In der WHO wird derzeit offenbar darüber diskutiert, dass Frauen im gebärfähigen Alter sind, keinen Alkohol trinken sollen, und es ist eine entsprechende Kampagne oder so geplant. Ich nehme mal an, diese Idee der WHO wird nicht durchkommen aber es zeigt wie manche Leute dort im Kopf ticken.
Der Fall ist aber wirklich interessant, weil man daran sehen kann, wie die patriarchale Geschlechterordnung funktioniert: Aus der ersten Tatsache, dass etwa die Hälfte der Menschen schwanger werden kann, aber die andere Hälfte nicht, und der zweiten Tatsache, dass eine Sache (in dem Fall Alkohol) Menschen, die schwanger sind, anders betrifft, als nicht schwangere Menschen, wird eine Kategorie geschaffen (alle Menschen, die möglicherweise schwanger werden können, also Menschen mit Uterus in gebärfähigem Alter). Und für diese Kategorie werden dann pauschal gesonderte Regeln gemacht, unabhängig davon, ob es die einzelnen Menschen, die in die Kategorie fallen, überhaupt betrifft. Und zwar sogar dann, wenn es die ganz überwältigende Mehrheit der Menschen, die in die Kategorie fallen, gar nicht betrifft – denn zu jedem gegebenen Zeitpunkt sind ja nur eine kleine Minderheit der Menschen mit Uterus zwischen 15 und 55 Jahren schwanger. Die allermeisten dieser Menschen sind es nicht.
Um dieses offensichtlich ungerechte, unsinnige, übergriffige Vorgehen zu legitimieren und das Ganze abzukürzen und zu vereinfachen erfindet man für diese Menschen dann ein Label (Frauen) und hat damit eine pseudorationale Grundlage, um sie zu entrechten und zu diskriminieren.
Patriarchat fertig.
PS: Hier ist das Originaldokument, der Satz steht auf S. 17: https://cdn.who.int/media/docs/default-source/alcohol/action-plan-on-alcohol_first-draft-final_formatted.pdf?sfvrsn=b690edb0_1&download=true
PPS: Lest auch auf Twitter: https://twitter.com/antjeschrupp/status/1406135580975669249?s=21 . Und die Einwände von @LGraen gegen meine Kritik. Die Alkohollobby fährt offenbar eine Kampagne gegen das Vorhaben der WHO. Aber meiner Ansicht nach ist das ein anderes Thema. Haben halt beide Unrecht.
Ich stelle nicht in Abrede, dass das übergriffig ist – aber das als „Patriarchat“ zu verkaufen ist Banane.
Ähnliche Übergriffigkeit gab es bei der amerikanischen Prohibition von Alkohol und gibt es derzeit in Europa bei Prohibition von landeigenem Rauschmittel (Cannabis).
Das Patriarchat ist eine Chimäre.
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Ich bin dazu etwas geteilter Meinung. Leider bin ich vorbelastet (Stichwort habe vermutlich FAS).
Aber ich verstehe ihre Perspektive, die ich gern auch bei Nonnen bzw. Kopftuchverbot, Kleiderordnung für Frauen, sehe.
Frauen wird seit Jahrhunderten ständig von Männern vorgeschrieben, was diese zu tragen, zu lassen, zu sein haben, was alles nicht usw. vom Füßeeinbinden in China, Korsett in Europa, Make-Up, Schönheitsoperationen rundum den Globus, Ordenskleidung, Schuluniformen, das Hosenverbot für Frauen, rosa als eine schlechte Farbe …. es ist endlos.
Und natürlich geht die „Kampagne“ der WHO am Eigentlichen vorbei. Sind es doch meistens äußere Zwänge – männergemachte – auch euphemistisch „Co-Abhängigkeit“ genannt, weswegen Frauen auch mit Saufen (und Rauchen, Kiffen) anfangen und nicht mehr davon loskommen oder auch trinken, weil sie niemand über Schäden aufgeklärt hat.
Für die Gesundheit der Frauen wird nie etwas getan, es scheint immer nur um Schwangere zu gehen um „den“ Embryo, „den“ Fötus oder um die Männergesundheit, nur den Männern wird nicht von Alkohol abgeraten.
Obwohl die sogar mehr Schaden anrichten, alkoholisiert Auto fahren, unter Alkohol Frauen schlagen usw.
Drogen sollten lieber generell verboten werden, Medikamente nicht einfach verschrieben werden dürfen. Meistens wird durch letzteres – das leichtsinnige Verschreiben der Ärzte – Frauengesundheit zerstört (Hormone, Psychopharmaka besonders).
Und ich finde, Frauen die in der Drogenherstellung mitmachen, Schmuggeln, Konsumieren, Dealen etc. sind nicht zu bestrafen, da sie so Handeln aus Armut, Zwang die und der männerverursacht ist. Männer dagegen können voll bestraft werden, Freilassung ist falsch, stecken die als Drogenproduzenten und Konsumenten meistens mit im Menschenhandel. Schmuggelei müssen häufig Frauen machen, diese wurden mehrfach vergewaltig „Prostitution“….
Weil Sie sich mit der WHO befasst haben, würde mich interessieren, was Ihre Meinung zum „ICD-11“ ist, bei dem soll „Pädophilie“ nicht mal mehr als Krankheit gelistet sein, entsprechend ist es folglich nicht behandlungsbedürftig und nun straflos, minderjährige Frauen zu vergewaltigen (?). Wahrscheinlich, leider,
Ich finde Männer haben sich weltweit Corona gut zu nutze gemacht und das ist auch eines der widerwärtigsten Zeichen davon.
Ich setze „Pädophilie“ mit „Kindesmissbrauch“ (auch eine Euphemisierung, deswegen Anführungszeichen), gleich. Männer die in „Pädophilie“ was anderes sehen, sind sehr suspekt. 99% der Opfer sind Mädchen, 99% der Täter Jungen oder Männer, darum nenne ich es eigentlich direkt >Vergewaltigung von minderjährigen Frauen, im digitalen wie realen Raum<.
Lang aber passt denke ich besser.
Meine Haltung ist denke ich deutlich. Ich fande zwar nie, dass "Pädophilie" eine Krankheit sei, stattdessen sehe ich wie Vergewaltigung allgemein, dies als ein Werkzeug um Frauen frühzeitig und nachhaltig zu traumatisieren, zu schädigen, gefügig zu machen. Ein Kolonialisierungs-Tool sozusagen, das hauptsächlich Männer nutzen.
Im Kongo oder anderen Kriegen (und Krieg für Frau und Tier, hat nie aufgehört, darum auch im "Frieden") ist auch zu sehen, wie dieses Tool Frauenleben vernichten soll, und es gibt meiner E. Hinweise raus, dass die Männer-Kriege, Geschlechterkriege sind.
Was ist Ihre Haltung?
Grüße
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