinen wir unsere Modelle des Denkens hat allen den Frieden gebracht? So gibt es für mich im Denken zwei Richtungen gehe ich mehr in die Strategie, d.h. ich überlege mir wie ich den Gegner in mehreren Schachzügen lahmlege, das funktioniert im Filterbubble nicht, weil die Strategie von verschiedenen Seiten aufgedeckt wird. Oder gehe ich in die Freude, um selber zu staunen. Hierbei liefere ich mich aus, das ist z.B. die Arbeit eines Clowns, er spielt mit Worten, um den gemeinsamen Spaß zu erleben und zerstört dabei das Klammern an Illusionen, so wie das Karl Renz in seinem Zirkus macht. http://www.youtube.com/watch?v=q_kpkDE2zUs

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  15. Ich habe gerade den Fall, dass ein Autor nicht verstehen kann, warum ich seinen agressiven Atheismus nicht ertragen kann – oder genauer seine Anhänger nicht. Er lebt und bloggt in der Wissenschaftsszene wo dies in Ordnung ist und auf einmal ist es ein *Skandal*, dass jemand es anders sieht.
    Die Leute bauen keine Bubbles, sondern Gefängnismauern, um sich von der Außenwelt möglichst abzuschotten und nichts an sich ran zu lassen, was die eigene Meinung gefährden könnte.

    @Normadenseele
    Wunderbar erkannt und diese Fundamentalisten vertreten natürlich eine ganz bestimmte Richtung und werden jedoch mehr und mehr von denen aufgedeckt, die ihr Spiel durchschauen, denn wie Peter Kruse das nachweist, http://www.youtube.com/watch?v=KtU9-tU0z0M Menschen verbinden sich durch Empathie nicht durch Veräppelung der Internetgemeinde. http://blasphemieblog2.wordpress.com/2011/04/05/gottlose-wissenschaftler-auf-scienceblogs/ wie hier der Astrophysiker Florian Freistätter, Wer genau seine Sichtweisen untersucht, weiß für wen er arbeitet? für die Astronomie bestimmt nicht…http://www.florian-freistetter.de/

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  16. Kann mir nicht helfen – ich glaube, ich werde auch nach Lektüre dieses Blogs weiterhin mich von den Meinungen anderer nicht dadurch anregen lassen, dass es sich um meine Freunde handelt, sondern dadurch, dass diese Meinungen auf nachprüfbaren Kenntnissen fussen, durchdacht sind, Perspektiven eröffnen usw. usf.

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  17. Weniger etwas zum Thema „Filterbubbles“, als zu deiner Frage auf Twitter und Facebook (ca. ab 4:45 Minuten):

    Habe ich heute auf einem anderen Blog gefunden und musste an diesen Beitrag hier denken. Cali

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  18. @Axel-valentin Tigges

    Ich finde deine verlinkten Freistetter-Bashing-Seiten geschmacklos. Er und ich vertreten in Glaubensdingen komplett andere Positionen und welche richtig ist, weiß niemand.

    Tatsache ist, dass er wunderbar schreiben kann und dass er die Leute schafft für Astronomie zu begeistern. Und er hat immerhin einen wunderschönen Text geschrieben: http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/03/07/die-erstaunlichste-tatsache-im-universum/

    Ich will auch gar nicht sagen, dass ScienceBlogs an sich verkehrt ist, nur kommt mir der Umgangston dort sehr rau und besserwisserisch vor. Aber gut, dann lese ich nur noch ab und zu mit *schulterzuck*-

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  19. Nachtrag:

    Ich beginne zu verstehen, was hier mit Filterbubble gemeint sein könnte. Ich habe die oben genannte Plattform jetzt auch rausgeschmissen, nach einem Artikel, der lautete *Wie kann man nur Katholik sein?*. Dieser Hass, der dort versprüht wird, ist einfach nur noch widerlich.

    Ich bleibe aber dabei, dass ich trotzdem gerne vielfältige Einflüsse aufnehme, egal ob von Freunden, Bekannten oder Fremden.

