Bloggen vs. Journalismus oder: die Qualität des Begehrens

Foto: Sandra C./fotolia.com

Wie lange dauert es von der Idee für einen Blogeintrag bis zum Schreiben desselbigen? Bei mir maximal eine Stunde. Ich gehe natürlich laufend mit allen möglichen Themen schwanger. Aber nicht alle werden zu einem Text. Sie befinden sich quasi in meinem Inneren. Sie interessieren mich, ich denke darüber nach, forsche dazu und informiere mich, diskutiere sie mit anderen. Und manchmal passiert es, dass eines davon nach außen drängt – ich schreibe meine Gedanken dazu auf und veröffentliche sie.

Seit einiger Zeit beobachte ich an mir selbst diesen Prozess, weil er mir wichtig zu sein scheint für die Veränderungen, die sich durch das Medium „Blog“ im Vergleich zum klassischen Journalismus ergeben. Schon seit einer ganzen Weile stellen mich die Diskussionen dazu nicht zufrieden, die sich meistens um ökonomische Fragen (wofür gibt es Geld und wofür nicht) oder um eine – als objektiv vermutete – Qualität von Texten geht.

Ich blogge ungefähr seit vier Jahren, seit zwei Jahren intensiver. Vorher habe ich über zwanzig Jahre als Journalistin gearbeitet. Und ich stelle fest, dass mir das Bloggen sehr viel mehr Freude macht, als jemals das journalistische Schreiben.

Dabei habe ich als Journalistin eher schöne Aufträge gehabt: Eine meiner Hauptaktivitäten war es, Halbstundenfeatures fürs Radio zu schreiben, und zwar zu Themen, die mich wirklich interessierten. Damals (vor zehn, zwanzig Jahren) hatten die Fachredaktionen noch große inhaltliche Freiheit, und davon profitierten auch wir freie Autorinnen. Die Features mussten nicht skandalträchtig und nicht mainstreamig sein, und außerdem wurden sie gut bezahlt.

Es war also eine schöne Arbeit, aber dennoch hatte sie einen großen Anteil an „Pflicht“ und „Mühsal“ (und wir haben uns ja angewöhnt, das als wesentlichen Anteil von Arbeit zu begreifen, sodass viele glauben, wenn etwas nicht als mühevoll und anstrengend empfunden wird, dann ist es auch keine „richtige“ Arbeit.)

Der Grund für die Mühsal lag darin, dass es beim journalistischen Arbeiten notwendig ist, äußere Regeln und Grenzen einzuhalten. Begrenzter Zeitungs- und Sendeplatz macht Planung einfach notwendig. Ein zugesagter Beitrag muss zum Zeitpunkt X fertig sein, die Länge ist genau festgelegt. Diese Grenzen ergeben sich aus der Mangelsituation, die zur Entstehung des Journalismus als Beruf geführt hat: Es konnte in Vor-Internet-Zeiten eben nicht alles gedruckt und gesendet werden. Die Aufgabe, dieses „Gateway“ zu organisieren, hatten Verlage und Redaktionen. Und auch wenn sie tatsächlich so offen, objektiv, qualitätsbewusst und kritisch waren, wie es das journalistische Ethos beschreibt (das allzu oft unerreicht war): Es blieb eine Situation des Mangels. Nicht jeder gute Artikel kommt in die Zeitung, und manchmal werden schlechte Artikel in die Zeitung genommen, weil nichts anderes da ist.

Für mich als Autorin ergaben sich dadurch äußere Zwänge, die nichts mit der inhaltlichen Bearbeitung des Themas zu tun hatten: War der Auftrag einmal zugesagt, musste er auch dann und dann in der besprochenen Form abgegeben werden. Diese Mangelsituation der materiell gebundenen Informationsverbreitung (der Sendeplatz, die Zeitungsseite, die Produktionsvorläufe usf.) bewirkte, dass meine Offenheit für unerwartete Zwischenfälle bei der Recherche begrenzt war: Hatte die gewünschte Gesprächspartnerin keine Zeit für ein Interview, musste ich eine andere (zweite Wahl) nehmen. Ergab sich während der Recherche ein ganz anderer inhaltlicher Fokus, konnte ich das nur begrenzt einbeziehen, weil die Sendung schon im Programm angekündigt war. Stellte sich im Verlauf des Nachdenkens heraus, dass mich das Thema doch gar nicht so sehr interessierte, musste ich den Beitrag trotzdem fertig machen, denn er war zugesagt – Qualitätsverluste wegen meiner Lustlosigkeit waren dann unvermeidlich.

