
„Das Wichtige an der Revolution ist, dass die Leute wieder untereinander reden“, sagt die Journalistin Mitra Khalabari. Sie ist eine der Aktivistinnen und Aktivisten, die Ali Samadi Ahadi für seinen Film „The Green Wave“ interviewt hat.
Der Dokumentarfilm-Comic über die politische Aufbruchstimmung vor den Kommunalwahlen im Sommer 2009 im Iran läuft heute in deutschen Kinos an. Damals wurde die Farbe Grün zum Symbol eines möglichen Wandels, und auch hier färbten viele Leute ihre Twitter-Avatare grün ein.
Ausführlich zitiert Ahadi aus Blogeinträgen, die damals geschrieben wurden und die Stimmung authentischer wiedergeben, als jede trockene „objektive“ Berichterstattung es könnte. Die Interviews (unter anderem mit der Anwältin Shirin Ebadi, aber auch mit dem regimekritischen schiitischen Geistlichen Mohsen Kadivar) werden ergänzt durch Zeichnungen, die das Erzählte illustrieren und anschaulich machen.
Ich habe den Film sehr gerne gesehen, weil darin gut die Breite dieser politischen Bewegung deutlich wird. Während etwa vor allem Khalabari immer wieder auf die Bedeutung von Zusammenhalt und Beziehungen unter denen, die Veränderungen anstreben hinweist („Sobald wir das Zeichen beim anderen entdecken, schreiten wir mutiger voran“), ist zum Beispiel der Blogger Mehdi Mohseni eher auf traditionelle Weise revolutionär („If you have to burn down the country, you have to burn it down“).
Also, reingehen, und wenn Ihr vorher noch mehr wissen wollt: Eine gute und ausführliche Rezension zum Film gibt’s hier bei SPON.