G8 in Heiligendamm

Massenweise Razzien. Ein 12 Kilometer langer Zaun. 16.000 Polizisten. Kostenpunkt: Hundert Millionen Euro Steuergelder. Heiligendamm ist eine Festung.

Mir kam grade eine ketzerische Idee: Wie wär’s wenn kein einziger Demonstrant, keine einzige Demonstrantin dort auftauchte? Wenn wir die Bilder verweigern, an denen sie sich in den Redaktionen und zuhause aufgeilen? Wenn wir sagen: Macht euren Scheiß alleine, bei euch ist eh Hopfen und Malz verloren?

Mir fällt ein Abschnitt aus dem schönen SciFi-Roman Winterplanet von Ursula K. Le Guin ein: Gegen etwas opponieren, bedeutet, es zu erhalten. Man sagt hier: „Alle Wege führen nach Mishnory“. Doch wenn man Mishnory den Rücken kehrt und es verlässt, ist man ganz eindeutig immer noch auf dem Weg nach Mishnory. Gegen Vulgarität opponieren bedeutet unvermeidlich, selbst vulgär zu sein. Nein, man muss woanders hingehen; man muss sich ein anderes Ziel setzen. Dann beschreitet man einen anderen Weg.“

Lassen wir sie doch mit ihren Ritualen allein. Gehen wir anderswo hin.

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Ich bin Journalistin und Politologin, Jahrgang 1964, und lebe in Frankfurt am Main.

Ein Gedanke zu “G8 in Heiligendamm

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