Wie das Betreuungsgeld für mich doch noch zum Aufreger wurde

Das Betreuungsgeld, von dem derzeit so viel die Rede ist (also dass Familien, die ihre Kinder nicht in die Kita schicken, einen monatlichen Geldbetrag bekommen sollen) ist für mich eigentlich nicht so der Aufreger. Ich verstehe auch nicht, warum das von manchen zur feministischen Bekenntnisfrage hochgejazzt wird.

Der Trend zu einer breiten gesellschaftlichen Akzeptanz von öffentlicher Kinderbetreuung ist doch sowieso unaufhaltsam und kann von keinem Betreuungsgeld der Welt verhindert werden. Einfach deshalb, weil hier zwei starke gesellschaftliche Kräfte an einem Strang ziehen: Die Frauen, die heute mit sehr großer Mehrheit und Klarheit darauf bestehen, dass sie sowohl berufstätig sein als auch Kinder haben möchten, und die Unternehmen, die mehr und mehr qualifizierte Fachleute brauchen und nicht länger auf die Human Ressources in Form von gut ausgebildeten jungen Frauen verzichten möchten.

Diese Entwicklung ist also längst beschlossene Sache, und was jetzt passiert, ist nur noch die Umsetzung. Und dass da einige Alte-Zeiten-Nostalgiker und -Nostalgikerinnen hoffen, die Umstellung auf die neuen Zeiten mit Hilfe des Betreuungsgeldes noch ein bisschen zu verlangsamen – meine Güte. Ich vermute ja, dass auch noch etwas anderes dahinter steckt: dass die Kommunen es rein organisatorisch nicht schaffen, bis 2013 genügend Kita- und Krabbelstuben-Plätze bereit zu stellen.

Die offizielle Politik hat den Wunsch der Frauen, berufstätig zu sein und Kinder zu haben, über Jahrzehnte hinweg ignoriert, obwohl Feministinnen sie seit vier Jahrzehnten stetig darauf hinweisen. Die Ignoranz den Wünschen der Frauen gegenüber hatte enorme Fehlplanungen zur Folge, sodass man jetzt plötzlich ganz überrascht davon ist, wie viele Mütter einen Kita-Platz in Anspruch nehmen. Als vor wenigen Jahren der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz eingeführt wurde, wurde für 2013 (das Jahr der Einführung) ein Bedarf von 35 Prozent prognostiziert. Das war natürlich lächerlich. In Wahrheit wird der Bedarf vermutlich bei um die 80 Prozent liegen. Nun kann man die Zahl Kitas aber nicht mal so eben verdoppeln: Man muss Gebäude planen und bauen, qualifiziertes Personal finden (und ausbilden), und so weiter.

Von daher glaube ich, dass das Betreuungsgeld kein ideologisches Mutterbild-Gefecht ist (wie sollte das auch möglich sein, mit einer Kanzlerin Angela Merkel) sondern vor allem ein pragmatischer Versuch, die Nachfrage nach Kita-Plätzen noch eine Weile künstlich niedriger zu halten, als sie in Wirklichkeit ist. Ist das ein Aufreger? Ist das wirklich ein Thema, auf auf das man Feminismusdebatten oder gar Wahlkämpfe zuspitzen sollte? Come on, Ladies, come on, SPD!

Es gibt allerdings doch einen Aspekt, unter dem das Thema Betreuungsgeld für mich zu einem politischen Aufreger wird, und zwar den der sozialen Unterschiede. Wie schon das Elterngeld so soll nun auch das Betreuungsgeld mit den Hartz IV-Leistungen verrechnet werden. Oder, im Klartext: Wer von Hartz IV leben muss, bekommt keines. Das Betreuungsgeld ist, ebenso wie das Elterngeld, für diejenigen gedacht, die es nicht so nötig brauchen. Es ist – mal wieder – eine Umverteilung von unten nach oben.

Im Übrigen ist genau das auch der Punkt, wo die Pro und Contra-Seiten im Bezug auf das Betreuungsgeld auf traurige Weise einer Meinung sind: In ihrer Verachtung für die Armen, in ihrer Arroganz, mit der sie auf die „Unterschichten“ herunterblicken.

Die gegen das Betreuungsgeld sind, argumentieren ja gerne mal mit dem Vorwurf, dass dann diese ganzen Unterschichts-Assis ihre Kinder nicht mehr der wertvollen staatlichen Erziehung aussetzen, sondern sich lieber die Kohle selbst einstecken (das Argument wird gerne noch mit einem Schuss Rassismus angereichert, wenn dann noch der „Migrationshintergrund“ ins Spiel gebracht wird). Und genau dieser Ball ist es, der jetzt von denen aufgegriffen wird, die für das Betreuungsgeld sind: Keine Sorge, kontern sie, diese Unterschichts-Assis kriegen eh keines.

Deshalb meine ich, es ist falsch, politische Kämpfe entlang der Linie Pro- und Contra Betreuungsgeld zu inszenieren. Die wichtigen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen spielen sich ganz woanders ab.

Ich bin Journalistin und Politologin, Jahrgang 1964, und lebe in Frankfurt am Main.

44 Gedanken zu “Wie das Betreuungsgeld für mich doch noch zum Aufreger wurde

  1. danke, dem kann ich nur zustimmen. es geht um linie zwischen oben und unten, die immer mehr zur mauer, zum wall wird, hinter dem sich die habenden verschanzen.

