Liebe kennt kein Geschlecht! (Echt jetzt?)

Transparent beim CSD in Magdeburg. Mit frdl. Genehmigung: (c) eos.Werbeatelier Immer wenn irgendetwas angeblich „kein Geschlecht“ kennt, fühle ich mich unbehaglich. Denn in Wirklichkeit kennt ALLES ein Geschlecht, nicht nur Männer und Frauen, sondern auch die Politik, die Mathematik, die Verkehrsplanung und das geputzte oder ungeputzte Klo.  Unsere gesamte Kultur ist durchzogen mit der Geschlechterdifferenz, es gibt kein Thema, bei dem das keine Rolle spielt. Der Grund dafür ist, dass die Geschlechterdifferenz – nicht von ihrem eigenen Prinzip her, sondern aufgrund der Art und Weise, wie sie historisch verhandelt wurde – zum Paradigma für die Differenz generell geworden ist. Das Weibliche steht stellvertretend für das Andere schlechthin in einer Kultur, in der sich das Männliche zur Norm gesetzt hat. Und nun erst die Liebe! Dass die Liebe mit der Geschlechterdifferenz eng verknüpft ist, hängt nicht in erster Linie an den heterosexuellen Grundvoraussetzungen der menschlichen Fortpflanzung. Es hängt damit zusammen, dass die Liebe von ihrem Wesen her eine Beziehung zum Anderen

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Die Männer-Frauen-Endlosschleife

In seiner aktuellen Folge beschäftigt sich der „Elektrische Reporter“ unter anderem mit dem Thema „Männer und Frauen“. Schön, denkt die Feministin, schauste dir doch mal an. Elektrischer Reporter – 005: Männer und Frauen, Reibung und Worte ohne Sinn. Leider ist der Beitrag geradezu ein Lehrstück geworden für das, was falsch läuft im medialen Diskurs zu dem Thema. Hier die drei Punkte (und sie sind beliebig anwendbar auf gefühlte 99 Prozent aller Medienbeiträge): 1. Obwohl es angeblich um „Männer und Frauen“ gehen soll, geht es doch nur um Frauen. Das ist ein alter Hut. Frauen repräsentieren die Geschlechterdifferenz, Männer den „Normalfall“. Wenn die Differenz thematisiert wird, reicht es also, über Frauen zu reden. Die Frage ist nicht: Was machen Frauen und Männer unterschiedlich? Sondern: Was machen Frauen anders als Männer? Grrrr. 2. Daran, dass sie weniger von den jeweiligen Fleischtöpfen abbekommen, im Falle Internet also Aufmerksamkeit und Klicks und Blogcharts, sind die Frauen selbst schuld. Sie müssen dringend von den Männern

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Genderdiskurse sind nicht objektiv. Und das ist gut so.

Bei Diskussionen über Frauen und Männer, den Feminismus und die Welt stört es mich sehr, wenn darüber gesprochen wird wie über das Wachstum der Butterblume oder die Konstruktionspläne eines Automotors – also sachlich, distanziert, „objektiv“. So als seien Frauen, Männer und die Geschlechterdifferenz ein „Thema“, das von irgendwelchen ExpertInnen „wissenschaftlich“ untersucht, analysiert und kategorisiert werden kann. Besonders schlimm ist das natürlich im biologistischen Umfeld, wo Hirn- oder GenforscherInnen irgendwelche Versuchsreihen veranstalten und am Ende kommt heraus, dass Frauen so und Männer so sind und dass Gene, Hormone, Gehirnströme oder was auch immer dafür verantwortlich wären, aber jedenfalls nicht die Frauen und Männer selber. Aber auch die meisten sozialwissenschaftlichen Annäherungen sind nicht wesentlich besser. Zwar sehen sie immerhin, dass Frausein und Mannsein gesellschaftliche Konstruktionen sind, allerdings verzetteln sich dann leicht in dem Bemühen, die Art und Weise dieser Konstruktionen zu beschreiben. Am Ende führt das zu dem Ergebnis, dass sich eigentlich überhaupt keine sinnvollen Aussagen zur Geschlechterdifferenz treffen lassen und man

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