Wie kommen wir aus der Scheiße wieder raus?

Benni ich haben am Donnerstag wieder gepodcastet. In Episode 31 von „Besondere Umstände“ beantworten wir die Frage: Wie kommen wir aus der Scheiße jetzt wieder raus?

Es geht um Strategien gegen Rechts, Alte weiße Männer (und ob man sie so nennen soll), Politik als Psychologie, Gefühle, Geschichte, die gefährliche Nähe zwischen „linken“ und „rechten“ Argumentationen und das neue Historische Museum in Frankfurt.

Die Aufnahme klingt ein bisschen räumlich, weil wir aus Temperaturgründen nicht ordentlich am Tisch sitzen können, sondern mehr oder weniger auf Sessel und Sofa herumgehampelt sind, d.h. in ständige wechselndem Abstand zum Mikrofon. Seht es uns bitte nach….

Hier gehts zum Podcast

Ich bin Journalistin und Politologin, Jahrgang 1964, und lebe in Frankfurt am Main.

7 Gedanken zu “Wie kommen wir aus der Scheiße wieder raus?

  1. „Luthers Aufforderung, dem Volk aufs Maul zu schauen, sollte sich besonders die politische Linke zu Herzen nehmen. Das ist aber nicht damit zu verwechseln, dem Volk nach dem Munde zu reden. “

    „Wenn die Lage so ernst ist, wie die Linke sie immer darstellt, dann ist das Gebot der Stunde, dass sie mit sich selbst anfängt und das Trennende überwindet.“

    Obige Zitate sind folgendem Beitrag entnommen:
    https://www.rubikon.news/artikel/dem-volk-aufs-maul-schauen

    Lesenswert auch deshalb, weil der Artikel darauf hinweist, dass „echte Fragen“ sich als hilfreich erweisen könnten, bei der Frage:
    „Wie kommen wir aus der Scheiße wieder heraus?“

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  2. Wie meine kluge Freundin E. zu fragen pflegt: „Willst du etwas verändern oder willst du Recht haben?“ Wobei ich gestehe, dass der Impuls Recht haben zu wollen, bei mir doch häufig recht ausgeprägt ist. Ich denke aber immer mehr, dass dieser Impuls wirklicher Begegnung und wirklichem Verstehenwollen des Anderen im Weg steht und man dadurch leicht Gefahr läuft aneinander vorbei zu reden. Weil man gar nicht mitbekommt (mitbekommen will?) was die/der Andere sagt. Liebe Antje, in deiner besonnenen, offenen und gleichzeitig klaren Art zu diskutieren bist du für mich echt ein Vorbild!

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  3. Die Diskussion um „alte weiße Männer“ ist es, die mich von der Linken und von Feminismus zunehmend distanziert hat. Auch wenn ich als junger Mensch immer eher links war: Diese Leute haben mich zu ihrem Feind erklärt, und zwar nicht aufgrund meiner angeblichen Taten, oder wegen Strukturen, in die ich hineingeboren wurde, sondern aufgrund mir angeborener Eigenschaften, aus denen sie Gruppen konstruieren. Warum sollten mich die Anliegen von Leuten interessieren, die mich aufgrund einer zufälligen Eigenschaft hassen?
    Das sieht man ja auch an dem aktuellen Hashtag, dass Männer Abfall seien.
    1.: Diese Aussage ist inhaltslos. Was soll das bedeuten, dass Männer Abfall seien? Der Begriff des Abfalls zielt nur auf Entmenschlichung ab und trifft keine Aussage über Handeln oder Strukturen. Zuweilen wird der Spruch mit dem Spruch „Soldaten sind Mörder“ verglichen. Ein unzutreffender Vergleich, denn in diesem Spruch wird inhaltliche Kritik geübt: Mörder morden. Was aber tut Abfall?
    2.: Aus 1. folgt, dass dieser Hashtag nur dazu dient, eine als weiblich verstandene feminstische Kollektividentität zu stärken (da er keine inhaltliche Aussage trifft, bleibt nur noch das). Das Problem ist:

    Alle kollektiven Identitäten sind Fiktion.

    In Wirklichkeit sind alle Menschen nur auf ihren eigenen individuellen Vorteil aus. Der Vorteil kann auch in dem guten Gefühl bestehen, anderen geholfen zu haben, aber letztendlich tut man alles für sich selbst und niemals wirklich für eine Gruppe, weil es diese Gruppe nur auf der Ebene von Kooperation, nicht aber als Identität gibt. Deshalb brauchen Identitätspolitiker/innen einen äußeren Feind, da die kollektive Identität nur in Abgrenzung zu diesem bestehen kann. Das ist der Grund, weshalb Feministinnen alte weiße Männer als Gruppe betrachten.
    Die Gefahr besteht darin, dass man Leute – in diesem Fall weiße Männer – dazu drängt, sich mit der fiktiven vermeintlich Gruppe zu identifizieren. Da Menschen aber egoistisch sind und ein positives Selbstbild möchten, muss diese Identifizierung in Überlegenheitsgefühle umschlagen. Selbst wenn sich Leute zunächst kritiksch mit „ihrer“ „Gruppe“ identifizieren, wird das irgendwann umschlagen. Ging nicht die Männerrechtsbewegung aus selbstkritischen Männergruppen der 68er hervor? Genau diesen Mechanismus meine ich und das ist für alle brandgefährlich.

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  4. edit: dass mich die Anliegen derer, die mich wegen meines Geschlechts hassen, nicht interessieren, bedeutet nicht, dass ich ihnen grundlegende Menschenrechte nicht zuerkennen würde. Dafür würde ich immer eintreten. Aber darüber hinaus sehe ich erstmal keinen Grund, deren Probleme zu meinen zu machen.

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  5. es ist ein sehr merkwürdiges Vorgehen, dass nur mein ergänzender Kommentar veröffentlicht wurde und der ursprüngliche nicht. Du kannst zwar entscheiden, auf deiner Seite etwas nicht zu veröffentlichen, aber den Sinn entstellend nur teilweise zu veröffentlichen ist trotzdem nicht ok. Wäre gut, wenn der eigentliche Kommentar auch noch aktiviert wird, oder halt der ergänzende wieder gelöscht….

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