Eines der wichtigsten Themen im Zusammenhang mit neuen Beziehungen zwischen den Geschlechtern sind die Verhandlungen über die Rollen innerhalb der Familie. Es ist unübersehbar, dass überkommene patriarchale Väterkonzepte schon lange ihre Überzeugungskraft eingebüßt haben. Doch was tritt an ihre Stelle? Leider bleiben auch die neuen Väterkonzepte bislang vielfach unglaubwürdig und führen zu allerhand Problemen, vor allem dann, wenn sie mit einer Schwächung der mütterlichen Position einhergehen – zahlreiche Fallbeispiele dazu haben Anita Heiliger und Eva-K. Hack in ihrem Sammelband „Vater um jeden Preis?“ zusammengetragen. Im Widerspruch zu einer verbreiteten Haltung, die Vatersein und Muttersein einfach in einem egalitär-geschlechtsneutralen „Elternsein“ aufzulösen versucht, meint Andrea Günter, dass die Position des Vaters auch in nachpatriarchalen Zeiten nicht mit der Mutter identisch ist: „Die Frage der Vaterschaft ist eine andere Frage als die der Mutterschaft. Die Aufgabe, Vätern einen Platz zu geben, ist eine eigenständige Aufgabe und bleibt eine eigene Anstrengung.“ Zu den dafür notwendigen Debatten leistet sie mit ihrem Büchlein „Vätern einen Platz geben“ einen wesentlichen Beitrag. Eine Leseempfehlung: http://www.bzw-weiterdenken.de/artikel-7-110.htm
Vätern einen Platz geben
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Antje Schrupp
Ich bin Journalistin und Politikwissenschaftlerin und lebe in Frankfurt am Main. Mein Thema ist besonders weibliche politische Ideengeschichte. Im Sommer 2025 erschien mein neues Buch „Unter allen Umständen frei“ über revolutionären Feminismus am Ende des 19. Jahrhunderts – Victoria Woodhull, Lucy Parsons und Emma Goldman.
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