
Gestern war ich im BR2-Hörfunk zugeschaltet zu einer Sendung über Feminismus. Hier ist das Interview mit mir, hier die Seite zu der ganzen Sendung (auch die anderen Beiträge sind hörenswert, vor allem dieser hier von Hakan Tanriverdi über Netzfeminismus.)
Wie das ja immer so ist, bleiben bei solchen Interviews auch wichtige Dinge ungesagt, die Zeit!
Zwei Sachen möchte ich diesmal noch anmerken.
Erstens: Viele Medienbeiträge über Feminismus, auch dieser, beginnen mit der Feststellung, dass das Wort Feminismus bei vielen (gerne auch „jungen“) Frauen so unbeliebt ist. Das finde ich immer ein bisschen lustig. Also ob jemals die Mehrheit der Frauen hinter den Feministinnen gestanden hätte!
Wenn man um 1910 eine Straßenumfrage über das Frauenwahlrecht gemacht hätte oder 1970 eine Umfrage dazu, ob Vergewaltigung in der Ehe verboten werden sollte, dann hätte die Mehrheit der Frauen immer gesagt: Igitt, auf keinen Fall, das ist mir viel zu radikal! Der Feminismus stellt grundlegende Mainstream-Paradigmen in Frage und ist deshalb selbstverständlich in der Minderheit, auch unter den Frauen, weil auch die natürlich ebenfalls den Mainstream prägen bzw. ihm anhängen. Vielleicht ändert sich das irgendwann, momentan sind wir noch weit davon entfernt. Und früher war es ganz bestimmt nicht besser.
Die Idee, Feministinnen würden die Mehrheitsmeinung aller Frauen vertreten (quasi als wären sie Lobbyistinnen für Fraueninteressen gegen die Männer), und die Vermutung, irgend etwas müsste mit ihnen falsch sein, wenn so viele Frauen nicht hinter ihnen stehen, ist Quatsch mit Soße. Nur rückblickend glauben wir gerne, früher hätten alle Frauen den Feministinnen ihrer Zeit begeistert applaudiert. Aber das kommt nur daher, weil ihre damaligen Thesen aus heutiger Sicht nicht mehr radikal wirken, weil sie inzwischen im Mainstream angekommen sind. Ich meine: Wer ist heute noch ernsthaft gegen das Frauenwahlrecht?
Das Gute daran ist: Das, was heute noch „übertrieben radikal“ erscheint, kann morgen schon ganz normal sein.
Der zweite Punkt, den ich noch anmerken möchte, betrifft die „älteren Feministinnen“. Im Interview bestätige ich ja den Eindruck, den Hakan in seinem Beitrag schon angesprochen hat, dass eben die älteren Frauen im Netzfeminismus fehlen (das habe ich hier ja auch schon öfter geschrieben). Als Grund nenne ich die generell größere Internetskepsis und -distanz älterer Frauen im Vergleich zu jüngeren, und ältere Feministinnen sind da keine Ausnahme.
Es gibt aber noch einen zweiten wichtigen Grund, der mir in Gesprächen in letzter Zeit klar geworden ist: Ältere Feministinnen haben einfach keine Zeit übrig. Sie sind dermaßen aktiv und beschäftigt, dass sie im Lauf der Jahre immer mehr Verpflichtungen, Interessen und Beziehungsnetze aufgebaut haben. Ihre Tage sind einfach schon vollkommen dicht, und würden sie sich im Internet wirklich engagieren, also etwa bloggen, müssten sie von ihren liebgewordenen Aktivitäten welche aufgeben. Das wollen aber die meisten nicht.
Jüngere Frauen, die sich anfangen für Feminismus zu interessieren, haben hingegen sozusagen noch die freie Auswahl. Sie können sich erst aussuchen, auf welchen Feldern, in welchen Gruppen sie sich engagieren und ihre Zeit aufwenden möchten. Deshalb ist für sie das Internet einfach naheliegender.
Ernsthaft? Das halte ich für groben Unfug. Gab es eine solche oder ähnliche Umfrage, auf der diese Aussage basiert?
„Wenn man […] 1970 eine Umfrage dazu [gemacht hätte], ob Vergewaltigung in der Ehe verboten werden sollte, dann hätte die Mehrheit der Frauen immer gesagt: Igitt, auf keinen Fall, das ist mir viel zu radikal!“
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„Das Gute daran ist: Das, was heute noch “übertrieben radikal” erscheint, kann morgen schon ganz normal sein.“
Was nicht automatisch gut ist. Es gibt einige Beispiele von Radikalisierungen, welche Normalität wurden. Dadurch werden sie aber noch lange nicht gut. Das Gleiche gilt für die umgekehrte Richtung: Etwas, das schon normal war, muss darum lange nicht gut sein. Wie etwa Feudalherrschaft, oder aber Unmündigkeit der Frauen. Der Satz ist, so wie er da steht, also kein Argument für irgendwas.
