Seit einiger Zeit läuft eine interessante Debatte über Eifersucht in Zeiten sozialer Netzwerke. Viel davon handelt direkt von der Liebe im klassischen Sinne, aber der Aspekt, der mich beschäftigt, ist der etwas breitere Blick auf Beziehungen allgemein. Denn die Öffentlichkeit unserer Beziehungsstrukturen ist, so glaube ich, eine ziemliche Herausforderung und möglicherweise „gefährlicher“ als die Verfügbarkeit von Daten allgemein. „Gefährlich“ allerdings in einem produktiven Sinne – nämlich so, dass es uns dazu zwingt, unsere sozialen Fertigkeiten und Fähigkeiten zu verändern. Zu verbessern, wie ich meine.
Wir sind alle ziemlich komplexe Persönlichkeiten mit einer wechselhaften Geschichte, was normalerweise dazu führt, dass wir in sehr vielfältigen, unterschiedlichen und teilweise gegensätzlichen Beziehungsnetzen zuhause sind: Die Eltern, Geschwister und Cousinen, die alten Schulkameraden, die Arbeitskolleginnen und Kunden, die Leute aus diversen politischen Projekten, die näher und ferner stehenden Bekannten, die Nachbarinnen, die im Laufe des Lebens angesammelten Freundinnen und Freunde. Sie alle kennen uns tendenziell aus einer bestimmten Rolle, in jeder dieser Beziehungsnetze sind wir selten als ganze Person präsent, sondern es ist jeweils ein bestimmter Aspekt unserer Persönlichkeit gefragt.
Und da kann es zuweilen zu interessanten Irritationen kommen, wenn die jetzt auf Facebook alle miteinander zu tun haben. Wenn ich also Informationen von mir nicht mehr selbst filtere je nach „Szene“, an die sie gerichtet sind, sondern wenn plötzlich alle alles mitbekommen. Wenn die Gleichstellungsbeauftragte, die mich schon öfter zu Vorträgen eingeladen hat, erfährt, dass ich Anarchistin bin. Wenn mein politisch konservativer Onkel anfängt, sich mit meinen feministischen Freundinnen zu streiten. Wenn meine politischen „linken“ Gesinnungsgenossen damit konfrontiert werden, dass ich mit anderen ernsthaft über Gott diskutiere. Oder wenn die Lesben, die mich als radikale Feministin kannten (und womöglich dachten, ich wäre auch lesbisch) plötzlich wissen, dass ich mit einem Mann verheiratet bin.
Schon all das ist eine ziemliche Herausforderung, und höchst produktiv, wenn auch zuweilen anstrengend. Es kommt dabei auch zu regelrechten Eifersüchteleien: Meine Eltern, die sich beschweren, dass sie ja „nur noch über Facebook“ etwas von mir mitbekommen – und das heißt eben auch: Ich erzähle ihnen Dinge aus meinem Leben nicht mehr exklusiv, sondern poste sie sichtbar für viele – für Hinz und Kunz also. Wenn die einen Freunde mitkriegen, dass ich die anderen zum Abendessen eingeladen habe, sie aber nicht (das Beispiel ist von Katrin Göring-Eckardt). Wenn eine Mit-Redakteurin aus einem Online-Forum sagt: „Ich hoffe, von deiner Reise wirst du dann nicht nur facebooken und twittern, sondern auch für uns etwas schreiben.“ – Eifersucht reloaded.
Das heißt, es geht hier nicht mehr bloß darum, die aktuellen Liebesbeziehungen und diverse Ex in einer gemeinsamen Timeline zu haben. Sondern die Transparenz von Beziehungsstrukturen bringt ein umfassenderes Ende der Heuchelei mit sich. Wenn wir nur diejenigen Informationen teilen, die wir mit wirklich allen Menschen, zu denen wir in einer Beziehung stehen, teilen wollen, dann wäre es ziemlich langweilig. Es stünde auf kaum einer Pinnwand etwas Interessantes drauf. Ich glaube, dass das – und nicht Zeitmangel oder Angst vor Datenmissbrauch – der eigentliche Grund ist, warum so viele entweder so gut wie gar nichts posten (mehr Frauen als Männer) oder aber nur langweiligen „professionellen“ Kram (mehr Männer als Frauen). Viele Menschen haben wahrscheinlich genau vor diesem Kuddelmuddel Angst – und sind daher erstmal zurückhaltend.
Worauf es ankommt ist, hier gut zu „jonglieren“, mit der neuen Sichtbarkeit zu experimentieren und herauszufinden, wie man am besten damit umgeht. Ein Beispiel aus meiner Timeline: Ich hatte ein Rezept gepostet und einer meiner Freunde (ein alter, guter Freund) hat das ruppig-spöttisch-ätzend kommentiert. Ich kenne diesen Ton an ihm, eine andere Freundin von mir war aber pikiert und kritisierte das als „typisch besserwisserischen Männerkommentar“. Andere schalteten sich ein, die Diskussion drohte zu eskalieren, und ich löschte den Thread. Bei dieser Episode ist mir klar geworden, dass Diskussionen in dem privat-öffentlichen Bereich sozialer Netzwerke nach einer anderen Logik ablaufen, als im rein öffentlichen Bereich, zum Beispiel im Blog. Hier waren (aus Unkenntnis) verschiedene Fehler gemacht worden. Der eine hatte nicht bedacht, dass ein Facebook-Kommentar öffentlich sichtbar ist und Außenstehende ja nicht wissen können, in welchem Ton wir uns normalerweise unterhalten. Die andere hatte nicht bedacht, dass hier ja nicht irgendein Fremder kommentierte, sondern einer meiner Freunde – und dass sie mit ihrer routiniert-feministischen Kritik nicht nur ihn angriff, sondern auch mich.