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  2. Nun ist aber eine KiTa ja kein reiner Aufbewahrungsort für Kinder, sondern ein Bildungsangebot. Kinder haben meist viel Spaß in der KiTa und lernen dort Dinge, die sie zuhause nicht lernen können. Einfach weil es eine völlig andere gesellschaftliche Umgebung ist. KiTa betreiben auch keine staatliche Betreuung, denn viele sind als Elternkooperativen, kirchlich oder privat organisiert.

    Mir fehlt immer ein wenig die Sicht auf das Kind. Eine KiTa ist ein schönes Angebot für Kinder. Egal ob berufstätig oder nicht, egal ob arm oder reich, Eltern sollten die Freiheit haben, ihren Kindern die KiTa-Teilnahme zu ermöglichen. (Oder auch nicht, wenn sie davon überzeugt sind, dass es pädagogisch nicht sinnvoll ist und sie die Betreuung anders organisieren können.)

    Das Betreuungsgeld trägt dazu bei, dass KiTa ein Angebot bleibt, das Geld kostet, das sich also nur Wohlhabende erlauben können. Die werden ihr Kind aber ohnehin in die KiTa geben. Sie tun es ja schon jetzt und leisten dafür einkommensabhängige Zuzahlungen. Das Betreuungsgeld wird also nur die Kinder von der KiTa fernhalten, deren Eltern es sich nicht leisten können, auf das Betreuungsgeld zu verzichten und Zuzahlungen zu leisten. Das hat nichts mit „die Kohle selbst einstecken“ zu tun, sondern mit wirtschaftlicher Vernunft. Dass das Betreuungsgeld jetzt auch noch denen vorenthalten werden soll, die es am dringendsten brauchen, macht es noch schlimmer. Dadurch wird es reine Klientelpolitik.

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  3. Womöglich ist aber die Logik die gleiche:
    Die Einführung des Betreuungsgeldes kaschiert mit restaurativen politischen Hauruck-Mitteln den akuten Mangel an Krippenplätzen und schert sich dabei einen Kehricht um gesellschaftliche Erfordernisse, Aufbruchslinien oder Chancengleichheit.
    Dass Hartz IV-Empfängern diese Zahlung nun auch noch verwehrt werden soll, treibt die Arroganz in unerträglicher Weise auf die Spitze, das stimmt.
    Aber die verächtliche Pragmatik erkenne ich in beiden Momenten.

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  4. Ja, ja, ja!!!!

    Was mich an der Diskussion (und vor allem auf der Seite der Befürworter) ebenfalls ärgert, ist die perfide Art, mit der sich vor allem Befürworter in den letzten Wochen pötzlich auf die Seite der einkommensschwachen Familien geschlagen haben. Ich habe es auch einmal länger ausgeführt: http://daheimundunterwegs.wordpress.com/2012/04/17/perfide-und-unpolitisch-anmerkungen-zur-debatte-um-das-betreuungsgeld/

    Leute, die sich sonst in keiner Debatte für Hartz-IV-Empfänger eingesetzt haben, standen plötzlich in der ersten Reihe, um zu erklären, man dürfe diesen Familien ja nun nicht pauschal die Erziehungsfähigkeit absprechen. Da ging es lediglich darum, eine Klientelpolitik zu legitimieren. Mit der absehbaren Entscheidung, das Betreuungsgeld auf Hartz-IV anzurechnen (die FDP hatte das ja schon früh angekündigt), ist dieses Feigenblatt nun auch weg.

    Diese Art, mit der die unteren gesellschaftlichen Schichten zur Legitimierung des Betreuungsgelds herangezogen wurden, war einfach schäbig. (Ja, der Generalverdacht, Hartz-IV-Empfänger könntne ihre Kinder nicht erziehen ist auch problematisch, wurde m.E. aber auch eher von konservativer Seite angeführt.)

    Ich muss zugeben, dass mich das Betreuungsgeld trotz der oben genannten Gründe aufregt. Zumal es meiner Meinung nach eine relativ simple Lösung gibt: Rentenasprüche für Erziehungsleistungen erhöhen.

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  5. Das ist aber kein Problem des Betreuungsgeldes sondern ein Problem der Logik von Hartz-IV – jeder andere Geldfluss wird angerechnet. Damit würde effektiv Geld von einem Ministerium in ein anderes gepumpt.

    Die Lösung kann nur sein dieses unsägliche Hartz-IV endlich auf vernünftige Beine zu stellen.

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  6. Das fasst meinen Ärger sehr gut in Worte. Seit ich das heute morgen im Radio gehört habe bin ich nur noch wütend. Ich war auch vorher gegen das Betreuungsgeld, v.a., weil ich keine überzeugenden Argumente dafür gehört habe und Deine Vermutung, Antje, teile, dass hier die Tatsache der fehlenden Krippenplätze eine sehr große Rolle spielt.

    Ich finde es unglaublich empörend, wie jetzt wieder Familien ausgegrenzt und diffamiert werden. Die Koalition hatte ja bereits das Elterngeld für HartzIV-EmpfängerInnen gestrichen und es ist überhaupt nicht einzusehen, weswegen jetzt hier schon wieder eine soziale Grenze gezogen werden soll. (Ich finde übrigens auch gut, dass Du darauf hinweist, dass auch die GegnerInnen des Betreuungsgeldes arme Familien meist diskriminieren.) Das ist schon erschreckend, welche Feindbilder hier aufgebaut werden und sich hier immer mehr eine Ellenbogengesellschaft herausbildet, die viele Menschen ausschließt.

    Ich finde, man müsste vielmehr darüber diskutieren, wer solche Leistungen bekommt, sie aber nicht nötig hat. Ein Haushalt mit 80.-100.000 Euro Jahreseinkommen, um mal willkürlich Zahlen in den Ring zu werfen, sollte doch sicher auch ohne1000 Euro an „Betreuungsgeld“ jährlich auskommen.