Der Rest vom Text scheint mir in Richtung Stockholm-Syndrom zu gehen. Ich lese zwischen den Zeilen den Vorwurf: Frauen würden sich mit ihrer unterdrückten Rolle identifizieren und finden Feminismus dann nicht gut.
Das unterschlägt aber, dass es viele Frauen gibt, die emanzipiert sind, ihre gleichwertigen Rechte genießen und sie auch nicht weg haben wollen, sich durchsetzen, auch gegenüber Männern, stark und selbstbewusst sind und trotzdem Feminismus ablehen. Manche von diesen sehen ihre Rechte durch humanistisches Weltbild geschützt. Nicht jede Frau muss der Sexismus-Theorie zustimmen. Ein Stockholm-ähnlicher Vorwurf ist eine Beleidigung für diese Frauen, welche täglich zurecht ihre Rechte durchsetzen.
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Wieso folgt aus der Tatsache, dass die Mehrheiten von Frauen in wichtigen Dingen nicht hinter dem Feminismus stehen, dass dieser kein Lobbyismus wäre?
Daraus könnte genausogut folgen, dass sehr viele Frauen im Grunde ihres Herzens Geschlechterlobbyismus ablehnen, wie eben auch sehr viele Männer – was ich eine sehr vernünftige Haltung finde.
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@Spot – Formulierungen wie „groben Unfug“ lösche ich normalerweise weg.
Ansonsten: Um 1970 war die Mehrheitsmeinung noch die, dass Sex zu den ehelichen Pflichten einer Frau gehört und ein Mann, der seine Ehefrau vergewaltigt, sich also nur nimmt, was ihm legitimerweise zusteht. Diese Meinung teilten auch viele Frauen. So nach dem Motto: Das ist zwar nicht schön, aber man soll doch nicht so einen Bohei drum machen. Andere waren der Ansicht, dass häusliche Gewalt praktisch gar nicht vorkommt, weil Ehemänner doch nur das Beste für ihre Frauen wünschen. Und dann wiederum waren viele der Ansicht, dass das zwar vorkommt, aber eine Privatangelegenheit der Eheleute ist, in die sich der Staat nicht einmischen soll. Diejenigen, die meinten, häusliche Gewalt sei ein gravierendes gesellschaftliches Problem, das gesetzlich geregelt werden muss, waren damals eine kleine radikale Minderheit.
@mindph – Ja, das liest du da hinein. Im Feminismus geht es nicht um „unterdrückte Frauen“, sondern es geht um eine politische Analyse, die die Geschlechterdifferenz wichtig nimmt, mit dem Ziel einer guten Welt für alle. Niemand unterstellt den Frauen, die Feminismus ablehnen, sie könnten nicht klar denken oder würden sich mit ihren Unterdrückern solidarisieren. Worum es geht, das sind unterschiedliche Meinungen und politische Standpunkte.
@Andreas – Ja, richtig, sehr viele Frauen lehnen Geschlechterlobbyismus ab, auch Feministinnen, weil es nicht um Geschlechterlobbyismus geht sondern um die Welt insgesamt.
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@AntjeSchrupp:
Nun, und genauso, wie es viele Frauen gibt, die Geschlechterlobbyismus eben nicht ablehnen, was man der einzelnen Frau nicht unbedingt verübeln kann, lehnen auch sehr viele Feministinnen Geschlechterlobbyismus (oder lassen sich ansonsten mit Äusserungen zitieren, die man als solchen zitieren kann) nicht ab – was man ihnen sehr wohl verübeln kann, denn Frauen ( wie auch Männer ) müssen es sich gefallen lassen, an ihren eigenen Ansprüchen gemessen zu werden, im letzteren Fall also am Anspruch, an einer besseren Welt für alle zu arbeiten.
Übrigens halte ich das für einigermassen normal – es wundert mich immer etwas, wenn Feministinnen sich gebärden, als wären nun gerade sie sowas wie die heilige Johanna, mit einer Legitimation nicht von dieser Welt.
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PS Eventuell wäre unsere Welt schon einmal etwas besser, wenn nicht immer so getan würde, als ginge es um das „gute Leben aller“, sondern eben um Interessenvertretung und das klar benannt würde.
So gilt sie als „Igitt“, mit der Folge, dass sie eben hintenrum passieren muss und natürlich jeweils das andere Geschlecht ständig unter Generalverdacht steht.
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@Andreas – Also mir passiert es eigentlich dauernd, dass ich etwas sage, und das dann von Männern im Paradigma eines Interessenkampfes gelesen wird, entgegen meiner Intention. So wie du ja jetzt auch behauptest, um eine „gute Welt für alle“ könne es gar nicht gehen, weil dahinter immer Interessenskämpfe stehen würden. Ich will nicht abstreiten, dass manches oft miteinander verwoben ist, aber, sorry, mir geht es nicht um Interessenskämpfe. Im Gegenteil, es nervt mich, wenn alles immer auf diese Ebene gezogen wird, weil das dann am eigentlichen Punkt, der mir wichtig ist, vorbeigeht.
