Gesetz, Freiheit und Anarchismus bei Margarete Susman

Vor einiger Zeit entdeckte ich über ein Buch von Elisa Klapheck die jüdische politische Denkerin Margarete Susman (1872-1966). Während ich in ihren Ausführungen zum Denken der Differenz viel Vertrautes fand (hier bloggte ich darüber), so enthielten ihre Überlegungen zum „Gesetz“ für mich völlig neue Aspekte. Hier ein erster Versuch, das zu verschriftlichen. Ideengeschichtlich fühle ich mich Susman ziemlich nahe, wir sind beide Anarchistinnen, Feministinnen und religiös – eine Kombination, die ja nicht besonders oft vorkommt. Susmans Anliegen ist es, jüdische Philosophietraditionen für eine moderne und säkulare Welt fruchtbar zu machen, und es ist spannend, wie sie das mit dem Begriff des „Gesetzes“ angeht. Das „Gesetz“ ist bei Susman natürlich nicht das „positive Recht“, also die jeweils in einem Staat gültigen Gesetze, sondern es ist die Tora, das Gesetz Gottes, das dem jüdischen Volk offenbart wurde. Dieses Gesetz ist im Judentum nicht fix, sondern Gegenstand permanenter Diskussion und Auslegung, aber es ist verbindlich und unhintergehbar. Die angeblich so starre und unbarmherzige

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Herr Gott und Herr Schmidt

Ist Gott männlich? Und wenn nicht (wie natürlich alle immer wieder behaupten) – warum stellen wir ihn uns dann männlich vor? Ganz einfach: weil man sich Neutrales so schlecht vorstellen kann. Bei einem Interkulturellen Frauentag in Frankfurt diskutierten Christinnen, Musliminnen und Jüdinnen über ihre Vorstellungen von Gott und suchten gemeinsam nach Wegen, wie ihre jeweiligen Religionen von frauendiskriminierenden Anteilen befreit werden könnten. Sehr spannend! http://evangelischesfrankfurt.de/2008/12/herr-gott-und-herr-schmidt