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  7. Wieso sollte das Betreuungsgeld anders behandelt werden als andere Einnahmen? Bei Hartz IV werden nun mal sämtliche Einnahmen betrachtet und wenn zu wenig eingenommen wird, wird der Differenzbetrag als Hartz IV bezahlt. Bei allen anderen Einnahmenquellen, auch dem Kindergeld, ist das ja auch so.

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  8. Danke für diesen Blogeintrag. Was momentan wegen des Betreuungsgeldes behauptet, geschrieben und verbal gemobbt wird, geht auf keine Kuhhaut.

    Perse sind jetzt alle Eltern, die sagen, ich erzieh mein Kind die ersten 3 Jahre lieber selber, bildungsfern, können keine Bütterken schmieren, lassen ihre Kinder verwahrlosen…jaja.. auf einen Schlag sind alle Mütter dumm geworden und trinken Six Packs und hängen rauchend vor dem Flatscreen.

    Wer Betreuung braucht, soll sie bekommen, wer keine braucht und selber betreut..naja und das ist der Kackpunkt, bekommt z.b. in den Skandinavischen Ländern eine dem subventionierten Kita Platz angepasste Cash for Care Zahlung.

    Der von allen so wichtige und dauernd angesprochene Bildungsauftrag der Kitas, den kann ich nur belächeln. Unsere Kinder wurden in einer Elterninitiative von ausgebildeten Erzieherinnen betreut, die noch nicht einmal in der Lage waren den Übungstorso wieder mit den menschlichen Organen zu bestücken…soviel zur Bildung!!

    Bevor also wieder jeder schreit, das die Kinder nur noch intelligent werden, wenn man sie früh genug von ihren verdummten Eltern wegnimmt, der zeige mir bitte Einrichtungen mit Erzieherinnen, die auch das leisten können, was geleistet werden soll.

    Das sind alles Kostenfaktoren die die Länder nicht zu zahlen bereit sind und oder gar nicht leisten können.

    Wir wohnen in NRW und befinden uns in der Bildungsdiaspora!

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  9. Traurig am Betreuungsgeld finde ich vor allem, das hier erneut Transferleistungen an nicht Bedürftige ausgezahlt werden. Die (Hartz Iv) die es am meisten nötig hättn, gehen leer aus und Gutverdiener die es nicht unbedingt benötigen sacken Steuerge´der ein. Bei der derzeitigen Kassenlage ist es nicht zu vertreten Transferleistungen an Nichbedürftige zu zahlen.

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  10. Wirklich ein cleverer Spin von Schwarz/Gelb. Der allemeinen Verachtung der Unterschicht kann man sicher sein, auch über die parteipolitische rot/grüne Grenze hinweg. Allein, wie Süddeutsche und Spiegel ihre Artikel zum Thema Anrechnung des Betreuungsgeldes bebildern, spricht Bände.

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  11. Die gegen das Betreuungsgeld sind, argumentieren ja gerne mal mit dem Vorwurf, dass dann diese ganzen Unterschichts-Assis ihre Kinder nicht mehr der wertvollen staatlichen Erziehung aussetzen, sondern sich lieber die Kohle selbst einstecken (das Argument wird gerne noch mit einem Schuss Rassismus angereichert, wenn dann noch der “Migrationshintergrund” ins Spiel gebracht wird).

    Dabei geht es doch auch um Sprachkenntnisse. Falls Du meinst, dass das unnötig ist oder gar Zwangsgermanisierung: Wie viel Prozent der Texte, die Deine Redaktion veröffentlicht, stammen von Autorinnen und Autoren, die kein Deutsch können? (Promis zählen nicht.)

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  12. Also, so cool war ich nicht, dass ich mich nicht auch schon vorher mächtig über das Betreuungsgeld aufgeregt hätte. Es wird Geld, das wir nicht haben, für Zahlungen ausgegeben, dessen Sinn sich mir so überhaupt nicht erschließen will. Wir sind durchaus mit großen Herausforderungen der Zukunft konfrontiert, für die es heute gilt, Weichen zu stellen, um mit Auswirkungen des demographischen Wandels, Verteuerung von Energie, die irgendwann für Normalverdiener nicht mehr bezahlbar sein wird, mit dem Ausverkauf kultureller und sozialer Einrichtungen, gesellschaftliche Strukturveränderungen, auch bedingt durch mangelnde Bildung in sozialschwachen Familien, die leider mittlerweile keine Minderheit mehr darstellen, Altersarmut, und.. und… und umzugehen.
    Hier zu investieren wäre eine nachhaltige und strategische Entscheidung. Sogar für vernachlässigte Krippenkinder. Stattdessen wird Geld verpulvert (auf Pump), von dem die einen Kinder vielleicht ihr 5. Instrument finanziert bekommen, andere eine Sprachreise, woanders ist man eventuell froh, dass man damit die nächste Autoreparatur begleichen kann oder die Stromrechnung UND die, die es am dringendsten nötig hätten, bekommen grad nix! Entschuldigung, soviel Irrsinn kann es doch gar nicht geben?!

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  13. …..also: al die vielen sinnlosen worte mitunter bringen ueberhaupt nichts! jede/r weiss, alles haengt schief und hat damit zu kaempfen….

    Die KiTa muss natuerlich frei sein! denn das ist eine Gemeinschaftseinrichtung wo Kinder fuer sich und die Gesellschaft ‚ausgebildet‘ / erzogen werden. Das Geld muss von der Gemeinschaft durch allgemeine Steuereinnahmen mitgetragen werden.

