Hier ein krasser Bericht des Deutschlandfunks über Babyhandel in Nigeria. Junge Frauen werden dort entführt, vergewaltigt, damit sie schwanger werden, und die Babies dann verkauft, an kinderlose Paare in Nigeria oder im Ausland.
Ich finde es allerdings zu kurz gegriffen, das Problem nur bei den skrupellosen Menschenhändlern zu sehen. In dem Bericht wird auch klar, dass diese Form der Versklavung von Menschen, die schwanger werden können, nur aufgrund einer repressiven Ideologie rund um das Thema Reproduktion überhaupt möglich ist:
Kinderlosigkeit ist ein Stigma, Adoption aber auch nicht akzeptiert, Frauen, die außerhalb einer Ehe mit einem Mann schwanger werden, werden aus ihren Familien und der Gesellschaft ausgeschlossen, sodass manche von ihnen „freiwillig“ in diese Babyhandels-Häuser gehen.
Ja, die Menschenhändler, die aus der Not von ungewollt Schwangeren und ungewollt Kinderlosen ein skrupelloses Geschäftsmodell machen, sind schuld. Ebenso schuld sind aber alle, die ein bestimmtes Familien- und Reproduktionsmodell als verbindlich für alle propagieren, die Schwangerschaften außerhalb von heterosexuellen Ehen bestrafen, die Abtreibungen verbieten, verhindern, stigmatisieren, die Adoptionen und andere Formen von nicht-normativer Elternschaft ablehnen und so weiter. Shame on you all!

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