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Ein interessanter Blogeintrag, den es sich ja eigentlich auszubauen lohnen würde. 🙂 Oder gibt’s das schon? Ich finde die dahinterstehende Frage nämlich sehr spannend. Wer spricht für wen auf der Basis welcher Legitimation? Die Analogie zur Vergewaltigung in der Ehe ist eine, die ich sofort unterschreiben würde – warum bin ich da noch nicht selbst drauf gekommen? Sehr gutes Beispiel, um die Sache mit der Mehrheit/dem Mainstream zu illustrieren. Andererseits dann Aktionen wie die von Femen in Tunesien, bei denen sich die Frage nach dem Mainstream, dem Humanismus und westlichem Ethnozentrismus auf eine ganz andere Weise stellt. Frau Schrupp – Entschuldigung, I ramble in your comments.
PS. Schön, dass Ihr Blog einer ist, den ich bedenkenlos als „lesenswert“ empfehlen kann. Und schade, dass Teile der jüngeren Netzfeministinnen (entschuldigt, Mädchenmannschaft) es nicht schaffen, ältere und ggf. nicht akademisierte Frauen anzusprechen. Es liegt m.E. weniger an den Themen, sondern vielmehr an der sehr Gender Studies-spezifischen Terminologie. Damit kann ich weder meiner Schwester noch meine Mutter so manches Diskussionswürdige verständlich machen.
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Nein, also im Ernst – Du kannst Dir ja nicht aussuchen, ob manche Deiner Aussagen den Interessen anderer auf die Füße treten.
Ausserdem ist ja auch gar keine Frage, dass die Interessen einzelner mit dem „guten Leben für alle“ eventuell nicht vereinbar sind – Dein Beispiel mit der „Vergewaltigung in der Ehe“ ist da ja nur eines von vielen. Und eventuell bedeutet Deine Vorstellung von „gutem Leben für alle“ eben auch, dass manche Männer auf Durchsetzung gewisser Interessen verzichten müßten, was sie halt nicht einsehen.
Allerdings verstehe ich nicht so ganz, wo Du nun Dich „unverstanden“ fühlst – Du müßtest das doch begründen können, dass es um „mehr“ geht …
Du meinst damit aber nicht nur einfach „gemeinsame Interessen“, oder verstehe ich das falsch?
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Hallo, Andreas,
wie wäre es, wenn Sie für Ihre Mutter und Ihre Schwester einen sehr liebevollen „richtigen“ papiernen Brief über diese „Dinge“ schreiben würden – und sie dann fragen, ob sie ihn haben und lesen mögen???
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Sorry liebe Antje, aber genau das schreibst du auch in der Antwort an Spot:
„Andere waren der Ansicht, dass häusliche Gewalt praktisch gar nicht vorkommt, weil Ehemänner doch nur das Beste für ihre Frauen wünschen.“
Was ist das anders, als sich mit der Situation identifizieren und damit einrichten? Sie kooperieren mit der Situation, in dem sie es für richtig halten und es sogar verteidigen, statt sich mehrheitlich dagegen aufzulehnen.
Und natürlich geht es im Feminismus um die Angebliche Unterdrückung der Frauen. Die Geschlechterdifferenz ist aus Sicht des Feminismus ein Grund für diese Unterdrückung. Darum soll ja auch die Geschlechterdiffernz dekonstruiert werden, indem das sogenannte soziale Geschlecht, welches von den „Strukturen“ konstruiert sei, als für die persönliche Identität essentiell dargestellt und der Einfluss des biologischen Geschlechtes negiert wird, um angeblich männliche Privilegien zu ermöglichen und zu erhalten. Quasi das ganze Theoriegebäude der Genderforschung basiert auf diesem Kanon. Das geht teilweise so weit, dass von einigen Autoren in der Rationalität und Objektivität von Naturwissenschaften „männlicher Habitus“ ausgemacht wird, welcher Frauen den Zugang zu diesen Fächern erschweren würde. Und dass die Genderforschung (bis auf wenige Ausnahmen wie etwa Hollstein) sozusagen das theoretisch-akademische Rückrad des Feminismus ist, kann man nicht bezweifeln, oder?