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  20. @nomadenseele
    Florian Freistätter ruft so Gegner auf den Plan, weil er eben nicht nur bei seiner Astronomie bleibt, sondern versucht mit aller Kraft das unglaubwürdig zu machen, was wir als alternative Medizin betrachten können. Doch Fachärzte beginnen sich gegen diese haltlosen Beschuldigungen zu wehren. Und da steht Freistetter nicht auf der Seite der Aufklärer sondern im Gegenteil. Man betrachte nur Freistätter und die Homöopathie oder seine aggressive Werbung für das
    Impfen. So muss er sich nicht wundern dass er die volle Breitseite von Aufklärern abbekommt, wenn er bei seiner Astronomie bliebe würde ihm das Niemand verübeln. http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/11/13/die-homoopathie-luge-so-gefahrlich-ist-die-lehre-von-den-weisen-kugelchen/

    http://derstandard.at/1296696331162/Aktion-1023-Veraechtlichmachung-der-Homoeopathie
    Dieser Professor hat schon vielen Menschen mit Hilfe der Homöopathie auf den Intensivstationen das Leben gerettet, und wenn denn Freistetter mit seiner diffamierenden Meinung auftaucht, dann halte ich ihn dafür verantwortlich, das Menschen sich nicht helfen lassen, weil sie nur an die allopatische Medizin glauben, die jedoch in Grenzbereichen, die Prof. Dr. Frass behandelt, nicht helfen kann.

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  21. *Wie kann man nur Katholik sein?*. Dieser Hass, der dort versprüht wird, ist einfach nur noch widerlich.“
    @nomannenseele
    Verallgemeinerungen helfen wenig, es wäre wichtig, wer was sagt. Die Katholiken, die Freimaurer usw. bringt nur das Blockdenken hier, das uns in Silos der Isolierung festhalten will. Wer Hass versprüht, dem scheint etwas zu fehlen, oder er bekommt es finanziert, weil seine Geldgeber eine bestimmte Absicht verfolgen.

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  22. Verallgemeinerungen helfen wenig, es wäre wichtig, wer was sagt.

    Ich werde jetzt keine Werbung für diesen Hass-Artikel machen, indem ich ihn verlinke. Es sei nur gesagt, dass einer die Richtung vorgegeben und und sich zig Giftspritzen drangehängt haben. Und da ziehe ich die Parallele zu dem Artikel hier: Es gibt Leute, mit denen möchte ich nichts zu tun haben.

    Wonei ich unter *Bubble* etwas anderes verstehe, als dass Sexisten, Rassisten und Religionshasser (gibt es dafür auch einen Fachbegriff) kein Umgang für mich sind.

    Unter *Bubble* verstehe ich, dass man nur noch mit Gleichgesinnten verkehren möchte und andere Sichtweisen / Erfahrungen / Blickwinkel / … ablehnt, ignoriert oder nicht zulässt.

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  23. @nomadenseele – Mein Versuch bestand ja gerade darin, eine andere Definition von Filterbubble vorzuschlagen, weil ich diese zu einseitig/eingeschränkt/eindimensional finde.

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  24. Na gut, aber die Realität im Internet – jedenfalls wie ich es erlebe – ist die Bubble nach meiner Definition.

    Außerdem schreibst du oben selbst, so habe ich verstanden, dass letztendlich die Meinung von Leuten, die du kennst, mehr zählt, als die (fundierte) Meinung Fremder. Und der Sinn eines Blogs besteht doch darin, möglichst viele Sichtweisen zu bekommen – sonst kann man auch einfach ein Word-Dokument verfassen.

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  25. @calichino robert betz vertritt seine transformationstherapie die wahrscheinlich von einigen in der schulmedizin und von sektenbeauftragten angegriffen wird,
    nun beziehen sich diese kritiker nicht auf die erkenntnisse der quantenphysik
    dessen fundament für mich am glaubwürdigsten hans peter dürr vertritt.
    somit stehen sich unversönliche positionen gegenüber. die einen wollen über kästchendenken, das heißt verordnungen, die anderen zwingen vom markt zu verschwinden, es ist eine machtfrage genau wie ACTA und AD ACTA. so ist die frage, lasse ich mich in meiner transformation zwingen nur an die vorgaben der allopatischen medizin zu glauben, wie im ungünstigsten fall an einen doppelblindversuch, wo nur noch der pharmahersteller weiß, wie das mittel wirkt, oder mache ich mich selbst auf den weg und kläre mit hilfe anderer z.b. meine elternbeziehungen in einer immer noch vaterlosen gesellschaft. der umbruch kommt für mich daher, dass es mir nicht nur um fundierte meinungen geht, sondern wie integriere ich die erkenntnisse in mir in meiner beziehung in meinem umfeld. das passiert für mich der erlebnisebene und nicht auf der meinungsebene, denn welche fundamente vertreten die vertreter der einzelnen gruppen? ich glaube nicht an die religion des konstruktivismus unter dem motto ALLES IST MACHBAR HERR NACHBAR oder YES WE CAN, sondern verstehen ist viel viel mehr. = resonanz- mitgefühl-empathie