    Man koennte allerdimgs das einzufuehrende BGE dann evtl. kuerzen, wenn die Eltern die Kinder nicht in die KiTa gehen lassen.
    Mit anderen Worten: Nicht das BGE vom Kind, sondern das der Eltern.
    Oder man schickt am Jahresende eine Rechnung, wegen nicht in Anspruchnahme des Bildungsangebotes, das im BGE ja schon mit verrechnet wurde, beinhaltete.

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  14. Man sollte das Betreuungsgeld, ebenso auch das Elterngeld , dafür benutzten Kitas zu bauen und gute Betreuerinnen auszubilden. Jeden Euro, den man irgendwie einsparen kann für unsere Kinder ausgeben!!!
    Ich habe seit Langem den Traum dass Von der Krippe bis zur Universität für alle Kinder und Jugendlichen alle Angebote kostenlos sind und es in den Einrichtungen kostenlose hochwertige Mahlzeiten gibt.

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  15. Wenn Sie sich da mal nicht täuschen, sehr geehrte Frau Schrupp….
    Gerade unter jungen Frauen bekommt das Betreuungsgeld viel Zuspruch, denn es gibt eben immer mehr Frauen, die sich es nicht nehmen lassen wollen für die Pflege und Erziehung der eigenen Kinder zu sorgen, insbesondere in den so wichtigen ersten drei Lebensjahren.
    Außerdem wird es langsam mehr und mehr deutlich, dass diese „Aufbewahrungsorte“ (man verzeihe mir diesen etwas polemischen Ausdruck) für Kleinkinder unter drei Jahren oftmals sehr schädlich ist, gerade bei den qualitativ oft sehr minderwertigen Krippen in Deutschland, und darauf reagieren eben die besorgten Eltern und verweigern sich diesem Zwang. Auch gerade wenn man einen Jungen hat sollte man sich Kinderkrippe und im Besonderen auch Kindergarten dreimal überlegen…oder würden Mütter ihre Töchter mit Freude in Institutionen geben, in welchen zu fast 100 % Männer arbeiten und diese oftmals überzeugte Maskulisten sind? Wohl kaum..von daher ist es, leider leider leider, mittlerweile auch eine ideologische Frage, gezwungenermaßen..

    Betreuungsgeld wird ja sogar in Norwegen(500€) sowie auch Schweden(300€) gezahlt (relativ dazu sind die 150€ fast schon beleidigend)…um die feministischen Vorzeigeländer zu erwähnen, wobei im Norden auch sehr vieles im Argen liegt, aber das ist ein anderes Thema..
    Es geht also in erster Linie um Wahlfreiheit, und eine Opposition gegen diese immer extremer werdende Bevormundung von staatlicher Seite, welche im Besonderen seitens der Grünen gefordert wird, wobei die Sozialdemokraten sich leider zum Erfüllungsgehilfen degradieren lassen.
    Daher ist es zB. für Meineneinen absolut unmöglich, obwohl ganz klar links orientiert, die Grünen, SPD oder die Linken zu wählen, da ich deren Weltanschauung und Ideologie(Feminismus, Gender, Gleichstellung) mittlerweile als unzumutbar und nahezu totalitär erachte, und dessen Weltanschauungen und Ansichten ich eben nicht im linken Spektrum verorte, im Gegenteil.
    Wohl auch einer der Gründe warum die Piraten solch enormen Zulauf haben…
    Selbst in Frankreich ziehen es ja immer mehr Frauen vor, sich selbst um den Nachwuchs zu kümmern, anstatt sich in der neoliberalen Tretmühle kaputt zu schuften; für immer weniger Lohn versteht sich, und stattdessen zumindest versuchen ihr Glück in der Familie zu finden..

    Karriere, diese Mohrrübe, diese Chimäre, ist nur für relativ wenige Frauen wie auch Männer erstrebenswert, gewünscht oder erreichbar, gerade in den heutigen Zeiten wo bereits ersichtlich ist, dass unsere Gesellschaft sich zu feudalen Zuständen zurück „abwickelt“.(Immer mehr für die „Oberschicht“, die „Leistungsträger“(hüstl..)), sowie den Ausverkauf sämtlicher Vermögenswerte des Staates(Gemeinschaft) an eben diese kleine „Elite“(Parasiten trifft es wohl eher..).
    Für mich persönlich ist „Karriere“ das Unwort der letzten 30 Jahre und die gewaltigste neoliberale Nebelkerze, das nur nebenbei..

    Männer habe ich bewusst vorwiegend ausgeklammert, da Männer so gut wie keine Wahlmöglichkeiten haben, sondern stattdessen je nach Bedarf instrumentalisiert werden und werden sollen, aber auch anderes Thema..

    Noch ein Wort zu der geplanten Anrechnung des Betreuungsgeldes auf Hartz 4…
    Hat irgend jemand etwas Fairness oder Gerechtigkeit erwartet ? Hartz 4 an sich ist ja schon Menschenunwürdig, herabwürdigend und bei weitem nicht ausreichend..

    Zu guter Letzt, ich werde zwar niemals die CDU wählen, Gott bewahre ;), aber die Frau Schröder zeigt Courage, da sie sich nicht dem (be)herrschenden Mainstream unterwirft und Familienpolitik eben nicht als ideologisch-motivierten Multiplikator nutzt. Ganz im Gegensatz zu einer UvdL, welche sich für keine populistische Aktion zu Schade ist. Wie viele PR-Berater werden noch vom Steuerzahler für Frau vdL bezahlt?
    FÜR Wahlfreiheit, GEGEN Bevormundung!

