Einige Anmerkungen zu Sarrazins „Verdummungsthese“ und der Demografie generell

Okay, eigentlich ist der Ärger über die jüngsten Äußerungen von Thilo Sarrazin schon groß genug, aber weil das Thema Demografie eins meiner Lieblingsthemen ist, möchte ich nun noch ein paar Anmerkungen hinzufügen. Sarrazin, Bundesbank-Vorstand und SPD-Politiker, hat Zeitungsmeldungen zufolge gesagt, „die Deutschen“ würden „verdummen“, weil Kinder von „aus der Türkei, dem Nahen und Mittleren Osten und Afrika“ eingewanderten Familien weniger Bildung hätten als bio-deutsche und diese Familien zudem überdurchschnittlich viele Kinder bekämen. Es geht dabei weniger um Rassismus (er hat ja nicht gesagt, dass es an ihren Genen liegt, zumindest könnte er ebenso gut die kulturellen Hintergründe gemeint haben), sondern um Demografie – nämlich um die Zusammensetzung der Bevölkerung und ihren Einfluss auf die zukünftige gesellschaftliche Entwicklung. Dass Demografie in Deutschland überhaupt ein Thema ist, ist ein relativ junges Phänomen. Nach der rassistischen Selektionspolitik der Nazis – Menschen „jüdischer“ Herkunft umbringen, Menschen „arischer“ Herkunft zum Kinderkriegen animieren – hat man das Thema in den Nachkriegsjahrzehnten vorsichtshalber links liegen lassen. Erst

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Fünf Punkte für die Zukunft der Bewegung

Bis vor kurzem galt es als hoffnungslos antiquiert, sich zur Gattung „Feministin“ zu zählen. Heute ist das Label plötzlich wieder en Vogue, sogar Ministerinnen und Mainstream-Autorinnen bekennen sich dazu. Und selbst jene besonders kapriziöse Spezies entdeckt das F-Wort wieder für sich, die wir schon fast abgeschrieben hatten: die jungen Frauen. Na wunderbar! Die Frage ist nur: In welche Richtung soll es gehen? Hier sind fünf Punkte, die meiner Ansicht nach jetzt auf die Agenda der Bewegung gehören: 1. Die Suche nach dem „richtigen“ Feminismus aufgeben. Die Frauenbewegung ist heute in viele Parallelwelten zersplittert: Universitäre Genderstudies, spirituelle Ritualkreise, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Business-Networkerinnen, Queer-Aktivistinnen oder Matriarchatsforscherinnen – und jede Gruppe beschuldigt die andere, keine „richtige“ Feministin zu sein. Insofern ist der als „Zickenkrieg“ inszenierte Medienstreit zwischen „jungen“ und „alten“ Feministinnen zwar eine falsche Skandalisierung (weil die Trennungslinie nicht wirklich zwischen Altersgruppen verläuft), aber auch nicht völlig aus der Luft gegriffen. Wenn Frauen das Engagement andersdenkender Frauen im Namen des „richtigen“ Feminismus ignorieren

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