Almut Schnerring hat mir ihr Buch zugeschickt: „Die Rosa-Hellblau-Falle. Für eine Kindheit ohne Rollenklischees.“ Sie hat es zusammen mit ihrem Mann, Sascha Verlan, geschrieben, und Auslöser waren wohl die Erfahrungen, die sie mit ihren drei Kindern gemacht haben. Die Falle kennen wohl alle Eltern, und das Thema ist natürlich nicht neu, aber hier ist das alles einmal gut verständlich zusammengestellt, inklusive vieler Fallbeispiele, Interviews, neuesten Studien zum Thema. Ein empfehlenswertes Buch, das sich zum Beispiel gut an Eltern von kleinen Kindern verschenken lässt, die im Feminismusdiskurs vielleicht nicht so aktiv drin sind. Und wie immer stellt sich beim Lesen die Frage, warum nur, warum ist diese Rosa-Hellblau-Falle nach der Emanzipation der Frauen nicht kleiner geworden, sondern größer? Und mir kam eine Idee, woran es – neben all dem, was wir dazu schon wissen – auch noch liegen könnte: Nämlich daran, dass wir, also die Erwachsenen, die Gesellschaft insgesamt, keine überzeugenden Antworten darauf haben, wenn Kinder wissen wollen: Was bedeutet es, dass ich
Werbung
Sinnfreiheit, gerichtet an mich, eine Frau
Gestern im Zug, in einer liegengelassenen Zeitschrift, fand ich folgenden Werbetext. Mich macht nicht vieles sprachlos. Das hier schon. Urban.
Don’t feature the Sexists?
Der offene Brief von Susanne Enz an die Edeka-Fleischerei Rasting, in dem sie sich über deren Frauen- und Männerbratwurst-Marketing beschwert,
Wenn Markenexperten unsanft geweckt werden
Ist es ein Trend? Ich glaube schon. Gerade mal einen Tag hat es gedauert, bis die Lufthansa ihre dümmliche Super-Women-Partnercard-Aktion wieder einstellen musste, nachdem Anatol Stefanowitsch vorgestern darüber gebloggt hat, Anke Domscheit-Berg dann über Twitter die Medien aufforderte, darüber zu berichten, und sich die Nachricht dann in gewohnter Geschwindigkeit über Blogs, Tweets und Zeitungsartikel durchs Internet verbreitete. Vor ein paar Monaten gab es schonmal einen ähnlichen Fall, wo die Eon-Tochter e-wie-einfach einen gewaltverharmlosenden Videoclip für lustige Werbung hielt. Auch hier dauerte es nicht mal einen Tag, bis „das Internet“ die Verantwortlichen dazu brachte, den Clip wieder abzuschalten. Der Grund ist natürlich nicht, dass die üblichen Witzbolde jetzt verstanden hätten, was an ihrer Art von „Humor“ problematisch ist. Der Grund ist auch nicht, dass die Mehrheit der Menschen inzwischen sensibel auf Sexismus reagiert. Ich vermute, wenn man eine repräsentative Umfrage machen würde, wäre die Mehrheit der Leute wohl der Meinung, diese Art von Werbung sei doch irgendwie ganz witzig oder zumindest harmlos.
Der Konditor und die Fachverkäuferin
Man kann ja über den Sinn und Unsinn von Blogcharts vieles sagen, aber auch bei den Unsinnigsten gibt es manchmal Fundstücke. Über @annnalist erfuhr ich gestern von einer skurrilen Veranstaltung namens „Frauen Blog-WM 2011“, an der sich lauter Blogs beteiligen, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Aber sonntags morgens im Bett bei Regen hat man ja Zeit für sowas, und so blätterte ich mich mal durch, und wurde auch schon im zweiten Blog fündig mit ganz prächtigem Material für hier. In ihrem Blog „Narrare“ stellt die Journalistin Silke Liebig-Braunholz ein Video vor, mit dem der Deutsche Konditorenbund für seine Ausbildungsberufe Konditor (sic!) und Fachverkäuferin (sic!) wirbt. Produziert wurde das laut Liebig-Braunholz von Studenten (und Studentinnen? Ich fürchte, ja!) der „Köln International School of Design“ in einem dreiwöchigen Projekt. Herausgekommen ist eine unglaubliche Ansammlung von Geschlechterklischees inklusive halbnackter Frauen, die aus Kisten steigen. Es ist zum Haare raufen, und man möchte diesen angehenden Möchtegern-Designer_innen zurufen: Schaltet Ihr auch manchmal euer
Coca Cola – Zero Gehirn
Coca Cola will jetzt auch die Jungs vom kalorienfreien Trinken überzeugen: „Zero Zucker“ soll das neue Gebräu enthalten (was ja nix neues ist, seit es Cola light gibt). Interessant ist hingegen die Kampagne, die zur Zeit überall plakatiert ist und die geheimsten Wünsche junger Männer ausspricht: Eine Freundin mit Zero „Wir müssen reden“ nämlich. Eine Freundin, die reden will, als Horrorvision? Das lässt ja tief blicken. Mein Eindruck: Zero Gehirn bei den Kampagnenmachern. Den Mädels kann man da nur empfehlen, auf Bionade umzusteigen. Das liegt sowieso im Trend und ist allemal besser, als auf’s reden zu verzichten.