All diese Zwänge fallen beim Bloggen weg. Ich kann schreiben oder nicht. Ich kann warten, bis ein Thema „fertig“ ist. Ich kann meine Meinung dazu noch beim Schreiben selbst ändern. Die Recherche ist wirklich ergebnisoffen, weil ich nichts vorher schon unter einem bestimmten Fokus an eine Redaktion „verkaufen“ musste.

Überhaupt, ich „muss“ nichts mehr – nichts jedenfalls, wozu ich von außen gezwungen werde. Das „Müssen“ im Bezug auf das Bloggen besteht allein in der inneren Notwendigkeit. Es drängt mich, hierzu etwas zu sagen. Ich fühle die Verpflichtung, mein Wissen um ein Thema in eine öffentliche Diskussion einzubringen, der ansonsten etwas fehlen würde. Über diesen aus meiner Sicht sehr wichtigen Unterschied zwischen Müssen als Zwang und Müssen als Sehen einer Notwendigkeit habe ich an anderer Stelle schon einmal ausführlich geschrieben.

Praktisch heißt das in meinem Alltag, dass ich selbst nicht genau weiß, wann ein Thema die Reife hat, zu einem Blogeintrag zu werden. Ich beobachte, dass ich selbst nur teilweise daran beteiligt bin: Es „passiert“ irgendwie – eben im Verlauf der oben erwähnten Stunde. Oft ist es ein kleiner äußerer Anstoß: Beim vorigen Post zum Thema Ehenamen war es eine kleine Zeitungsnotiz, die mich an den Computer trieb. Bei diesem Post war es ein Link zu einem dieser zahlreichen „Blogexperten“, der empfahl, sich selbst Zwänge aufzuerlegen, um „erfolgreich“ zu bloggen – und daran merkte ich, dass ich dazu dringend etwas anderes sagen will.

Ein Blogeintrag kommt also dann zustande, wenn ein Thema, das mich innerlich bewegt, über das ich viel nachgedacht habe und zu dem ich Wesentliches beitragen kann, auf einen öffentlichen Diskurs trifft, und es mir ein Bedürfnis ist, mich daran zu beteiligen. Und dieses Bedürfnis muss dann auch noch eine bestimmte Stärke haben – nämlich eine Stärke, die groß genug ist, meine Trägheit, den Zeitmangel, oder was es noch an äußeren Hindernissen geben mag, zu überwinden. Meine Gedanken und Ideen dazu müssen mich auf eine Art und Weise beschäftigen, dass ich sie nicht beiläufig beiseite legen kann. Mit anderen Worten: Es geht hier zentral um das Begehren, das Feministinnen schon länger als wichtiges Kriterium für weibliche Freiheit in der Welt diskutieren.

Dass zusätzlich auch noch äußere Zufälle diesen Prozess beeinflussen (habe ich gerade Zeit zum Schreiben, bin ich gesund, funktioniert mein Computer, muss ich nicht gerade auf meine Neffen aufpassen oder das Essen kochen, zu dem ich in zwei Stunden Gäste erwarte), widerspricht dem nicht. Jedenfalls dann nicht, wenn man das menschliche Tätigsein als ein Wechselspiel zwischen der Person, den anderen Menschen und der Welt und ihren Notwendigkeiten begreift und nicht als Stempel, den ein angeblich autonomes Subjekt der Welt aufdrückt.

Der Übergang vom klassischen Journalismus, der den öffentlichen Diskurs unter Bedingungen einer materiellen Mangelsituation organisierte, hin zum Bloggen als einer Möglichkeit, das Begehren der Beteiligten als eine Ressource zu sehen, die gerade nicht äußerlichen Zwang, sondern innere Notwendigkeit zum Ausgangspunkt hat, hat viel Ähnlichkeit mit der Unterscheidung, die Hannah Arendt zwischen Herstellen und Handeln getroffen hat.

„Herstellen“ bezieht sich auf ein Produkt, für das ich Pläne entwerfe und Mittel suche, um es zu realisieren, beispielsweise einen Stuhl. „Handeln“ hingegen bedeutet, sich mit der eigenen Person und Subjektivität in das „Bezugsgewebe der menschlichen Angelegenheiten“ (Arendt) einzuknüpfen. Im klassischen Journalismus musste sich beides notwendig vermischen. Jeder Beitrag zu einer öffentlichen Diskussion ist natürlich diesem Sinn Handeln. Aber unter den materiellen Produktionsbedingungen von Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen nahm der Aspekt des Herstellens zwangsläufig großen Raum ein. Ich glaube, das ist auch der Grund, warum es so schwer ist, Blogs zu monetarisieren: Dass ich für einen Stuhl, den jemand anderes gebaut hat, Geld bezahle, ist mir einsichtig, weil der Stuhl ein materielles Produkt ist. Dass ich für einen Diskussionsbeitrag Geld bezahlen soll, ist mir aber kaum einsichtig: Da besteht meine Gegenleistung eher darin, dass ich ihm Aufmerksamkeit widme.

