(Update: Wenn Ihr es gerne lustiger habt, könnt Ihr statt diesem Post auch das hier lesen: http://bov.antville.org/stories/1989046/) Gerade hab ich mir im Livestream das Panel „Sexismus im Netz“ bei der Re:publica angeschaut (dieser Blogger_innen-Konfererenz in Berlin) und ja, es war schade, dass die Diskussion dann zu Ende war. Glücklicherweise konnte ich mir das Ganze ganz entspannt anschauen, denn mein Computer hat den Chat gar nicht erst übertragen, @piratenweib ging es nicht so gut, über den Shitstorm, der da ablief, hat sie hier gebloggt). Interessant fand ich den Hinweis mehrerer Männer (aus dem Publikum und vom Podium), dass diese Troll-Phänomene, von denen die Rede war, nicht nur in feministischen Blogs die Laune verderben, sondern dass es sie überall im Internet gibt. Natürlich ist der Hinweis von Anna Berg richtig gewesen, dass es einen Unterschied macht, ob einfach nur so getrollt wird, oder ob Frauen aufgrund ihres Frauseins gedisst werden, und ebenso, dass es auch weibliche Trolle gibt (habe eben gelernt, dass
Sexismus
Die Sache mit den besserwisserischen Männerkommentaren in feministischen Blogs
Immer wieder stellt sich in feministischen Blogs die Frage, wie Frau mit den Kommentaren von Männern umgehen soll, die zwar nicht komplett beleidigend oder maskulinistisch sind (die können ohne weiteres gelöscht werden), aber doch in einem belehrenden und besserwisserischen Jargon daherkommen, der ein großes Unbehagen auslöst, bei mir jedenfalls. Das kommt gar nicht so selten vor. Einerseits tragen diese Kommentare nur sehr wenig zur inhaltlichen Diskussion bei. Andererseits steckt dahinter möglicherweise tatsächlich eine ernsthafte Absicht, mit feministischen Ideen ins Gespräch zu kommen, die sich nur unbeholfen ausdrückt. Oder die zumindest einen Konflikt eröffnet, der es Wert wäre, ausgetragen zu werden. Im Internetforum http://www.bzw-weiterdenken.de hat sich diese Frage kürzlich auch gestellt, und Dorothee Markert, eine der Redakteurinnen, hat darauf eine so brillante Antwort verfasst, dass ich sie – mit ihrem Einverständnis – auch in meinem Blog verbreiten möchte. Denn ich glaube, das Problem stellt sich nicht nur bei mir, und ihre Analyse kann auch für andere Blogbetreiberinnen erhellend sein. (Den Artikel von
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Proudhon – der größte Frauenfeind des 19. Jahrhunderts wird gefeiert
Mit Verwunderung lese in diesen Tagen allenthalben lobhudelnde Artikel über den französischen Antifeministen und Sozialisten Pierre-Joseph Proudhon, aus Anlass von dessen 200. Geburtstag. Zum Beispiel hier in der taz http://www.taz.de/1/leben/koepfe/artikel/1/der-anarchistische-kleinbuerger/ oder auch in der monde diplomatique http://www.monde-diplomatique.fr/2009/01/CASTLETON/16666 (leider im Netz nur auf französisch zu haben). Da gibt es dann so lapidare Sätze wie den, dass sich die antifeministischen Positionen Proudhons „bei vielen Sozialisten des 19. Jahrhunderts“ fänden. Das stimmt nicht. Proudhon war ein extremer Antifeminist und in seiner Frauenverachtung deutlich radikaler als alle anderen Denker seiner Zeit, ob bürgerliche oder sozialistische. Mit seinem Buch „De la Justice“ löste er 1858 einen Protest-Sturm unter französischen Feministinnen und eine Flut anti-proudhonistische Bücher aus. In seiner 1875 posthum veröffentlichten Hetzschrift „La Pornocratie ou les femmes dans les temps modernes“ legte er noch mal nach und verteidigte seinen Antifeminismus ausdrücklich gegen den Trend der Zeit. Der Proudhonismus führte in der französischen Arbeiterbewegung zunächst zu einem Ausschluss der Frauen aus ihren Organisationen, der erst aufgehoben
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Coca Cola – Zero Gehirn
Coca Cola will jetzt auch die Jungs vom kalorienfreien Trinken überzeugen: „Zero Zucker“ soll das neue Gebräu enthalten (was ja nix neues ist, seit es Cola light gibt). Interessant ist hingegen die Kampagne, die zur Zeit überall plakatiert ist und die geheimsten Wünsche junger Männer ausspricht: Eine Freundin mit Zero „Wir müssen reden“ nämlich. Eine Freundin, die reden will, als Horrorvision? Das lässt ja tief blicken. Mein Eindruck: Zero Gehirn bei den Kampagnenmachern. Den Mädels kann man da nur empfehlen, auf Bionade umzusteigen. Das liegt sowieso im Trend und ist allemal besser, als auf’s reden zu verzichten.