    Sorry für die Länge..;)

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  16. „Die Nachfrage nach Kitaplätzen künstlich niedriger halten, als sie ist….“ – lebe ich irgendwie in einem anderen Deutschland?

    In dem Deutschland, das ich kenne, ergeben Umfragen unter Familien, dass sowieso nur jedes neunte Kind überhaupt ausser Haus betreut werden soll, solange es unter drei ist, werden bereitstehende Gelder für Kitaausbau nicht abgerufen, weil der Bedarf so niedrig ist, dass er sich kaum wirtschaftlich befriedigen läßt und studieren/lernen Frauen hauptsächlich Fächer, bei denen von vornherein klar ist, dass sie mit denen niemals eine Familie werden ernähren können, während Frauen mit Wahlmöglichkeiten sowas wie Richterin oder Gymnasiallehrerin werden, weil man da solange und so toll aussetzen kann, was letztere dann auch mit im Mittel 16 Jahren auch voll in Anspruch nehmen.

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  17. @Julies

    > Man koennte allerdimgs das einzufuehrende BGE dann evtl. kürzen, wenn die Eltern die Kinder nicht in die KiTa gehen lassen

    Das ‚B‘ steht für ‚bedingungslos‘, das ist ein wichtiges Konzept daran. Aber wenn Kinderbetreuung kostenlos und qualitativ hochwertig wird, also die Gesellschaft endlich ihre verdammte Pflicht tun würde, gibt es kaum Motivation die Kinder nicht in die Kita gehen zu lassen.

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  18. Ein Kind braucht in den ersten Lebensjahren seine Mutter. Michail Gorbatschow sagte vor kurzem, unser größter Fehler war, die Kinder zu früh der Fürsorge der Mütter entrissen zu haben.
    Übrigens sollte eine kinderlose Feministin so viel Demut zeigen und zu diesem Thema schweigen, weil jeder Vater davon schon mehr versteht.

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  19. @Tanja – LOL. Die kinderlose Feministin stellt jedoch fest, dass die zahlreichen Mütter, die sie kennt, zu diesem Thema extrem unterschiedliche Ansichten vertreten. Sie stellt außerdem fest, dass einige Mütter gerne mal dazu tendieren, ihre eigenen Erfahrungen zu verallgemeinern und anderen überzustülpen. Vielleicht braucht es daher die emotional unparteiischen, weil nicht selbst betroffenen kinderlosen Feministinnen, um auszusprechen, dass es nun einmal viele verschiedene Möglichkeiten gibt, Mutter zu sein, und dass nicht alle Mütter und auch nicht alle Kinder dieselben Wünsche und Bedürfnisse haben.

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  20. mirko , ich habe einen Traum…….
    Ich wünsche mir dass mit dem beddingungslosen Grundeinkommen Krippen für 1-2jährige verschwinden.
    Ich stelle mir vor, dass sich Eltern mit anderen zusammentun, wie früher in der Kinderladenbewegung, und die Betreuung und Arbeit selbst organisieren,
    daß endlich Vater und Mutter sich um die Kleinsten kümmern und im Freundeskreis mit anderen eine Menge Spass haben,
    Ich würde mir wünschen, dass Kinderzentren Begegnungsstätten wären und aus ihnen heraus Ideen für eine menschen und kinderfreundliche Gesellschaft entstehen würden. Eine Gemeinschaft, in der der Mensch ob alt oder jung , nicht der Profit, die Macht, der Wettbewerb etc.im Mittelpunkt stünde.

    Seien wir doch ehrlich – Krippen haben iher Logik nur in einer leistungsorientierten, kapitalistischen Gesellschaft nötig.
    Es geht hier nicht um Bildung und Förderung sondern um frühe Seperation von den Eltern.
    Es sind keine Kindergärten!
    Sie ereichen nie die Qualität der häuslichen Erziehung.

    Wir Frauen wollen heute auch ein Stück vom Kuchen, der Anerkennung und Vergütung bedeutet, haben.
    Aber der Kuchen hat seinen Preis, er stößt sich am Bindungswunsch unserer Kleinsten.

    Für Frauen mit niedrigen Einkommen und wenig Anerkennung, und unatraktiven Jobs ist dieser Preis zu hoch.
    Für Frauen mit hohem Einkommen, Anerkennung ,sinnstiftender Arbeit, die aber immer in Konkurrenz zu MitbewerberInnen steht, ist das Betreuungsgeld zu niedrig.

    Und weil beide Modelle, das der Familienfrau und das der vorwiegend berufstätigen Mutter um das einzig wahre Frauenbild konkurrieren, gibt es diese absurde Debatte.

    Die Bildungsdebatte und Sorge um nichtpriviligierte Mütter ist eine bigotte Heuchelei von beiden Seiten. Es geht hier mehr um das Selbstbild der Frauen und ihren jeweiligen Lebensentwurf und einer gesellschaftlichen Unfähigkeit allen Parteien den nötigen Respekt allen zu zubilligen. So werden Arme und Migranten aber auch Hausfrauen und berufstätige Frauen ständig beleidigt und ihre Erziehungskompetenz herabgewürdigt.

    Würde sich jemand die Mühe machen die Kleinsten zu fragen, ihre Antwort wäre eindeutig. Aber sie zählt nicht .

