Das Mamma-Dilemma
Ich sitze im Zug und lese die Frankfurter Rundschau, die hier irgendjemand hat liegen lassen. Darin ist mal wieder eine
Ich sitze im Zug und lese die Frankfurter Rundschau, die hier irgendjemand hat liegen lassen. Darin ist mal wieder eine
„Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr“ – noch nie war dieses Sprichwort so wahr wie heute. Das alte Rollenmodell des patriarchalen Familienoberhauptes ist wohl endgültig passé. Doch was an seine Stelle treten soll, ist noch ziemlich unklar. Ist ein Vater einfach die männliche Version einer Mutter? In Zeiten, in denen die Gleichstellung von Frauen und Männern politische Zielvorgabe ist, erscheint das vielen als die plausibelste Lösung. Doch der Blick auf das wirkliche Leben zeigt, dass die Situation weitaus komplizierter ist. Mit meinem Artikel „Abschied vom Traummann“ beginnt eine Diskussionsreihe über Familienbilder in der Zeitschrift „Publik Forum“. Weiterlesen hier: http://www.antjeschrupp.de/abschied_vom_traummann.htm
Eine Super-Jubelmeldung war dass heute: Seit Einführung des „Elterngeldes“ hat sich die Zahl der Väter, die „Elternzeit“ nehmen, verdoppelt, meldet das Statistische Bundesamt – von 3,5 auf sagenhafte 7 Prozent! Und von diesen wunderbaren 7 Prozent nimmt die Hälfte nur die zwei „Vätermonate“ in Anspruch. Ich finde, wir sollten aus diesen Zahlen nun endlich die Konsequenz ziehen, und das „Elterngeld“ als das benennen, was es ist: „Müttergeld“. Denn der geschlechtsneutralisierende Neusprech verschleiert die Realität mehr, als er sie erhellt.