Die neuen Fertigkeiten, die soziale Netzwerke erfordern, beziehen sich also nicht nur darauf, was wir selbst von uns preisgeben. Vor allem müssen wir lernen, angemessen mit dem umzugehen, was andere von sich preisgeben. Wir brauchen letztlich Vertrauen in die Person, mit der wir „befreundet“ sind – nämlich das Vertrauen darauf, dass ihre vielen unterschiedlichen Facetten wohl schon irgendwie zusammenpassen, auch wenn wir das grade nicht kapieren. Und dass es interessant für mich sein kann, jene anderen Facetten aus ihrem Leben kennen zu lernen, ohne dass ich damit gleich eifersüchtig werde, weil es nicht genau das ist, was mir bisher an dieser Person wichtig war.
Altpatriarchale Denker wie Frank Schirrmacher haben dazu keine andere Idee, als den leidigen Gegensatz von privat und öffentlich wieder aus der Mottenkiste zu holen und im sozialen Netz zu reproduzieren. Er rät dazu, sich bei Facebook seine Freunde „professionell“ auszusuchen, also nicht nach der Frage: „Mit wem will ich ein Bier trinken gehen?“ Sondern nach der Frage: „Wer interessiert sich für die gleichen Dinge wie ich und von wem bekomme ich Informationen, die interessant sind?“
Aber genau das verkennt die Chancen und Potenziale, die die sozialen Netzwerke für eine positive Veränderung unserer Kultur haben, die ja schon viel zu lange eine Kultur der Eifersüchtelei und der Heuchelei ist. Die Stärke dieser Vernetzungen ist nicht, dass sie ein weiteres Tool zum strategischen und interessegeleiteten Umgang mit anderen Menschen bereitstellen. Sondern dass sie im Gegenteil – tendenziell, hoffentlich – ein weiterer Sargnagel dieser zweckgerichteten Instrumentalisierung von Kontakten sind. Das Ende der Heuchelei. (Die feministische Politik der Beziehungen ist ein anderer, schon älterer Sargnagel dafür).
Ein Facebook-Account, in dem keine Leute sind, die ich auch unabhängig vom Internet kenne, niemand, den ich von früher kenne oder mit der ich öfter mal ein Bier trinke, ist langweilig. Meine „professionellen“ Kontakte auf Facebook müssen ganz einfach damit leben, dass ich ein ganzer Mensch bin, der noch viel mehr will und tut, als sie bei mir nützlich finden oder von mir erwarten. Und meine „privaten“ Kontakte müssen andererseits damit leben, dass ich – und also auch unsere Beziehung – eine öffentliche Komponente haben. Dass ich sie teilweise sichtbar für „Fremde“ mache. Und dass es für mich einfacher ist, einen Link auf Facebook zu posten als einigen Handverlesenen per Mail zuzuschicken.
Das Private ist politisch – nie war ein alter Slogan so handgreiflich wie heute. Und das Politische ist – immer auch – privat. Sonst ist es nämlich nur ein Luftballon.
Schöner Artikel, der Post-Privacy-Gedanken sehr anschaulich macht. So richtig ich diesen Umgang mit dem Thema finde, so sehr muss ich auch zu bedenken geben, dass das nur aus einer privilegierten Sicht funktioniert und nicht wirklich bürgerliche Normierungen über den Haufen wirft (wie manche das gerne hoffen). Es erfordert immer noch einige Stärke, diese Entscheidung zu treffen und mit den Folgen leben zu können. Auch welches Verhalten überhaupt Vorstellungen bricht und wie weit Vorstellungen überhaupt gebrochen werden können hängt stark vom Umfeld ab.
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Da ich eher pragmatisch denke: Wenn Dir das Probleme bereitet, dann machst Du zuviel Privates öffentlich. Und privat ist für mich einfach alles, was andere Leute nichts angeht. Das heißt nicht, daß ich niemandem mitteilen würde, mit wem ich verheiratet bin oder mit wem ich mein Abendessen geteilt habe. Aber solcherlei Beziehungen teile ich halt nur Auserwählten mit, anstatt sie öffentlich zu machen.