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  21. @Andreas – Nein, diese Zahlen sind falsch. Die Gelder für den Kitaausbau werden nicht deshalb nicht abgerufen, weil der Bedarf nicht da wäre, sondern deshalb, weil die Kommunen es nicht schaffen, den Ausbau zu organisieren. Zumindest in Frankfurt weiß ich das zufällig aus erster Hand sehr genau. Alle Kitas und Krabbelstuben haben lange Wartelisten und längst nicht alle Eltern, die das wollen, bekommen für ihre Kinder einen Platz.
    Dass mehr Frauen als Männer ihre berufliche Laufbahn nicht allein unter den Aspekten Status und Geld planen, ist richtig. Aber da gibt es keinen Zusammenhang mit dem Kinderhaben. Das gilt für kinderlose Frauen genauso.

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  22. @Vallerie…. Deinem Beitrag kann ich fast ganz zu stimmen…aber die Kleinsten befragen….? was koennten sie schon von der unseren grossen Welt mitbekommen haben!? Also, das liegt ganz in der Einsicht und an den gesammelten Erfahrungen der Eltern und Angehoerigen/Bezugspersonen, es so fuer die Kleinen einzurichten, dass sie in ‚gesunder‘ Umgebung aufwachsen koennen.
    Leider, auch durch nicht mehr vorhandenseinden Grossraumwohnungen, ist kein direkter Familienkontakt mehr vorhanden und sind Jungfamilien meisstens auf sich selber gestellt, deshalb waere m.e.n. der Elternschulung ein erweiterter Platz ein zu raeumen, sehr empfehlenswehrt auch Familienkontaktplaetze fuer Austausch untereinander!

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  23. Nun, die Kleinsten werden ihnen bei der Eingewöhnungszeit in der Krippe aber deutlich zeigen was sie davon halten. Ich habe noch nie ein 1-2jähriges Kind gesehen was nicht gebrüllt und getobt oder sich an die Eltern geklammert hat, wenn es um die Trennung ging.
    Fagen sie einmal Erzieherinnen, im Herbst spielen sich wahre Dramen ab.

    Wir brauchen auch keine Elternschulung. Mittlerweile wurde wissenschaftlich nachgewiesssen, dass der intuitive emotionale Umgang (bei kleinen Kindern) weit wichtiger ist als pädagogische Ansätze. (Studie Uni Washington Hippocampuswachstum bei Kleinkindern + Zuwendungsindex)

    Ich denke, wir kommen langsam an einem Punkt, an dem wir erkennen müssen, dass der technischen Umsetzung und Optimierung unseres Lebensmodells und deren ökonomischen Verwertung Grenzen gesetzt sind.

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  24. @Vallerie…ganz klar! ich bin dann wohl nicht mehr so bei….! Es liegt ca 50 jahre zurueck…und ich war gluecklich endlich nicht mehr ausserhalb arbeiten zu muessen und ganz fuer die Familie, fuer meine Kinder und auch Schwiegermutter (wenn auch nur das erste Jahr) dasein zu koennen und meine Kinder zu versorgen und aufwachsen zu sehen. Aber: ohne Schwiegerfamilie und ohne Konsultation waere es sehr schwer gewesen! Meine Familie war leider weit weg. Also ich rede ein bisschen aus eigener Erfahrung, KiTa – da dachte ich wohl an die schon groesseren… . Also ich schliesse mich Ihren Auslegungen hier mit an und hoffe , sie werden auch gehoert!! und es wird einer natuerlichen Mutter / Vater-Kindbeziehung wieder mehr Raum gegeben. Succes allen Kaempfer/innen! mit herzlichen Grussen, Juelis

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  25. Ich habe noch nie ein 1-2jähriges Kind gesehen was nicht gebrüllt und getobt oder sich an die Eltern geklammert hat, wenn es um die Trennung ging.

    dazu sollte man sich mal die mütter anschauen. die sind es nämlich meist selbst, die ihre eigene „trennungsangst“ auf das kind projizieren und sich unbewusst geschmeichelt und bestätigt fühlen, wenn das kind sich nicht trennen kann. denn ein kind, das sich problemlos trennen kann, stellt die bedeutung der mutter, ihre „mutterinstinkte“ und ihre „leistung“ in frage. ein kind, das sich leicht trennen kann, ist in unserer gesellschaft eine bedrohung für die identität der mutter in ihrer rolle. sie KANN gar nicht anders, als an dem kind zu klammern, um eine gute mutter zu sein.

    würden mütter damit ganz normal umgehen, dann könnten die kinder das auch.

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  26. Host_Sabine, auch Papas werden in der Eingewöhnungsphase nicht von Schreianfällen verschont.

    Ich habe aber schon öfters erlebt wie Väter mit genervt vorwurfsvollen Blick der ErzieherIn signalisiert haben, sie sei jetzt zuständig und dann wenn das Kind sich nicht beruhigen wollten, es unter Protest wieder nach Hause nahmen.
    Das anstrengende an Kindern ist, sie sind unberechnenbar und haben kein Ausknopf.

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  27. …bei eimem groesseren Familienverband
    waechst ein Kind ganz normal in andere Gegebenheiten hinein….
    .
    .es ist also nicht richtig zu denken, dass man es ganz alleine schafft!.
    .
    Was ist normal? Jede Mutter findet ihr eigenes Handeln normal…!
    ‚also brauche ich auch nichts von anderen.zu……!?
    –‚ich‘ bin ja die Mutter!–……….?
    -erst wenn sich etwas in die verkehrte Richtung entwickelt—
    ist guter Rat teuer und oft schon zu spaet…

    Warum dann keine Vorberitungskurse und Erziehungshilfen fuer Eltern
    in Anspruch nehmen? -in unserer ’noch‘ unnatuerlichen Zeit-…!

    Niemand ist perfekt1 alles muss erlernt werden und Instinkt zum erwachen gebracht und erst wieder erkannt werden!