Was die Gesetze bis zu den 70ern betrifft, wurden diese zu Recht abgeschafft, und die Frauenbewegung hatte ihren Anteil daran. Juristisch ist eine Frau heute komplett gleichberechtigt, einige Richter geben nach Aussage von Professor Ulrich Vultejus (Zeitschrift für Rechtspflege) sogar an, dass sie und ihre Kollegen einen Frauenbonus vergeben würden, weshalb Frauen eher milder bestraft werden würden, weil Frauen es im Leben schwerer hätten. Das ist eine eindeutige Benachteiligung von Männern. Auch Studien kommen zu ähnlichem Ergebnis: http://www.sozialwiss.uni-hamburg.de/publish/IKS/MasterStudiengangKriminologie/materialien/lehne/justiz11122.pdf (hierin wird eine Form von positiven Sexismus, nämlich dass Mädchen weniger krininelle Energie hätten und besser resozialisierbar wären, interpretiert.)
Die These, dass es Frauen im Leben schwerer hätten und generell friedlicher, sozialer sein, ist auch im Feminismus zumeist Kanon. Das zeigt sich nicht nur an Polemiken, dass eine von Frauen geführte Welt besser, friedlicher währe, die auch du schon geäußert hast, zitat Antje Schrupp: „Man könnte es zugespitzt so sagen: Würde es nur Frauen geben, bräuchten wir keine Justiz.“ Somit haben wir hier nur ein konkretes Beispiel, wo Feminismus nicht „für alle“ Kämpft, sondern konkrete Ungleichbehandlung, und zwar zum Nachteil von Männern, nach sich zieht.
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@mindph – wieso, eine Frau, die der Meinung ist, Vergewaltigung in der ehe komme nicht vor, hat vielleicht einfach keinen Mann, der sie vergewaltigt? Soll es ja auch geben.
Dass du ausgerechnet in meinem Blog behauptest, der Feminismus wolle die Geschlechterdifferenz abschaffen, ist nun wiederum sehr lustig. Ich will das nicht und posaune das auch bei jeder Gelegenheit hinaus. Sorry, DEN Feminismus gibt es nicht.
Und wenn ich schreibe, ohne Männer brauchten wir keine Justiz heißt nicht, dass Frauen die besseren Menschen wären, es heißt nur, dass das, was Frauen tun, mit den Kategorien der Justiz nicht erfasst wird. Das wiederum ist keine Spekulation sondern lässt sich an den Zahlen der von Frauen nach juristischen Maßstäben begangenen Verbrechen glasklar ablesen. Aber bekanntlich ist nicht alles Böse und Schlechte auch justiziabel. Wie immer geht es nicht um besser oder schlechter, sondern um anders.
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@Andreas – ich denke einfach nicht, dass „Interessen“ das einzige ist, was bei politischen Debatten zählt, und vielleicht könnte ich das auch noch besser erklären, habe dazu aber gerade keine zeit und keine Lust.
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@Andreas: „Eventuell wäre unsere Welt schon einmal etwas besser, wenn nicht immer so getan würde, als ginge es um das “gute Leben aller”, sondern eben um Interessenvertretung und das klar benannt würde.“
Könnte nicht vielleicht einfach die Möglichkeit bestehen, dass es manchen Menschen tatsächlich um eine bessere Welt und um ein gutes Leben für alle geht statt um bloße Interessenvertretung? Wäre es nicht einfach mal angebracht, diesen Menschen zuzuhören anstatt ihnen von vornherein zu unterstellen, es ginge ihnen in Wahrheit ja nur um Interessenvertretung? Sie würden ja immer nur so tun als ob?
Missachtung, Ignoranz und Unterstellung macht diese Welt ganz sicher nicht besser. Ganz im Gegenteil.
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„@mindph – wieso, eine Frau, die der Meinung ist, Vergewaltigung in der ehe komme nicht vor, hat vielleicht einfach keinen Mann, der sie vergewaltigt? Soll es ja auch geben.“
Dann nehmen wir doch einfach den ganzen Absatz:
„Um 1970 war die Mehrheitsmeinung noch die, dass Sex zu den ehelichen Pflichten einer Frau gehört und ein Mann, der seine Ehefrau vergewaltigt, sich also nur nimmt, was ihm legitimerweise zusteht. Diese Meinung teilten auch viele Frauen. So nach dem Motto: Das ist zwar nicht schön, aber man soll doch nicht so einen Bohei drum machen. Andere waren der Ansicht, dass häusliche Gewalt praktisch gar nicht vorkommt, weil Ehemänner doch nur das Beste für ihre Frauen wünschen. Und dann wiederum waren viele der Ansicht, dass das zwar vorkommt, aber eine Privatangelegenheit der Eheleute ist, in die sich der Staat nicht einmischen soll.“
Das ist ganz klar die Aussage, die mindph ausgeführt hat.
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@mindph – „Die These, dass es Frauen im Leben schwerer hätten und generell friedlicher, sozialer sein, ist auch im Feminismus zumeist Kanon.“
Welcher Feminismus macht diese Aussage?
Vielleicht denkst du an Margarete Mitscherlichs „Die friedfertige Frau“? Hier ein
Archivgespräch (1986) aus Anlass des Todes von Margarete Mitscherlich, in dem die Psychoanalytikerin darüber spricht, warum ihr die Auseinandersetzung mit weiblichen und männlichen Aggressionsmustern
in ihrem Werk „Die friedfertige Frau“ so wichtig war.
