(Tl;dr) Vorgeburtliche Geschlechtsselektion ist längst eine Tatsache. In Asien wählen die Eltern Jungen, in den USA wählen sie Mädchen. Beides ist fatal für das gesellschaftliche Zusammenleben. Was jetzt zu tun wäre. . Die Verbreitung von Reproduktionstechnologien (Ultraschall, Abtreibung unerwünschter Föten, künstliche Befruchtung, Präimplantationsdiagnostik) hat in vielen Teilen der Welt zu einem massiven Ungleichgewicht zwischen Geburten von Mädchen und Geburten von Jungen geführt. Vor allem in drei Regionen ist die vorgeburtliche Geschlechterselektion stark verbreitet: China und die südlich angrenzenden Länder, vor allem Vietnam, Indien und Pakistan, sowie Westasien (Armenien, Aserbaidschan, Georgien). Ohne medizintechnische Manipulation beträgt das Verhältnis der Geschlechter bei Geburten ungefähr 100 Mädchen zu 105 Jungen. In manchen Regionen der Welt werden aber inzwischen bis zu 170 oder sogar noch mehr Jungen pro 100 Mädchen geboren. Die Wissenschaftsjournalistin Mara Hvistendahl hat diese Entwicklung im Detail untersucht. Ihr (manchmal etwas reißerisch geschriebenes, aber lesenswertes) Buch ist vor allem deshalb interessant, weil sie auf zahlreiche Vorurteile und Fehlschlüsse hinweist, die in der Debatte
read more „Alle haben jetzt Jungen“. Geschlechtsselektion und weibliche Freiheit