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  28. Andreas, ich habe mir die Mühe gemacht die Studie zu lesen.
    Dummerweise besteht sie sehr stark aus Mütterselbsteinschätzungen.
    Allgemeinplätze wie bildungsstarke Mütter nutzen eher frühkindliche Betreuung oder wird im Osten eher akzeptiert … wer hätte dies gedacht. Naja, es ist eben eine Studie eines politischen Think tanks (Jakobststieftung, BoschStieftung).

    In wenigen Tagen gibt es eine Veröffentlichung der Universität Wien.
    hier eine Vorabveröffentlichung

    http://www.fr-online.de/wissenschaft/studie-stress-in-der-krippe,1472788,4712362.html

    Die Leiterin der Studie ist übriges als Krippenbefürworterin bekannt.
    Sie empfiehlt eine Betreuungsschlüssel von 6 bis 8 Kleinkinder.
    in B-W und Bayern gibt es den 3-5er Schlüssel.

    Dennoch scheinen sich die Befunde aus der USA bestätigen, die Krippenkinder ein verändertes Stressverhalten bescheinigen.

    Mir persönlich hat der Pisa-Vergleichstest zu denken gegeben
    Vor allem der Unterschied bei der sozialen Kompetenz zwischen Ost und West Ländern

    Klicke, um auf PISA-E_Vertief_Zusammenfassung.pdf zuzugreifen

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  29. @Valerie:

    In einem von AntjeSchrupp aus irgendeinem Grund gelöschtem Beitrag habe ich schon geschrieben, dass ich eh nicht der Meinung bin, dass solche Untersuchungen etwas Normatives sagen können – in der Regel, denke ich, braucht es sowohl auf Kindesseite als auch auf Elternseite bestimmte Kompetenzen, damit Erziehung klappt, ob nun im Kindergarten oder zu Hause, und es macht wenig Sinn, etwa einem Kleinkind, dass sich schreiend und in Panik vor lauter Bedrohung durch andere Kinder einem ans Bein heftet ständigen Krippenaufenthalt als das Beste zu verordnen, oder umgekehrt ein ständig aktiv auf andere zugehendes Kind auf die nahezu ausschliessliche Gesellschaft von Muttern einzunorden.

    Und wenn Eltern und Kind für das eine oder ander noch nicht reif sind, dann sollten sie Gelegenheit haben, entsprechende Kompetenzen erlangen zu können – Kompetenzen erlangt nur niemand, indem man ihm um die Ohren haut, dass er blöd und nur dieses oder jenes Verhalten richtig ist.

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  30. Nein @Tanja – im Gegenteil. Eine ‚ kinderlose Feminstin sollte in keinster Weise Demut zeigen und zu diesem Thema schweigen. Die Tatsache, dass Frau Mutter ist, bedeutet doch nicht, dass sie kraft ihres Mutterseins auch die damit verbundenen notwendigen Pflege- Fürsorge-Erziehungskompetenzen……. gleich mit in die Wiege gelegt bekommt.
    So wenig wie es „die Frau“ oder „den Mann“ gibt, so wenig gibt’s „die Mutter“ oder eben „den Vater“. Ein Glück, dass Kinder ‚ uns allen ‚ die Möglichkeit geben, mit ihnen zu wachsen. Und daher @Antje, sprichst Du Wahres aus, was die verschiedenen Möglichkeiten des Mutter-Vater-Da-seins betreffen, bis dahin dass Kinder noch mehr brauchen als eine Mutter und einen Vater, sondern wie ein afrikanisches Sprichwort sagt, “ Kinder brauchen ein ganzes Dorf“.

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  31. Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen wäre diese ganze Diskussion auf vernünftige Beine gestellt. JEDES Kind bekäme das GLEICHE Grundeinkommen, nicht zu knapp bemessen. Wer dann eine Betreuungseinrichtung in Anspruch nimmt kann auch dafür bezahlen. Nicht kostendeckend, aber zumindest einen symbolischen Beitrag, der auch den Wettbewerb der Einrichtungen fördern und die Arbeit der ErzieherInnen wertschätzen würde.
    Ob und in welcher Höhe solch ein Beitrag zu entrichten sei, kann diskutiert werden. Die jetzige Diskussion aber über Geld für etwas, das man nicht in Anspruch nimmt ist aber doch quer und führt dann gleich zu solchen Blüten, dass manche dieses Geld bekommen sollen und manche nicht.
    Überhaupt: Grundeinkommen für Kinder wäre ein einfach zu realisierender Schritt hin zum Grundeinkommen für alle.

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  32. …und dabei ist es so einfach: S. Buerk

    Jeder hat einen Steuerfreibetrag, diesen verfallen lassen und umsetzen in
    das Grundeinkommen! -jeder in gleicher Hoehe natuerlich-!

    Eine BGE-Bezahlkarte mit eigener Steuernummer ausgeben.
    Das Wohngeld aber regional berechnen -und fuer jeden davon das Gemittelte aller Kosten-, weil die Wohnkosten ueberall anders ausfallen.

    …und wenn es einmal soweit ist, dann haette ich gerne den

    -„10. Mai als Tag der Liebe und des Grundeinkommens
    fuer alle Menschen“
    benannt gesehen!

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  33. @S.Bürk/@e=elis – engagiere mich ebenfalls seit Jahren für’s bGE. Auch wenn die Idee dazu in vielen Teilen der Gesellschaft angekommen ist, wird’s zu seiner konkreten Umsetzung weiterhin noch einen langen Atem brauchen. Auch wenn das derzeitig diskutierte Betreuungsgeld sich mit einem bGE erübrigen wird sind die Themen zum Rechthabenwollen-Gewinnen-Siegen-Verlieren…… damit nicht abgehakt. Denn diese Kategorien finden sich in der Grundeinkommens-Debatte genauso wie in allen anderen Diskursen auch. Die Arbeit am Selbst-bewußt-sein hört (hoffentlich) nie auf.