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Ach, ist das mal gut beschrieben. Da kann man gar nicht genug Punkte druntersetzen. Wobei für mich allerdings auch die Erkenntnis dazugehört, daß die „sozialen Medien“ noch gar nicht wirklich sozial sind, weil sie eben die Komplexität echter sozialer Strukturen gar nicht abbilden. Die notwendige Kompetenz zur Differenzierung wird – wie Du beschreibst – auf den Nutzer verlagert. Es ist müßig, sich zu fragen, ob das gut oder schlecht ist oder daran liegt, daß Facebook und Co einfach viel zu schlampig konzipiert sind (was sie sind), denn letztlich ist es so wie es ist und wir müssen damit zurechtkommen lernen, was da ist, nicht was wir gerne hätten (es sei denn wir gründen ne Firma und programmieren alles ordentlich so, daß es besser funktioniert).
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Also ich habe zu diesen Netzwerken ein eher gespaltenes Verhältniss und wie sich vor kurzem im eigenen Freundeskreis gezeigt hat zu Recht. Eine meiner Freundinen und ihr damaliger Freund haben sich getrennt. Beide sind bei facebook und leider lief die Trennung zum Bedauern einiger von uns ziemlich schmutzig ab. Er hat auf facebook über sie hergezogen und Details breitgetreten welche nur die beiden etwas angehen. Da er sie aus seinem account gelöscht hatte, war ihr die Möglichkeit genommen worden sich ebenfalls dazu zu äußern. Das sind leider die unschönen Seiten solcher Netzwerke.
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Ein schöner, anschaulicher Artikel über den kulturellen Wandel. Danke. Ergänzen möchte ich noch den Aspekt der Verantwortlichkeit des Absenders für (Teil)öffentlichkeiten in sozialen Netzwerken. Es wird nicht allein Aufgabe des Empfängers sein können, zu filtern. Auch der Absender muss die Kultur des Nachrichtenverteilens neu lernen; wir müssen nicht alles allen erzählen, wollen andererseits manches auch bewusst breiter streuen. Die Freundesgruppenfunktionen bei Facebook oder die Twitter-Hashtags sind da erste Ansätze. Die diesen Diensten nachfolgenden Angebote werden es uns Anwendern gewiss noch deutllich mehr erleichtern uns zu distributieren.
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Ich glaube zwar nicht, dass dadurch die Heuchelei endet, man muss sie ja nur etwas subtiler betreiben. Wenn sich die unterschiedlichen Szenen in denen man verkehrt mischen, empfinde ich das aber eigentlich immer als produktiv.
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@Adrian – das stimmt ja für vieles, ist aber ein anderes Thema. Es ist meiner Beobachtung nach aber kein direkter Zusammenhang zwischen bürgerlicher Bildung und sozialer Kompetenz. Zuviel Intellektualismus kann dabei auch hinderlich sein. Trotzdem ist es wichtig, deinen Einwand immer mitzudenken.
@Lebensumbau – gerade das Beispiel, das du schilderst, macht gut anschaulich, warum es notwendig ist, dass wir das üben und Regeln für einen guten Umgang finden. Denn momentan ist es zwar noch möglich, sich aus den Sozialen Netzen heraus zu halten, weil es noch viele Leute gibt, die sie auch nicht nutzen, aber das wird sich immer mehr verschieben. Und je mehr sie Normalität werden (und damit der Druck, sich anzuschließen, größer), umso wichtiger ist es, dass wir solche Idiotereien, wie zu sie schilderst, möglichst abzuschaffen. Zum Beispeil sind da nicht nur dieser Typ, sondern auch seine Freunde gefragt, die ihn da mal hätten zur Raison rufen müssen. Eigentlich ist das so ähnlich wie mit den Trollen. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit gewesen, ihn öffentlich zu „entfolgen“, wenn er nicht eingesehen hätte, dass man sich so nicht benimmt. Und diejenigen, die ihn „in echt“ kennen, hätten ihn sich natürlich mal zur Brust nehmen müssen.
@Benni – im Prinzip stimmt das, andererseits wird der Aufwand, den man betreiben muss, um „glaubwürdig“ zu heucheln, immer größer. Sodass dann möglicherweise immer weniger Menschen Lust haben, ihn zu betreiben, und die Qualität des Nicht-Heuchelns erkennen.
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Und je mehr sie Normalität werden (und damit der Druck, sich anzuschließen, größer), umso wichtiger ist es, dass wir solche Idiotereien, wie zu sie schilderst, möglichst abzuschaffen.
Wessen Normalität?
Ich meine, dass diese Facebook-Konflikte die Probleme der Extrovertierten sind, denn die Introvertierten lassen sich ja gar nicht soweit auf dieses Kuddelmuddel ein und werden es auch in Zukunft eher nicht tun. Auch dann nicht, wenn die Extrovertierten einen starken Druck aus üben, welches Verhalten angesagt ist und wo man angeblich gesehen werden muss. Ist ja offline auch nicht anders.
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Liebe Antje,
vielen Dank für eine neue Denkanregung. 🙂
Der Idee einer Chance auf kulturelle Veränderung kann ich folgen, aber ich finde Deine Sicht zu einseitig.