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  26. Leute, die nicht zur In-Group gehören oder Vertraute sind, vielleicht noch nicht einmal die gleiche Meinung vertreten, diese aber sachlich vorbringen können.

    Und die Ausschlusskriterien im Internet sind:

    1.) Ich kenne den Betreffenden nicht, also ist seine Meinung von vornerein weniger wert.
    2.) Der andere hat eine andere Meinung als ich, mal sehen, mal sehen, wie ich den am geschicktesten rausmobben / ausschließen / ignorieren kann.

    Ich möchte nicht dieses Blog hier angreifen, dafür kenne ich es zu wenig (Ich habe, wenn es hochkommt 3 Artikel gelesen), aber bei den meisten Blogs geht es doch nur darum Leute um sich zu sammeln, die einem die eigene Meinung bestätigen. Andere (abweichende) Meinungen werden da nur als störend wahrgenommen.

    Das funktioniert so, dass sich immer mehr Leute zu einem Thema einfinden, sei es Sexismus (wobei es auch dort unterschiedliche Wahrnehmungsstufen gibt), Religionshass, Spiele, usw, Dann bleiben immer mehr Leute *kleben*, welche die Meinung des Bloggers / Mainstream des Forums vertreten und wenn jemand kommt, der die Sache anders sieht, dann heißt es:*Was will der hier, der stört nur die allgemeine Harmonie. Bloß weg mit dem.*

    Und das wirklich Schlimme ist, dass dann der allgemeine Eindruck entsteht, dass die eigene Meinung die gängige ist. Und so wird die Spirale immer enger, bzw. die Bubble zum Gefängnis, in welchem man sich heimelig fühlt.

    Und wenn es dann zum Kontakt mit der Außenwelt kommt, wird es für die Betreffenden oft schmerzhaft; dann muss eine Bloggerin, die gewohnt ist unter jedem Artikel in mehrfacher Ausführung stehen zu haben, wie toll sie wieder geschrieben hat, erfahren, dass das nicht alle denken und fühlt sich entsprechend angegriffen. Oder ein Autor bzw. seine Anhänger fassen es als sehr schlimm auf, wenn ich kritisiere, dass in einem Astronomie-Buch ständig gegen Religionen gekeilt wird. In einem anderen Blog wurden Erfahrungen nicht zugelassen, weil die Quelle – World of Warcraft – nicht fein genug war; dabei sind Menschen Menschen, egal ob sie WoW, Polo oder Brettspiele spielen.

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  27. @nomadenseele – Hm, also in „meiner Ecke“ des Internets geht es halt anders zu. Gerade wenn man feministische Positionen diskutiert, ist die Gefahr, zu vergessen, dass andere ganz anders denken und argumentieren, nicht so wirklich groß, dazu muss man ja nur mal den Fernseher einschalten oder eine Zeitung aufschlagen oder Leute in der U-Bahn belauschen. Es ist nur schwer möglich, das zu übersehen 🙂 Aber dass es prinzipiell die Gefahren gibt, die du beschreibst, stimmt natürlich. Ich glaube nur nicht, dass es sinnvoll ist, ständig mit ALLEN möglichen Ansichten im Gespräch zu sein.

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  28. Dann verzichtest du halt auf Ansichten anderen. Das ist auch dein gutes Recht. Ich halte viele Begriffe – heute las ich in einem Kommentar *Menschin* – auch für komplett überzogen.

    Auf Dauer würde ich mir dies vermutlich auch nicht antun.