Wenn zurzeit sentimental erinnert wird, wie groß früher die Bereitschaft gewesen sei, für journalistische Inhalte Geld zu bezahlen, dann wird diese materielle Seite selten erwähnt, aber sie war meiner Ansicht nach Ausschlag gebend: Mein Zeitungsabo bezahle ich, weil ich einsehe, dass jemand das Papier kaufen, es bedrucken und in meinen Briefkasten tragen muss. Ich bezahle also gefühlt den Aspekt des „Herstellens“ der Zeitung und nicht den Aspekt des „Handelns“. Diese materiellen Seiten machen bei einem Printprodukt ungefähr vier Fünftel der Kosten aus (jedenfalls wenn ich die Publikationen zugrunde lege, über deren Kostenstruktur ich Bescheid weiß).

Beim Bloggen wird dieser Aspekt stark reduziert. Es gibt dabei nur sehr geringe „Herstellungskosten“. Deshalb kann ich dafür auch schlecht Geld verlangen. Mein „Lohn“ ist, dass ihr das lest und ernsthaft über meine Thesen nachdenkt.

Ich halte es für eine große Chance, dass wir deshalb beim Reflektieren über den Sinn und  Unsinn des Publizierens heute den Aspekt des Handelns in den Vordergrund stellen können, der ja der viel interessantere und wichtigere Aspekt ist. Und genau deshalb ist es schade, wenn die Potenziale des Bloggens heute meistens am Vergleich mit dem klassischen Journalismus gemessen werden. Wenn hier eine „Professionalität“ zum Ideal wird, die nicht auf das Begehren setzt, sondern auf Effizienz und Reichweite – Kritierien, die einfach nicht mehr sinnvoll sind, wenn wir es nicht mehr mit einem Mangel an Publikationsmöglichen zu tun haben.

Stattdessen können wir doch die Fülle genießen, die es bedeutet, fast ohne materielle Kosten publizieren zu können. Sich dabei vom eigenen Begehren leiten zu lassen – sowohl auf Seiten der Schreibenden als auch auf Seiten der Lesenden und Kommentierenden – bedeutet nicht Egoismus oder eine unverbindliche „Fungesellschaft“. Es ist im Gegenteil der Motor, das Notwendige in der Welt zum Zirkulieren zu bringen – und nicht bloß das, was Geld bringt oder politisch instrumentell opportun ist.

Deshalb werde ich auch weiterhin meine Blogposts nicht planen, sondern auf mich zukommen lassen. Ich werde mich nicht selbst zum Schreiben zwingen, sondern mich dem „Zwang“ überlassen, der mich zum Schreiben drängt. Ich werde nicht versuchen, die Kontrolle über meinen Blog auszuüben, sondern gewissermaßen dabei zusehen, wie sich die starre Grenze zwischen Subjekt und Objekt auflöst.

Und so wusste ich vor einer Stunde noch nicht, dass ich diesen Blogpost schreiben würde. Ich hatte geplant, diesen Vormittag mit ganz anderen Dingen verbringen. Aber dann kam dieser Link zu diesem „Blogexperten“, im mir regte sich Ärger, ich hatte zufällig Zeit. Und deshalb ist es mir – und euch – passiert, dass das jetzt hier steht. Macht damit, was ihr wollt. Nicht „ich“ mache meinen Blog erfolgreich, sondern wenn überhaupt das Zusammenwirken von mir, den anderen und der Welt und ihren Notwendigkeiten.

Ich bin überzeugt, dass uns diese Perspektive die Möglichkeit einer Qualität eröffnet, die der klassische Journalismus nie erreichen konnte. Damit sie sich entfalten kann, brauchen wir jedoch den Mut, uns von alten Konzepten zu lösen und uns diesem nicht planbaren, nicht herstellbaren Wechselspiel auszuliefern – inklusive der damit verbundenen Zufälligkeiten und Unwägbarkeiten.

Achja, und die Sache mit dem Geld müssen wir ohnehin ganz anders regeln.



Danke für die Spende!

Ich bin Journalistin und Politologin, Jahrgang 1964, und lebe in Frankfurt am Main.