Mehrere Fragen gehen mir durch den Kopf :
Ichb bewege mich in unterschiedlichen Zusammenhängen ganz verschieden. Meine Rollen in diesen Zusammenhängen sind auch ganz verschieden. Verliere ich durch die Offenheit, die Du ansprichst, nicht die Chance auf unterschiedliches Erleben meiner Person und die Reaktionen darauf, wenn sozusagen alle alles über mich wissen? Gehen damit nicht Erfahrungen verloren, die auch meine Identität ausmachen?
Wie ist der Umgang mit dieser Offenheit in einer Kultur, die von „Big Brother“ (im doppelten Sinne) dominiert wird? Wie kann es verhindert werden, dass menschen dem zum Opfer fallen? Cyber-mobbing ist da ein Stichwort.
Tragen diese neuen sozialen medialen Netzwerke wirklich dazu bei, das Private in eine politische Öffentlichkeit zu bewegen bzw. umgekehrt? Um es mal drastisch auszudrücken: Kann ein Vergewaltiger nicht auch 2000 Freund_innen bei Facebook haben?
Ich sehe leider kein Ende der Heuchelei – nur eine graduelle Veränderung.
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@Irene – ich weiß nicht. Mit den E-mails war es anfangs ja auch so, das kannte ich eine Menge Leute, die erstmal meinten, sowas brauchen sie nicht. Oder „Internet“ generell. inzwischen kann man aber viele Dinge ohne nicht mehr machen. Und auch soziale Netzwerke sind einfach in so vieler Hinsicht praktisch, dass sich immer größere Teile der Kommunikation dahin verlagern werden. Das heißt, natürlich kann man jederzeit drauf verzichten. Aber der „Preis“, den man dafür bezahlt, wird immer größer. Also finde ich es sinnvoller, man nimmt rechtzeitig Einfluss darauf, wie es sich entwickelt, und übt sich in Regeln oder Verfahrensweisen ein.
@Gerda – Die Fragen, die du stellst, sind wichtig. Aber sie lassen sich nicht mit Ja oder Nein beantworten. Es liegt ja an uns, wie wir das beeinflussen. Wahrscheinlich wird sich unsere Vorstellung von „Identität“ verändern, aber wie, das ist eben noch nicht raus.
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Ich meinte diese entgrenzte Nutzung, die du beschrieben hast, wo sich Schwiegervater, Chefin, Ex-Lover und Parteigenosse auf einem einzigen Facebook-Account über den Weg laufen und wo jeder alles lesen kann. Das mag einfach nicht jede.
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Warum schaffst du es immer wieder, liebe Antje, solche Situationen so gut auf den Punkt zu bringen? Den Text beschreibt sehr gut auch mein Facebook-Gefühl, komplexitätssteigernd kommt da noch dazu, dass ich Social Media ja auch noch beruflich einsetze und solche Projekte mache ….
Ich glaube ja auch an die Potentiale von Social Media, aber manchmal frage ich mich dann doch, wie weit wir damit wirklich selbstbestimmt umgehen – denn die Umgebungen, wo wir uns bewegen, besonders Facebook, sind in der Form sehr fremdbestimmt. Wenn Form und Inhalt untrennbar zusammengehören, macht das auch was mit uns, nicht nur die Kontakte, die ich da drüber pflege (Gerdas Kommentar geht auch in diese Richtung, glaube ich). Insofern denke ich mir, das wir vielleicht noch mehr die Reflexion der Reflexion der Reflexion brauchen …
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ich kann mit diesen ganzen Post-Privacy-Ideen nicht allzuviel anfangen. Würde auch Jens zustimmen und sagen, dass die Dinge die du beschreibst vor allem an der Unzulänglichkeit von Facebook liegen, die durch ihre Software ja so eine Welt erschaffen.
Mit Code von Lawrence Lessig im Hinterkopf hab ich das Gefühl nicht ich entscheide solche Barrieren zwischen meinen Rollen aufzuheben, sondern ich werde genötigt.
Andererseits schaff ich bisher auch noch ganz gut die Freundeslisten zu administrieren und bestimmte Sachen auch nur bestimmten Freunden zugänglich zu machen..
Abgesehen davon ist es nicht vielleicht sogar eine Stärke und Kompetenz wenn man es schafft verschiedene Rollen zu trennen. Ich kann darin nichts schlechtes erkennen. Man muss das sogar erlernen (und der Typ der über seine Ex herzieht ist dazu offensichtlich nicht in der Lage).
Ich möchte im Professionellen Umfeld auch vielleicht einfach nicht mit den Rezeptideen von Kunden oder Arbeitskollegen belästigt werden. Es ist doch unmöglich alle Bekanntschaften die man so hat in ihrer ganzen Komplexität wahrzunehmen.
Und nicht zuletzt verstärkt das vor allem die Effekte die es in Freundeskreisen eh schon gibt. Wenige Extrovertierten ziehen die Aufmerksamkeit auf sich, posten alles für alle, viele andere sind (wie bei Facebook oder Twitter) nur Mitlesende, und wenn sie dann mal was schreiben geht es im geblubber der wenigen großen unter.. Alphatiere nennt man die ja sonst immer.
