Besondere Umstände, Episode 26

Heute haben Benni und ich wieder mal gepodcastet. Die Episode 26 von „Besondere Umstände“ geht über Karfreitag, die These „Arbeit ist Sklaverei“, die neuen Filme von Raoul Peck („Der junge Karl Marx“ und „I am not your negro“), Mastodon, Wie man über Bücher spricht, die man nicht gelesen hat sowie die Entstehung des Patriarchats nach Helke Sander. Und: Mit professionellem Aufnahmegerät! (Jetzt müsst Ihr uns sagen, ob es so viel besser ist, dass es sich lohnt, eins zu kaufen, dieses war nämlich geliehen).

http://besondereumstaende.podcaster.de/bu/besondere-umstaende-episode-26/

Ich bin Journalistin und Politologin, Jahrgang 1964, und lebe in Frankfurt am Main.

4 Gedanken zu “Besondere Umstände, Episode 26

  1. Mein Senf – nicht nur zum Menschentag (Frauen sind doch Menschen, oder?) – dazu wäre die Frage zu dem einen obigen Themenkomplex “Patriarchat“:
    Was haltet Ihr beide (Benni und Antje) als akzeptable bzw. anzustrebende Alternative zu diesem nun schon so oft geschmähten Patriarchat?
    Ist das nun das Matriarchat (ich kenne selber keine andere Alternative), oder was stellt Ihr beide euch vor, was dann sein wird, soll, wenn das Patriarchat “überwunden“ ist?
    Es wäre schön, wenn nicht immer nur bezeichnet und begackert wird, wogegen man ist, sondern endlich mal das beim Namen genannt wird, was an dessen Stelle treten soll, also nicht nur WOGEGEN sondern zugleich WOFÜR wir sind, sein wollen, geht das?

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  2. Bei dem Karfreitags-Thema machst du es dir aber sehr leicht, wenn du sagst, dass dich die rechtliche Ebene nicht interessiert. Das ist doch der entscheidende Punkt. Andernfalls könnten die „Tanzfreudigen“ die Religiösen ja einfach ignorieren. Aber dadurch, dass es rechtlich verankert ist, wird Macht ausgeübt, und dafür sehe ich einfach keine Legitimation. Das kannst du lächerlich finden, solange es dich nicht selbst betrifft. Christen, checkt eure Privilegien.
    Wenn ich keine fröhlichen Leute sehen will, gehe ich ihnen aus dem Weg. Es ist mein Job, mich um meine Gefühle zu kümmern, und die gleiche Eigenverantwortung erwarte ich auch von anderen. Warum soll ich dafür sorgen, dass andere nicht in ihren religiösen Gefühlen verletzt werden? Das habe ich immer noch nicht verstanden. Es ist meine Aufgabe, andere nicht gezielt zu verletzen, aber die Leute wollen das ja nicht, sondern einfach nur ihrem Bedürfnis nach Erholung, Bewegung und Ablenkung nachkommen.

    Zu dem Matriarchat und den kontaktfreudigen Bonobos kam mir noch ein Gedanke, und zwar hat Geschlechtsverkehr anders als Kaffeetrinker ja erhebliche biologische Konsequenzen. Zum Beispiel eine Schwangerschaft oder auch mögliche Krankheiten. Wird in diesem Buch auch sexuelle Selektion thematisiert? Wenn Geschlechtsverkehr zum sozialen Bindemittel wird, würde nämlich auch die sexuelle Selektion ins soziale Miteinander übertragen werden. Konkrete These: ein Mann mit Behinderung kommt für Frauen aus genetischen Gründen nicht als biologischer Erzeuger eigener Kinder in Frage, kann daher keinen Geschlechtsverkehr haben und wird somit nicht nur von Fortpflanzung, sondern auch dem sozialen Miteinander ausgeschlossen, da Geschlechtsverkehr ja ein wichtiges Bindemittel genau dafür sein ist. Oder eben eine Frau mit einer ansteckenden Krankheit wird nach diesem Mechanismus ausgegrenzt. Geht das Buch auf dieses Problem ein? Für mich führt dieses „im Matriarchat gehört einfacher Sex zum normalen Miteinander“ nämlich zu einer matriarchats-spezifischen Form von Ableismus und Diskriminierung von Kranken.
    Was ich sehr schade fände, weil ich dieses Konzept von Sexualität als Kontaktpflege eigentlich sehr sympathisch finde, gerade in Zeiten von Internetpornografie.

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