Die Piratenpartei steht momentan unter einem gewissen Rechtfertigungsdruck: Sie hat keine einzige Frau in ihrem Bundesvorstand. Das ist ziemlich merkwürdig für eine Partei, die sich als „postgender“ versteht. Von außen gesehen ist es tiefstes 19. Jahrhundert – mir fällt auf Anhieb keine einzige andere gesellschaftlich relevante Institution ein, bei der die Männerdominanz so stark ist. Abgesehen vielleicht von der katholischen Kirche, bei der die Ursache aber organisationstechnisch ist: Frauen dürfen hier ja qua Gesetz nicht Priester werden. An der Basis braucht sich die katholische Kirche über fehlendes weibliches Engagement dennoch nicht beklagen. Noch interessanter ist aber die Erklärung, die seit der gestrigen Wahl immer wieder vorgetragen wird: Die Frauen hätten nicht genug „Mut“ gehabt, um zu kandidieren. Das ist einerseits interessant, weil es der „postgender“-These natürlich diametral entgegen steht: Wären die Piraten tatsächlich „postgender“, dürfte es so einen auffälligen „Mutunterschied“ unter ihren Mitgliedern ja gar nicht geben. Gibt es ihn, sind sie offensichtlich nicht „postgender“. Ich halte die Erklärung aber
Girls and Boys
Im Namen des Mannes
Mich interessieren ja gerne die kleinen, abseitigen Themen. Zum Beispiel die Sache mit den Nachnamen. Die Süddeutsche Zeitung Emma hatte
Männer bei Frauenveranstaltungen? Aber klar!
Neulich war das mal wieder so: Wichtiges Thema, tolle Referentin, interessierte Männer – die aber nicht rein durften, weil es eine Frauenveranstaltung war. Schade eigentlich, denn einerseits wollen wir doch, dass weibliche Ideen in der Welt die Runde machen und beklagen uns darüber, dass Männer nicht zuhören, und wenn dann doch mal einer kommt, lassen wir ihn nicht rein. Die Veranstaltungsleiterin, die ich darauf ansprach, antwortete: Ja, aber wenn wir Männer reinlassen würden, dann wäre das ja kein Frauenzentrum mehr, sondern einfach ein Bildungszentrum, und darauf habe ich keine Lust. Verständlich, finde ich. Aber ist das Argument auch plausibel? Ist es nicht. Zwischen den beiden Extremen – reine Veranstaltungen nur von und für Frauen auf der einen Seite und gemischte, geschlechtsneutrale (also leider meistens dann männerdominierte) auf der andern – sind auch noch eine ganze Reihe Zwischenformen denkbar. Zum Beispiel ist es möglich, Männer als Gäste zuzulassen. Also diese eins, zwei, drei männlichen Interessierten, die bei einer als „Frauenveranstaltung“ ausgeschriebenen
Sind Liebesbeziehungen wirklich so schlimm heute?
Soeben habe ich – mit etwas Verspätung, zugegeben, aber ich habe in den letzten Jahren so viele „neue Feminismus“_Bücher gelesen, dass ich erstmal keine Lust mehr hatte – das „Neue deutsche Mädchen“- Buch von Jana Hensel und Elisabeth Raether gelesen. Was mich dabei regelrecht schockiert hat ist, wie darin Liebesbeziehungen zwischen Frauen und Männern geschildert werden: So viel „Coolness“, so wenig Vertrauen, so viel Angst und Unsicherheit, der verzweifelte Versuch, nur ja nicht „abhängig“ zu erscheinen, nur nichts von „ihm“ zu verlangen (sind Männer heute wirklich so schreckhaft und rennen dauernd gleich weg) – also ich war sehr berührt. Zwar enden die Geschichten versöhnlich, beide scheinen zuletzt doch noch jemand Nettes gefunden zu haben, aber trotzdem ist es irgendwie schockierend. Ich bin ja grade mal 15 Jahre älter, und soweit ich mich erinnere, habe ich die Liebesverhältnisse in meinen Zwanzigern sehr anders erlebt: Natürlich nicht ohne Dramen und Tränen, aber mit sehr viel weniger Distanziertheit. Daher meine Frage an alle
Mit Powerpoint und schickem Kostüm?
Mit den Lebensentwürfen junger Männer und Frauen beschäftigt sich die neueste Ausgabe des „Männerforums“, einer Publikation der Evangelischen Männerarbeit in Deutschland. Ich habe dazu einen Artikel beigesteuert, in dem ich der Frage nachgehe, wie junge Frauen heute ihr Leben entwerfen. Link: http://www.antjeschrupp.de/maedchen.htm.
Spalten und Ungeheuer
Starker Tobak für die Fangemeinde: In ihrem Roman „Die Kluft“ erfindet Doris Lessing die Schöpfungsgeschichte neu. Und die Frauen kommen dabei gar nicht gut weg: http://www.bzw-weiterdenken.de/artikel-7-120.htm
Traumatisierungen zwischen Frauen und Männern
Eine spannende Debatte über die Frage, inwiefern der Separatismus bei Teilen der Frauenbewegung und die zuweilen pauschale Kritik an „den Männern“ zu Traumatisierungen im Verhältnis der Geschlechter geführt hat, die mit eine Ursache sein könnten für die ablehnende Haltung vieler gegenüber dem Feminismus, hat Dorothee Markert im Forum „beziehungsweise weiterdenken“ angestoßen. Ich würde mich freuen, wenn Ihr da mal reinschaut und vielleicht mitdiskutiert – in Form von Leserinnenbriefen, Kommentaren etc. Den Artikel von Dorothee Markert „Traumatisierungen zwischen Frauen und Männern“ findet Ihr unter http://www.bzw-weiterdenken.de/artikel-10-59.htm. Einen Beitrag von mir, der sich auf das Thema bezieht, heißt „Gute Erfahrungen sichtbar machen“ und steht hier: http://www.bzw-weiterdenken.de/artikel-2-61.htm