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@Peter – Wie gesagt, ich glaube nicht, dass es jetzt darauf ankommt, zu entscheiden, ob wir Dinge wie Facebook gut oder schlecht finden. Es ist eine Tatsache, dass es sie gibt, sie haben bei allen Nachteilen auch viele Vorteile, auf die immer mehr Leute nicht verzichten wollen. Und deshalb wird es tendenziell immer notwendiger, dabei „mitzumachen“, wenn man sich nicht selbst aus der sozialen Kommunikation ausschließen will (man kann auch nicht sagen „Ich habe kein Telefon, weil ich es vorziehe, mit Leuten von Angesicht zu Angesicht zu reden“, auch wenn das sicher viele Vorteile hat). Also dieses Vermischen der Sphären und die Transparenz unserer Rollen passiert einfach, auch unabhängig davon, wie die Einzelnen das finden. Insofern gebe ich dir zwar in manchem Recht, vor allem bei dem letzten Punkt mit den Alphatieren (was ja schon Gegenstand von viel feministischer Kritik war). Aber es hilft ja nichts, zu sagen: Das gefällt mir nicht. Sondern die Frage ist: Wie beeinflusse ich diese Entwicklung in einer Richtung, die mir besser gefällt? Und das geht meiner Meinung nicht, indem man sich raushält und abwartet, bis andere das Terrain abgesteckt und Regeln ausgebildet haben. Dann ist es nämlich zu spät.
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du hast Recht, dass man einen Umgang damit finden muss. Ich halte es aber für falsch die beschränkten Möglichkeiten verschiedene Rollen einer Identität in Facebook abzubilden als etwas unveränderliches anzunehmen, bei der von unserer Seite eine Anpassung gefordert ist. Eben weil Facebook auch Ziele hat die aber heimlich und indirekt (auch etwas heuchlerisch) über die Architektur des Systems umgesetzt werden (vgl. hier http://www.eff.org/deeplinks/2010/04/facebook-timeline/)
Ich würde dir aber zustimmen, dass die flexibilisierung starrer Beziehungsheucheleien (z.B. dadurch das man sich im Fussballverein Sachen leisten kann, die man sich sonst nicht trauen würde) einen positiven Effekt haben können.
Am Beispiel des Jugen Mannes, der seine Ex-Beziehung diksreditiert hat z.B. Hier wäre es ja tatsächlich schön gewesen, wenn er auf sein furchtbares Verhalten aufmerksam gemacht worden wäre..
und wie gesagt: Die Gruppierung von Freunden in Listen um den Empfangskreis genauer zu bestimmen ist sogar in Facebook möglich und wird viel zu selten genutzt. Stattdessen entsteht diese „alles oder nichts“ Mentalität der vollen Teilnahme oder kompletten Verweigerung.
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Antje, ich glaube, du siehst das zu eng und nimmst zu viel als gegeben hin.
Ich denke nicht, dass dieses Vermischen der Rollen so unweigerlich passiert. Und auch nicht, dass andere Teilnehmer die Regeln ausbilden, während wir abwarten, oder dass wir die Regeln selbst ausbilden könnten, wenn wir mitmachen.
Den Haupteinfluss auf die Regeln haben nicht die Teilnehmer, sondern die Programmierer von Facebook&Co. Technisch wäre es kein Problem eine SocialSite so einzurichten, dass der Benutzer die einzelnen Sphären trennen kann. Einige SocialSites tun das auch schon ansatzweise.
Aber allein schon über die Voreinstellungen oder dadurch wo welcher Knopf zu finden (oder auch nicht zu finden) ist, ist das Verhalten der Benutzer oder die Wirkung des Verhaltens der Benutzer recht gut steuerbar.
Einserseits sehe ich die großen Chancen, die SocialSites bieten. Aber zu sagen „Hurra, dank Facebook wird es immer schwieriger die Sphären zu trennen, wie spannend! Das wird das Ende der Heuchelei.“ finde ich zu optimistisch.
Zumal es wie gesagt trivial wäre, dem Benutzer zu ermöglichen die Spären zu trennen. Und ihm die Entscheidung zu überlassen.
Deswegen finde ich es verfrüht zu sagen, wir müssen uns daran gewöhnen, dass wir die Sphären nicht mehr trennen können nur weil Facebook für uns entschieden hat, dass wir sie nicht trennen. Wir sollten uns nicht mit der Entscheidung die Facebook für uns getroffen hat abfinden und optimistisch ihr großes Potenzial preisen. Wir sollten uns im Klaren sein, wie Facebook sein könnte uns übelegen, wie das Facebook-Leben dann wäre und ob wir die Entscheidung von Facebook über unser Sozialverhalten akzeptieren oder nicht.
Mir wäre ein Facebook, was mir die Möglichkeit zus Sphärentrennung gäbe, deutlich lieber.