Dieses Gespräch verdeutlicht, dass die Feministin Mitscherlich nicht mit einem platten gut-böse-Schema argumentiert:
http://www.swr.de/landesschau-aktuell/margarete-mitscherlich-ist-tot/-/id=396/rid=9884308/nid=396/did=9876834/1hn009w/
Und wenn du in Antjes Blog öfters unterwegs bist, dürfte dir auffallen, dass es hier nicht um „den Feminismus“ geht, der nicht existiert, sondern um eine Weise von feministischer Vielfalt, der das gute Leben aller am Herzen liegt.:-)
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@Andreas – „Und eventuell bedeutet Deine Vorstellung von “gutem Leben für alle” eben auch, dass manche Männer auf Durchsetzung gewisser Interessen verzichten müßten, was sie halt nicht einsehen.“
Klar, wird’s immer so was wie nicht einsichtsfähige Männer und Frauen geben.
Doch das ist ja kein Grund, die Idee vom ‚guten Leben für alle‘ aufzugeben!
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Also, Frau Schrupp, ich hab mich sehr gefreut, Sie im Radio zu hören! Anders als diesen völlig sinnbefreiten Pseudodialog zwischen zwei jungen Frauen, waren Ihre Aussagen sehr fundiert und gut nachzuvollziehen. Danke!
Zur Mädchenmannschaft und anderen Blogs. Ich muss der Kommentatorin rechtgeben, ich finde diesen akademisch abgehobenen Slang mancher wirklich unfreiwillig komisch bis abstoßend.
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@Ute Plass
„dass es hier nicht um “den Feminismus” geht, der nicht existiert,“
Dass „der Feminismus“, „die Frauen“ usw. nicht existieren, ist ja nun auch ein Totschlagargument erster Güte. Muss man jedesmal schreiben, dass es sich um einen der vielen Feminismen handelt?
Dass Frauen benachteiligt sind, kann man durchaus in der Weise formulieren, dass sie es schwerer haben.
Einige Beispiele aus dem vielfältigen feministischen Argumentationsreigen: „Das Männliche“ ist Maßstab, Frauen sind sprachlich unterrepräsentiert, Männer genießen Privilegien, Sexismus gegen Männer gibt es nicht, patriarchales Machtgefälle, gender pay gap … usw.
Und welcher Feminismus nun genau welche Aussage macht, ist ziemlich egal.
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@horst Sabine – nur weil es dir egal ist, muss es ja nicht allen egal sein.
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nach Aussage von Professor Ulrich Vultejus (Zeitschrift für Rechtspflege) sogar an, dass sie und ihre Kollegen einen Frauenbonus vergeben würden, weshalb Frauen eher milder bestraft werden würden, weil Frauen es im Leben schwerer hätten. Das ist eine eindeutige Benachteiligung von Männern.
Mag sein, aber was hat das mit Feminismus zu tun? Das kann doch früher genauso gewesen sein, dass Frauen weniger kriminelle Energie zugetraut wurde und sie deshalb milder beurteilt oder gar nicht erst ertappt wurden. Schönes Beispiel einer Kriminellen, die fast das Image einer Heiligen hatte, weil sie den Armen so viel Geld lieh: http://de.wikipedia.org/wiki/Adele_Spitzeder
Man könnte sie auch als Vorläuferin des Investment Banking betrachten 😉
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… oder der New Economy.
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Testkommentar
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Das ist nur ein Test, weil Antje es so wollte.
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Test
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Zitat:
„Ältere Feministinnen haben einfach keine Zeit übrig. Sie sind dermaßen aktiv und beschäftigt, dass sie im Lauf der Jahre immer mehr Verpflichtungen, Interessen und Beziehungsnetze aufgebaut haben. Ihre Tage sind einfach schon vollkommen dicht, und würden sie sich im Internet wirklich engagieren, also etwa bloggen, müssten sie von ihren liebgewordenen Aktivitäten welche aufgeben. Das wollen aber die meisten nicht.“
Da gute Netzaktivität aber extrem viel Zeit beansprucht, ist es verständlich, viele können und wollen nicht so viel aufgeben für den Aufbau ihrer neuen Netzaktivität
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Habe mir den Link zur Uni Hamburg angesehen: das ist keine Studie. Es handelt sich lediglich um einen Auszug aus einer Masterarbeit. Die Arbeit untersucht die These, ob Frauen vor Gericht milder bestraft werden. Der Auszug ist stichpunktartig verfasst mit Hinweis auf Folien und taugt daher, m.M.n. nicht dafür, etwas zu belegen. Es werden verschiedene Aussagen untersucht und diese interpretiert. Ebenso werden die Kritiker eben der Aussagen zitiert.
