Wenn es heute um das Verhältnis von heterosexueller und homosexueller Liebe geht, wird das Thema meist von einer rechtlichen Perspektive aus betrachtet. Vor dem Hintergrund, dass (männliche) Homosexualität noch bis vor relativ kurzer Zeit als Straftat galt – und in nicht wenigen Ländern der Welt ja immer noch gilt – und dass gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften gegenüber der heterosexuellen Ehe noch immer handfeste rechtliche Nachteile haben (Stichwort Ehegattensplitting), ist das auch verständlich. Im Bezug auf die Freiheit der Liebe hat diese Fokussierung auf die Gleichstellung von Homosexualität mit der privilegierteren Heterosexualität jedoch auch zu einer Verengung dessen geführt, was wir uns als mögliche Varianten des Liebens und Geliebtwerdens vorstellen können. Kurz gesagt: Alles orientiert sich am typischen Ideal des Zusammenfallens von romantischer Liebe, Sexualität und Ehe (inklusive Elternschaft). Das ist nun der Maßstab auch für die Liebe zwischen zwei Frauen oder zwischen zwei Männern. Auf diese Verengung ist schon von mancher Seite hingewiesen worden, aber das Ganze berührt auch noch einen Punkt, der seltener
read more Homosexualität, Heterosexualität – alles dasselbe?