Lese- und Hörempfehlungen

Die Hitze zermatscht mir das Gehirn, aber nein, ich beklage mich nicht.

Allerdings bin ich froh, dass ich gerade keine dringenden Deadlines vor mir habe, und daher auch nichts Großartiges produzieren muss. Immerhin schaffe ich es, Sachen zu lesen oder anzuhören, und hier hab ich zwei Tipps für euch.

Einmal Olivia Rosenthals Buch „Wir sind nicht da, um zu verschwinden“. Es wurde mir von meiner Verlegerin Ulrike Helmer ans Herz gelegt, die diese französische Autorin entdeckt und das Buch auf Deutsch herausgebracht hat. Hier gibt es auch einen Film des Hr darüber. Es ist nicht ganz einfach, zu beschreiben, worum es in dem Buch geht. Vordergründig erzählt es die Geschichte eines Alzheimerkranken, der auf seine Frau einsticht, aber sich hinterher nicht mehr erinnern kann. Hintergründig geht es aber auch um Rosenthals Familiengeschichte und den Holocaust. Und schließlich beschäftigt sich ein weiterer Erzählstrang mit dem Doktor Alzheimer und dessen Schicksal, den eigenen Namen an eine Krankheit zu verlieren, vor der sich alle fürchten. Jedenfalls habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen. (Das Buch kostet 20 Euro, hier gehts zur Verlagsseite)

Außerdem habe ich den Audiowalk „Wege nach Queertopia“ gehört. Dieser (kostenpflichtige) „philosophische Hörspaziergang“ von Anna Wegricht gibt einen Einblick in queerfeministische Utopien, wobei die Sendung vor allem von den starken O-Tönen der Interviewpartnerin Lena Eckert lebt, die quasi druckreif die entsprechenden Theorien erklärt. Recht großen Raum nimmt zudem das kontrasexuelle Manifest von Beatriz Preciado ein. Aber auch Christine de Pizan kommt drin vor, wenn auch nur sehr kurz. Wie immer bei sowas wurde mir nicht ganz klar, worin die großen Faszination liegt, die diese Art der Dekonstruktion von Geschlechterdifferenzen für so viele hat. Aber sei’s drum. Empfehlen würde ich die Sendung auch allen Feministinnen, für die Queer noch immer ein Fremdwort ist, man bekommt doch einen guten Eindruck. Im Übrigen erschien das Hörspiel zwar in einer Reihe von Berliner Stadtrundgängen, und man wird ausdrücklich aufgefordert, während des Hörens herumzulaufen, im Park oder so, aber ich habe es ausprobiert: Man kann es auch ganz prima in Frankfurt auf dem Sofa hören. (9,99 Euro, Link hier)

Ich bin Journalistin und Politologin, Jahrgang 1964, und lebe in Frankfurt am Main.

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