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  29. Es ist immer entscheidend was wichtig ist, geht es um Öffnung und gegenseitiges Verständnis oder wie in den Printmedien und Parteien angelegt um Ausschluss, Konkurrenz und Schuldzuweisung? Geht es um mein Interesse den anderen besser zu verstehen, oder den anderen in eine bestimmte Richtung zu drängen. Wenn die obersten Prinzipien Resonanz, Mitgefühl und Empathie sein sollen, ist das Verstehen wollen, der Schritt zu mehr miteinander, also an MEN SCHIN halte ich mich nicht fest, ist das der gute Geist der Männer? 🙂 oder aber die NOVA lässt ihn nicht verkommen http://portabilidade.files.wordpress.com/2008/06/nova-schin-qr-code.jpg

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  30. Wobei ich deswegen bei solchen Begriffen die Krise bekomme, weil es den Blick auf das Wesentliche beschränkt.

    Als Frau muss ich immer damit leben, dass ich bestimmte Dinge nie tun oder werden kann, wegen meines Geschlechts. Es hat zum Beispiel jede Frau im Hinterkopf, dass sie nie Papst werden kann, auch wenn es noch nicht einmal für ein Promille der Männer zutrifft, dies werden zu können oder zu wollen. Sie haben aber nicht die Beschränkung im Kopf. Und die katholische Kirche lügt, wenn die behauptet, in der Bibel stünde nichts von Jüngerinnen Christi, sie werden nur nicht namentlich erwähnt, genau wie seine Schwestern.

    Nach meinem Studium der Kunstgeschichte hätte ich gerne an orthodoxer Kunst geforscht – nur kommen Frauen dort nicht in die entsprechenden Bereiche der Kirche. Ich würde für mein Leben gerne auf den Berg Athos reisen, was wohl nie geschehen wird.

    Solange ich diese Beschränkungen habe bzw. mit diesen Diskriminierungen leben muss, finde ich Diskussionen um Begriffe wie man / mann, Menschin / Mensch oder wie hier einmal geschehen, dass über einen einen Ansager, der hübsche Frauen zum Geldeinsammeln ankündigte (oder so ähnlich) einfach nur künstlich aufgesetzt.

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  31. @nomadenseele – Naja, was die einzelnen so für wichtig halten, ist halt unterschiedlich. Dass ich nicht Papst werden kann, vermiest mir im Alltag eher selten die Laune, sexistisches Zeug auf Bühnen präsentiert kriegen, hingegen schon.

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  32. Ich glaube du hast mich nicht verstanden: Es ging mir darum, dass jede Frau mit einer Beschränkung im Kopf leben muss, rein wegen ihres Geschlechts.

    Dagegen lese ich hier immer nur von Luxusproblemchen (wenn ich hier lese.). Und das auf der Bühne ist ein Luxusproblem, da gibt es fundamentalere Diskriminierungen.

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  33. Und solange ich wegen meines Geschlechts nicht meinen erlenten Beruf bzw. ein Teilgebiet ausüben kann, sind mir Bühneshows und eine angeblich sexistische Sprache ziemlich egal.

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  34. wenn ich etwas haben will was ich nicht bekommen kann, mache ich mich selbst unglücklich, das ist für mich zeitverschwendung. ich kenne z.b. die biograhie von dem papst johannes XXIII. der wollte nie papst werden. doch weil hier das thema papst angeschnitten wurde. welche logischen gründe hat der jetzige papst, wenn er behauptet, er hätte keine erlaubnis aus frauen priesterinnen zu machen, aus welchem liturgischen verständnis heraus kann er so etwas sagen? alle formen die wir in den strukturen leben ist für mich erstarrter geist, an die sich menschen anpassen und häufig das nicht können und dann scheitern müssen. doch warum tun sie es trotzdem? was wollen sie damit erreichen?

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  35. @anja wenn du ein sexistisches stück siehst was dich ärgert, gehst du dann sofort und forderst den eintrittspreis zurück, weil du getäuscht wurdest, oder harrst du aus und ärgerst dich noch mehr? deshalb schaue ich schon kein fernsehen mehr, ich muss mir meine laune damit nicht verderben.

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  36. Es ist nun einmal ein Unterschied, ob ein Mann keinen Wunsch verspürt Priester zu werden oder auf den Berg Athos zu reisen, oder ob dies einem als Frau verboten ist.

    Und solange diese Glaswände in Deutschland und auch anderswo bestehen, solange es 50% der Menschheit per Geburt besser geht als mir und sich über diese Glaswände keine Gedanken macht / machen muss; mache ich mir über *Das Gott* und Bühnenshows keine Gedanken. Das letztere sind Scheinprobleme.

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