Gibt es eigentlich schon eine Untersuchung zum Thema „Die soziale Selbstverortung des weißen, heterosexuellen Mannes am Beispiel der James Bond Filme?“ Wenn nicht, fände ich das ein ergiebiges Thema. Während in alten Bonds ja praktisch alle maßgeblichen Akteure weiße heterosexuelle Männer waren und zum Beispiel Frauen die ausschließliche Aufgabe zufiel, diesen Männern ihre Großartigkeit zu spiegeln (oder, skandalöserweise, nur so zu tun als ob und in Wirklichkeit andere, am Ende sogar eigene Interessen zu verfolgen – Triple X ist die Ausnahme, die die Regel bestätigt) stellt sich das Ganze heute sehr viel komplexer dar. Es gibt alte Frauen, schwarze Frauen, junge Männer, schwule Männer und so weiter. Zu ihnen allen muss sich der Norm-Mann Bond irgendwie verhalten, und wie er das tut, ist aufschlussreich. Man muss sich dabei klar machen, dass diese „Diversifizierung“ nicht etwa für sich, aus der eigenen Perspektive dieser „anderen“, erzählt wird, sondern konsequent aus der von „MarkTomJack“-James: Die Frage ist: Was bedeutet diese neue Vielheit für
Film und Fernsehen
Wahrheit vs. Objektivität: Julia Hasletts Film über Simone Weil
Bevor ich die DVD ins Regal aufräume, will ich noch ein paar Anmerkungen zu einem Dokumentarfilm von Julia Haslett über
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Wie die Psychoanalyse der Demokratie die Politik ausgetrieben hat
Den Piraten wird momentan gerne vorgeworfen, dass sie keine Inhalte hätten. Mal abgesehen davon, ob das stimmt, finde ich die Inhalte gar nicht das Wichtigste an den Piraten. Viel wichtiger ist, dass sie Diskussionen darüber anstoßen, wie in einer Demokratie die Ansichten und Meinungen der Vielen übersetzt werden können in konkrete politische Projekte – Liquid Feedback ist ein praktischer Versuch, das anders zu organisieren als mit dem einen Kreuzchen alle paar Jahre. Auch das Pochen auf Transparenz in politischen Prozessen betrifft weniger den Inhalt von Politik als vielmehr deren Verfahrensweisen. Und genau das – nämlich die Frage, auf welchen Grundlagen wir eigentlich das organisieren, was meist so irgendwie schwammig „Demokratie“ genannt wird – ist, glaube ich, die drängendste Frage. Die übrigens erst mal gar nichts mit dem Internet zu tun hat. Das wurde mir klar, als ich in den letzten Tagen eine wirklich ganz fantastische vierteilige BBC-Dokumentation gesehen habe, die schon ein paar Jahre alt ist. Sie zeigt, wie sich
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Geschlechterdifferenz, reloaded
Einer der interessantesten Befunde im „post-biologistischen“ Zeitalter ist wohl der, dass die Geschlechterdifferenz, die früher so eng mit dem Körper
Der Papst, der Professor, und die Welt da draußen
Ich gebe zu, ich bin ein großer Fan von Nanni Moretti. Deshalb bin ich auch in „Habemus Papam“ gegangen (in
Filmtipp: The Green Wave
„Das Wichtige an der Revolution ist, dass die Leute wieder untereinander reden“, sagt die Journalistin Mitra Khalabari. Sie ist eine
„I’m just like you. Only with a vagina”
Gestern sah ich den Film “Up in the Air”, und er hinterließ mich etwas ratlos. So als Frau meine ich.
von Trotta verfilmt das Leben der Hildegard von Bingen
Eigentlich ist sie eine Regisseurin für politische Themen: Das Leben von Gudrun und Christiane Ensslin hat sie ins Kino gebracht,
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Die Anwältin und ihre Zeugin
Als einer ihrer Kollegen befördert wird (und nicht sie), muss Hannah Maynard, Anklägerin am Kriegsverbrechertribunal in Den Haag, von ihm einen undankbaren Fall übernehmen, der zudem auch noch schlecht vorbereitet ist: die Beweisführung gegen einen serbischen Kriegsverbrecher. Im Prozess stellt sich heraus, dass der Hauptzeuge der Anklage, ein junger Bosnier, gelogen hat. Maynard hängt sich in den Fall rein, recherchiert vor Ort, treibt eine weitere Zeugin auf und findet heraus, dass es bei all dem noch um viel mehr geht, als ursprünglich gedacht… Der Film „Sturm“ – Kinostart in Deutschland am 10. September – verhandelt den Krieg in Bosnien und die Möglichkeiten internationaler Sanktionen aus der Perspektive zweier Frauen: einer Anklägerin am Kriegsverbrechertribunal in Den Haag und einer bosnischen Zeugin. Ich hab ihn vorab sehen können und finde ihn ganz und gar empfehlenswert. Hier habe ich eine ausführliche Besprechung gepostet: http://www.bzw-weiterdenken.de/index.php?m=artikel&rub=9&tid=217