Und zum Teil ist Facebook auch richtig anmaßend. Neulich sagte es mir, ich solle mich doch mal wieder mit meiner Freundin treffen. Facebook weiß eben nicht, dass wir liiert sind 😉
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@Johannes – Facebook ist ja nur ein Beispiel. Die „Sphärentrennung“ ist auch schon aufgehoben, wenn ich Informationen über mich ins Internet stelle, was ich aber heutzutage tun muss, um „im Geschäft“ (im weitesten Sinne des Wortes) zu bleiben. D.h. diese Informationen über mich, die ich früher schön dosiert an ausgewählte Zielgruppen gegeben habe, sind jetzt für alle auffindbar. Dazu brauchte es nicht erst Facebook. Das ist ein allgemeiner Trend. Den Versuch, hier oder da „Sphärentrennung“ durchsetzen zu können, halte ich für zum Scheitern verurteilt, da bist du zu optimistisch, wie ich finde 🙂 – Zum Vorwurf, ich sei zu optimistisch (der mir oft gemacht wird), habe ich schon mal was geschrieben – http://antjeschrupp.tumblr.com/post/522728839/entgegnung-fur-alle-die-immer-meinen-ich-wurde-die
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@Antje …
Ich sehe das etwas anders. Die Informationen, die man von sich ins Netz stellen *muss*, sind ja begrenzt. Das ist so etwas wie die äußere Sphäre: Das darf jeder von mir wissen.
Innerhalb der äußeren, öffentlichen Sphäre gibt es verschiedene Untersphären, die komplett getrennt sind oder vielleicht zum Teil auch Überschneidungen und Verbindungen haben. Dinge, die ich in einer der Untersphären kundtue, müssen nicht notwendigerweise in eine andere Untersphäre oder gar in die äußere Sphäre glangen.
Wo es tatsächlich zu einem Ende der Heuchelei kommen kann, ist an der Stelle, wenn man etwas in die äußere Sphäre schreibt (politisches Statement im Blog), was jemand aus einer der inneren Sphäre (konservativer Onkel) nicht wissen soll. Und das finde ich gut. Wenn man sich traut, etwas öffentlich zu vertreten, dann schadet es nichts, wenn man es auch vor dem konservativen Onkel vertritt.
Ich habe da momentan den Trick, dass ich vieles, was ich in der äußeren Sphäre schreibe, die meisten inneren Sphären nicht mitbekommen, weil es in einer anderen nicht allgemein verständlichen Sprache geschrieben ist. Sowas hat bei Freunden von mir schon einige Male zu lustigen Situationen geführt.
Sphärentrennung wird zum Teil aufgehoben, weil es einfach mehr und konsequentere Öffentlichkeit gibt und deshalb das Politische leichter ins Private schwappt. Dass man deshalb das Private auch öffentlich machen muss, sehe ich nicht. Das muss man höchstens wegen der Beschränktheit von Facebook.
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@Johannes
Ich stimme Dir im wesentlichen zu, wobei ich noch ergänzen möchte, daß das Internet für mich „nur“ eine weitere der Untersphären ist: Ein Bereich, in dem ich mich öffentlich tummele, und der sich (inzwischen) zu großen Teilen mit anderen öffentlichen Untersphären überschneidet.
Ein „konservativer Onkel“, der nicht alles wissen soll, wäre allerdings niemals Teil meiner inneren Privatsphäre. Über diese behalte ich die Kontrolle, indem ich sie nicht öffentlich mache. Nur ausgewählte Teile davon zeige ich ausgewählten Leuten. Wenn es um meine Privatsphäre geht, muß zuerst einmal eine besondere Vertrauensbasis vorhanden sein, die weit über das hinausgeht, was in den äußeren Sphären an Vertrauen notwendig und üblich ist.
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@Gondlir: Der konservative Onkel ist natürlich nicht Teil deiner inneren Privatsphäre, sondern Teil der Sphäre „Bekannte und Verwandte, mit denen man sich nicht ganz grün ist, die aber irgendwie zum (Privat)Leben dazugehören.“
Früher war es so, dass man diese Leute nur selten getroffen hat. Da konnte man sich dem Onkel gegenüber revoluzzerische Bemerkungen, die man sonst sogar öffentlich tut, gut verkneifen und einen auf brav machen (heucheln, wie Antje das nennen würde). Heute ist das schwieriger, weil der Onkel eben besseren Zugriff auf die öffentliche Sphäre hat. Da spricht der konservative Onkel einen auf dem Familienfest, wo man sich sonst für ein paar Stunden alles politische verkniffen hat, auf die Blogeinträge an. Da muss man jetzt eben durch. Da ist nix mehr mit einen auf brav heucheln.
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@Johannes
Solch eine Sphäre habe ich nicht, und werde ich auch nie haben. Außerdem bin ich längst in einem Alter, wo ich über solchen Problemchen stehe. Ich muß vielmehr aufpassen, daß ich nicht eines Tages selbst zu solch einem Onkel werde… 😉
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Liebe Frau Schrupp!
Warum muß ich bei Facebook mitmachen? Muß ich, nur damit Frau Schrupp bequem einen Link posten kann, einem Werkzeug zur Rasterfahndung vor die Flinte laufen?
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Ich finde unabhängig von der weitverbreiteten und oft polemischen Diskussion über Sinn und Unsinn sozialer Netzwerke die grundlegende Frage interessant: Wie sehr verstelle/beschränke ich mich in den verschiedenen Umfeldern, in denen ich mich bewege?