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ah, jetzt funktioniert das Kommentieren mit WordPress wieder 🙂
mein vorhergehender Post bezieht sich auf den Kommentar von mindph.
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Dem Schäfchen-Bonus, den manche Frauen bei manchem Richter haben mögen, steht außerdem die Dämonisierung gegenüber, wenn Frauen als Mörderinnen angeklagt sind.
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Wenn der Großteil der Frauen Vergewaltigung in der Ehe OK fanden, wie kam es dann, dass es verboten wurde? Ist es nicht eher so, dass Feministinnen es damals noch geschafft haben durch ihre Handlungen und Argumente eine breite Masse davon zu überzeugen ihre Meinung bei solchen Themen zu ändern? Das legendäre „Ich habe abgetrieben“ etwa.
Mir kommt es eher so vor als wenn damals noch wichtige Punkte auf der Agenda gestanden haben und heute eben nicht mehr. Ich kann mich an keine Aktion der letzten Jahre erinnern wo es der Feminismus geschafft hätte ein Thema wirklich aufzubringen und etwas zu ändern. Nach #aufschrei hat sich doch tatsächlich auch null komma gar nichts getan. Was ist denn heute an feministischen Themen noch aktuell in der breiten Masse? Die Frauenquote vielleicht… aber begrüßenswerterweise doch eher kritisch als rein positiv. Ich habe darauf gehofft dass sich nach der Vergewaltigungs-Pille-Danach- Problematik nochmal richtig was tut, denn das wäre ein konkretes Ziel gewesen wo man vermutlich wieder richtig Rückhalt hätte kriegen können und wirklich was hätte verändern können. Eine rezeptfreie Pille danach wäre wirklich ein Fortschritt. Aber das war mehr eine Randnotiz während drumherum darüber diskutiert wurde ob Heteropaare in der Öffentlichkeit knutschen „dürfen“ oder Otto ein ganz arg sexistisches T-Shirt vertreibt.
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Wenn der Großteil der Frauen Vergewaltigung in der Ehe OK fanden, wie kam es dann, dass es verboten wurde? Ist es nicht eher so, dass Feministinnen es damals noch geschafft haben durch ihre Handlungen und Argumente eine breite Masse davon zu überzeugen ihre Meinung bei solchen Themen zu ändern?
Bei diesem Thema wurden in erster Linie Politikerinnen aller Parteien überzeugt. Das hat wohl mehr mit Networking zu tun als mit Breitenwirkung.
Was ist denn heute an feministischen Themen noch aktuell in der breiten Masse?
Als aktuelles Beispiel Artikel aus dem Bayernteil der Süddeutschen (gedruckt in der Ausgabe vom 17./18.8.) über Stalking:
http://www.sueddeutsche.de/bayern/schutz-von-stalking-opfern-gefangen-im-eigenen-leben-1.1748045
Dass dieses Thema so in der Zeitung dargestellt wird, ist schon auch ein Erfolg des Feminismus sowie der Selbsthilfe-Bewegung. Die Selbsthilfeszene wurde vor 40 Jahren übrigens auch noch von Fachleuten belächelt, anstatt sie als Experten in eigener Sache anzuerkennen.
Eine rezeptfreie Pille danach wäre wirklich ein Fortschritt.
Das deutsche Gesundheitssystem ist generell sehr restriktiv mit Hormonen. Zum Beispiel sind Schilddrüsenhormone in den meisten Ländern rezeptfrei zu haben, in Deutschland nicht. Hier haben Ärzte noch große Probleme mit gut informierten Patientinnen, die wissen, was sie brauchen. Eine isolierte Freigabe der Pille danach würde mich sehr wundern. Und ein Feminismus, der Hormone ansonsten als Medikalisierung oder Gender-Konstrukt beargwöhnt, anstatt sie zu verstehen und differenziert zu nutzen, trägt auch nicht gerade dazu bei, das zu ändern.
(Bin dieselbe Irene wie da oben, nur eingeloggt.)
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@ehrzählmirnix – Ja klar, Überzeugungsarbeit klappt halt manchmal doch 🙂 _ Was als „wichtig“ ist, ist halt auch immer zeitgebunden. Zum Beispiel haben in den 1970er Jahren viele gesagt: „Ja, das Wahlrecht war wichtig, aber Abtreibung doch nicht“, so wie heute viele sagen „Ja, häusliche Gewalt war wichtig, aber Alltagssexismus doch nicht.“ Auch was wichtig ist, steht nicht allgemeingültig fest, sondern wird gesellschaftlich verhandelt.
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@Antje Der Unterschied den ich sehe ist, dass Wahlrecht und Strafbarkeit häuslicher Gewalt strukturell waren und aktiv durch Gesetze beeinflusst werden konnten (ähnlich wie die Pille danach).
