Was unterwegs verloren gegangen ist

Zur Zeit lese ich das Buch „Wir wollten die Welt verändern“, in dem Aktivistinnen der Dortmunder Frauenbewegung der 1970er Jahre ihre Erinnerungen an diese Zeit zusammengetragen haben. Es ist sehr interessant zu lesen, vor allem wenn man die damaligen Quellentexte und Anliegen vergleicht mit dem, was sich seither verändert hat – und was nicht. So zitiert Gisela Trappe in ihrem Beitrag einen Text der Frauen-Aktion Dortmund aus dem Jahr 1976, der die Aktionen zur Abschaffung des § 218 in einen größeren Zusammenhang stellt. Darin wird zum einen deutlich, dass es den Frauen damals nicht darum ging, die generelle „Straffreiheit“ für Abtreibungen zu erreichen, sondern sie bestanden darauf, dass die ethische Problematik ungewollter Schwangerschaften nichts ist, was der Rechtsstaat regulieren sollte, sondern dass die Entscheidungen auf einer anderen Ebene und vor allem von den betroffenen Frauen selbst abzuwägen sind. Außerdem wird klar, dass diese Aktionen eng verknüpft waren mit weiter reichenden Vorstellungen für eine Neuorganisation von Erwerbs- und Hausarbeit. In den

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