19 Gedanken zu “Bloggen vs. Journalismus oder: die Qualität des Begehrens

  1. danke für deinen spontanen Beitrag, du triffst mal wieder voll ins Schwarze. Mir geht es da ganz ähnlich, und ich bin wirklich froh, dass ich meine Beiträge nicht an „Türstehern“ vorbei in Zeitungsredaktionen oder Verlage durchschleusen muss, sondern selbstverantwortlich ins Netz schicken kann, was ich für wichtig halte. Wenn sich thematisch Bezüge zu anderen Blogs herstellen lassen und so eine Vernetzung der Blogger stattfindet, ist das für mich ein „Abenteuer“, das mir bestimmt keine Tageszeitung der Welt bieten könnte ;-))) Alles Gute weiterhin, deine Beiträge sind für mich oft eine große Bereicherung und Anregung, danke.

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  2. toll, wie genau du die schaffensprozesse beschreibst.

    ich beobachte immer wieder, dass eine grundskepsis gegenüber blogs oft damit begründet wird, weil da kann dich „jede/jeder“ einfach so was schreiben.

    sehr schön finde ich deinen gedanken:
    „… das Notwendige in der Welt zum Zirkulieren zu bringen – und nicht bloß das, was Geld bringt oder politisch instrumentell opportun ist.“

    möge das gelingen!
    es gibt jenseits der monetarisierung wertvolles!

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  3. So hatte ich mir das noch nie überlegt; vielen Dank für diese präzisen, überzeugenden Gedanken! Spannend finde ich sie, weil ich auf einem anderen Weg zum Bloggen gekommen bin, nämlich gewissermassen als Selbstverpflichtung: Wenn da mal eine URL ist, wenn das ein paar Menschen verfolgen, dann stehe ich auf eine Art in der Pflicht, mehr oder weniger regelmässig schreiben. Meine Absicht war es, meiner Verzettelung etwas entgegenzusetzen, mit Hilfe meines Blogs meine Konzentration und meine Disziplin zu trainieren und etwas Sinnvolles zu tun. Ich merke, dass das heikel ist: Arbeit und Haushalt wären eigentlich der Pflichten genug. Zurzeit meine ich, die Balance einigermassen gefunden zu haben. Auf jeden Fall stelle ich fest – und das ist meine Version dessen, was du schreibst – dass meine besten Blogposts diejenigen sind, die sich quasi selber schreiben: Da habe ich mehrere angedachte Themen in der Pipeline, überlege hie und da am einen oder anderen herum, nehme mir erfolglos vor, eins auszuarbeiten – und dann kommen Tage oder Wochen später ohne sichtbaren Anlass plötzlich die Worte und der Post steht (wenigstens im Gerüst) da. Als Journalist würde ich wohl nichts taugen!

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  4. Wieder ein Volltreffer. Ich habe ähnliche Gedanken mal bei der FAZ versponnen zu einem „zweiten Markt“, dem von dir angesprochenen Aufmerksamkeitsmarkt, der – langfristig verhindern wird, dass mit Inhalten Geld verdient werden wird.
    http://faz-community.faz.net/blogs/crtl-verlust/archive/2010/03/07/fullfeeds-gewalt-und-eine-skizze-des-zweiten-markts.aspx
    Denn wir sehen es ja an uns selbst: Wir würden noch Geld dafür bezahlen, um die Dinge öffentlich formulieren zu dürfen, die aus uns raus wollen. Wie sollen da kommerzielle Angebote noch mit konkurrieren?

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  5. Sehr schöner Artikel!

    Ich bin zwar noch Neuling was das Bloggen und das Ganze drumherum angeht aber schon in den ersten Wochen in denen ich mit dem Thema beschäftigt habe ist mir bei lesen anderer Blogs aufgefallen, dass es anscheinend eine unglaublich große Anzahl Schreiberlinge gibt die das Gefühl haben aufgrund der Existenz ihres Blogs auch unbedingt regelmäßig etwas schreiben zu müssen. Ich hoffe, dass diese Einstellung in Zukunft zu Gunsten der Qualität der Beiträge abnimmt.

    Du hast auf jeden Fall einen neuen Abonnenten gewonnen! 😉

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  6. Hallo Antje,
    bis vorhin kannte ich deinen Blog noch nicht, dieser Beitrag hier wurde mir innerhalb meines GoogleReaders empfohlen. Dein Thementitel hat mich direkt getroffen. Ich habe Journalismus nicht gelernt, und ich blogge auch nicht regelmäßig, bin damit noch völlig uneinig mit mir selbst. Deswegen und überhaupt sprichst du mir mit deinen Gedanken in diesem Beitrag sehr aus der Seele.