Soll Alltagssexismus in Zukunft strafbar werden? Wie will man darauf Einfluss nehmen wenn der Großteil der Frauen (ich übrigens auch) der Ansicht ist, es im Einzelfall selbst händeln zu können wenn eine andere Person eine geringfügige Grenzüberschreitung (geringfügig = noch nicht im strafbaren Bereich) begeht? Ich sehe da keinen Handlungsraum und auch keinen Bedarf. Im Gegenteil, indem man permanent auf Themen wie sexistischen Shirts, zu wenig Frauennamen in der Buchstabiertabelle, „Knutschverbote“ u.a. herumreitet verschwinden die Themen, die tatsächlich änderbar und relevant sind in der Bedeutungslosigkeit weil sie in der Öffentlichkeit nur als ein weiteres mimimi dieser überempfindlichen Frauen gesehen werden.
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@Irene Was mich an dem verlinkten Artikel schon wieder nervt:
—-Erika Schindecker von der Deutschen Stalking-Opferhilfe mit Sitz in München sieht das ähnlich. „Ich habe den Eindruck, dass viele Staatsanwälte nicht verstehen, was mit den Frauen passiert.“ —-
Es wird wieder der Eindruck erweckt das sei ein reines Mann –> Frau Problem obwohl es genauso andersherum sein kann und z.b. hier http://www.gegenstalking.de/opfer_und_taeter.html gibt es eine (erste und nicht sehr aussagekräftige, aber immerhin) Studie derzufolge es relativ ausgewogen ist zwischen Männern und Frauen ausser in den 3% schweren Fällen wo es mehr Männer sind als Frauen, die stalken.
Mich stört sowas wirklich unglaublich und ich rechne es teilweise dem Feminismus zu wenn so in der Gesellschaft gedacht wird. Anstatt es zu einem allgemeinen Thema zu machen, dass Stalkingopfer zu wenig geschützt werden ist es plötzlich ein „Die armen Frauen müssen geschützt werden“-Thema. Aus meiner Sicht ist es an der Zeit den Feminismus hinter uns zu lassen und geschlechtsunabhängig für Opfer zu arbeiten. Zusammen und nicht Mann gegen Frau.
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@erzählmirnix, ach, schon wieder diese Argumente „es gibt ja viel wichtigeres“, die Unterstellung, Frauen, die ihre Geschichten erzählen, seien überempfindlich, man reite auf unwichtigen Mimimi-Themen herum usw. Wie oft ich das schon gelesen habe. Es hat hier übrigens gar nichts mit den Mehrheitsverhältnissen zu tun. Nur weil ein Großteil der Menschen die Tendenzen noch nicht einmal mitbekommen hat, heißt es ja nicht, dass sie nicht existieren und schon längst die Veränderungen eingeleitet haben.
Was wichtig und relevant ist und was nicht, entscheiden nicht die, die sich nicht betroffen fühlen, sondern die Betroffenen selbst, und zweitens tragen sie (also die Nichtbetroffenen) mit der Haltung, es gäbe ja viel wichtigere Themen, genau dazu bei, dass sich die Veränderung verzögert. Gottseidank gibt es aber genug Menschen, die die aktuellen Themen ernst und wichtig nehmen und genau deshalb langsam aber sicher eine Veränderung herbeiführen.
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@erzaehlmirnix. Ich bin schon einige Jahre auf der Welt und hatte nie Kontakt zu Feministinnen oder feministischen Diskursen. (Außer einmal auf einem Campingplatz für lesbische Frauen, in den 90ern. Was ich dort erlebt habe, fand ich abschreckend.) Bis ich vor ein paar Jahren auf dieses Blog gestoßen bin und das ich seither lese. Ich fühle mich nicht nur bereichert, sondern im Laufe der Zeit sensibilisiert. Auch wenn ich in Debatten nicht argumentationssicher wäre. Dennoch finde ich, dass feministische Themen, noch dazu wenn sie so aufbereitet werden wie in diesem Blog, auf der Tagesordnung bleiben sollen, damit immer mehr Frauen sensibilisiert sind und die Dinge beim Namen nennen können. Dass es dabei hin und wieder in – vermeintliche – Nebensächlichkeiten abgleitet, ist ja bei nahezu allen Themen so, vor allem, wenn sie so öffentlich diskutiert werden.
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PS: es geht ja auch nicht nur um sexistische Anmache oder Übergriffe, sondern es geht ja auch um Chancenungleichheiten bspw. im Berufsleben. Es gibt diese starken Männerseilschaften, es gibt die männliche Dominanz. Da beißt die Maus keinen Faden ab.
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@onlinemeier Es gibt aber genauso Männer, die ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gleichermaßen fördern. Ich erlebe es bei einer feministischen Kollegin, die jobmäßig auf der Strecke geblieben ist. Sie hat jeden Misserfolg auf „Weil ich eine Frau bin“ geschoben wohingegen es für andere kein Thema war und keine der anderen Frauen das Gefühl hatte als Frau nicht dieselben Chancen zu haben. Interessanterweise sind die anderen Frauen die mit ihr gestartet sind mittlerweile alle karrieretechnisch weitergezogen.