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  34. @vallerie

    kann es sein, dass es egal ist, ob die kinder bei den eltern bleiben oder bei tagesmüttern und -vätern und in kitas sind und das problem, dass sich negativ auf die kinder auswirkt das ist, dass die erwachsenen gestresst sind, weil ihnen nicht die nötigen mittel zur verfügung stehen? ich meine, wenn eltern um ihren job fürchten, sich zwischen mehreren jobs aufarbeiten, die arbeitsbedinungen schlecht sind, sie das gefühl haben, egal wie sehr sie sich anstrengen, die kinder haben nicht die gleichen chancen wie andere usw. oder wenn das kinderbetreuungspersonal nicht entsprechend für die arbeit entlohnt wird, sind diese faktoren berücksichtigt, bzw. kann das ausgeschlossen werden, dass das gründe für vermeintlich negative auswirkungen von kitas sind?

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  35. Martina, ich kann deine Frage leider nicht beantworten.

    Es gibt zu deiner Frage gerade eine neue in Bearbeitung befindliche Studie, die sich damit beschäftigt ob Überforderung durch Arbeit die Erziehungskompetenz, Bindungsfähigkeit und Empathie der Eltern einschränkt. Es kommt mir so vor, als würde das Kind bezüglich seiner Stressbelastbarkeit vom VDI vermessen werden. Denn bei allen Schadstoffgrenzen gilt dort der 30jährige Mann, 75 kg schwer und 185cm groß als Maßstab.

    Zu dem Aspekt welche Betreuungsform Dauerstress für die Kleinen bedeutet, ist die Antwort der NICHD-Sudie und der Wiener Krippenstudie eindeutig. Es ist die institionelle Betreuung.
    Weder bei Tagesmütter, noch bei erweiterter Familie, Nachbarschaft oder Eltern/Kindgruppen zeigten sich die Dauerstresssymphtome und das nicht einmal bei gleichem Betreuungsschlüssel.

    Vermutet wird, dass es auf die emotionale Bindung des Kindes zur Betreuungsperson ankommt. Sie wird durch die Organistation, durch Gruppenbezogenheit, gesetzte pädogogische Ziele und Wechsel des Personals unterbunden.
    Es entsteht eine profesionelle Distanz, die das Kind in der Gruppe vereinsamen lässt. Es bindet sich mehr an sozial unreife Altersgenossen als an Erwachsene.

    Bei allen anderen Betreuungsformen hingegen übernehmen Erwachsene
    die Verantwortung für das Wohlergehen des Kindes, pädagogische Ziele werden hinten angestellt und die emotionalen Entwicklung des Kindes wird am stärksten berücksichtigt. Diese Geborgenheit senkt den Stressspiegel.

    Die Ergebnisse sind schon sehr alt, dennoch gelingt es nicht Krippen anders zu organisieren. Das gleiche sehen wir auch bei der Heimbetreuung sowohl von Kindern, Jugendlichen und Alten.

    Lieselotte Ahnert empfiehlt bei der Krippenbetreuung auf Größe der Gruppe, auf das Alter des Kindes und die dort verbrachte Zeit zu achten.
    Welches Alter und wieviel Stunden sie meint, lässt sie aber offen.

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  36. Es geht bei diesen Diskussionen wohl eher darum, dass die Mittelschichten nehmen was sie kriegen können und dafür sorgen, dass sie kriegen was sie haben wollen. Logisch, dass sie nach unten für Grenzen sorgen müssen, um nicht zu wenig rauszukriegen.
    Dabei geht es doch, wenn ich meine Lebenserfahrung, mittelschichtige, bürgerliche Herkunft und mein gesellschaftliches Umfeld in Betracht ziehe, nicht darum, ob Frauen arbeiten wollen oder nicht; Frauen müssen! arbeiten, solange sie nicht den Mittelschichten angehören, und dann müssen sie auch ihre Kinder unter vielen, auch finanziellen Problemen in der Krippe unterbringen. (über eine Erziehung in und zu menschlicher Freiheit wird eh nicht mehr nachgedacht, die Krippe ist ökonomistisch und als Institution der Regulierung von Kontrolle von Sprache und Fähigkeiten immer gerechtfertigt.)
    Man kann auch, wie in manchen Gegenden Europas wieder oder immer schon, die Kinder arbeiten lassen, dann muss man deren Eltern keine Erwachsenenlöhne zahlen und braucht kein Geld für die Proletenkrippen auszugeben. Die Differenz kann man dann in den Edelkrippen ausgeben, die für die Kinder da sind, deren Mütter angeblich arbeiten und ein Recht darauf reklamieren, wie es sonst keine Frau und kein Mann und kein Kind kann, weil sie arbeiten müssen oder nicht dürfen oder nicht können, auch die schlecht bezahlten Frauen in den Krippen oder die neuerdings immer mehr afrikanischen Putzfrauen in den Universitätsbüros, deren Stundenlöhne ich lieber gar nicht erfahren würde.

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  37. -„Regulierung und Kontrolle“ meine ich natürlich.

    Hinzufügen möchte ich noch, dass ich niemanden kenne, der sein Kind in die Krippe schickt, wenn er ausreichend Geld übrig hat, um es zu Hause fremdbetreuen zu lassen, auch wenn die Leute bezüglich Transferleistungen auf dem Gleichheitsgrundsatz bestehen.

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