    Danke für diese Bereicherung an meinem gemütlichen Samstag Nachmittag. 🙂

    Liebe Grüße aus Österreich,
    Petra

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  7. Volltreffer. Besser kann man es nicht beschreiben.

    Nimmst Du noch Zweibahnjournalismus (direktes Feedback), Verlinkung/Vernetzung (sowohl Herstellung des aktuellen Kontextes als auch Verbindung zu weiterführenden Beiträgen) , Authentizität (der Person, nicht des Mediums) hinzu: Was kann es Schöneres geben?

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  8. Moin moin liebe Kollegin, mit Interesse Deinen Beitrag gelesen -auch den zum Thema Geldverdienen.

    Nun: Bloggen und Journalismus sind m.E. zwei Dinge, die sich immer mehr verbinden werden. Komme gerade vom Süddeutschen Journalistentag in Mainz, in Juni gibt es den Frankfurter Onlinejournalistentag, über den ich etwas schreiben werde.
    Ich denke, mit dem Blog gibt es gerade für uns Freie eine Möglichkeit, mit der Zeit Geld verdienen zu können. Ich habe aber festgestellt, wenn Du das ganze machst, um damit Geld verdienen zu wollen, musst Du zwangsläufig für regelmäßige Frischfutter sorgen. Was mir in punkto Geldverdienen vorschwebt, ist die Gründung einer gemeinnützigen Stiftung, deren Zweck es ist, freien unabhängigen Journalismus mit den nötigen finanziellen Mitteln zu fördern. Auf diese Weise könnte man die redaktionelle Rücksichtnahme auf zahlungskräftige Anzeige-/Werbebannerkunden vermindern.

    So denn, ich muss nu ans Tagewerk und grüße recht schön aus dem sonnigen Mittelhessen.

    Ich werde einen Backlink auf Deinen Blog setzen und würde mich freuen, wenn Du dieses mit dem Mittelhessenblog auch tun würdest.

    Christoph v. Gallera aka mittelhesse /mittelhessenblogger

    http://mittelhessenblog.de

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  9. Pingback: F.A.Z.-Community
  10. Vielen lieben Dank für diesen tollen Artikel! Er spricht mir in sehr vielen Punkten direkt aus der Seele.

    Besonders gut gefällt mir:

    „Dass ich für einen Diskussionsbeitrag Geld bezahlen soll, ist mir aber kaum einsichtig: Da besteht meine Gegenleistung eher darin, dass ich ihm Aufmerksamkeit widme.“

    Aufmerksamkeit als Währung für Blogs. Das trifft es ziemlich gut.

    Ich bin über einen Medienartikel (FAZ) auf Deinen Blog gestossen und wundere mich, dass ich antjeschrupp.com nicht schon viel eher gefunden habe! Auf jeden Fall wirst Du in Zukunft ganz viel Aufmerksamkeit von mir bekommen und als kleines Trinkgeld gibt es heute auch noch einen Klick auf den Flattr-Button.

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  11. Hallo Antje,

    danke für den Beitrag – ich empfinde da ganz ähnlich, glaub ich. Ich habe Anfang dieses Jahres mit dem „Wisenschafts“-Bloggen angefangen, weil ich das Begehren hatte, diese Gedanken öffentlich auszuschütten. Ich kann gar nicht erklären, weshalb eigentlich. Ich hatte einfach das Bedürfnis. Deshalb orientieren sich einige meiner Textwüsten gar nicht daran, ob sie wegen der Länge irgendjemand auch durchliest, vielmehr ist es nur die Erfüllung meines Bedürfnisses. Vielleicht findet sich ja mal jemand, den das interessiert – Notwendigkeit ist das aber nicht. Ins Internetz werd ich weiter Unsinn schreiben. Wenn ich mir vorstelle, mit derartigen Beschränkungen schreiben müsste, wie du oben beschrieben hast, oder wie mein Ex-Kommilitone Kai Kupferschmidt vom Tagesspiegel sich gegenübersieht, dann würde mich das sicher ziemlich frustrieren. Ich will manchmal einfach nicht reduzieren und vereinfachen, sondern in großer Detailtiefe begründen, das wäre als Journalist gar nicht möglich. (Davon abgesehen könnte ich nie Journalist werden, ich brauche den Wissenschaftsbetrieb …)

    Wäre natürlich besser für mich und für die Diskussion meiner Themen, wenn mein Kram auch lesbar wäre. Aber es ist auch so OK.

    Jetzt noch ein Weizen,
    Martin

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