Mir persönlich wird in den letzten Jahren langsam bewußt, wieviel Kraft ich vergeude, indem ich je nach an mich gerichteter Erwartung des Umfelds eine bestimme Rolle spiele (die durchaus aus Teilaspekten von mir zusammengesetzt ist), und wie befreiend es wäre, tatsächlich einfach komplett ich selbst zu sein, egal wo ich bin.
Ich übe das in kleinen Schritten, und bisher nicht auf Facebook, aber wenn es für einige von uns dabei helfen kann, dann denke ich, es ist wohlgetan.
[ Ich bin neu hier, und komplett begeistert. Ich taste überhaupt erst seit kurzem mit zunehmendem Interesse in Feminismusthemen herum und scheine das Glück zu haben, daß Du in vielen Punkten meine zukünftige Meinung vertrittst. 😉
Jedenfalls habe ich allein heute abend hier Auflösungen für zweieinhalb FragenGedankenGrübelProbleme gefunden, bei denen ich, alleine grübelnd und rumlesend, seit Monaten nicht weitergekommen war. Jetzt wo ich lese, was du schreibst, wird mir klarer, was ich denke *freu*]
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@madove – Oh, Danke, das freut mich! – Danke auch für den Kommentar. Genau darum ging es mir nämlich auch, um diesen befreienden Aspekt, wenn man nicht mehr „heucheln“ kann/muss (auch wenn das Wort vielleicht etwas plakativ ist) – und Facebook ist dafür nur eines von vielen Beispielen. Die Erfahrung an sich kann man auch anderswo machen.
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Liebe Antje,
mit deinem Beitrag hast du mir die Augen geöffnet. Im Internet bin ich natürlich schon lange unterwegs und Chatten und Foren sind für mich keine Fremdwörter.
Den Einstieg in Facebook und Twitter habe ich aber erst vor ein einem guten halben Jahr unternommen. Nach anfänglicher Orientierungslosigkeit habe ich jetzt interessante Twitter-Kontakte und Facebook-Themen für mich gefunden.
Trotzdem war da die ganze Zeit so ein unterschwelliges Gefühl, was ich denn wo poste, wer das liest und wen das dann auch noch interessiert?
Mit deinem Beitrag hast du mir klar gemacht, wie das funktioniert und dass ich jetzt wohl doch nur noch als eine Person, privat und beruflich unterwegs bin.
Bye, bye multiple Internet-Persönlichkeit, gespalten in beruflich und privat!
Das ist neu für mich und führt zu einem ganz neuen Blick auf mich selbst. Wer bin ich denn eigentlich so „ganzheitlich“ und woran mache ich das genau fest?
Nach sovielen „gespaltenen“ Jahren im Internet ist das ein bißchen wie neu laufen lernen. Die ersten Schritte erstaunen mich immer wieder und ich bin überrascht, was hinter der nächsten Ecke wartet.
Und es scheint auch ein Prozess zu sein, der nicht von Heute auf Morgen abgeschlossen ist.
Vielleicht entsteht ein „Stefan 2.0“ – da bin ich ja mal gespannt 🙂
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Liebe Antje,
hmmm, ich weiß nicht. Meistens geht es mir ebenso wie madove, Du schreibst, was ich künftig denke. Gerade habe ich Deinen Text über Gott und Kreuzigung gelesen, sehr großartig. Auch die facebook-Verteidigung enthält interessante Gedanken, aber letztlich kann ich sie nicht verstehen. Das Argument „alle machen es, also muss ich mitmachen“ kann nicht stimmen, das hat die Geschichte mehrfach gezeigt. Und wäre es nicht das Aufgeben von Freiheit?
Ich habe kein Handy und lebe wunderbar. Ich verweigere mich facebook und schaffe es noch, „einigen Handverlesenen“ per Mail zu schreiben, was ich ihnen mitteilen will. Manchmal wird es sogar ein echter Brief. Manche Kontakte leiden glaube ich darunter, ich kenne Menschen, die hauptsächlich facebooken, kaum noch mailen oder telefonieren, und ich riskiere eine Schwächung der Beziehung, weil ich nicht mitmache. Das beobachte ich sehr genau, weil mich der Prozess sehr interessiert. Ich gehe dieses Risiko ein, weil ich bei meinem kurzen facebook-Versuc andere Erfahrungen gemacht habe, nämlich dass Menschen sich ganz anders äußern, einen ganz anderen Ton pflegen usw als im „richtigen Leben“. Genau nicht wie Dein Freund, der Dich wegen des Rezeptes angerüpelt hat wie sonst auch.
Direkte Kommunikation, per Mail oder im Gespräch, empfinde ich als in-Beziehung-sein, facebook eher irgendwie pseudo, ich kann es nicht richtig benennen (mein Ausflug dorthin war auch nicht sehr lang). Und tendenziell befürchte ich, das eine schließt das andere fast aus, denn ich habe meine Zeit ja doch nur einmal. Ich kann nicht facebooken und bloggen und trotzdem noch mit einem Freund ein Bier trinken gehen und mit meinem Mann auf dem Sofa herumsitzen und mit meiner Freundin telefonieren. Das geht ja ohne facebook schon nicht.
