Gerade ist ein bisschen Aufregung in meiner Ecke des Internets, weil irgend so ein Ökonom ausgerechnet haben will, dass die Migration in Deutschland mehr kostet als sie einbringt. Während doch erst kürzlich ein paar andere Ökonomen ausgerechnet haben, dass die Migration für Deutschland ein richtiger Reibach ist. Mir gehen solche Rechnungen auf die Nerven. Was ist das denn für eine Kultur, die gesellschaftliche Phänomene danach beurteilt, was unterm Strich dabei rumkommt? Ich finde es falsch, politische Vorschläge mit Profit-Argumenten zu begründen. Nicht nur weil der Schuss, wie in diesem Fall, gerne mal nach hinten losgeht, weil ich, wenn ich meine politische Haltung damit begründe, dass sie unterm Strich was einbringt, in Erklärungsnot komme, sobald mir jemand vorrechnen kann, dass sie mich was kostet. Migration ist ja nicht das einzige Thema, bei dem solche Kalkulationen aufgestellt werden. Auch bei ökologischen Fragen wird gerne vorgerechnet, was das volkswirtschaftlich kostet, so einen Regenwald abzuholzen oder die Folgen eines Atomkraftwerkunfalls zu bezahlen. Im Feminismus sind solche Argumente auch sehr beliebt: Unternehmen mit mehr Frauen
Geld
Die Männer und das liebe Geld. Zehn Thesen zum Equal Pay Day
Am Freitag ist wieder Equal Pay Day – also dieser große Aktionstag, bei dem wir uns kollektiv darüber ärgern, dass
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Hoffen auf die Lehman Sisters ?!
Die Diskussionen über die geschlechtsspezifischen Aspekte der Finanzkrise werden gewöhnlich zwischen zwei Positionen geführt, die perfekt in meine kleine Reihe “Falsche Dualismen” passen. Die einen sagen: Mit Frauen an der Spitze der Banken wäre das nicht passiert, die Krise ist eine “Testosteronkrise”; Frauen wirtschaften nachhaltiger und gehen seltener dumme und waghalsige Risiken ein. Die anderen entgegnen: Alles Quatsch, wenn Frauen mächtig sind und genauso soviel Geld haben wie Männer, dann machen sie auch alles ganz genauso wie diese. Bekanntlich können beide Seiten regalmeterweise Studien anführen, die ihre jeweilige Annahme “empirisch” belegen. In diesem Argumentationsgestrüpp landete teilweise auch eine Tagung zum Thema „Genderspezifische Aspekte der Finanz- und Wirtschaftskrise“, zu der am 28. Januar die Hessische Landeszentrale für Politische Bildung, das ver.di Bildungswerk Hessen und die Landesarbeitsgemeinschaft Hessischer Frauenbüros in den Räumen der Deka-Bank in Frankfurt eingeladen hatte. Andrea Günter hat sie besucht und eine kluge Analyse dazu geschrieben. Ihre These: Was vermeintlich nach einem Gegensatz aussieht, ist in Wirklichkeit von derselben
Wenn Männer die Rechnung teilen….
In der aktuellen Ausgabe von „Brandeins“ (Oktober 2008) las ich gerade eine Rezension von Peter Felixberger über ein Buch, das „Die Logik des Lebens“ betitelt ist. Der Autor, Tim Harford, will darin die These untermauern, dass Wirtschaft keineswegs immer ein Ergebnis rationalen Handelns ist (für eine Feministin ja nicht sonderlich überraschend).Erläutert wird dies an einem „Alltagsbeispiel“, das der Rezensent folgendermaßen wiedergibt: „Man geht mit zehn Leuten in ein Restaurant. Im ersten Überschwang einigt man sich unbürokratisch, die gesamte Zeche zu gleichen Teilen auf alle zu verteilen. Klingt zunächst ökonomisch sinnvoll und gerecht, doch das Ende vom Lied sieht anders aus: Alle zahlen mehr, weil jeder mehr bestellt, in der Sorg, zu kurz zu kommen. Das ist wirtschaftliche Logik mit unangenehmen Folgen.“Hä????Das sind ja merkwürdige Leute, die der da im Sinn hat. Wenn ich mit zehn Freundinnen essen gehe und wir so eine Regel verabreden (was wir oft tun), dann bestellen wir normalerweise alle möglichst wenig, weil jede vermeiden will, den