Ja, ich habe es nicht so mit den Pflanzen, das gebe ich zu. Ich habe zwar Sympathien für die Grünen, aber grün ist nicht unbedingt meine Lieblingspflanze. Alle lebendigen Pflanzen, die ich jemals hatte, sind eingegangen, ich habe also das Gegenteil eines „grünen Daumens“. Die Namen von Pflanzen kann ich mir nur merken, wenn man sie zum Kochen braucht.
Thus said interessiere ich mich aber momentan nun endlich doch für das Verhältnis von Mensch und Natur. Oder, besser gesagt (weil das klingt ja so, als würde sich beides gegenüber stehen), für die Position des Menschen innerhalb der Natur.
Meine Hauptmotivation ist folgende. Ich habe ein gewisses Unbehagen dabei, die Kommunikation zwischen Menschen mit der Kommunikation zwischen Menschen und nicht-menschlicher Natur zu parallelisieren. Aus irgend einem Grund ist es mir sehr wichtig, zwischen Politik (die eine menschliche Praxis ist) und Kooperation (die auch zwischen Menschen und Nicht-Menschen möglich ist), zu unterscheiden. Gleichzeitig sehe ich natürlich die Probleme dieser Grenzziehung. Zu einem Ergebnis bin ich bei meinem Nachdenken noch nicht gekommen, aber es gab einige Dinge am Wegesrand.
Zum ersten möchte ich euch darauf aufmerksam machen, dass Dorothee Markert gerade drüben im Forum „Beziehungsweise weiterdenken“ das neue Buch von Chiara Zamboni übersetzend auf Deutsch zusammenfasst, das den Titel trägt „Die Natur spüren und schreiben“. Die ersten zwei Kapitel gibt es schon, und bisher klingt es sehr spannend.
Dann habe ich auf den Tipp von Denkfreundinnen hin zwei Bücher gelesen, die ich auch auf meinem Youtube-Kanal vorstelle:
Meine ABC-Mitautorin Caroline Krüger hat das Buch „Der Pilz vom Ende der Welt“ von Anna Loewenhaupt Tsing empfohlen. Sie hat eine anthropologische Studie über den Matsutake-Pilz geschrieben, der auf den „Ruinen des Kapitalismus“ wächst. Ein Hammer-Buch, wie ich finde, vielleicht mein Buch des Jahres (obwohl es allerdings schon vor einigen Jahren erschienen ist, ist hatte es bisher nur verpasst). Hier der Link zum Video.
Das zweite Buch hat meine bzw-Redaktionskollegin Anne Newball Duke empfohlen: „Geflochtenes Süßgras“ von Robin Will Kimmer, die sich die indigene Sicht auf Natur von ihren Vorfahren versucht, wieder anzueignen und ihre Erkenntnisse auch für in westlich-abendländischem Denken trainierte Menschen wie mich zu vermitteln versucht. Hier der Link zum Video.
Vielleicht ist ja für euch auch was Interessantes dabei!