Und schließlich habe ich das Gefühl, facebook ist egozentrischer. Ich schicke nicht mehr handverlesene Mails (bei deren Verfassen ich mental bei dem/der Angeschriebenen bin), sondern ich teile mich mit (und bin dabei bei mir). Wer mit mir in Kontakt bleiben oder von mir etwas erfahren möchte, möge bitte meine Seite besuchen, ich halte Audienz. Und stehe vielleicht auch für ein Gespräch zur Verfügung. Aber habt bitte Verständnis, ich kenne so viele Menschen, da kann ich keine einzelnen von Euch kontaktieren.
Hm. Ich meine, „less is more“. Aber sicher bin ich nicht. Time will tell.
Schöne Grüße von Katrin
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@Katrin – das Motto „alle machen es, also muss ich es machen“, stimmt im Bezug auf Technik, meine ich, schon. Klar, du kannst ohne Handy leben, aber schlechter als früher, weil es nicht mehr so viele öffentliche Telefonzellen gibt. Also deine Möglichkeiten, jemanden von unterwegs anzurufen, haben sich objektiv verschlechtert. Ansonsten ist die Entwicklung bei Facebook durchaus schon so ähnlich, wie du sie beschreibst. Deshalb finde ich es ja wichtig, diesen Prozess zu beobachten. Klar, es gibt Leute, die mir so wichtig sind, dass ich mit ihnen weiterhin emaile und mich zum Bier treffe (oder sogar telefoniere, was ich persönlich schon immer gehasst habe!). Aber es gibt auch andere, die sind mir nicht so wichtig, und da hatte ich früher nur die Option: Entweder muss ich mit ihnen persönlich mailen, obwohl es mir eigentlich zu nah ist, oder ich muss den Kontakt ganz abbrechen. Jetzt gibt es die Möglichkeit, mit ihnen „distanzierter“ auf Facebook zu vernetzen – was bei mir bewirkt, dass ich sie viel lieber mag, weil ich mich nicht mehr bedrängt fühle. Die handverlesenen Mails hebe ich mir für die Leute auf, mit denen ich das wirklich will. Und andersrum stimmt es auch: Es gibt Leute, denen ich ziemlich egal bin, und zu denen ich früher deshalb überhaupt keinen Zugang hatte. Jetzt hab ich den. Und wer weiß, vielleicht wird ja auch mal mehr daraus.
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HAllo Antje,
ich habe deinen text interessiert gelesen. Ich glaube deinen standpunkt verstanden zu haben. Du siehst darin eine chance die Heuchelein in unserer gesellschaft sichtbar zu machen bzw. durch die möglichkeit, dass für jeden (Netzwerk-Freunde) die Heuchelei sichtbar wäre, sie zu unterbinden. Ich aber bezweifle die therapeutische kraft der netzwerke. Es ist Wunschdenken. Meschen heucheln. Sie lügen anderen ins Gesicht, machen ihnen was vor, stellen sich dar usw. Warum sollten diejenigen sich im netz anders verhalten? Im gegenteil, es ist eine Chance für heuchler/Schaumschläger/Egozentriker sich mal auf eine richtig große bühne zu stellen, wovon sie bisher nur träumen durften. Diese Plattformen wie studivz, facebook und wie sie nicht alle heissen, sind weder wichtig noch notwendig noch verfolgen sie ein großes ziel. Es ist schlicht und ergreifend Freizeitbeshäftigung. Sie können nichts was vorher nicht auch ging. Sie sind wie der elektrische Allesschneider in der Küche, er kann nichts was ein Messer nicht auch kann. Für mich ist es nicht wichtig, das jeder meiner Freunde weis wo ich bin, was ich mache, ob ich müde, wach, glücklich, traurig, krank, gekränkt, verletzt oder totkrank im bett liege. Ich unterhalte mich gern mit meinen Freunden wenn ich sie treffe. Ich finde es viel interessanter dann die news erzählt zu bekommen, als vorher eigtl schon alles gewusst zu haben. Für mich fehlt ein sehr wichtiger teil, wenn nicht sogar der wichtigste überhaupt wenn es um kommunikation geht, nämlich die körpersprache. Sie kommuniziert vielmehr als es worte je könnten. Deshalb ist es auch so leicht sich im netz gegenseitig die taschen voll zu hauen. Textkommunikation ist wie Onanie und Masturbation, sie ist nett aber iwie fehlt doch etwas. Ich verteufle es nicht, sehe aber auch keinen sinn außer zeitvertreib darin wenn nicht sogar zeitverschwendung. MMn besteht sogar eine gefahr darin das es uns entfremdet, alle welt tippt und verlernt dabei das gespräch als kommunikationsmittel.
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@Micha – ich verstehe Internet nicht als Alternative zu Treffen face to face (die sind nicht zu ersetzen), sondern als Alternative zu anderen Kommunikationsmedien. Und da koennen soziale Netzwerke mehr und anderes als frueher Telefon, Brief, etc.
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