Gerade wird wieder über die Frage von Neuauflagen von Büchern diskutiert, am Beispiel von Miss Marple und Roald Dahl. Es geht darum, dass bei Neuauflagen manche Passagen umformuliert wurden, um diskriminierende, etwa rassistisch oder sexistische Ausdrücke zu ersetzen. Dass darüber diskutiert wird, ist natürlich super, die Frage ist nur wie. Denn anstatt sich mit Argumenten und Fragestellungen im einzelnen argumentativ auseinanderzusetzen (was imho der Sinn einer Diskussion ist), wird oftmals auf den „gesunden Menschenverstand“ gepocht und so getan, als sei der Versuch allein, einen Text an heutige Sprach- und Denkgewohnheiten anzupassen, verwerflich. Als würden hier heilige Originale „verhunzt“ und die Freiheit des Denkens untergraben. Aber darin zeigt sich nur ein fehlendes historisches Bewusstsein. Übersetzung ist immer notwendig, wenn zwei unterschiedliche Kulturen zusammentreffen. Aber auch nicht nur bei geografisch, sondern auch bei historisch entfernten Gesellschaften handelt es sich um unterschiedliche Kulturen. Wörter, Gesten nehmen im Lauf der Zeit eine andere Bedeutung an und sind dann ohne Übersetzung unverständlich oder missverständlich. Auch
read more Wie soll man mit rassistischen und sexistischen „Stellen“ in Büchern umgehen?