Freiheit unterm Schleier? Hm, so eher nicht

Mit dem muslimischen Kopftuch geht es mir ein bisschen wie mit der Prostitution: Ich bin unbedingt dagegen, es zu verbieten oder Frauen, die sich dafür entscheiden, zu stigmatisieren, zu diskriminieren oder für willenlose Opfer zu halten. Aber ich bin gleichzeitig der Ansicht, dass es sich dabei um eine Praxis handelt, die nur innerhalb von patriarchalen Kulturen Sinn ergibt und die ich daher nicht wirklich gut finden kann. Leider ist aber auch beim „Kopftuchthema“ die Debatte völlig verengt auf die Frage, ob und wie es gesetzlich geregelt gehört. Auf der Contra-Seite werden die unterschiedlichsten und oft abenteuerliche Dinge hineininterpretiert, die Pro-Seite beschränkt sich meistens darauf, es zu einer individuellen Angelegenheit der betreffenden Frauen zu erklären, die niemanden sonst etwas angehe. Mit beidem bin ich nicht einverstanden. Ich bin der Ansicht, dass eine Debatte über dieses Thema nur möglich ist, indem man die Gründe und Argumente von Frauen, die das Kopftuch tragen, hört und ernst nimmt. Ich bin aber auch der Ansicht, dass ein solches sichtbares

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Verschleierung. Wir und die. Wer?

Die Debatte um „den Islam“ und speziell das Kopfuch krankt vor allem daran, dass hier ständig falsche Gegenüberstellungen gemacht werden. Ich habe in diesem Blog schon einige Male thematisiert, dass die Gegenüberstellung „Feminismus versus Islam“ falsch ist, und das es nowendig ist, die eigenen Standpunkte nicht zu postulieren (schon gar nicht per Macht), sondern sie zu vermitteln. Einen wichtigen Text dazu hat Ina Praetorius gestern in Auseinandersetzung mit dem neuen Buch von Alice Schwarzer („Die große Verschleierung“) geschrieben. Sie weist darin unter anderem auf einen blinden Fleck hin, den es bei vielen Schwarzer-Kritikern und -Kritikerinnen tatsächlich gibt: Sie gehen auf ihr in der Tat wichtigstes Anliegen, nämlich die Benachteiligung von Frauen zu bekämpfen, überhaupt nicht ein. Man kann es aber nicht oft genug sagen: Die „Frauenfrage“ ist kein Nebenwiderspruch. Niemals. Wer sie nicht aktiv thematisiert, hat Schwarzer nichts entgegen zu setzen und muss sich nicht wundern, wenn ihre Thesen soviel Zuspruch finden. Also bitte: lesen! Und noch einen zweiten Link

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