Das mag nicht die Regel sein aber manchmal habe ich schon den Verdacht dass bei Feministinnen gerne jeder Misserfolg mit der Frauenthematik begründet wird. Ich denke, der Feminismus ist in diesem Bereich oft eine sich selbst erfüllende Prophezeiung.
Bei der Mädchenmannschaft war zuletzt ein Text gebloggt worden über eine Frau die an ihrer Arbeitslosigkeit verzweifelt. – Dieser Frau hatte ich vor über einer Woche eine freundliche Mail geschickt mit dem Hinweis auf mehrere Rechtschreibfehler auf ihrer Bewerbungspage, die sie bis heute nicht geändert hat. – Ist natürlich alles die Schuld des Kapitalismus, des Sexismus und überhaupt…
Wenn das Einzelfälle wären würde ich nichts sagen aber ich erlebe es echt ständig dass Dinge auf die negativste Art interpretiert werden obwohl kein klarer Hinweis darauf vorliegt dass es sich um einen -ismus handelt (http://erzaehlmirnix.wordpress.com/2013/08/09/von-anti-isten-und-den-fallen-der-definitionsmacht/)
Ich lese hier ebenfalls gerne mit und finde, es ist einer der sachlicheren und differenzierteren Blogs. Hier beschäftigt man sich auch mal mit „Kleinigkeiten“ wie einer Frauenbratwurst und einer Männerbratwurst aber dann eben sachlich und nicht mit dieser übertriebenen Aufregung die einem sonst oft in dem Bereich begegnet. Ich sage gar nicht unbedingt was dagegen auch mal auf kleinere Themen aufmerksam zu machen, das ist auch wichtig (ich hatte es etwas doof formuliert im vorigen Kommentar) aber dann eben nicht mit dieser „Oh mein Gott das ist wiedermal ein Zeichen dass die Welt bald untergeht!!!“-Haltung.
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Liebe alle – Ich denke, jetzt sind wir hier genug abgeschweift und schlage vor, dass wir entweder wieder zum eigentlichen Thema meines Blogposts zurückkehren und Diskussionen über den Feminismus generell einfach anderswo weitergeführt werden. Danke!
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Wenn Kommentare ausbleiben oder abschweifen, liegt das oft daran, dass der Blogeintrag zum eigentlichen Thema weitgehend so plausibel ist, dass es nicht so viel dazu zu sagen gibt 🙂
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@irene – hihi
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Ich könnte hier noch einiges schreiben und und zu dem „Feminismus geht es um alle Menschen“ habe ich in meinem Blog schon einiges gesagt. Ich möchte die Diskussion aber auch nicht ausarten lassen, darum beschränke ich mich hier. Dass ist auch eine Anerkennung an Antje, die wenigsten Kritik zulässt, im Gegensatz zu vielen anderen feministischen Blogs, in welchen die Kommentare nur aus Hura und Amen bestehen…
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PS: @onlinemeier: Ich habe nicht behauptet, dass der Link keine Studie ist, sondern eine Arbeit. Die Arbeit bezieht sich aber auf eine Studie.
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Im Artikel steht: Wenn man um 1910 eine Straßenumfrage über das Frauenwahlrecht gemacht hätte […] dann hätte die Mehrheit der Frauen immer gesagt: Igitt, auf keinen Fall, das ist mir viel zu radikal!
Soweit ich es sehen kann, haben sich Frauen in den letzten zehn Jahren vor der Einführung des Frauenwahlrechts in relativ großer Zahl hinter diese Forderung gestellt: Im März 1911 gab es eine Demonstration mit mehr als einer halben Million Frauen in Berlin.
Ein guter Indikator ist auch die Wahlbeteiligung der Frauen an der ersten Reichstagswahl nach Einführung des Frauenwahlrechts. Sie betrug 82,3 %. Zumindest diese feministische politische Forderung scheint also von einer sehr breiten Masse getragen gewesen zu sein.
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@stefanolix – ja, das war aber kurz vor Einführung des allgemeinen Wahlrechts. Feministinnen forderten das schon seit 1789, zuerst waren sie damit eine (auch von Frauen) angefeindete Minderheit. Es liegt in der Natur der Sache, dass Veränderungen, kurz bevor sie dann in Gesetze gegossen werden, mehrheitsfähig sind 🙂
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Spannender Beitrag zum ‚Wahlrecht als Wahlpflicht?‘ wird gerade hier diskutiert.
http://www.bzw-weiterdenken.de/2013/09/wahlrecht-ist-keine-wahlpflicht/
U.a. wird darüber deutlich, dass eine „Angleichung an vorherrschende Rechte“, nicht ausreicht.
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