In seiner aktuellen Folge beschäftigt sich der „Elektrische Reporter“ unter anderem mit dem Thema „Männer und Frauen“. Schön, denkt die Feministin, schauste dir doch mal an.
Elektrischer Reporter – 005: Männer und Frauen, Reibung und Worte ohne Sinn.
Leider ist der Beitrag geradezu ein Lehrstück geworden für das, was falsch läuft im medialen Diskurs zu dem Thema. Hier die drei Punkte (und sie sind beliebig anwendbar auf gefühlte 99 Prozent aller Medienbeiträge):
1. Obwohl es angeblich um „Männer und Frauen“ gehen soll, geht es doch nur um Frauen. Das ist ein alter Hut. Frauen repräsentieren die Geschlechterdifferenz, Männer den „Normalfall“. Wenn die Differenz thematisiert wird, reicht es also, über Frauen zu reden. Die Frage ist nicht: Was machen Frauen und Männer unterschiedlich? Sondern: Was machen Frauen anders als Männer? Grrrr.
2. Daran, dass sie weniger von den jeweiligen Fleischtöpfen abbekommen, im Falle Internet also Aufmerksamkeit und Klicks und Blogcharts, sind die Frauen selbst schuld. Sie müssen dringend von den Männern lernen. Auf die Idee, dass mit diesen Fleischtöpfen etwas nicht stimmen könnte, kommt man nicht. Man kommt nicht mal auf die Idee, die Frage zu stellen.
3. Mit den Männern kann demnach auch alles bleiben, wie es ist. Warum sollten sie auch was abgeben? Kann man ja wirklich nicht erwarten. Am Ende des Beitrags fiel das interessante Wort „Männerspielplatz“. Ein leiser Hauch von Hinweis auf die eigentlich interessante Frage: Tut das der Welt, dem Internet, der Allgemeinheit gut, was die Männer da so machen? Soll das so bleiben? Wie (fast) immer wurde dieses Thema inhaltlich nicht verfolgt, denn…. (und hier bitte in Endlosschleife zurück zu Punkt 1).


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