Geschlechtliche Differenzierung GIBT es nicht einfach so, sondern sie werden historisch geformt. Deshalb sind sie auch nicht „wahr“ oder „falsch“. Oder: Andrea Günter und Simone de Beauvoir gegen Aristoteles 🙂 _ # Etwas ausführlicher und schriftlich habe ich das Buch auch im Forum bzw-weiterdenken rezensiert.
Pazifismus ist nicht das Gegenteil von Militarismus, es ist etwas anderes.
Pazifismus ist nicht das Gegenteil von Militarismus, es ist etwas anderes. Der Grundfehler unserer Kultur ist vielleicht der, dass wir wirklich „etwas anderes als“ und „das Gegenteil von“ nicht auseinanderhalten können. Bei den Geschlechtern ist es ja auch so. Nur so lässt sich zum Beispiel erklären, dass der Titel von Simone de Beauvoirs Buch „Das zweite Geschlecht“ im Deutschen mit „Das andere Geschlecht“ übersetzt werde konnte, was eine ziemliche Verfälschung ist. Aber es gibt noch eine Million andere Beispiele für diesen Fehler. Die Verwechslung von „anders als“ und „das Gegenteil von“ geht auf Aristoteles zurück, meint Andrea Günter in ihrem aktuellen Buch Geschlechterdifferenz und Philosophie, das ich hier rezensiert habe. Denn Aristoteles hat nicht nur die Geschlechter binär konstruiert, er hat diesen Dualismus auch noch zur Metaphysik der Welt erklärt (besser gesagt: das war der eigentliche Zweck der Übung – ihm ging es nicht um die Geschlechterdifferenz, ihm ging es um ein Prinzip der Welt) Und das hat unser Denken
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Gender und sexuelle Differenz
Ich werde öfter mal gefragt, wie eigentlich das Verhältnis zwischen italienischem Differenzfeminismus und LGBTQ- bzw. Queerfeminismus ist. Jetzt hat die Philosophinnen-Gemeinschaft Diotima in Verona eine Veranstaltungsreihe zum Thema „Gender und sexuelle Differenz – Blicke und Worte im Übergang“ gemacht, die teilweise auch auf Youtube steht. Eine Zusammenfassung der ersten Diskussion zwischen Christian Ballarin und Chiara Zamboni habe ich gerade bei bzw-Weiterdenken.de eingestellt, Fortsetzung folgt. Diskussionen über Gender und sexuelle Differenz, Teil 1
Liebe und Care: What’s love got to do with it?
So, für euch nun hier auch zum Anschauen: Die Comic-Seite über Liebe und Care, die Patu und ich für die taz zum Frauentag gemacht haben!
Feminismus und Krieg
Ist es nicht sehr erstaunlich, wie wenig geschlechterpolitische Analysen in diesem Krieg eine Rolle spielen? In der medialen Begleitdebatte scheint sich kaum jemand zu trauen, Worte wie „Feminismus“ oder „Frauen“ in den Mund zu nehmen. Dass die Verhandlungsdelegationen ausschließlich aus Männern bestehen, wird als selbstverständlich zur Kenntnis genommen. Auch dass die stärksten inländischen Proteste sowohl gegen Putin (Pussy Riot) als auch gegen Lukaschenko feministische Proteste waren, spielt in den Analysen keine Rolle. Meiner Ansicht nach ist ein Großteil der westlichen Fehlanalysen und Fehleinschätzungen gegenüber Putin auch darin zu sehen, dass seine Unterdrückung von Feminismus und Queeren für nebensächlich gehalten wurde. Dabei ist sie ein Pfeiler seiner Herrschaft. Ich bin auch der Meinung, dass die Bewunderung, die ihm von Machthabern überall auf der Welt (Erdogan, Schröder usf) entgegengebracht wird auch etwas mit seiner Performance von Männlichkeit zu tun hat. Über das „männliche Imaginäre“ schrieben wir 1999 schon hier – und es ist doch bei Putin so überdeutlich zu sehen! Auch Merkels
Amia Srinivasan: Das Recht auf Sex
Katja Kullmann: Die singuläre Frau
Pro und Contra ist nicht die Frage. Gegen die Logik der Culture Wars.
Die Crux ist, dass Putins Narrativ, wonach „westliche Werte“ keine universalen Werte seien, den Finger in die Wunde legt. Diese Idee ist gut, aber wir haben sie eben selbst nie umgesetzt. Freiheit etc. schön und gut, aber nicht für Schwarze. Demokratie schön und gut, aber Frauen dürfen nicht wählen. Menschenwürde schön und gut, aber für die Armen nicht unbedingt. Solidarität ja, aber nur wenn sie nicht zu viel kostet. Das macht das Konzept natürlich für alle außerhalb der „Mitgemeinten“ problematisch. Das Problem ist glaub ich, dass wir „im Westen“ in den vergangenen zwei, drei Jahrzehnten nicht nur unsere Infrastruktur haben verrotten lassen, sondern auch die Weiterentwicklung unserer kulturellen Werte, die wir in sinnlosen „Culture Wars“ verheizt haben, anstatt wirklich darüber konstruktiv zu debattieren. Eine Möglichkeit, sich der diskursiven Logik von Culture Wars zu entziehen, ist, pro-con-Debatten zu verweigern. Sondern zu fragen, inwiefern etwas gut ist und inwiefern schlecht. Was daran ist problematisch, was daran ist nicht problematisch und vielleicht sogar
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Literarische Utopien von Frauen
Ich las wieder ein Buch: