Dorothee Markert hat auf bzw-weiterdenken.de einen tollen Text darüber geschrieben, wie sie als Angehörige einer Minderheit aus der Differenz Stärke gewinnt anstatt sich darauf zu beschränken, Diskriminierung anzuprangern. Sie spricht mir sowas von aus dem Herzen, bitte lest das!
Vielen Dank fürs Empfehlen des tollen Textes
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Warum wird es kritisiert, sich diskriminiert zu fühlen? Die Frage ist eher, wie eine dann damit umgeht. Das Erkennen einer Diskriminierung und das ehrliche Eingestehen,dass sie passiert ist, sollte vielleicht nicht ganz so negativ bewertet werden, wie in dem Text.
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Sorry, der Text hat zu viele Widersprüchlichkeiten, um mir wirklich zu Herzen zu gehen.
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Ich assoziiere damit die Frage (intern nicht zufälligerweise eine, die mich derzeit allgemeiner/verallgemeinert beschäftigt) nach: Die Vorstellung von einem ‚Ganzen‘ bzw. verschiedenen Ganzen und ein anderer Ansatz, dass es kein ‚Ganzes‘ und keine Ganzen/allumfassenden Dingen gibt*. Holismen als Weltbilder, und Fragmentarität als Weltbild/Zugang. Derzeit probiere ich oder wandle ich auf den zweiten Weg. (Zuvor bin ich am Holismus und Relationalismus, in meinem Fall jene des Strukturalismus, verzweifelt – was, so nacherzählt: zu einer Gegenreaktion hin zu einem pragmatischen Individualismus geführt hat). Aber unabhängig von Kausalitätserzählungen. Die Frage nach der momentanen Situation und nach übergreifenden Nacherzählungen und Strukturierungen ist eine wichtige für die Existenzialpraxis wie ich sie gerade verstehe. Kontingente, aber sozial wirksame, Strukturierungen auf sozialer Ebene (als ordnende, oft hierarchisierende Erzählungen, mit u.a. binären Distinktionen) kann man wahrnehmen aber nicht für (zu) wahr nehmen und damit ohne (bzw. mit weniger als möglich) Eigenanteil reproduzieren. Das wäre z.B. eine fragmentäre Pragmatik, die das Individuelle aller Dinge anerkennt/akzeptiert und die von diesem Ausgangspunkt aus gemeinsame Dinge erarbeitet, die nicht große Erzählungen sein wollen oder müssen. Diskriminierung also gleichzeitig nicht akzeptieren und nicht über die Aufmerksamkeit dafür (und eine eigenständige/individuelle nichtakzeptierende Anderspraxis) hinausgehend reproduzieren.
Sich nicht (über die Notwendigkeit des Energieeinteilens [also nicht alles gleichzeitig strukturierungskritisch bearbeiten zu können] hinausgehend) von Strukturierungen strukturieren lassen, sondern (auch) Eigenrhythmus und Individualität praktizieren. In der Wahrnehmung und Kommunikation mit der Welt und im Treffen mit anderen Individuen in individuellen Situationen (die nicht gleich sind wie eine oberflächlich entinidividualisierte verallgemeinerte Struktur).
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* Entweder dass diese nicht erfasst werden können (epistemologisch) oder dass es diese als solche nicht gibt (ontologisch).
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