Was Feministinnen über den Staat sagen

Ich werde öfter mal gefragt, ob ich nicht Buchtipps hätte falls man sich einen Überblick über den Feminismus verschaffen wolle, und dann stöhne ich meistens, weil es „den Feminismus“ nicht gibt, sondern Feminismus doch grade bedeutet, dass Frauen souveräne und freie Subjekte sind und damit eben ihre jeweils eigenen Urteile und Ansichten haben. Wer den Feminismus kennen lernen will, kommt also nicht darum herum, sich mit einzelnen Frauen und ihren Ideen zu beschäftigen, und zwar nicht „als Frauen“ sondern als sie. Aber jetzt habe ich doch mal einen Tipp. Gundula Ludwig hat ein Buch geschrieben über „Feministische staatstheoretische Interventionen“ und gibt dabei eine Zusammenfassung davon, was feministische Politikwissenschaftlerinnen in den vergangen zwei, drei Jahrzehnten zum Thema Staat geschrieben haben (mit umfassender Literaturliste). Dabei gelingt es ihr, sowohl die einzelnen Ansätze in ihrer Eigenständigkeit vorzustellen, als auch gemeinsame Diskursstränge herauszuarbeiten. Sehr gelungen, sehr lesenswert, und für Politikwissenschaftler_innen ein Muss aus meiner Sicht. Leider fehlt wieder die Traditionslinie des nicht-essenzialistischen Differenzfeminismus, aber daran habe ich mich

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